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Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot

geschrieben von mjke 
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
07. Juli 2015 13:44
2 Übungen, die mir helfen:

- 30-sec Sprints in Wellen, 90 sec gemächlich
- In Wellen enge Kreise fahren

Wellen braucht es allerdings, um den Umgang mit Wellen zu lernen.
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
07. Juli 2015 15:52
Zitat
Haubentaucher
Habe ich auch nicht, es hat nur mal einer gesagt "das schaft der nie" das hat geholfen*. In dem Boot habe ich vor drei Jahren noch keine 50 Meter geradeaus geschafft.

Chris, darf ich fragen, wie lange das bei dir gedauert hat, bis du sicher unterwegs warst? Bist du in der Übungsphase mehrmals wöchentlich aufs Wasser? Wieviele Stunden ca.?

Mich interessiert das, weil ich wohl irgendwie eine Grundsatzentscheidung treffen muss, um die knappe Freizeit optimal zu nutzen. Entweder was relativ Schnittiges anschaffen, gleich losfahren und dabei auf den gewissen Reiz verzichten oder meine Rennboot-Skills weiterentwickeln, den Kenterstress in Kauf nehmen, um (irgendwann?) mit mehr Sicherheit auch unter nicht optimalen Bedingungen unterwegs sein zu können. Vorteil des zweiten Modells wäre der vorläufige Verzicht auf eine Neuanschaffung, die ja auch wieder Zeit und Mühe kostet.

Ich teste gerade die Vereins-Rennboote durch und habe dabei einige Rückschläge erlitten. Denn auch die späten 70er- und 80er-Modell-Jahrgänge unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander. Wenn man sich in einem Kirton Ranger sicher fühlt, erlebt man im Cleaver oder Tiger beinahe ein blaues Wunder: Beinahe-Kenterung am Steg, Rückfall ins Anfänger-Zitterstadium, Fahren bei Wellengang vorläufig vollkommen ausgeschlossen. Beim Blick ins Stabilitäts-Ranking ist das alles nachvollziehbar, aber die Unterschiede sind mir überraschend deutlich geworden. Rennboot ist überhaupt nicht gleich Rennboot, auch bei den den "alten" nicht.

Zitat
Haubentaucher
Ich gucke nachher mal, ob ich irgendeine Herstellerplakette finde.

Das fände ich sehr interessant.

Viele Grüße
mjke
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
07. Juli 2015 17:05
Na dann bleib doch erst mal beim Cleaver, der liegt was die Kippligkeit angeht recht nah an aktuellen Booten, hat aber "etwas" Endstabilität. (Sitz ganz runter)
Zwei bis drei mal die Woche aufs Wasser sollte schon sein, ein Erfolg wird sich recht bald einstellen, allerdings musst Du auch danach dran bleiben und in Wellen werden diese Boote immer kipplig bleiben, man kann nur lernen damit umzugehen.

Grüße Bernd

PS. stimmt, Sprints aus dem Stand üben ist gut fürs Bootgefühl, auch gut im Stand seitliches nach linkks oder rechts ziehen (kombiniert mit hoher Stütze)
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
07. Juli 2015 18:38
Wie Bernd schon mal schreibt, bleib erst mal bei einen Boot, wenn Du dich da richtig gut drin fühlst steigere dich weiter, bei uns imVerein hat im August auch noch ein 45 jähriger mit paddeln begonnen, der lag die ersten Tage auch nur im bach und zum Herbst hat er es schon geschafft eine Stunde durch zu zittern, jetzt klappt es schon ganz gut und er hat sich schon an noch kippligere Boote ran gewagt, früher im Verein hat man so gesagt von Frühjahr bis Herbst sollte es klappen.
Was auch gut ist, wenn Du einen sicheren zweier Partner hast, ich bin im letzten Jahr mit unserem Anfänger mal zweier gefahren, war ne ganz schöne zittern Partie, denn ich wollte ja auch nicht baden gehen, aber dem Anfänger hat es sehr geholfen, weil er mal gemerkt hat wie ich das Boot immer wieder stabilisiere
Las Dich nicht entmutigen
Olli
Anonymer Teilnehmer
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
08. Juli 2015 09:50
Zitat
Haubentaucher
Ich gucke nachher mal, ob ich irgendeine Herstellerplakette finde.
Nix, gar nix, bei keinen von denen. Ein älterer Paddelkamerad sagte, die wären von einem Bootsbauer an der Lahn gemacht worden. Was der dazu abgekupfert hat, weiß keiner mehr. Theoretisch hätte er einen Struer aus dem Verein als "Vorlage" nehmen können. Die Struersitze passen jedenfalls saugend rein. Die aus den blauen Rennbooten allerdings auch. Der Rest ist Spekulatius.

"Chris, darf ich fragen, wie lange das bei dir gedauert hat, bis du sicher unterwegs warst? Bist du in der Übungsphase mehrmals wöchentlich aufs Wasser? Wieviele Stunden ca.?"
Relativ wenig – meistens mit dem Escape, aber nicht nur. Bin nach und nach auch mal bei nicht so windstillen Verhältnissen gefahren, usw. In dem fühle ich mich inzwischen relativ sicher, solange bei meinem mutmaßlich 75°-rechtsgedrehten Wingpaddel kein böiger Wind von rechts kommt, keine Reflexionswellen kommen, usw., usw. Wäre in dem Rennboot allerdings auch nicht so toll.
Vor kurzem habe ich mich, weil das Wasser warm war, und weil ich schon 5 mal in unserem Renncanadier gekentert war, in das Rennboot gesetzt und dachte eigendlich, ich gehe gleich wieder baden. Tat ich aber nicht, es ging ganz gut. Gestern bin ich mal mutig gewesen und habe mir einen der Hochsitze reingeschraubt – war nix, das Boot zittert unter mir wie Espenlaub. Ein etwas niedrigerer Plastiksitz geht so etwa – aber auch nicht toll. Also wieder einen Sitz, der etwa so niedrig ist, wie ohne zu fahren, nur dass der Hintern nicht so in die Zange genommen wird und man sein Gewicht auf das Sitzbein stützen kann. Keine 5 cm Unterschied entscheiden darüber, ob gar nichts geht, oder ob ich auch bei etwas Wind relativ unbekümmert Druck geben kann. So einfach ist das.

Vorteil des zweiten Modells wäre der vorläufige Verzicht auf eine Neuanschaffung, die ja auch wieder Zeit und Mühe kostet ... um das nötige Geld zu verdienen.
Bei der Vielzahl nicht zu beantwortender Fragen würde ich das machen, was man in der großen Politik täte: Erstmal gar nichts. Außer auf einen höheren Sitz zuzuarbeiten. Zwischendurch immer gucken, was sich ergibt.

Es gibt kein wasserscheueres Gesindel als Fahrer von Booten
VG
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
08. Juli 2015 10:21
Zitat
Haubentaucher
Zitat
Haubentaucher
Ich gucke nachher mal, ob ich irgendeine Herstellerplakette finde.
Nix, gar nix, bei keinen von denen. Ein älterer Paddelkamerad sagte, die wären von einem Bootsbauer an der Lahn gemacht worden. Was der dazu abgekupfert hat, weiß keiner mehr. Theoretisch hätte er einen Struer aus dem Verein als "Vorlage" nehmen können. Die Struersitze passen jedenfalls saugend rein. Die aus den blauen Rennbooten allerdings auch. Der Rest ist Spekulatius.

Ich behaupte einfach mal, dass ein Lancer die Vorlage für dieses Boot war. Definitiv kein DDR-Boot. Die Unterschiffe der "Blauen" aus den frühen Achtzigern waren "sehr ähnlich".

Tolles, sehr sicheres und ziemlich schnelles Boot, der Lancer. Gibt es als Nachbau mit aktuellem Oberschiff immer noch zu kaufen. Der wird nach wie vor gern gefahren; v.a. bei Flussmarathons.

Grüße, vauWe
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
08. Juli 2015 12:23
Zitat
Wackelpeter
Werde die Anregung von Haubentaucher und die aktuell sehr warmen Wassertemperaturen heute auch mal nutzen, um mal wieder eines der alten Vereins-Stephan-Rennkajaks aus den 1980ern für eine Proberunde zu nutzen.

Ein oder zwei Tage nach dem Post habe ich mich (provisorisch mit bumfortable) in das Boot gesetzt. Im Vergleich zu modernen Kajaks ist der GFK-Bootskörper sehr weich, das Unterschiff im Vergleich zu den Dänen als rund zu bezeichnen, wobei immer noch eine sich bis weit in das Vorderschiff ziehende leichte Abflachung des Bodens vorhaden ist, geschätzte Wasserlinienbreite mit mir als Passagier (aktuell knapp 80 kg) 38 cm, vielleicht 40 cm, Bootsmaße klassich 5,20 m x 0,51 m. Welcher Typ der diversen von der Firma Stephan in Karlsruhe gebauten Rennkajaks es ist, kann ich mangels Fehlen von Bezeichnung leider nicht feststellen, ich vermute aber, dass es ein Boot für Schwergewichte ist und ich zu leicht dafür bin, da es im Vergleich zu meinen dänischen Turbooten mehr auf, als im Wasser schwimmt.

Im Vergleich zu dem Escape und Co. empfand ich die Anfangsstabilität als deutlich geringer. Nach vielleicht 10 Grad seitlich kommt ein deutlicher Widerstand, nach dessen Überwindung es Richtung Kenterung geht.

Insgesamt war ich doch von der Gutmütigkeit des Bootes überrascht. Als ich mich nach 300 oder 400 m zunehmend sicherer fühlte, wollte ich mal richtig Gas geben. Dabei legte sich das Boot - bzw. ich das Boot - etwas auf die Seite, womit ich nicht gerechnet hatte und prompt im Bach lag. Die zweite Kenterung passierte nach weiteren ca. 500 m bei einer Wende. Der nächste Paddelversuch endete nach ein paar Hundert Metern ungekentert am Steg.
Komischerweise hatte ich das Gefühl, dass das Boot bei zunehmender Geschwindigkeit mit dem Bug leicht abtaucht, worauf ich mir keinen Reim machen kann - werde mich mal das nächste Mal weiter nach hinten setzten.

Bei der anschließenden Runde im Escape fühlte sich dieser noch stabiler als sonst an...

Wackelpeter
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
08. Juli 2015 13:26
Moin,

unsere Stephan wurden 1970/71/72 geliefert. Die Boote sind im Unterschiff fast tonnenförmig und deutlich runder als Ranger und Lancer. Von der Beladung her denke ich, das bei 65/70kg Schkuss ist. Das Material war schon immer richtig weich- und ist über die Jahre nicht besser geworden. Die Anfangsstabilität ist recht hoch.
Wir verwenden sie immer noch im Schüler-/ Anfängertraining, gerade weil sie so weich sind (bevor der Bootsboden reisst dellt er sich erst mal ein), wegen der hohen Anfangsstabilität und, nicht zu verachten bei 8/9/10jährigen, dem niedrigen Süllrand.

VG
Karsten
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
08. Juli 2015 14:14
Hallo Karsten,

unsere beiden Stephan wirken auf mich vom Vorderschiffvolumen her fast wie Seekajaks und da ist noch reichlich Luft für zusätzliches Gewicht.
Gemäß Angabe auf der Homepage hat Stephan seit 1962 Kajaks gebaut, so dass unsere auch älter als aus den 1980er Jahren sein können.Als deutlichste Alterungserscheinung unserer Boote wäre das "Aufgehen" der Naht zwischen Ober- und Unterschiff zu nennen.

Falls Ihr noch Original-Ersatzteile für die Stephan-Rennkajaks benötigt, es wird von der Firma Stephan aktuell aus Restbeständen noch alles angeboten - wobei es wirklich 70er Jahre-Technik und sehr nostalgisch ist, aber für Liebhaber dieser Boote sicherlich interessant:
[www.stephan-kanu.de]

VG
Wolfgang
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
08. Juli 2015 14:53
Die K2-Flosse ist ja geil ... ideal zum Krautsurfen!
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
08. Juli 2015 15:50
Achse 10 mm grinning smiley - wohl auch nötig, bei den mit dieser Flosse auftretenden Kräften.
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
09. Juli 2015 10:11
Moin,

nicht schlecht.... aber ernsthaft glaube ich nicht, das wir noch Ersatzteile nachkaufen... wenn die Kisten nicht mehr fahrbereit sind, gehen sie weg. Bis dahin dürfen die Schüler den Umstieg noch damit üben...

VG
Karsten
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
10. Juli 2015 17:07
Olli und Chris, vielen Dank für die Ermutigung, Dank an alle für Tipps und Ratschläge.
Ich bleibe fürs Erste beim Rennboot. Gestern habe ich einen Struer Ranger getestet - ein unfassbar schönes Boot, hergestellt aus Mahagoni und Wenge, elegante Gestalt, geschmeidiger Lauf, hohe Kippstabilität. Ein echtes Highlight.
Zu Cleaver und Co. muss ich mich jedoch erst noch hochstabilisieren. Aber der Mensch ist ja ein progressives Wesen und braucht entsprechende Herausforderungen. Und der Sommer ist noch lang.

Viele Grüße
mjke
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
10. Juli 2015 20:56
Gute Entscheidung, und immer daran denken: "der Hintern hat dem Boot zu sagen was es tun soll und nicht anders herum".

Grüße Bernd
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
11. Juli 2015 12:27
Hallo Bernd,
wohl war dein letzter Satz. Diese Erfahrung mache ich gerade auch.

Bin meinen Sea Vanquisch jetzt ca. 50 km ohne Kenterung gefahren (aber nur im Hafen, auf den Rhein traue ich mich noch nicht....).

Gruß
Jörg
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
15. Juli 2015 12:35
Schönes Schiff der Sea-Vanquish....hat mir wirklich gefallen. Kein schlechter Tausch...
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
15. Juli 2015 23:11
Hallo Jörg,
wie bist Du denn nun auf einmal auf den Sea Vanquish gekommen? Ich dachte der 560 Ski war dir zu kippelig und der hat ja das gleiche Unterschiff wie der Sea Vanquish, nur dass er einfacher bei Ein- und Ausstieg ist…

Grüße
Matthias
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
16. Juli 2015 08:52
Der gebrauchte Sea Vanquish kostet halt minimum 1000 Ocken weniger ... cool smiley

Dafür kann man dann auch mal an Land schwimmen.
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
16. Juli 2015 09:52
Wenn man denn einen gebraucht bekommt, habe da (bevor ich meinen Fenn hatte) lange nach gesucht und keinen gefunden.
Re: Klassisches Rennboot vs. Marathon-Boot
16. Juli 2015 11:07
Hallo Bernd,
bei Gusser liegt seit längerem ein gebrauchter Sea Vanquish Bj. 2009 in WWR zum Verkauf.
Damit gibt's im Winter - zumindest so lange man drin bleibt - keinen nassen Hintern, wie im Ski ;-)

Grüße
Thomas
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