Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen Nutzungsbedingungen

Erweiterte Suche

PLB, aber welchen?

geschrieben von LLumpi 
Registrierung & Funktiosnprüfung von Seenotbaken - PLB/EPIRB
04. Oktober 2013 17:02
Ahoi!

OC-Olaf hinterfragt die Registrierung von Seenotbaken. Nun, eine Seenotbake muss vor der Inbetriebnahme zunächst bei einer Registrierungsbehörde angemeldet werden. Wir erhalten dann eine Registrierungs-Nr. (z.B. MMSI). Diese melden wir anschließend dem Händler, der die Seenotbake so codiert (Kosten: ca. 40 Euro), dass bei einer Aktivierung der Seenotbake nicht nur die Koordinaten des Seenotfallortes ausgestrahlt werden, sondern auch diese Registrierungsnummer.

Bei der Registrierung müssen neben dem Namen & Adresse des Eigentümers der Seenotbake noch Angaben über Kontaktleuten gemacht werden, um der zuständigen Seenotleitstelle die Möglichkeit zu geben, nach der Aktivierung einer Seenotbake zu prüfen, ob nicht vielleicht ein Fehlalarm vorliegen könnte.

Für uns ist eine Registrierung in Deutschland oder Großbritannien möglich:

(a) Registrierung in Deutschland bei der „Bundesnetzagentur, Außenstelle Hamburg“:

Das Formulart zur Registrierung eines EPIRBs finden wir über:

=> Bundesnetzagentur > Suche: EPIRB > „Antrag auf Nummernzuteilung Sportschifffahrt“

Das PLB wird in Deutschland wie ein EPIRB behandelt und kann nicht auf eine bestimmte Person, sondern nur auf ein bestimmtes Schiff zugelassen werden. Wenn also das PLB nur bei „Landausflügen“ mitgenommen wird, ist eine deutsche Registrierung nicht möglich.

Die Registrierung ist gebührenpflichtig (ca. 130 Euro). Haben wir schon ein UKW-Handsprechfunkgerät bei der Bundesnetzagentur zugelassen und dafür eine „Zuteilungsurkunde“ mit Registrierungs-Nr. (MMSI) erhalten, ermäßigen sich die Gebühren auf ca. 60 Euro. Weitere Auskünfte erhalten wir unter 040-23655-0 (Direktwahl: -295).

(b) Registrierung in Großbritannien bei der „Maritime & Coastguard Agency“ (MCA):

Das Registrierungsformular finden wir über:

=> MCA > Search: PLB > MCA-EPIRB (Beacon Registration)

Das PLB wird in Großbritannien auf eine bestimmte Person zugelassen. Die Registrierung ist kostenlos. Bei der britischen Registrierung ist es zweitrangig, ob das PLB bei Landgängen oder Seetouren eingesetzt wird, wohl aber ist ihr bevorzugter Einsatzort (inkl. Mannschaft, Art des Schiffes) im Anmeldeformular aufzuführen. Das hat den Vorteil, dass die Seenotleitstelle viel eher erkennen kann, ob ein Fehlalarm vorliegen könnte. Übrigens, die Briten sind recht flexibel. Als ich mal meine erste Seenotbake an Dritte verliehen hatte, die für ein paar Wochen in Grönland paddeln wollten, brauchte ich nur meine Anmeldedaten (hier: Einsatzort, Mannschaft, Kontaktpersonen) zu Beginn der Grönlandtour und anschließend nach der Tour zu korrigieren. Das einzige Handicap bei einer britischen Registrierung liegt u.U. darin, dass die von uns genannten „Kontaktleute“ in der Lage sind, den Kontrollanruf der Seenotleitung, der natürlich dann auf Englisch ist, zu verstehen und zu beantworten!

Ach ja, Jonas fragt nach, ob wir prüfen können, ob unsere Seenotbake auch wirklich funktioniert. Nun, i.d.R. ist es möglich, in begrenzter Anzahl die Leistungsfähigkeit der Batterie eienr Seenotbake zu prüfen. Bei einigen Geräte ist es auch möglich zu prüfen, ob das GPS-Modul fuknktioniert. Ob nun das Notsignal auch wirklich bei der Seenotleitung ankommt, wird einmal bei der Codierung vom Händler getestet. Wir selber können auch solch einen Test durchführen. Wie das abläuft, können wir bei ACCR-Seenotbaken über diesen Link erfahren.

Gruß aus Hamburg:
Re: PLB, aber welchen?
04. Oktober 2013 17:07
Super Udo!

Das ist doch mal konkret eine verwertbare Antwort auf eine konkrete Frage!

So geht das!

Danke!

Jonas
Re: PLB, aber welchen?
04. Oktober 2013 21:09
Les gerade nochmal die Beiträge von Udo B. ;o)

Alles sehr sachlich, ABER:

Wehe dann, wenn man bei ablandigem Wind kentert, aussteigen muss, beim Inuitieren bzw. Wiedereinstieg - aus welchen Gründen auch immer - versagt und von Wind oder Strom aufs offene Meer hinausgetrieben wird?

Habt Ihr das gelesen?

Das ist der Gipfel der politischen Korrektness!!! Unglaublich einfühlsam! Inuitieren... aber leider sexistisch... legt nahe, daß nur Eskimo-Männer rollen... wenn also Inuitinnen (Eskimo-Frauen) rollen, dann inuitinnieren die, oder?

Biss'l wie pinkeln und pippinieren...

Jonas
Re: PLB, aber welchen?
05. Oktober 2013 08:54
Danke Udo,
ich hatte nur nachgefragt weil in der Anmeldung der Netzagentur ganz unten steht, dass PLBs nicht anmeldbar sind...
Hattest du schon mal von Erfahrungen eines Ernstfalls an hiesigen Küsten gehört? Kurz, klappt das mit der Rettung?
Rettung aus der Luft dank PLB
05. Oktober 2013 15:49
Ahoi!

Nun, Olaf, ich kenne nur einen Fall, bei dem mit einem PLB (jedoch alter Bauart) Hilfe herbeigerufen werden konnte:

Zwei deutsche Kanuten waren auf einem abgelegen Fluss in Kanada unterwegs.
Zum Startort wurden sie eingeflogen.
An einem vorher festgelegten Zielort sollte der Flieger sie wieder zu einem verabredeten Zeitpunkt abholen.
Am Zielort angekommen warteten sie auf den Flieger, aber er kam nicht.
Als nach ein paar Tagen die Verpflegung ausging, aktivierten sie ihr PLB.
Noch am selben Tag hörten sie eine Militärtransportmaschine, die plötzlich unter den tiefhängenden Wolken auftauchte und im Tiefflug über ihnen kreiste und per Fallschirm ein UKW-Sprechfunkgerät abwarf.
Anschließend berichteten die Deutschen per Funk von ihrem Schicksal.
Daraufhin nahm die Besatzung der Maschine Kontakt mit der Gesellschaft auf, die den Flieger schicken sollte, aber den vereinbarten Abholdienst völlig vergessen hatte.
Wenig später kam der gewünschte Flieger vorbei, landete im Flussbett und brachte die Kanuten wieder zurück in die Zivilisation.

Mehrere solcher Fälle kenne ich nicht! Fälle, bei denen ein PLB versagte, sind mir auch nicht bekannt, was verständlich ist; denn diejenigen, die so etwas reklamieren könnten, haben warscheinlich nicht überlebt.

In den letzten 15 Jahren sind mir in Deutschland nur 2 Fälle bekannt, bei denen "erfahrene" Küstenkanuwanderer auf dem Meer ums Leben kamen.

Bei dem einen Seenotfall (2005) erlitt wohl ein Kanute nach der Kenterung in der Brandung vor Norderney Herzprobleme. Jede Hilfe wäre da zu spät gekommen:

Bei dem anderen Seenotfall (1998) kenterte ein Solo-Kanute bei ca. 6 Bft. Wind im kabbligen Seegang vor Hooge. Da ihm der Wiedereinstieg nicht gelang und er ein vorbeifahrendes Fährschiff mangels Seenotsignalmittel nicht auf sich aufmerksam hatte machen können, trieb er in der Süderaue, bis er so stark unterkühlte, dass er ohnmächtige wurde und ertrank.

Bei einem anderen Seenotfall (2004), der sich in der Stromkabbelung im Gatt zwischen Baltrum und Langeoog ereignete, hätte die Aktivierung einer Seenotbake das Auffinden des "Kenterbruders" wesentlich erleichtert. So trieb er - alleingelassen von seinen Mitpaddlern - knapp 2 Std. in der Nordsee, bis der per Handy alarmierte Rettungshubschrauber aus Helgoland ihn schließlich fand und aus dem Wasser zog.

Gruß aus Hamburg: Udo Beier
Re: PLB, aber welchen?
06. Oktober 2013 10:34
Danke Udo,
von den Unfällen in D hatte ich gehört.
Wir sind am Überlegen, ob wir uns für den Verein so ein Ding anschaffen, als "Letzte Option", wo Mobilempfang und UKW-Reichweite nicht mehr ausreichen...
PLB für den Verein?
06. Oktober 2013 18:22
Ahoi Olaf,

nun, das ist eine vernünftige Überlegung, ein PLB für den Verein anzuschaffen, das bei Bedarf die Mitglieder nutzen könnten.
Vermutlich kann ein solches Gerät nur in Großbritannien angemeldet werden, und zwar auf den Namen eines Vorstandsmitglieds. Als Kontaktleute sollten gleiche mehrere Funktionsträger des Vereins genannt werden, damit im Notfall wenigstens einer erreichcbar ist.
Sollte das PLB außerhalb Europa eingesetzt werden, empfiehlt es sich, die Registrierung zu aktualisieren.
Übrigens, bei Ausleihe des PLB, sollten per Rund-Mail die Kontaktleute darüber informiert werden, wohin die Tour geht.

Gruß aus Hamburg: Udo Beier
Re: PLB, aber welchen?
07. Oktober 2013 08:50
So, oder so ähnlich ists für die nächste Saison geplant...
PLB im Angebot
12. Dezember 2016 10:36
Moin,

Da ich für die Weihnachtferien bei HanseNautic noch eine Seekarte zu bestellen hatte, fiel mir ein, dass ich auch noch ein PLB1 kaufen wollte.

Das derzeitige Angebot bei HanseNautic ist meines Erachtens nach preislich sehr interessant (259 Euro). Der Gag ist, es gibt derzeit noch 10% Rabatt, wenn man im Laden kauft. Den bekommt man aber auch per telefonischer Bestellung (Stand: 12.12.2016).

Schönen Gruß,
Rudi

PS:
Bin mit der Firma weder verwandt, noch verschwägert.
Falls dies unerwünschte Werbung ist, bitte einfach löschen.
Anhänge:
Öffnen | Download - 20161212_PLB1_259minus10ProzPerTelefon_.jpg (84.1 KB)
Re: PLB im Angebot
13. Dezember 2016 17:55
Aufgedrucktes Batterie-Mindesthaltbarkeitsdatum Mai 2022.

ein frisches mit mind. 7 Jahren Batterie-Mindesthaltbarkeit kostet bei HanseNautic auch 299 €

Aber zum Glück steht das Batterie-Mindesthaltbarkeitsdatum in der Artikelbeschreibung.

Manche Händler schreiben nichts davon und man denkt "299€ wie günstig" und dann kriegt man ein PLB was schon 1-2 Jahre im Lager lag. 3 x ist mir das passiert.
Vermutlich wird bei allem was unter 299€ verkauft wird, es keine 7 Jahre Batterie-Mindesthaltbarkeit geben.
Die PLB werden so produziert das der Endverbraucher mit Transport usw. mind 7 Jahre Batterie-Mindesthaltbarkeit hat.

Augen auf beim PLB kauf !!!
Re: PLB im Angebot
14. Dezember 2016 10:23
Moin Ralf,

Das "Verfallsdatum" ist ja im Angebot ausgewiesen.

Kurze Berechnung der jährlichen Kosten:
300 Euro / 7 Jahre = 42,85 Euro / Jahr
233 Euro / 6 Jahre = 38,83 Euro / Jahr

Da kann man sich einmal im Jahr z.B. ein extra Fischbrötchen o.ä. leisten. ;-)
In Anbetracht der Gesamtkosten pro Jahr für das Hobby Seekajakfahren (Material, Sprit, sonstige Reisekosten, ...) dann doch eher zu vernachlässigen ...
Also doch nicht so ein Schnäppchen, schade !

Schönen Gruß,
Rudi
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicke hier, um Dich einzuloggen

Meer erfahren - fair kommunizieren.