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PLB, aber welchen?

geschrieben von LLumpi 
PLB, aber welchen?
22. September 2013 12:29
Hallo Gemeinde,

werde mir wohl so'ne GPS-Not-Rettungsfunke zulegen, tja aber welche? Lange genug habe ich gespart, weil teuer sind sie halt auch.

Ein Freund hat sich den FastFind 210 zugelegt (aus GB senden lassen), der PLB1 von Ocean Signal lacht mich auch an... wenngleich der nochmal TEURER ist! Differenzieren sich die vielen PLBs in dieser Preisklasse aufm Markt eigentlich deutlich?

Gibt es dazu auch Erfahrung mit dem Akku? Selber Servicen ist wohl nicht bei den Dingern, da muss man dann wohl vertrauen...

Gruß
LLumpi
so'ne GPS-Not-Rettungsfunke
22. September 2013 14:00
Schön, wenn der gemeine Forist durch einfaches Mitlesen seine "Kompetenz in Elektronik" in Sachen seekajakrelevante Hilfsmittel vervollkommnen kann. Wo sonst könnte er einfacher erfahren, dass er im Notfall über ein EPIRB (Emergency Position Indicating Radio Beacon) oder PLB (Personal Locator Beacon) Such- und Rettungsdienste alarmieren kann, oder etwas über die konkurrierenden Produkte "Ocean Signal PLB1" und "McMurdo Fast Find 210 PLB" und ganz allgemein über EPIRBsen erfahren.
Auf diese Art wird doch jeder Besuch im Seekajakforum zu einer Bereicherung sowohl für unbedarfte Mitleser wie auch für Hilfesuchende ... ... ;-)

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: so'ne GPS-Not-Rettungsfunke
22. September 2013 14:53
Super Jens!

Das bildet weiter.

Klingt nach der perfekten Lösung. So was hab ich gesucht.

Gibt's Erfahrungen hier im Forum mit den unterschiedlichen Geräten (Anbietern)?

Allerdings die Frage:
wenn das so einfach ist, was tut sich die halbe Welt mit dem Funk-Gequatsche ab? (ernstgemeinte Frage...)

Jonas
Re: PLB, aber warum?
23. September 2013 11:55
Mich würde ja mal interessieren, warum du dich mit einem solchen Gerät absichern möchtest. Planst du Touren, die dich in entsprechende Notsituationen bringen könnten? Denn nur für ein "sicheres Gefühl" wäre der Preis ziemlich hoch.

Mit vorzüglichem Ahoi
Der olle Hansen
Vorsitzender NoFaBS,
Nordisches FaltBoot Syndikat
~~~~~~~~~~ grinning smiley ~~~~~~~~~~
Gefährten + Sympathisanten
herzlich willkommen!
Re: PLB, aber warum?
23. September 2013 12:24
Hi Oller,

wen fragst denn jetzt?

Also bei mir ist diese Jahr eine Tour von Bornholm zu den Erbseninseln aus Mangel an Sicherheitsausrüstung gescheitert. Hätte ich ein solches Gerät gehabt, wäre ich gefahren. Ohne nicht...

Auch jetzt im Sommer vor der Küste Nord-West-Irlands hätte ich manche Sachen nicht lassen müssen mit so nem Ding...

Hab auf die Schnelle bei den links bislang auch keinen Preis gesehen und auch noch nicht gekuckt... Was kosten die Dinger denn?

Jonas


ModEdit: Preise von Ocean Signal PLB1, McMurdo und Kannad Marine (nach Mausklick jeweils scrollen ;-))
Re: PLB, aber warum?
23. September 2013 13:33
Nun ja ... Dinge wagen, nur weil eine kleine Plastikbox voller Elektronik dabei ist ... eye rolling smiley Könnte eine trügerische Sicherheit sein.

Absichern kann man Überquerungen auch anders, z.B. Ab-/Anmelden bei einer Küstenwache oder einem Hafenmeister. Bei solchen "Authorities" kann man auch eine Handynummer für den Notfall bekommen (wenn nicht sowieso allgemein bekannt).
Sollte unterwegs kein Empfang sein, kann man auch vereinbaren, dass von einem Notfall auszugehen ist, wenn bis X Uhr keine Rückmeldung erfolgt.

Ich weiß ja nicht, wie schnell per PLB Rettung vor Ort wäre, kann aber nicht wesentlich schneller sein als bei oben beschriebener "traditioneller" Variante - oder unterschätze ich das elektronische Sicherheitsnetz? Die persönliche Ausrüstung dürfte einen hoffentlich sowieso befähigen, einige Stunden im Wasser zu überleben.

Preislich liegen die PLBs um 300 €, wenn ich das richtig überflogen habe.

In abgelegenen Regionen kann so eine Box natürlich überlebenswichtig sein bei medizinischen Notfällen.

Mit vorzüglichem Ahoi
Der olle Hansen
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Re: PLB, aber warum?
23. September 2013 15:28
Zitat

Ich weiß ja nicht, wie schnell per PLB Rettung vor Ort wäre, kann aber nicht wesentlich schneller sein als bei oben beschriebener "traditioneller" Variante - oder unterschätze ich das elektronische Sicherheitsnetz?

Vor allem übersiehst du dabei, dass die Dinger direkt deine GPS-Position nach Bremen senden können. Selbst wenn der Hafenmeister pünktlich auf seine Uhr schaut und sich nicht denkt "Ach, 20 Minuten gebe ich ihm noch" kann er maximal deine geplante Route aber eben nicht deine tatsächliche Position übermitteln. Spätestens bei schlechtem Wetter (und wann sonst gerät man in eine entsprechende Situation?) kann eine Suche aber ziemlich mühsam werden...
Re: PLB, aber welchen?
23. September 2013 15:32
Hallo LLumpi,

was hältst Du davon, wenn Du die wesentlichen Gerätemerkmale gegenüberstellst und hier postest? Danach fällt die Entscheidung sicher leichter, jedem hier. Deine eigene Wertung könnte dann von erfahreneren Nutzern relativiert und ergänzt werden.

... Notsignalsendezeit, zweiter Notsender, Blitzlicht ja/nein, Batteriewechselintervall und -erfragte Servicekosten und was auch immer.

Bei einer Differenz zwischen MacMurdo Fastfind 210 und 220 und dem Ocean Signal PLB1 von 5-10% sollte man wohl eher die Gerätebeschreibung sorgfältig lesen und sich beim Preis nicht llumpen lassen. Notfalls Plan B beschreiten ...

Weitere Details zur Arbeitsweise des Systems wären auch nicht schlecht.

"Das System hat eine durchschnittliche Alarmierungszeit von ca. 45 Minuten, abhängig davon, wenn die Satelliten am Horizont sichtbar sind. ... Der Satellit kann die Position der Fastfind PLB in einem Radius von 5 km (3 sm) orten. ( ... ) ... Fastfind PLBs haben auch noch einen zweiten Notsender. Dieser sendet auf 121,5 MHz und wird zur genauen Peilung verwendet. Wenn Rettungskräfte in die Nähe der Seenotboje kommen können diese Signale erfasst und angepeilt werden." ... weiterlesen

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: PLB, aber welchen?
23. September 2013 15:57
Nur mal so gefragt: warum nicht UKW Handgurke?

Die Not kennt kein Gebot - wer in einem echten Notfall auf Kanal 16 um Hilfe ruft, wird niemals nach einer evtl fehlenden Lizenz gefragt werden. Dazu kommt der Vorteil, gleich eine etwas genauere Ortsangabe machen zu können (viele UKW Radios haben ein GPS Modul integriert) oder sogar eine Rettung koordinieren zu können (Hilfe für Dritte, direktes Ansprechen von Wasserfahrzeugen - evtl sogar in Sichtweite "ich sehe einen Heli am Horizont, er fliegt von lins nach rechts").

Das klappt natürlich nur, wenn man im Emfangsbereich anderer UKW Seefungstationen bleibt, und durch die quasioptische Ausbreitung der UK-Wellen und die geringe Höhe ü.W. eines Kajakers muss man realistisch bleiben... 10 sm in Gebieten mit geringem sonstigem Funkaufkommen, vielleicht 3 bis 5 sm entlang "belebter" Küsten. Ausserdem hat so ein "VHF Handset" auch nur eine (stark) begrenzte Batteriekapazität. 16 Sth. horchen oder 30 Minuten sabbeln... und in einem Notfall sind die 30 Minuten schnell weg! Vor allem, wenn der Notfall erst eintritt, wenn der Akku schon halb leer ist.

Das ist natürlich vollkommen unzureichend, um Hilfe irgendwo mittig zwischen Island und Neufundland herbeizurufen, aber rings um Europäische Küsten herum wird es ernsthaft schwierig, an eine Stelle zu paddeln, an der man mit einer 6W Handfunke keinen Zuhörer erreicht...

Wasserdichte (IP7) Modelle von ICOM kosten ca 170.- Euro - mit eingebautem GPS ab etwa 250.- Euro.
Re: PLB, aber welchen?
23. September 2013 16:04
Hm, was ist der Unterschied zu Spot? Scheint recht universell zu sein und eine entsprechende Versicherung für unliebsame finanzielle Überraschung nach der Rettung hab ich bei den anderen PLBs nicht gefunden (aber auch nicht lange gesucht).

Frank
Re: PLB, aber welchen?
23. September 2013 18:40
Vielen Dank für die Vielzahl an Beiträgen, sie sind hilfreich. Meine Hoffnung war und ist, von tatsächlicher Erfahrung profitieren zu können. Die Aktenlage ist ja weit gehend aus dem Netz abrufbar. Aber wie klappt das mit dem Akku-Tausch/Aufladen, Kosten, sonstige reale Handhabung etc.

Zu ein paar Fragen: warum ein PLB? ... aus dem selben Grund, aus dem ich ein Schwimmweste trage: ich bin - außer mit dem Rennboot - seit 35 Jahren nicht mehr geschwommen und trage trotzdem eine.

UKW, hmmm, die Einschränkungen sind ja oben genannt. Da wo ich meist unterwegs bin, gibt es tatsächlich ordentlich Verschattungen bzw einfach keinen Empfang.

Kan(g)oo meint, wie es wäre eine ordentliche vergleichende Produktübersicht zu erstellen: wäre das etwas für den allseits vielleicht beliebten Udo Beier: kennt den jemand persönlich und könnte ihn anhauen? So was zu machen und für jedermann verwendbar bereitzustellen ist eine Menge Arbeit.
Seenotsender, Seenotbaken, PLB, EPIRB, SPOT oder Handfunke
23. September 2013 19:48
Ich bin eher für eine Demokratisierung der Wissens - er- und vermittlung.
Der Bereich „Workshops“ zu seekajakrelevanten Themen steht jederzeit offen für neue Themen.

"Zweck dieser Rubrik ist es, häufig wiederkehrende Fragestellungen als Einstieg in das Thema zum Nachlesen aufzubereiten
...
Der Begriff "Workshop" wurde mit Bedacht gewählt und soll zu themenrelevanten Hinweisen und zur Mitarbeit der Foristen anregen."


... eigene Wertung könnte dann von erfahreneren Nutzern relativiert und ergänzt werden (siehe oben)

Natürlich macht so etwas Arbeit, für jeden, auch für einen "U.B."

Mir wäre bei einem Hinweis auf zu delegierende Fremdarbeit unwohl, wenn ich selbst nicht einmal die "Aktenlage" daraufhin geprüft hätte, ob der Auserkorene bereits etwas zum Thema Seenotsender und Seenotbaken geschrieben hat.

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: PLB, aber welchen?
23. September 2013 20:29
Hallo, weshalb keinen Spot Messenger? Hat bei Markus Ziebell auch von Nordgrönland und Kambodscha aus gut funktioniert, jedenfalls kamen die Positions-Meldungen immer an. Der Notruf wurde glücklicherweise nicht gebraucht
Und es muss nicht immer gleich ein Notruf sein, mann kann auch nur den Standort und eine ok-Message senden, zwei vorgefertigte Meldungen oder einen Notruf.

[www.spotforpilots.de]
[www.findmespot.eu]

Grüße
Siegmund
Re: PLB, aber welchen?
23. September 2013 22:53
Siegmund schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo, weshalb keinen Spot Messenger?

Die Frage habe ich auch schon gestellt smiling smiley Ein Unterschied ist, dass man den Spot etwas regelmäßiger warten (Batterien tauschen) muss, während man die meisten anderen Geräte für buchstäblich für Jahre einfach im Kajak/Schwimmweste/... bleiben können... Freunde von der Lichtbildarena haben so ein Ding auch, soviel ich weiß. Nach Rezensionen auf Amazon.com habe ich aber den Eindruck, dass der Spot nicht der Robustheit und Zuverlässigkeit letzter Schluss ist... Die notwendige Subscription kostet auch...

> Und es muss nicht immer gleich ein Notruf sein, mann kann auch nur den Standort und eine ok-Message senden, zwei vorgefertigte Meldungen oder einen Notruf.

Auch das reicht vielleicht schon als kleines "Reisetagebuch" für die Daheimgebliebenen und ist in bestimmten Gegenden sicherer, als per Handy...

Frank
Seenotbaken: 4 PLB-Modelle zur Auswahl
01. Oktober 2013 11:07
Ahoi!

Hier im SKF haben einige angedeutet, ich möge mal etwas über Seenotbaken schreiben, was ich hiermit tun möchte:

Eine Seenotbake ist ein Seenotsignalmittel, das bei Auslösung des Alarms zum einen ein Seenotsignal mit persönlicher Kennung und – sofern mit einem GPS-Modul ausgestattet – lokaler Positionsangabe über 406 MHz ausstrahlt, welches über dafür eigens in die Umlaufbahn gebrachte Satelliten (System COSPAS-SARSAT bzw. GEOSAR) empfangen und an die zuständigen regionalen SAR-Seenotleitstellen (MRCC) weitergeleitet wird. Zum anderen verfügt es über ein Peilsignal, welches über 121,5 MHz ausgestrahlt wird und vor Ort von einer entsprechend ausgerüsteten Rettungsmannschaft empfangen und angepeilt werden kann.

Solche mit GPS ausgestattete Seenotbaken haben eine Alarmierungszeit von ca. 3 Minuten und liefern eine Positionsgenauigkeit von ca. 50-100 m. Sie bieten sich insbesondere für Küstentouren an, wo pyrotechnische Signalmittel (z.B. Fallschirmsignalraketen) nicht gesehen bzw. elektronische Signalmittel (z.B. UKW-Sprechfunk, Mobilfunk) nicht empfangen werden können. Was bleibt ist ein teures Satellitentelefon oder z.B. eine immer preiswerter werdende Seenotbake.

Vor über 10 Jahren habe ich für eine nur bedingt handliche, d.h. nicht am Körper griffbereit tragbare, 340 g schwere Seenotbake noch über 900 Euro bezahlt. Heute können wir solch eine nur noch ca. 120 g schwere Seenotbake für ca. 300 Euro erwerben. Dazu kommen noch Kosten für die Codierung des Gerätes (damit der Eigentümer des Gerätes beim Ausstrahlen des Notsignals identifiziert werden kann) in Höhe von ca. 40 Euro. Zusätzlich ist ein solches Gerät bei einer dafür zuständigen Behörde zu registrieren. Erfolgt diese Registrierung bei einer britische Registrierungsbehörde, fallen keine Kosten an (Entsprechende Anmeldeformulare werden i.d.R. beim Kauf dem Gerät beigefügt!). Bei der in Deutschland dafür zuständigen „Bundesnetzagentur, Außenstelle Hamburg“ ( www.bundesnetzagentur.de ) fallen bei erstmaliger Frequenzzuteilung (d.h. es ist nicht zuvor schon ein UKW-Sprechfunkgerät angemeldet) einmalig 130 Euro an, sonst nur 60 Euro.

Wichtig ist m.E., dass eine solche Seenotbake griffbereit am Körper getragen werden kann, sodass die Möglichkeit besteht, den Seenotfallalarm ohne zusätzliche Kentergefahr direkt vom Seekajak aus oder als Schwimmer vom Wasser aus auszulösen. Je kleiner eine solche Seenotbake ist, desto weniger spricht dagegen, sie immer unterwegs entlang der Küste mitzunehmen. Z.Zt. erfüllen diese zentrale Eigenschaft z.B. die folgenden Geräte:

Kannad SafeLink Solo
* wassergeschützt bis ca. 10 m bis zu 5 min. (IP 58 / IPX 7)
* Lithiumsbatterie: Wechselintervall alle 5 Jahre*
* Sendezeit: mind. 24 Std.;
* GPS: 50-Kanal-Empfänger
* Not-LED-Blitzlicht;
* Abmessungen: 3,6x5,0x11,2 cm
* Gewicht: 165 g;
* Preis: ca. 410 Euro

McMurdo FastFind 220 PLB
* wassergeschützt bis ca. 10 m (IPX 7)
* Lithiumsbatterie: Wechselintervall alle 6 Jahre*
* Sendezeit: mind. 24 Std. bei -20°C (sowie 35 Std. bei +10°C);
* GPS: 50-Kanal-Empfänger
* Not-LED-Blitzlicht;
* Abmessungen: 3,4x4,7x10,6 cm
* Gewicht: 152 g;
* Preis: ca. 300 Euro

ACR ResQLink
* wasserdicht bis 5 m bis zu 1 Std.; bis 10 m bis zu 10 Min.;
* Lithiumbatterie: Wechselintervall alle 5 Jahre*;;
* Sendezeit: mind. 24 Std. bei –20°C;
* GPS: 66-Kanal-Empfänger
* Not-LED-Blitzlicht;
* Abmessungen: 3,3x4,8x9,9 cm
* Gewicht: 130 g
* Preis: ca. 370 Euro

Oceansignal RescueME PLB1
* wasserdicht bis 20 m bei +20°C;
* Lithiumbatterie: Wechselintervall alle 7 Jahre*;
* Sendezeit: mind. 24 Std. bei –20°C;
* GPS: 60-Kanal-Empfänger
* Not-LED-Blitzlicht: ca. 1 Candela
* Abmessungen: 3,3x5,1x7,7 cm
* Gewicht: 116 g
* Preis: ca. 300 Euro

(* Der Wechsel der Lithiumbatterie inkl. Dichtigkeitsprüfung kann nur von einer autorisierten Werkstatt vorgenommen werden und kostet ca. 150 Euro!)

Alle vier Geräte werden den „PLB“ (= Personal Locator Beacon) zugerechnet. Sie sind auf eine Person angemeldet, die sich auf dem Land bzw. Wasser aufhält. Im Gegensatz dazu wird ein „EPIRB“ (= Emergency Position Indication Radio Beacon) einem bestimmten Schiff zugeordnet. Die Funktionsweise der Geräte ist dieselbe, die Abmessungen und das Gewicht liegen höher, dafür sind die technischen Anforderungen teilweise anspruchsvoller (z.B. längere Sendezeiten, wasserdichter).

Fürs Küstenkanuwandern geeignet sind alle vier Geräte. Empfehlenswert ist m.E. das Oceansignal RescueME PLB1, da es am kleinsten und leichtesten ist. Ich selber hatte mir im letzten Jahr das ACR ResQLink angeschafft. Es wird bei Küstentouren in der Vordertasche meiner Rettungsweste verstaut. Bislang bin ich mit ihm zufrieden; denn ich merke gar nicht, dass ich es dabei habe … und ich habe es immer dabei, auch wenn ich plane, dicht entlang der Küste zu paddeln; denn wenn es anfängt zu winden & wellen, sieht man plötzlich kein anderes Schiff mehr auf dem Meer weit & breit! Wehe dann, wenn man bei ablandigem Wind kentert, aussteigen muss, beim Inuitieren bzw. Wiedereinstieg - aus welchen Gründen auch immer - versagt und von Wind oder Strom aufs offene Meer hinausgetrieben wird? Dann ist es doch gut zu wissen, dass auf der Nord- bzw. Ostsee in 1-2 Std. Hilfe naht!

Gruß aus Hamburg: Udo Beier
Was, wenn selbst gerettet?
01. Oktober 2013 11:41
Zitat
U.B.
[...] Dann ist es doch gut zu wissen, dass auf der Nord- bzw. Ostsee in 1-2 Std. Hilfe naht! [...]

Moin Udo,

abgesehen davon, dass das wohl die längsten 1-2 Stunden deines Lebens werden ...
Wie verhält man sich, wenn man innerhalb dieser Frist - also bevor "amtliche" Rettung naht - anders gerettet wird?
Werde ich von einer Yacht gerettet, kann der Skipper die DGzRS anrufen, die dürfte ja in der Lage sein, den Notfall zu identifizieren und die Rettung abzublasen. Auch ich als Geretteter könnte das tun, wenn es mir doch selbst gelingt, an Land zu kommen und ich ein Telefon mit Empfang aktivieren kann.
Was aber, wenn ich doch wieder einsteigen und weiterpaddeln kann, aber nicht telefonieren kann?

Oder haben die Baken eine Möglichkeit, "Entwarnung" zu senden?

Mit vorzüglichem Ahoi
Der olle Hansen
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Re: PLB, aber welchen?
01. Oktober 2013 14:27
Ich denke mal, dass die Selbstrettung komplett ausgeschlossen sein sollte, bevor man so ein Ding aktiviert. Nach einer Kenterung darf man nicht schon nach dem dritten, gescheiterten Versuch ins Cockpit zu krabbeln, sein PLB einschalten. Andererseits: WANN ist der richtige Moment? Wenn man realistisch mit zwei oder mehr Stunden Wartezeit rechnen muss (und die können allein auf einem stürmischen Meer physisch und psychisch extrem hart sein), darf man nicht erst "die Reissleine ziehen", wenn man schon komplett erschöpft und kurz vor der Ohnmacht ist!

Deine Frage zeigt weiterhin, dass eine UKW Funke dennoch obligatorisch ist. Die Not-Bake ist eine weitere Ergänzung der Sicherheits-Kette.
PLB-Fehlalarm, was nun?
01. Oktober 2013 22:29
Ahoi!

Im SEEKAJAKFORUM.de fragt sich Der olle Hansen, was zu unternehmen ist, wenn über eine Seenotbake der Notfallalarm ausgelöst wird, aber wir anschließend von Dritten gerettet werden bzw. uns wider Erwarten die eigene Rettung, also der Wiedereinstieg, selber gelingt, bevor die herbeigerufenen Retter vor Ort erscheinen?

Nun, die Antwort gibt er eigentlich selber:

1. Wir bitten den Dritten (z.B. Skipper eines Segelbootes, welcher uns Bord holt) die zuständige Seenotleitung darüber zu informieren, dass kein Seenotfall mehr besteht und keine weitere Hilfe benötigt wird. Das kann per UKW-Sprechfunk, per Satellitentelefon bzw. per Handy erfolgen; denn u.U. ist davon auszugehen, dass von einem Segelboot wegen des höheren Sendestandpunktes eher ein Funkkontakt hergestellt werden kann, als von einem „Kenterbruder“, der im hohen Seegang paddelt oder gar schwimmt. Was ist aber, wenn die zuständige Seenotleitung nicht bekannt ist? Nun, dann wir halt versucht, die deutsche SAR-Seenotleitung in Bremen zu erreichen (Tel. 0049-421-53687-0). Die Bremer werden dann schon wissen, wer der eigentliche Ansprechpartner ist.

2. Der „Kenterbruder“ selber versucht, Dritte sowie die zuständige Seenotleitung zu informieren, dass kein Seenotfall mehr besteht. Dafür muss es ihm jedoch gelingen, den Funkkontakt herzustellen. Auf dem Wasser wird ihm das jedoch nicht gelingen, sonst hätte er ja gleich statt über die Seenotbake z.B. über sein Handy den Seenotfall ausrufen können. Also muss nach dem erfolgreichen Wiedereinstieg unverzüglich versucht werden, Land zu erreichen, um von dort – gegebenenfalls von der höchsten Erhebung - aus den Funkkontakt zu suchen.

Der olle Hansen fragt zusätzlich, ob es bei den Seenotbaken nicht die Möglichkeit gibt, „Entwarnung zu senden“? Nun, wir können den „Alarmierungsknopf“ erneut drücken und somit den Alarm ausstellen, aber woher wissen die Retter, warum plötzlich der Alarm nicht mehr weiter gesendet wird? Es könnte ja auch daran liegen, dass die Batterie erschöpft, die Seenotbake beschädigt bzw. untergegangen ist? Da es hier um Leben oder Tod geht, werden wohl verantwortungsbewusste Retter nicht die Suche einstellen, wenn der Alarm zuvor ausgelöst und länger als ein paar Minuten (?) ausgestrahlt wird.

Ich habe daraufhin als DKV-Referent für Küstenkanuwandern bei der Seenotleitung in Bremen angerufen und um Auskunft gebeten, ob es nicht irgendeine Möglichkeit gibt, den Alarm rückgängig zu machen. Die Antwort: Wenn wir es über die oben aufgeführten Alternativen 1. und 2. nicht schaffen, haben wir „Pech im Glück“ gehabt. Die Rettung läuft an und kann erst z.B. über UKW-Sprechfunk gestoppt werden, wenn die Retter am Horizont auftauchen.

Ja, ein solcher zu früh ausgelöster Alarm kann dann u.U. „teuer“ werden. shovelhead postet daher zurecht, dass „die Selbstrettung komplett ausgeschlossen sein sollte, bevor man so ein Ding aktiviert.“ Und wenn dann wider Erwarten zufällig doch noch ein vorbei fahrendes Schiff einen entdeckt und an Bord holt oder die 8er Gewitterböen bzw. kritische Stromkabbelungen oder Grundseen plötzlich nachlassen, sodass ein Wiedereinstieg wieder möglich ist, sollten wir uns freuen, dass wir am Leben bleiben; denn das wertvollste was wir haben, ist doch unser Leben, oder?

Gruß aus Hamburg: Udo Beier
Re: PLB, aber welchen?
03. Oktober 2013 11:30
Danke Udo,
Wie schauts mit der Anmeldung einen PLBs aus? Bei der Netzagentur sind die ja nicht vorgesehen und anmeldbar
Re: PLB, aber welchen?
03. Oktober 2013 12:47
Na sind sie nun bei der Netzagentur anmeldbar oder nicht? Udo says yeah, Olaf says nay...

Andere, vielleicht naive Frage:

wenn ich mir so ein Ding gekauft habe und es ordnungsgemäß angemeldet habe, interessiert mich aus nachvollziehbarem Grund: funktioniert das Kistchen? Kann ich das testen? So nach dem Motto: ich ruf irgendwo an, sag bescheid, daß ich jetzt mal auf's Knöpfchen drücke und dann weiß da jemand, daß es ein Test-Alarm ist?

Jemand schon mal gemacht?

Jonas
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