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Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...

geschrieben von Lars-Bn 
Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
09. Juli 2012 12:57
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
09. Juli 2012 15:21
So neu ist das gar nicht, die Wikingerschiffe haben sich auch schon an der Reinbungverringerung durch Luftblasen bedient, und wenn ich nicht irre sind Folke Boot Rümpfe auch so gebaut.
Ob nun absichtlich oder nicht sein mal dahin gestellt, .
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
09. Juli 2012 15:57
Das würde mich aber wundern. Folkeboote sind Klinker beplankt, weil es eine klassische und einfache Beplankungsart ist (das Volksboot sollte ja auch Selbstbauer ansprechen) und die "neueren" Boote (seit 1980 ?) ahmen diese Bauart auch in GFK nach, aber es gibt da keine Luftblasen-Theorie. Die Rumpfform (Langkieler) und der Spanntenriss (S-Form) eignen sich auch ausgesprochen wenig, um einen Blasenteppich unter Wasser zu halten.

Das IF Boot ist 20 cm länger und hat einen glatten GFK-Rumpf (nicht mehr die nachgebildeten Planken). Ich will nun nicht bezweifeln, dass es mal einen Langboot Rumpf gab, unter dem eine sehr glatte oder gar hohle Fläche war, aber daraus eine Luftbläschen-Geschichte zu konstruieren...
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
09. Juli 2012 16:42
...ächem...
sollte ich mal Luftposterfolie unter meinen Rumpf kleben ?

Gruß
Rudi
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
09. Juli 2012 17:06
Ja Rudi
und dann bitte geschuppt wie beim Hai oder mit Härchen besetzt wie beim Schwimmfarn Salvinia molesta.
Lufposterfolie klingt gut und damit der Auftrieb nicht zu groß wird, sollte noch eine riesige Opferanode drangehängt werden.
Grüß Dich herzlich
Olaf
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
09. Juli 2012 23:04
man könnte doch iangtwie die Ausatemluft unters Boot leiten. Dann wär die auch mal zu was nutze.
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
09. Juli 2012 23:16
Oder ich esse viel Kraut, Linsen und Bohnen und leite dann die Luft unters Boot - da ist der Weg kürzer!
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
10. Juli 2012 10:53
Oder ich esse viel Kraut, Linsen und Bohnen und leite dann die Luft unters Boot - da ist der Weg kürzer!

hmmm - eine Vorstufe auf dem Weg zur Symbiose von Seegang und Stuhlgang ...
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
10. Juli 2012 14:33
Die hier behaupten, die Technik, Luftblasen mit Hilfe von Kompressoren zu erzeugen ist Mist und wollen statt dessen Luft haltende Oberflächen erzeugen:
[www.lotus-effect.de]

Grüße
Siegmund
Re: Viel Luft
12. Juli 2012 09:41
Hmmm,

ich weiß gar nicht,
warum Tanker, Fracht- und Kreuzfahrtschiffe auf Großer Fahrt nicht generell in Gleitfahrt fahren,
dann könnten sie sich 70% des Luftblasenteppichs am Schiffsrumpf sparen:

http://www.bluexen.com/mediadb/26/86/Webansicht%20Normal%20480px.jpg

Was ist eigentlich aus der großen Kitesegel-Technik geworden ?
Habt ihr unterwegs schon mal einen Kapitän getroffen, der seinen Drachen steigen ließ?

winking smiley Gruß
René
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
12. Juli 2012 10:48
Zitat
Rene11
Was ist eigentlich aus der großen Kitesegel-Technik geworden?

Sky Sails musste nach Problemen durch fehlende, oder auf Eis gelegte Aufträge massiv Stellen abbauen, versuchen es aber weiter. Ich drücke die Daumen, dass es klappt. Leider ist den meisten Reedern wohl die 1 mio. Euro Investition zuviel... sad smiley

---
[gritstoneseakayaking.blogspot.com]
Re: Seekajaks gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
12. Juli 2012 13:24
Hey,

die Investition ist nicht groß.

So ein solarer Teichbelüfter ist gerade noch erschwinglich.

Das Schläuchli würde ich in dem Bereich über Bord hängen, wo der Rumpfquerschnitt vom spitzen "V" vollständig
in ein flaches "\___/" übergegangen ist.

Bitte, bitte, bitte nur testen, wenn vorne viel freier Seeraum (!!!) zur Verfügung steht,
die Sache könnte abgehen wie eine Rakete.
Vor allem wenns bergab geht.

drinking smiley Gruß
René
Re: Seekajaks gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
12. Juli 2012 14:27
Also die Russen (die mal wieder!) haben vor einigen Jahrzehnten auf einen ihrer Torpedos, dem Schkwal, eine Spitze geklebt, die den restlichen Torpedokörper mit Luft umhüllt. Dadurch ist der Torpedo bis zu 500 Stundenkilometer schnell und wird durch ein Raketentriebwerk beschleunigt. Gut für die Sowjetische Marine. Schlecht für das Ziel. Obwohl er im Wasser rumdüst, befindet sich der Torpedo eigentlich in der Luft.

[de.wikipedia.org]

Bleibt zu erwähnen, dass wir Deutschen (wir schon wieder!) einen noch besseren Torpedo entwickelt haben, nämlich den superkavitierenden Unterwasserlaufkörper von Diehl. Der kann, weil lenkbar, den Schkwal zerstören, der nur geradeaus kann, und alles andere im Meer schwimmende auch. Gegen unseren Laufkörper gibt es derzeit noch keine Abwehrwaffe - vermutlich der Grund, weshalb uns auch noch niemand angegriffen hat.

[de.wikipedia.org]

Scherz beiseite: Man sieht, dass das Herumgespiele mit Luft/Gas im Wasser durchaus lustige Effekte hervorzurufen im Stande ist.
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
12. Juli 2012 15:25
Man sieht, dass das Herumgespiele mit Luft/Gas im Wasser durchaus lustige Effekte hervorzurufen im Stande ist.

Absolut. Wer hat nicht schon mittags Erbseneintopf gegessen und abends in der Badewanne genau deinen Gedanken nachgehangen ....
Re: Viel Luft
12. Juli 2012 15:50
Rene11 schrieb:
-------------------------------------------------------
>Was ist eigentlich aus der großen
> Kitesegel-Technik geworden ?
> Habt ihr unterwegs schon mal einen Kapitän
> getroffen, der seinen Drachen steigen ließ?

In der Nähe von Europa nie, habe auch bisher kein Foto von Privatpersonen gesehen
oder mal so etwas gehört, aber vielleicht eher auf der Baarfußroute.
Re: Viel Luft
12. Juli 2012 18:35
Hai Loide,

die Idee mit Erbsen find ich gut, ich empfehle einen Eintopf zusätzlich mit Kohl (nein, nicht Helmut) und Bohnen! Wow, das geht ab wie Fritz's Katze!

Darmverlängerung mit Silikonschauch durch den Bootsboden, im Notfall als Lenzpumpe verwendbar.

Honi soit qui mal y pense
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
12. Juli 2012 22:40
Um mal wieder zum Thema zurückzukommen... winking smiley

"Hightech im Hochmittelalter
Kein anderes Volk konnte sich in der damaligen Zeit in puncto Seefahrt mit den Nordmännern messen. Aber was machte ihre Schiffe so besonders? Seit 10.000 Jahren hatten die Wikinger viel Einfallsreichtum auf den Bau seetüchtiger Gefährte verwendet. Vergleichsweise spät statteten sie ihre Schiffe auch mit Mast und Segel aus. Die häufig roten oder gestreiften Segel waren aus Schafswolle, ein dehnbares Gewebe, das sich im Wind bläht und so den Vortrieb verbessert. Auch für den Bau des Rumpfes kannten die Wikinger eine Art Geheimrezept: Axt statt Säge. Sie suchten passend gewachsene Bäume und spalteten das Holz nur entlang der Faserrichtung. Auf diese Weise behielt es seine natürliche Elastizität - wie ein Baum, der im Wind schwankt. So konnten die Wikinger aus dünnen, biegsamen Planken stabile Rümpfe bauen, die sich bei Wellengang elastisch verformten.

Und noch eine Besonderheit weisen die Schiffsrümpfe auf: Sie sind in Klinkerbauweise konstruiert, das heißt, die Planken am Rumpf überlappen sich. Das verleiht nicht nur Stabilität, sondern auch eine Extraportion Geschwindigkeit: Entlang der Rillen bilden sich Luftpolster, die die Wasserreibung vermindern. So gelangt das Schiff, erleichtert durch den flachen Kiel, in schnelle Gleitfahrt. Bis zu 20 Knoten erreichten die Wikingerboote - das bewiesen Expeditionsfahrten mit rekonstruierten Schiffen. Damit waren sie ebenso schnell wie die Titanic etwa tausend Jahre später und wie moderne Regattayachten heute."

Aus Terra-X: Europas Schrecken der Meere - Das Zeitalter der Wikinger
Wikinger und ihre Schiffe
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
13. Juli 2012 00:12
Na, da ist wohl mindestens eine Null zu viel: Seit 10.000 Jahren ...

Honi soit qui mal y pense
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
13. Juli 2012 09:35
Sie sind in Klinkerbauweise konstruiert, das heißt, die Planken am Rumpf überlappen sich. Das verleiht nicht nur Stabilität, sondern auch eine Extraportion Geschwindigkeit: Entlang der Rillen bilden sich Luftpolster, die die Wasserreibung vermindern.

Das ist Quatsch. Die Klinkerbauweise erhöht weder die Rumpfstabilität gegenüber der Karweel-Beplankung, noch bilden sich an ihr Luftpolster. Die Klinkerbauweise erlaubt Latten überlappen zu lassen, Karweelbeplankung verlangt ein ausgesprochen sauberes Arbeiten und Dichtigkeit auf Stoss. Solche Genauigkeit ist mit Äxten nicht wirklich hinzubekommen.

Klinkerbauweise erhöht

1) die benetzte Fläche um ca 50 bis 100% (!) und somit den Gesamtwiederstand durch Reibung im Medium Wasser.
2) das Gewicht, durch die unnötige "überlappende" Masse, die typischerweise um 1/4 des Gewichts der Beplakung ausmacht.

Es muss ja irgendeinen Grund geben, warum bei Regattayachten (ein Sport, bei dem MILLIONEN für Entwicklungen ausgegeben wird, die kaum 1/10 Knoten Vorteil bringen) und jeder anderen Art von Rennboot (zB Wettkampf-Kajaks) keine Klinker Bauweise verwendet oder nachempfunden wird. Entweder sind die Designer / Entwickler alle blöde und es mangelt ihnen an deiner erleuchteten Kenntnis von Wikinger-Weisheiten, oder ... Du redest Stuss!

Klinker-ähnliche Rumpf-Häute findet man bei kurzen Motorboot-Gleitern im Unterwasserschiff. Hier sollen sie ein etwas weicheres aufsetzen auf der Welle in Gleitfahrt ermöglichen und eventuell den Kurs stabilisieren. Damit einher geht ein klarer VERLUST an Top-Speed, der aber in Kauf genommen wird, da ein kurzes Motorboot in Gleitfahrt auf einer quasi quadratischen Benetzten Fläche aufliegt, und somit jede Art von Richtungs-Stabilisierung brauchen kann. Rennboote verzichten darauf.

Ich zweifele übrigens nicht daran, dass auch Langboote ins Gleiten zu bekommen waren, und somit über kurze Strecken auch mal 20 Knoten erreicht haben mögen, aber Schafwolle ist ein katastrophal ungeeignetes Material, um Segel herzustellen. Wollgewebe wird bei Kontakt mit Wasser (Regen) elend schwer (deshalb haben ja auch alle Kat- und Finn Segler beim Verbot der Bleigürtel plötzlich Wollpullis auf Regatten bei Starkwind getragen). Hohes Gewicht weit oberhalb der Wasserlinie (am Mast!) macht jedes Boot instabil, weshalb man mehr Ballast Steine laden muss, die das Boot langsamer machen... nicht gut! Und Wollgewebe dehnt sich (wird bauchig), was die Segelfläche bei starkem Winddruck ERHÖHT und somit den Kahn recht schnell unfahrbar macht. Bei starkem Wind gibt es genau zwei Dinge zu tun: Segel FLACHER einstellen (Segellatten entspannen, Lieken strecken) und/oder reffen (Segelfläche verkleinern); beidem läuft deine Erzählung von den tollen Wollsegeln zuwieder. Ein grösseres Segel (durch Winddruck bauchig geworden) lässt sich schlechter handhaben und birgt schnell ein Sicherheitsrisiko.

Die Physik lässt sich nicht überlisten - weder durch Wikinger-Märchen, noch durch CAD Verfahren. Die Wikinger haben das Beste aus ihren vorhandenen Materialien gemacht und waren damit zu "ihrer" Zeit eine Seemacht - auch weil sie sich durch katastrophal hohe Ausfallzahlen nicht von ihrem Entdeckerdrang abhalten liessen. Sie hätten aber mit Segeln aus Baumwolle oder Leinen viel mehr Boote heile zurück gebracht - nur standen ihnen diese Materialien nicht zur Verfügung.
Re: Schiffe gleiten über Teppiche aus Luftbläschen...
13. Juli 2012 10:39
Hallo,

Klinkerbauweise fängt sich ja, vor allem bei einem Segler der Lage schiebt, ständig neue Luft von vorne ein. Widerstandsverringernde Effekte würde ich daher nicht völlig ausschließen.
Bei Segeljollen wurde früher mal die Theorie vertreten, dass geöffnete Lenzklappen in bestimmen Fahrbereichen zur reibungsmindernden Luftbläschenbildung führen, die den Nachteil des erhöhten Wasserwiderstandes kompensieren. Auf dem aktuellen Stand bin ich leider nicht
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