Hallo Leute, ich bin der Besitzer der Boote von
Hobbo.Net, von denen die Rede ist.
Das Holzboot ist das "Nuka" auf der Hobbo-Seite. Es wird in verschiedenen Längen angeboten. Ich habe das kürzeste genommen, da ich es für Binnengewässer nutze. Meist auf dem Tegeler See in Berlin, wo mein Verein ist. Das Boot ist aus dreilagigem Bootsbausperrholz gebaut, innen mit einer Lage Glasfaser und als "Außenanstrich" wurde glasklares Gelcoat aufgesprüht. Der Kiel wurde auf meinen Wusch mit einem Kielstreifen versehen. Die Luken haben als Dichtungsmaterial Moosgummi. Bei Rollversuchen kamen schon einige Tropfen durch. Rundumleine und Decksnetze, die angeboten werden, wollte ich nicht wegen der Optik. Ich habe vor ca. 4 Jahren 900E bezahlt, mußte es aber selbst in Danzig abholen. Das Boot ist recht kippstabil und gutmütig und auch schnell, aber kein Renner. Ein schnelles Wanderboot. Ich habe auch schon Anfänger damit paddeln lassen, was keine gute Idee war, wenn man nicht kanten kann....
Das SoF gibt es als modularen Bausatz. Man kauft nur den Riß der Holzleisten, oder nur die Holzleisten und immer so weiter bis zum kompletten Material.
Ich kaufte das Material komplett außer der Farbe zum wasserdicht machen für, wenn ich mich recht erinnere, 300E. Es kamen zwei große Kartons. Die Holzleisten, besser Latten, sind aus eben diesem dreilagigen Bootsbausperrholz und sehr filigran. Eine Anleitung war nicht dabei. Mein Anruf beim Bootsbauer wurde mit "Have fun, its part of the game" beantwortet. So habe ich einen Tag geknuspert, bis ich annahm, daß es so richtig sein könnte. Die Latten werden T-förmig aufeinandergebracht und mit Kabelbindern fixiert. Ich brauchte so 200 Stück. dann habe ich den Rahmen mehrmals satt mit Epoxidharz eingekleistert, damit es schön in alle Zwischenräume läuft. Das Epoxidharz vom Bootsbauer war nicht so toll, der Rahmen brauchte eine Woche zum Trocknen. In das Gestell habe ich Spitztüten eingesetzt, da später kein Herankommen mehr wäre. Den mitgeschickten Stoff habe ich angefeuchtet und mit Zahnseide von Schlecker vernäht. Das Zeug ist unglaublich reißfest. Als Farbe hatte er Balkonfußbodenfarbe aus PU empfohlen, genauer "Deitermann BB20". Ich kaufte "Deitermann BB10" in lichtgrau, sprich weiß, da ist nur die Konsistenz anders. Gefärbt habe ich die Farbe mit Farbpigmenten aus dem Baumarkt. Der Bau hat an Arbeitszeit eineWoche gedauert - ich bin kein Heimwerkergenie und habe immer wieder herauskriegen müssen, wie es weitergeht. ABER SPASS HATS GEMACHT!
Wie fährt sich das Boot? Auf der Seekajakwoche in Wismar hatte ich die Gelegenheit, eines von Hakolas SOFs zu paddeln. Fast genauso! Hakolas Boote sind noch flacher im Vorschiff und man passt noch "saugender" in die Sitzluke. Also meines ist etwas bequemer und genauso kippelig.
Der Bootsbauer ist auch Seekajaker. Ein sehr symphatischer Typ. In seinem Paddelverein in Danzig hatte ich eines seiner Kundenboote probegepaddelt. Zuhause liegt im Freien sommers wie winters sein eigenes SOF, in dem er auch auf dem Bild seiner Internetseite zu sehen ist. Er hat es mit Flüssigneopren wasserfest bekommen (was es alles gibt!). Das habe ich ausprobiert, als ich das Holzboot abholte und war begeistert. er werkelt alleine in seiner Werkstatt und ist glücklich so. Deshalb ist seine Internetseite nur auf polnisch. Wäre sie auf englisch, so würde er mit Arbeit überhäuft und müßte jemanden einstellen. Da hat er keine Lust drauf. Er spricht perfekt englisch, da er einige Jahre in den USA gelebt hat.
Er macht und kann alles. Als ich mein Boot abholte, baute er gerade an einem wunderschönen Kanu mit Kevlargewebe.
So, das war's, Fotos stelle ich später ein!