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Paddeln im Oktober

geschrieben von fatz 
Re: Paddeln im Oktober
25. Juli 2023 14:41
Ah klar, Tagesleistung hatte ich vergessen:
Ich denk so 30km sollten drin sein, wenn wir mal eingepaddelt sind.

Wild Zelten und Einsamkeit waer duchaus gewuenscht.

Das mit den Fliessgewaessern war eher auf den Rhein bezogen.
Re: Paddeln im Oktober
25. Juli 2023 15:45
Okay, 30 km. Dann schaffst Du leider die für mich schönste Rundtour nicht (Trebel, Recknitz, Bodden, Peene).

Auch die andere große Runde kommt nicht mehr in Frage (Havel/Elbe/Elde-Müritz-Wasserstraße/Müritz-Havel).
Rund um Berlin schaffst Du vermutlich grad so, wird aber knapp, ist auch nicht so superschön.

Es bleibt
Rhin - Ruppiner Kanal - Havel stromauf
und
Große (Märkische) Umfahrt.

(Das mit der Oder und den Oder-Delta-Poldern solltest Du aber auch noch erwägen, wenn Du Einsamkeit willst).

In der Großen Umfahrt ist auch im Oktober nicht mehr viel los, die Hotels haben da schon zu (war jedenfalls schon mal meine Erfahrung), also Du hast auch da weitgehend Deine Ruhe. Es gibt in der Großen Umfahrt ein paar Seen, wo Du, falls das Wasser schon kühl ist, vielleicht am Ufer langpaddeln solltest, aber das verlängert die Tour nicht all zu sehr.
Also Große Umfahrt schaffst Du in 10 Tagen auf jeden Fall, eher in weniger Tagen, da die Müggelspree strömt. Die Rede ist wohl von 160km oder so in der Größenordnung, vielleicht auch 165, durch 30 macht das ca 6 Tage. Da kannst Du noch in ein paar Nebengewässer oder den Spreewald reinpaddeln.

Auch die andere Tour (Rhin-Ruppiner-Kanal-Havel von Oranienburg stromaufwärts zurück) schaffst Du locker in 10 Tagen, die kannst Du nach Bedarf verlängern. Es gibt in der Mecklenburger Seenplatte noch so eine kleine Runde, die ich mal an einem Tag gemacht habe (aber auch mit Landtransport), die kannst Du zumindest noch mit dranhängen. Oder Du paddelst noch in diverse Abstecher rein (Templin, Lychen, ...), da gibt es ganz viele Möglichkeiten. Wir können uns gern auch mal irgendwie virtuell über die Karten beugen und ich präzisiere das alles noch mal.

Die beiden Touren bleiben also übrig, wenn es eine Rundtour sein soll.
Rhin-Ruppiner-Kanal-Havel ist etwas kürzer als Große Umfahrt, da hast Du also mehr Reserven.

Große Umfahrt ist für Dich etwas näher von Süddeutschland aus. Hmmm. Schwierig, ich kann mich zwischen den beiden Touren nicht entscheiden.
Große Umfahrt hat das "Bomben-Problem", Rhin hat das Naturschutzproblem.

Irgendwie sind beide Touren fast gleich schön. Aber wenn Du noch nie die Mecklenburger Seenplatte gesehen hast, dann ist die Rhin-Havel-Tour vielleicht doch noch einen Tick schöner. Du hast dort mehrere Umtragestellen, aber die hast Du bei der Großen Umfahrt auch.

Ich neige dazu, die Rhin-Havel-Tour zu empfehlen, aber es steht nur 60:40. (40% für Große Umfahrt). Du mußt aber dann vielleicht wirklich noch mal klären, wie es mit der Befahrung des oberen Rhin aussieht. Also von Rheinsberg nach Süden. Ich entsinne mich noch, wie nach der Wende die Hamburger dort scharenweise angerückt sind, und das Ding quasi als Wildwasser-Sport-Tour in 3h runtergerissen haben. Ich kann mich noch an einen Dialog erinnern: "Fahren wir gleich zurück nach Hamburg oder gehen wir noch ein Stück Torte essen?" Nichts gegen die Hamburger, aber dieser Massenansturm hat natürlich die Naturschützer aktiv werden lassen. Plus vielleicht die Leih-Kanu-Unternehmen.

Der Rhin ist schon sehr schön, es geht komplett durch die Wildnis. Wenn dort also noch andere paddeln (Anhaltspunkt ist immer, gibt es Kanuverleihe, die dort noch Shuttle-Service anbieten), dann könnt Ihr es machen. Wenn aber der Rhin inzwischen so komplett gesperrt ist, dass die seit Jahren die Bäume quer über den Fluss liegen lassen, dann bleibt bei Eurem Pensum nur die Große Umfahrt.

Oder die Polder des Oderdeltas, was Ihr auch mit einer Runde über die Alte Oder (Oderbruch) kombinieren könnt, auch da kann ich Euch noch mal im Detail beraten. Das ginge auch noch.

Elbe-Havel-Kanal, Elbe, und Havel zurück, das müßtet Ihr auch locker in 6 Tagen schaffen, und könnt es noch mit weiteren Havel-Abschnitten kombinieren, weil die Elbe ja stark strömt (die Havel aber gar nicht). Auch schön. Ich kann mich echt nicht entscheiden.

Vielleicht können ja andere auch noch was dazu schreiben. Vielleicht weiß auch jemand die aktuelle Situation am oberen Rhin? Wenn nicht, dann geht doch mal in's Faltbootwiki-Forum, mein Eindruck ist, die wissen bei Binnengewässern schon noch mehr, das ist ja hier ein Seekajak-Forum. Oder der von Flussinfo.net, der weiß auch unwahrscheinlich viel, den kannst Du auch anschreiben.

Also gut, lange Rede, kurzer Sinn: Ich vergebe jetzt mal Plätze:

1) Rhin - Ruppiner Kanal - Havel (stromaufwärts). (wenn oberer Rhin noch geht). Die ist landschaftlich EINDEUTIG am schönsten, auch recht einsam. Diese Runde macht fast keiner (warum, weiß ich auch nicht so richtig).

2) Große Umfahrt (aber da müßt Ihr vielleicht 7 bis 8km laufen, wegen der Bombe und verpasst dabei ein schönes Stück der Dahme)

3) Elbe-Havel-Kanal (in Richtung Elbe) / Elbe / Havel (stromaufwärts) kombiniert mit weiteren Havelgewässern (Start zum Beispiel in Genthin (da könnt Ihr das Auto vielleicht beim Paddelverein stehen lassen, die sind nett)

4) Eine Ost-Oder / West-Oder Runde unter Einbeziehung der Polder und (falls Ihr es schafft) der Alten Oder im Oderbruch

Das wäre meine empfohlene Reihenfolge. Stärkste Wichtung war hier: Schönheit der Landschaft.
Viele Grüße
Christoph
Re: Paddeln im Oktober
25. Juli 2023 19:16
Lieber Kodiak-Paddler,

dieser

jemand,

weiter oben,

...

paddelt 70 km stehendes Gewässer pro Tag, bis zu 75 km fließend mit übelsten Umtragen alle 5 km. Schon mal den Oberrhein gemacht ?
Und vllt. der Erste der die Idee und den Willen hat den Bodensee mittig nonstop zu längen, wenn er denn nur endlich einen oder 2 Partner dafür finden würde.

Meine Tagesangaben bezogen sich aufs Runterrechnen meiner Etappen wenn ich , wie vom TO angegeben, relative Newbies dabei hätte.

Welch Arroganz ...

Carsten
Re: Paddeln im Oktober
26. Juli 2023 10:50
Aber mit welchem Boot paddelst Du 70km bei Windstille? Ich hab ja nun grad gelernt, dass es so schnelle Boote gibt, dass 70 km vielleicht sogar locker zu schaffen sind. (mit meinem Kodiak hab ich das noch nie geschafft, das weiteste war 65km)

Was Du schreibst, klingt jedenfalls interessant. Oberrhein muss ich mir mal vormerken.

Du lagst aber falsch mit Deiner Prognose. Der Fragesteller gab ja dann 30km pro Tag an. Das ist kein Anfängerpensum mehr, das ist schon deutlich mehr als Anfänger (abhängig wieder vom Boot natürlich).

Es war nicht arrogant gemeint, aber Große Umfahrt in 10 bis 11 Tagen, so lange brauchen wirklich nur die mit den ganz langsamen Booten, die sich auch nicht sehr anstrengen. Ich kenn' mich ja hier ein bißchen aus. Ich wollte dem Fragesteller nur helfen.

Lass uns das doch nicht "arrogant" nennen, sondern einfach mal "Leistungsvergleich". Ich finde ja sehr interessant, was Ihr hier so leistet. Es geht hier ja eher selten um Paddel-Kilometer-Leistung, mehr um Seekajak-Techniken. Aber Meere sind ja auch sehr weit, da muss man auch viele Kilometer schaffen.

Es ist auch nicht Arroganz meinerseits gegenüber den Freizeitpaddlern hier, eher Genervtheit. Ich muss mir jedes Wochenende meinen Weg durch diese Freizeitpaddler bahnen. Die treiben da kreuz und quer, gammeln ab, versperren den Weg, als seien sie allein auf der Welt, und und und.

Übelste Umtragestellen, Wow, davor hab ich fast noch mehr Respekt als vor Deiner Kilometerleistung. Würde ich sowas öfter machen, da könnte ich hier noch einige Kanäle und Flüsse machen, die fast niemand macht. Wo alle fünf Kilometer ein Wehr ist.

Wir sind doch eher vom gleichen Holz geschnitzt, Du bist sogar aus noch viel härterem Holz. Dir gegenüber würde mich mir nie Arroganz erlauben..
Viele Grüße
Christoph
Re: Paddeln im Oktober
24. September 2023 08:57
Ich wolt mich hier nochmal melden und allen danken, die mir Anregungen gegeben haben. Leider kriegen wir da Ganze terminlich nicht auf die Reihe.
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