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Paddeln im Oktober

geschrieben von fatz 
Paddeln im Oktober
21. Juni 2023 22:01
Ich brauch grad mal Nachhilfe. Ich wollt im Oktober 1-2Wochen mit 2 meiner Pfadfinder (beide Mitte 20) paddeln gehen und suche eine passende Gegend. Muss kein Salzwasser und auch nicht irgendwie anspruchsvoll sein. Wichtiger waer uns Zelten zu koennen und das ein oder andere Lagerfeuer zu haben. Der eine hat ein bischen Paddelerfahrung der andere fast nicht. Trocki haben wir leider auch einen zu wenig. Wir fahren von Sueddeutschland aus, das Mittelmeer waer also auch erreichbar.
Hat jemand einen Tipp fuer uns?
Danke,
Franz
Re: Paddeln im Oktober
22. Juni 2023 17:28
Moin,

Spree - von Cottbus bis Berlin.

Wäre jetzt bei 'kaum Paddelerfahrung' meine erste Idee.
Technisch anspruchslos, landschaftlich wunderschön und beide Endpunkte sehr gut mit der Bahn verknüpft.
Zeltmöglichkeiten finden sich in passenden Abständen auf der gesamten Strecke, Lagerfeuerplätze sind im Oberspreewald
eher nicht zu finden, auf dem Rest der Strecke schon. Diverse Variationsmöglichkeiten ...

Grüße,
Jörg.
Re: Paddeln im Oktober
23. Juni 2023 15:10
18-20 °C Lufttemperatur und 22°C Wassertemperatur (Beispiel Elba) sprechen eher für Mittelmeer. Dann wäre auch das Trocki Problem gelöst. Kenne aber Elba nicht vom Kajak aus.
Was mir im Oktober sehr gefallen hat, war die griechische Insel Lefkas / Lefkada. Ist mit der Fähre nach Igoumenitsa ab Italien erreichbar. Die Ostseite ist sehr geschützt und Anfänger freundlich. Desimi Beach hat einen wunderbar gelegenen Campingplatz.
Die Westseite ist anspruchsvoll.
Wenn natürlich mal ein Wetterumschwung kommt, kann es dann auch ziemlich kalt und stürmisch werden.
Re: Paddeln im Oktober
23. Juni 2023 17:40
Zitat
paddelmani
18-20 °C Lufttemperatur und 22°C Wassertemperatur (Beispiel Elba) sprechen eher für Mittelmeer. Dann wäre auch das Trocki Problem gelöst. Kenne aber Elba nicht vom Kajak aus.
/quote]

Elba ist sehr schön, aber für 1-2 Wochen zu klein. Ich meine, wir haben vor Jahren für eine Umrundung 4 Tage gebraucht und da waren keine sehr langen Etappen dabei. Außerdem kann es dort bei viel Wind richtig heftig werden!

Wir sind oft in der Nebensaison auf Havel und Elbe gepaddelt z.b. von Berlin nach Hamburg. Wobei ich mit Anfängern den Hamburger Hafen auslassen würde. Landschaftlich sehr schön und über weite Strecken recht abgelegen. An der Havel gibt es auch einige Wasserwanderrastplätze zum Übernachten.

Schöne Grüße

Michael
Re: Paddeln im Oktober
23. Juni 2023 18:16
hot smiley

Warum immer so weite Logistik ?
Hier bei uns ists wunderschön.
Große Märkische mit Müggelsee war ein Traum, für Euch 10 -11 Tage (denk ich ).
Bodenseeumrundung ufernah mit Test von open water, (schon mal am Bodanrück / Marienschlucht gebiwakt ? ) Anfang Radolfszell, Ende Schaffhausen, mit Einfahrt in die Schussen & Co gibt auch gut 9-10 Tage.

Carsten
Re: Paddeln im Oktober
23. Juni 2023 19:25
Erstmal danke an alle die geantwortet haben.
Zitat
brac
Warum immer so weite Logistik ?
Von Rosenheim nach Berlin ist auch nicht kuerzer als ans Mittelmeer winking smiley eher andersrum


Zitat
brac
Große Märkische mit Müggelsee war ein Traum, für Euch 10 -11 Tage (denk ich ).
An die hab ich auch schon gedacht. Wie sieht's da mit (wild) Zelten aus?


Zitat
brac
Bodenseeumrundung ufernah mit Test von open water, (schon mal am Bodanrück / Marienschlucht gebiwakt ? ) Anfang Radolfszell, Ende Schaffhausen, mit Einfahrt in die Schussen & Co gibt auch gut 9-10 Tage.

Wie sieht's da mit (wild) Zelten aus? Wenn ich an unsern Chiemsee denk, ist da absolut nix drin.


Zitat
paddelmani
Kenne aber Elba nicht vom Kajak aus.
Ich kenn's auch nur mit dem Moutainbike, aber ich haett gesagt, dass man da mit dem Kajak in 3Tagen einmal rum ist.

Griechenland muss ich mal nach Infos suchen. Da hab ich noch gar nicht dran gedacht.

Wie sieht's um die Zeit im Mittelmeer generell mit Sturm aus?


Zitat
MvE
Wir sind oft in der Nebensaison auf Havel und Elbe gepaddelt z.b. von Berlin nach Hamburg
Wie lang braucht man dafuer?
Re: Paddeln im Oktober
23. Juni 2023 20:58
Zitat
fatz

Wir sind oft in der Nebensaison auf Havel und Elbe gepaddelt z.b. von Berlin nach Hamburg

Wie lang braucht man dafuer?

Wir haben vorletztes Jahr von Berlin bis Boizenburg 9 Tage gebraucht inkl. einem Pausentag. Die Strecke war 286 km lang.
Von Boizenburg sind es dann nochmal ca.75 km bis nach Hamburg-Blankenese, wo man z.b. beim RDE gut aussetzen kann.
Der Hafenbereich macht aber nur Sinn, wenn Du mit dem Anfänger im Zweier fährst. Ich würde eher empfehlen die Tour in Boizenburg zu beenden. Danach läßt die Strömung nach. Die Landschaft ist nicht mehr so prickelnd und ab Geesthacht ist es tidenabhängig.

Grüße

Michael
Re: Paddeln im Oktober
23. Juni 2023 21:15
Moin zusammen,
die Elbe wird ab Boizenburg bis Geesthacht erst wieder interessant.
Ab Lauenburg auf jeden Fall . Auch in Geesthacht gibt es einen Kanu Club, und einen stadtnahen Hafen, sogar ( noch ) mit kostenlosem Wohnmobilstellplatz.
Bis zum Wehr / Schleuse hat man Strömung nur nach Westen, danach sehr vorteilhaft in beide Richtungen, aber nicht nach Wunsch, sondern nach dem "Gezeitenkalender".
Immer wieder eine Reise wert.
Schöne Grüße,
Tomas.
Re: Paddeln im Oktober
24. Juni 2023 08:52
Zitat
fatz
Große Märkische mit Müggelsee war ein Traum, für Euch 10 -11 Tage (denk ich ).

An die hab ich auch schon gedacht. Wie sieht's da mit (wild) Zelten aus?

Da sieht es weitestgehend sehr gut mit wild Zelten aus.

Weitere Tipps:
-Mecklenburger Seenplatte, im Sommer gut besucht von Touris, im Herbst sehr einsam, sehr schön und wild Zelten weitestgehend unproblematisch.
-Die Oder runter paddeln, wild Zelten weitestgehend unproblematisch, da ist man auch im Sommer sehr einsam bis auf Angler auf den Buhnen.
Re: Paddeln im Oktober
24. Juni 2023 09:10
Zitat
brac
Warum immer so weite Logistik ?
Hier bei uns ists wunderschön.

Bin einfach ein bekennder Warmduscher oder zu alt zum "bei Regen zelten" :-)
Gut, die Jungs sind Pfadfinder und da sieht es anders aus.
18-22 °C am Mittelmeer versus 5-14 °C am Bodensee ist ein Unterschied. Dazu kristallklares Wasser bei den griechischen Inseln und am Abend gemütlich in einer Taverne sitzen, hat schon was.
Wild zelten in Lefkas ist eher schwieriger.
In Korfu oder Kefalonia bieten aber auch kommerzielle Tourenanbieter Kajakwochen mit wilder Zeltübernachtung an, d.h. dass das inoffiziell möglich ist und geduldet ist.

Kroatien bietet sicher auch unendlich viele Möglichkeiten Inseln zu erkunden und wild zu zelten. Aber da müsste jemand was dazu sagen, der schon dort war.
Re: Paddeln im Oktober
24. Juni 2023 09:17
Zitat
fatz
Wie sieht's um die Zeit im Mittelmeer generell mit Sturm aus?

Ist schwer zu sagen oder du solltest dich mal auf ein Gebiet festlegen und dich dann näher informieren.
Es gibt natürlich die Grosswetterlage, die für sehr grosse Wellen sorgen kann.
Dann lokale Windsysteme [blog.scansail.com]
Dann hast du noch an bestimmten Orten und Tageszeiten verstärkt Wind (See- und Landwind).
Da ihr mit Zelt flexibel seid, könnt ihr euch auch noch kurzfristig entscheiden, wenn die Grosswetterlage absehbar ist.
Re: Paddeln im Oktober
26. Juni 2023 16:24
Frz Côte d'azur, von der italienischen Grenze bis Marseille
Auch wenn die Küste stark bebaut scheint, gibt es Teilbereiche, die noch recht naturbelassen sind
Als Startbasis könnten dienen
Campingplatz der Bucht von Agay, Ostseite, direkter Wasserzugang, relativ geschützt
Campingplatz direkt westlich des Cap Dramont, direkter Wasserzugang, aber schwieriges Starten zw Anlanden bei Starkwind aus West
Campingplatz am Kopf der Halbinsel Giens, gegenüber der Insel Porquerolles, fast direkter Wasserzugang

Giens ist allerdings bei Mistral stark betroffen, während die beiden vorgenannten bei nicht ausgeprägtem Mistral oft gar nichts davon abbekommen, sondern sogar Ostwind haben (der Ostwind wird wie ein Kehrwasser vom Mistral gebildet)

Highlights
Tour am Esterelmassiv entlang (rote Felsen)
Die Iles de Lérins in der Bucht von Cannes
Die Insel Porquerolles
Die 3 Kaps südlich Saint Tropez: Cap Camarat, Cap Taillat und Cap Lardier
Die Calanques zwischen Cassis und Marseille (braucht Ausdauer und nicht möglich bei Mistral)

Wild zelten: Nicht ganz unmöglich, aber ich würde davon abraten. Ausserdem: Eine Süsswasserdusche nach der Paddeltour ist angenehm und schont den Schlafsack.
Lagerfeuer: Wurde früher an grossen "langweiligen" Kiesstränden toleriert. Derzeit herrscht dort eine überdurchchnittliche Trockenheit, sprich erhöhte Waldbrandgefahr. Da bekommt ihr schnell Besuch.

Nachdem Du einen Anfänger dabei hast scheint mir das Revier östlich von Cavallaire am besten geeignet: weniger Wind und Welle.
Re: Paddeln im Oktober
19. Juli 2023 17:24
Erstmal danke soweit. Sorry fuer die Funkstille, aber ich hatte ein bissl Schwierigkeiten die beiden zu erreichen.
Leider kann einer von den beiden jetzt doch nicht. Dann halt zu zweit...
Wir überlegen grad zwischen:
-Mecklenburger Seenplatte (da bräucht ich noch ein paar Anschubs-Ideen)
-Märkische Umfahrt (Kann man die irgendwie erweitern? Was macht die Bombe?)
-Kroatien (Da könnt ich auch noch Tips gebrauchen)

Irgendwie tendier ich zu letzterem, da ich da eh noch nie war...
Re: Paddeln im Oktober
20. Juli 2023 21:45
Zur Märkischen Umfahrt
Aktuelle Info vom Wasser- und Bodenverband Dahme-Notte
Achtung!!! Zwischen Prieros und Hermsdorf Mühle (km 32,5 – 32) ist die Dahme derzeit bis auf unbestimmte Zeit für den Bootsverkehr gesperrt!! Keine Durchfahrt möglich.

Grüße
Thomas
Re: Paddeln im Oktober
21. Juli 2023 16:45
Moin, hoffe bin noch nicht zu spät.
Alle Touren die, ich allein mache müssen Biwak-Touren sein, d.h. paddeln bis die Lust vergeht und dann Ausschau nach nem gescheiten und vor allem ruhigen Platz.
Feuer machen im Sommer hab ich mir abgewöhnt, außer vllt auf freigegeben und dafür gerüsteten Stellen.
Mit 2 Neulingen aufs Meer ?
Bin jetzt 6 Jahre dabei mit 2000 -3000 km per anno, und hab einen Heidenrespekt im August auf die Ostsee zu gehen, obwohl ich auf dem Bodensee viel lernen durfte.

Märkische :
Kaum verbaut, viele aber gute Umtragen, landschaftlich top, viele Biwakplätze, die man nicht nutzen muß, und genug und tolle Biwakmöglichkeiten zu dritt.
Siehe:
[youtu.be]

Bodensee:
Ufernah für jeden machbar (solang der Fön nich zuschlägt), perfekt um sich auch mal ein paar km raus zu trauen und open water zu fühlen, perfekt um sich mit Wellen von schon etwas größeren Schiffen zu beschäftigen, sprich anzufreunden.
Immer wenn ich dort bin spüre ich schon etwas mediterranes.
Und er ist gar nicht so verbaut wie man annimmt, alle paar km findet man ein Strändchen, eine Mündung (Schussen, Aargen, Rhein) an der man Biwaken kann.
Mein Highlight ist das Südufer des Obersees, Bodanrück. Hat ein bißchen was Nordisches.
Nicht zu vergessen Sightseeing ! Meersburg, Konstanz und Bregenz vom Wasser aus schauen hat schon was, Lindau zu umrunden noch mehr. in Schaffhausen die Tour zu beenden und sich den Rheinfall anzuschauen , WOW. Und keine große Hin- und Her-Logistik
[youtu.be]

Was ich noch empfehlen kann, übrigens jedem Paddler, das Mittelrheintal, nach der Loire mein Fluss-Highlight, gerne jährlich. Auch hier immer wieder Auwald-Kiesbänke zum biwaken , Bunker-Möglichkeiten, tolle geschichtsträchtigen Ansichten (Dom zu Speyer,Pfalzgrafenstein, Mäuseseturm und all die mittelalterlichen Burgen). Und viele anspruchsvolle Stellen das Paddeln zu verinnerlichen oder sogar zu lernen, das das kein Lutscherlutschen ist (Bingener Loch, Loreley, Handelschiffsverkehr.
Mainz - Bonn ( das beste Stück) 4-5 Tage.
Kehl - Bonn 6-9 Tage.
Empfehle aber nach der der letzten Staustufe des Oberrhein nach dem Wehr Hügelsheim einzusetzen, dann hat man freie Fahrt bis ... ? Das gilt für mich noch auszukunden ...
[youtu.be]
Re: Paddeln im Oktober
21. Juli 2023 17:12
Hallo Franz,

ich kann dir für Kroatien durchaus weiter helfen und kenne das Revier sowohl vom Seekajak als auch vom Segeln.

Bei meinen Seekajaktouren lege ich mich immer erst fest, wenn die Großwetterlage klar ist. Ich bin so öfters schon statt in Kroatien in eine andere Richtung aufgebrochen und habe es umgekehrt auch schon sehr bereut, wenn ich vermedbar irgendwo fest saß. Die Vorbereitung für Kroatien ist ja nicht wesentlich anders als für eine der vielen Mittelmeerinseln deren Erreichbarkeit wegen der Nachtfähre von Genua aus für uns im Süden sehr gut ist. (Stuttgart 6,5 Stunden nach Genua/ Ankunft Korsika 06:00 und Sardinien 09:00)

Das einfachste Primäre Ziel für die Zeit die Du hast wäre eine Umrundung der Inseln KRK mit Plavnik oder Cres-eventuell mit der Erweiterung Mali Losin. Im Mittelmeer Elba, Sardinien und eventuell Korsika Westküste. Das von dir genannte Feuerchen hat im Oktober am Mittelmeer nichts verloren!

Um die Insel Brac in der Adria habe ich auch noch eine komplette Plaung für eine Tour mit Kindern die ich aus der Tasche ziehen kann. Weiter südlich verlierst Du dann irgendwann einen zusätzlichen Reisetag.

Für eine detailierte, verantwortungsvolle Empfehlung/Planung sollte ich wissen, wie erfahren Du selbst mit dem Seekajak auf dem Meer bist und etwas mehr zur vorhandenen Ausrüstung. Bist Du selbst fähig zu beurteilen ob die Ausrüstung und Leistungsfähigkeit von allen dreien stimmt? Wenn Du dir nicht sicher bist, geh ins Süßwasser. Wenn Du dir das zutraust fällt mir ne Menge dazu ein was wir teilen können, bis hin zu verschiedenen Höhlen und Grotten die fürs Seekajak spannend sind.

Interessant und viel entspannter mit ganz unerfahrenen Jugendlichen ist auch ein Start von einem der superschönen Campingplätze bei Pula, von wo man Tagestouren zu den Brioni Inseln und entlang der Küste nach Nord und Süd machen kann. Zwei Wochen sind dann schnell rum und für die ersten Erfahrungen, die positiv sein sollten, reicht das immer.
Einen Nachteil hast Du auf jeden Fall. Wer dort mal eine Tour entlang der Steilküste gemacht hat wird infiziert sein und bei unseren Mitteldeutschen Bächen und diversen Seenplatten nur noch müde lächeln. smiling smiley
Re: Paddeln im Oktober
24. Juli 2023 17:31
Märkische Umfahrt kann man sehr gut erweitern. Allerdings immer nur mit Hin und Zurück. Du kannst auf Höhe Prieros einmal bis zum Scharmützelsee und zurück und zur anderen Seite die Teupitzer Gewässer bis zum Ende. Und Du kannst den Spreewald hoch bis es nicht mehr geht (oder die vielen Schleusen zu sehr nerven) und wieder zurück. Das kann man auch als Runde sehen, weil man hin und zurück andere Spreearme paddeln kann. Du kannst auch die größeren Seen auspaddeln anstatt auf dem kürzesten Weg drüber. Die Bombe liegt allerdings noch drin, der Landtransport ist aber machbar, siehe Faltbootwiki.

Bleibst Du bei solchen Runden auf den Seen am Ufer, dann kann man das im Oktober auch ohne Trockenanzug machen (meiner Meinung nach), das Wasser war zumindest in den letzten Jahren im Oktober noch extrem warm, oft noch Badetemperaturen.

Wenn es Dir um Runden geht: Es gibt eine kleine Runde an der Oder (Westoder hin Ostoder zurück (oder umgekehrt). Dafür brauchst Du aber nicht lange, könntest es aber mit einer Oderhaff-Innenumrundung erweitern.

Es gibt eine sehr schöne Runde Rhin / Ruppiner Kanal / Havel, die etwas länger ist, und die man in der Mecklenburger Seenplatte gut erweitern kann, allerdings weiß ich nicht, wie die aktuellen Befahrregeln für den oberen Rhin sind, das versucht man wohl, immer mehr einzuschränken,

Es gibt die Runde "Rund um Berlin" (Einmal über Oder-Spree-Kanal zur Oder und über Oder und Oder-Havel-Kanal (oder schöner Finowkanal) und Havel und Teltow-Kanal zurück (die ist aber landschaftlich nicht in allen Passagen so superschön)

Es gibt eine kleine Runde Elbe-Havel-Kanal und über Elbe und Havel zurück. Die Havel zwischen Berlin und Brandenburg kann man auch fast als Runde paddeln, wenn man einmal die Seitenarme paddelt und zurück den Hauptarm.

Es gibt die sehr schöne große Runde: Elbe-Havel-Kanal (oder wahlweise Havel) / Elbe / Elde-Müritz-Wasserstraße und über Müritzgewässer und Havel zurück. (ich habe mir damals Westberlin geklemmt und bin über den Havelkanal aussenrum zurück (gestartet und geendet in Ketzin, da kann ich Dir sagen, wo man das Auto lassen kann).

Weiterhin gibt es eine schöne Runde: Trebel Recknitz (kurzer Landtransport zwischen beiden) Boddengewässer und Peene zurück (vor allem Recknitz ist wunderschön! Aber auch alles andere, Natur pur, und im Oktober schön einsam)

Es gibt die ganz große Runde Oder (z.B. Oderberg beginnend, dort kann man gut in Marina Auto lassen) / Oderhaff / Peene bis Malchiner See (dort ein etwas "komplexerer" Landtransport) und über Müritzgewässer und Havel und Havel-Oder-Kanal zurück.

Ist eigentlich alles schön
Wahrscheinlich hab ich sogar noch was vergessen.
Sprich mich an, wenn Du Näheres wissen willst, ich hab das eigentlich alles schon abgepaddelt, bis auf die zuletzt genannte Runde, wo mir noch ein paar kleine Stücken fehlen.
Viele Grüße
Christoph
Re: Paddeln im Oktober
24. Juli 2023 17:38
Was ich noch vergessen hatte:
Du kannst Dir natürlich die einschlägigen Jübermann-Karten kaufen, da siehst Du das alles (vor allem auf den Großraumkarten (Deutschland Nordost)), aber falls Du erst mal im Internet gucken willst, da gibt es diese Webseite www.flussinfo.net, der hat eine schöne Übersichtskarte, wo man diese Runden eigentlich alle gut erkennen kann. Alles, wo Einsatzstellen markiert sind, sind in der Regel Paddelgewässer.
Beim Wildzelten: Es kann schon mal der Bauer kommen (oder gar Förster oder Naturschützer), aber das weißt Du ja sicherlich. Grad im Oktober hast Du aber gute Karten, denke ich. Meiden würde ich Naturschutzgebiet-Kernzonen wie Nordufer Müritz. Ich fürchte, sowas kann teuer werden.
Grüße
Christoph
Re: Paddeln im Oktober
24. Juli 2023 19:45
Puh! Jungs ihr seit Klasse. Ich versuch grad zu sortieren. Das ist schon viel mehr Info als ich eigentlich brauche.

Vor dem Mittelmeer hab ich relativ wenig Bedenken, da weiss ich recht gut wie weit ich für mich und auch für den zweiten Mann (der dritte kann ja jetzt leider nicht) gehen kann. Vor Fliessgewässern (also was mit nennenswert Strömung) scheis$ ich mir deutlich mehr ein. Da kenn ich mich nicht wirklich aus.
Ah ja die "Jugendlichen" sind Mitte 20.
Der Unterschied zwischen Tagestouren und Mehrtagestouren liegt ja in erster Line in dem ganzen Rödel, der mit muss. Das ist aber was womit wir uns alle seit Jahrzehnten auskennen (auch mit Bauer, Jägern etc.). Halt nicht mit dem Kajak sondern zu Fuss...

@brac: Hab mir mal das Bodenseeufer auf der Karte angeschaut. Sieht für mich nicht so wirklich nach vielen Schlafplätzen aus.

@Christoph: "Umrundung der Inseln KRK mit Plavnik oder Cres-eventuell mit der Erweiterung Mali Losin"
Passt das in 10 Paddeltage?

@Kodiak-Paddler:
Wenn du von all dem noch nichts gepaddelt wärst und 10 Tage Zeit hättest, was würdest du machen?
Re: Paddeln im Oktober
25. Juli 2023 13:43
Also, ich paddle am Tag ziemlich viel, 50 km und mehr. Die Große Umfahrt zum Beispiel, die geben andere mit 10 Tagen an (ja auch einer weiter oben), ich hab sie in meiner Bestzeit mal in 3 Tagen gemacht, jetzt mache ich sie normalerweise in 3 einhalb bis 4 Tagen.
Ich müßte also wissen, wie Euer Tagespensum im Vergleich zu meinem aussieht, dann könnte ich genauer einschätzen, was für Euch in 10 Tagen machbar wäre.
So oder so stellst Du mir da jetzt eine ziemlich schwierige Frage, fast alle von mir beschriebenen Runden waren schön, aber alle haben auch Nachteile.

Landschaftlich am schönsten ist glaub ich die Runde: Trebel - Recknitz - Boddengewässer - Peene. Die habe ich dummerweise in mehreren Teilen in verschiedenen Jahren gemacht, ich denke aber, wenn das Wetter auf dem Bodden mitspielt, würde ich die in 8-10 Tage schaffen, aber Du mußt wie gesagt mal gucken, ob Euer Tagespensum meinem entspricht.

Spektulär ist natürlich die große Runde über Elbe Müritz Havel, weil man praktisch durch halb Ostdeutschland paddelt, das Gute an der ist: Kein einziger Landtransport, aber auch ich habe dafür 11 Tage gebracht, also gilt wieder das Gleiche, die könnt Ihr nur machen, wenn Ihr noch weiter pro Tag paddelt als ich.

Mit der Großen Umfahrt habt Ihr keine Probleme, die 10 bis 11 Tage, die jemand hier angegeben hatte, sind für absolute Dödelpaddler, also den 0-8-15 Hobbypaddler mit einem schweinebreiten Faltboot oder PE-Boot. Da könnt Ihr einfach in die Nebengewässer reinpaddeln, um die 10 Tage rumzukriegen.
Nachteil: Der gegenwärtige längere Landtransport wegen der Bombe, sowie auch sonst eine ganze Menge Umtragestellen (weil auch einige Schleusen (Dahme) quasi nie Paddler schleusen. Es soll übrigens jemanden (also eine Privatperson) geben, der die Boote für 15 Euro pro Boot an der Bombe vorbeipaddelt, aber das hat mir nur jemand mündlich erzählt, ich weiss nicht, ob das stimmt.

Landschaftlich würde ich Große Umfahrt auf Platz 4 setzen.

Vorher (also Platz 3) kommt noch die Runde Rhin-Ruppiner Kanal-Havel stromauf zur Mecklenburger Kleinseenplatte (am besten in Rheinsberg enden und starten). Die habe ich an 3 Tagen gemacht, wenn ich mich recht entsinne.
Die Naturschützer versuchen immer mehr, den oberen Rhin (also ab Rheinsberg) für Naturschützer zu sperren. Aber dass man da kontrolliert wird, kann ich mir nicht vorstellen, erst recht nicht im Oktober.
Man müßte mal gucken, ob der noch von Leihboot-Unternehmen angeboten wird, dann könnt Ihr ihn auch machen. Wenn nämlich nicht, dann funktioniert Naturschutz auf ostdeutschen Flüssen so, dass man einfach die in den Fluss gefallenen Bäume liegen läßt. Irgendwann tut sich das dann keiner mehr an.
Weil Du von Flüssen schreibst, der Rhin fließt ziemlich schnell, aber das ist nicht irgendwie gefährlich. Aber gewöhnungsbedürftig ist es schon. Man ist ja dann auch sehr schnell unterwegs. Ich entsinne mich, dass ich ziemlich schnell um die Kurve kam, und direkt danach lag ein dicker Baum quer über den Fluss. Ich mußte mich blitzschnell entscheiden, ob ich mich abstütze (also versuche, mich mit den Händen abzubremsen (mit Paddel hätte ich es nicht mehr geschafft) oder ducke, und hoffe, dass ich drunter durchkomme. Ich weiss nicht mehr, wie das ausgegangen ist, aber es war auf jeden Fall unfallfrei. Nach diesem wilden Teil hatte ich allerdings ein paar Schrammen am Oberkörper. Aber landschaftlich natürlich wunderschön. Diese Rundtour ist wahrscheinlich für 10 Tage zu kurz, aber Du kannst sie toll erweitern. Du kannst nach Templin reinpaddeln, nach Lychen, und auch auf der Kleinseenplatte kannst Du in ganz viele Gewässer paddeln. Also wenn Ihr dort noch nie wart, wäre das für mich Platz 3.

Wenn Du mir schreibst, wieviele Kilometer Ihr pro Tag (ohne Strömung und Wind) zurücklegt, kann ich das noch mal präzisieren.

Ich liebe mein Paddelrevier hier, daher will ich noch 2 Empfehlungen nachschieben.

a) Die Warnow: Ich glaube, das ist der größste Paddelfluss in Deutschland, der völlig motorbootfrei ist. Das ist unfaßbar. Ich war dort im Sommer und bis Rostock kein einziges Motorboot. Ich weiß nicht, ob es sowas noch sonst gibt. Auch landschaftlich wunderschön.

und

b) noch mal Oder (also West und Ost-Oder): Ich hatte die Polder vergessen zu erwähnen. Das muss Du Dir mal auf der Karte ansehen. Das sieht fast aus wie das Donaudelta. Den polnischen Teil kannst Du paddeln, das ist erlaubt. Nicht in der Gruppe, aber auf jeden Fall allein, und ich glaub auch zu zweit. Ich habe da auch nie irgendwelche polnischen Kontrolleure gesehen. Wenn Du also all diese Polder abpaddelst, dann hast Du auch ganz schön zu tun. Du siehst da einmal am Tag (wenn überhaupt) einen polnischen Berufsfischer, ansonsten bist Du völlig allein. Einsamer geht gar nicht mehr.

und das ist zwar nicht hier, aber was ist eigentlich mit Donaudelta? Das ist doch eigentlich auch nicht weit von Süddeutschland, oder?
Da bin ich zweimal zu DDR-Zeiten durchgepaddelt, aber kreuz und quer, nicht auf direktem Weg. Mit einem schnellen Paddelboot kann man da sicherlich gut eine 10 Tages-Runde zusammenstellen. Wir sind damals immer bis zum Schwarzen Meer und mit zusammengepackten Faltbooten mit dem Schiff zurückgefahren. Man müßte mal rauskriegen, ob das Schiff vielleicht auch Starr-Kajaks mitnimmt. Wenn ich mir heute aber im Fernsehen Dokus über das Donaudelta angucke, bin ich immer ganz schön enttäuscht. Man sieht da jedes Mal einen Haufen Motorboote. Vielleicht ist es also nicht mehr so schön wie damals. Damals haben wir in 3 Wochen vielleicht einmal ein motorisiertes Fischerboot gesehen. Wir haben manchmal tagelang überhaupt keinen Menschen getroffen.

Aber wie gesagt, schreib mir mal wieviele km am Tag Ihr vorhabt, dann entscheide ich mich, welche von den vielen Runden ich zuerst empfehlen würde.

Übrigens, die Flüsse (bis auf die umgestürzten Bäume am oberen Rhin), die ich beschrieben habe, kamen mir alle harmlos vor. Vor sowas wie dem Rhein hätte ich auch irgendwie Angst. Aber sowohl auf der Oder als auch auf der Elbe habe ich noch nie eine gefährliche Situation erlebt. Die einzige Stromschnelle der Elbe ist in Mageburg (und da gehen die von mir beschriebenen Routen nicht durch), sonst ist mir da nichts irgendwie Gefährliches aufgefallen. Es gibt auch auf Oder und Elbe quasi keinen Schiffverkehr. Und auch auf Havel (weiter weg von Berlin und Potsdam) nur wenig Schiffverkehr.
Ich müßte Dich auf wenig befahrenen Flüssen eher vor einer Gefahrenquelle warnen, mit der man beim besten Willen nicht rechnet, wenn man das nicht kennt: Krautsperren. Z.B. auf der Trebel. Ich spinne jetzt vielleicht ein bißchen, aber das ist fast die gefährlichste Paddelsituation, an die ich mich überhaupt entsinnen kann. Die erste Krautsperre habe ich umtragen. Bei der zweiten dachte ich, ich versuche mal, durch das sich angesammelte (durch die Krautsperre angestaute) Kraut zu paddeln. Ich habe bald um mein Leben gefürchtet. Das Ufer war links und rechts keine 3 Meter entfernt, aber ich kam einfach nicht vor und zurück. Man steckt komplett im Kraut fest. Ich bin gefühlt mit 0,2 km/h durch das Kraut gepaddelt, habe für 100 Meter Kraut wohl länger gebraucht als für 20 Flusskilometer davor. Vielleicht übertreibe ich, aber das hat mir damals echt Angst gemacht. Das ist ungefähr schön das Gefährlichste, was Dir in Nordost-Deutschland passieren kann. Wenn Du Mittelmeer paddelst, dann sollte der Greifswalder Bodden für Dich machbar sein.
Wenn es Dir um Wildzelten und Einsamkeit geht (und das höre ich so ein bißchen raus), dann ist Nord-Ost-Deutschland plus Polnisch-Deutsches-Grenzgebiet schon eine ganz gute Wahl. Die einsamste Rund-Tour von den oben genannten (die auch keine einzige Schleuse hat, nur einen Landtransport (falls nicht Krautsperren)) ist eindeutig die Trebel-Recknitz-Bodden-Peene-Tour. Da triffst Du im Oktober fast keinen mehr, nicht mal auf der Peene ist da noch viel los.
Viele Grüße
Christoph
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