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Anfängerfrage "Steuer"

geschrieben von joakina 
Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 13:57
Hallo an alle,

ich trau mich jetzt doch mal mit meinen Anfängerfragen raus und bitte sehr um geneigte Anworten. (Ich versichere auch, dass ich schon eifrig im Forum gesucht habe und unter Stichworten wie „Steuer“ bzw „Skeg“ NICHTS gefunden habe)

Seit Mai paddle ich (w, 180, 74, Nichtraucherin) nach sehr langer Pause im Kajak wieder, bin schon ernsthaft abhängig und habe kein eigenes Boot. Ich soll noch warten und viel Probe fahren, raten alle aus meiner Paddel-Peergroup, vor allem die, die selber Minimum zwei Boote haben und/oder sich im Zwei-Jahresrhythmus ein neues kaufen (und die „alten“ lieber erstmal behalten wollen…sad smiley).
Ich weiß auch schon, dass ich Minimum zwei Kajaks für meine „Neigung“ brauchen werde, eines für das ganz große Wasser (Favorit derzeit Valley Nordkapp PE) und eines, das ich allein tragen und ein bisschen flotter fahren kann (Favorit derzeit Neumann Spirit). Letzteres kenne ich nur theoretisch, aber wenn ich mich nicht täusche, werde ich es dabei wohl mit einem Steuer zu tun bekommen. Paddeln „gelehrt“ bekam ich stets und in allen Lagen ohne Steuer und das so nachhaltig, dass ich mich sehr unwohl fühle, wenn ich mal in einem Boot mit Steuer sitze, so geschehen z.B. im Eski 525 (was aber vermutlich nicht nur am Steuer liegt, zumal ich dann ohne gefahren bin)

Meine Fragen an die Erfahrenen unter euch lauten nun: gibt es ein mit dem Neumann Spirit vergleichbares Kajak (Touringbootsklasse?), das ohne Steuer gebaut ist bzw ohne gerade aus und schnell gefahren werden kann?
Kann mir bitte jemand mit verständlichen eigenen Worten erklären, was mit „Steueranlage mit Pinnensteuer und wahlweise Rennsteuer (Finne) oder Klappsteuer (Flusssteuer)“, und vor allem den Vor-und Nachteilen gemeint ist? (letzteres ist wohl das Steuer wie es auch der Eski hat, nehme ich an)
(in diesem Zusammenhang habe ich mit großem Interesse u.a. auch die Beiträge von Maxx gelesen, der seinen Spirit auf ein anderes Steuersystem umgerüstet hat, was ich bewundere, mich aber eher abschreckt )
Schon mal im Voraus vielen Dank.
Lieben Gruß
joakina
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 14:22
joakina schrieb:
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. (Ich versichere auch, dass ich schon eifrig im Forum gesucht habe und unter Stichworten wie „Steuer“ bzw „Skeg“ NICHTS gefunden habe)

Moin Joakina,

klick einfach mal, ohne Stichworteingabe auf "Suche",und wenn Du dann in der Suchmaske auswählst "jeden Alters" findest Du, jetzt mit Stichwort, eine Menge, zum Beispiel die generelle Frage zu Steuer oder Skeg

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 14:39
Manchmal findet man auch nichts, weil bei "Nach Autoren suchen:" der eigene Username automatisch eingefügt wurde. Sobald der gelöscht ist, geht's. Skeg oder Steuer ist ein Klassiker! smileys with beer
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 14:49
Hallo Joakina,

auf die Frage ob mit oder ohne gehe ich nicht ein. Um diese Frage trifft hier teilweise quasireligiöse Gefühle, die ich mit meiner Meinung nicht verletzen möchte. man findet solche Diskussionen in der Regel in Threads, die vom eigentlichen Thema abschweifen. Es wird kalt, bald sind sie wieder da.

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Steueranlagen (an den Füßen) und ebenso zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Steuern (hinten am Boot), die man jeweils miteinander kombinieren kann. Von jeder Art gibt es dann natürlich noch die verschiedensten Ausführungen für die verschiedensten Verwendungszwecke und den verschiedenen Herstellern.

Bei den Steueranlagen gibt es das Pinnensteuer - einen Knüppel zwischen den Füßen, den man je nach gewünschter Fahrtrichtung nach rechts oder links schiebt - und das Pedalsteuer - vermutlich so wie im Eski.

Das Pinnensteuer hat den Vorteil, dass man ein wesentlich stabileres und großflächigeres Stemmbrett einbauen kann und beim Steuern die Füße nur sehr wenig zur Seite bewegen muss, also den Druck am Fuß lassen kann. Nachteil dürfte sein, dass man nicht den gleichgroßen Seilweg beim Steuern erreicht, wie mit den Pedalen. Außerdem sollte man mE die Kniee frei haben, sonst wird das mit der Fußbewegung schwierig. Ein Pedalsteuer stört meiner Meinung nach die Beinarbeit. Der Ballen, über den man den meisten Druck erzeugen kann, wird zum Steuern benutzt.

Hinten gibt es die Steuerflosse - unterm Boot - und das Klappsteuer - hinten dran. Die Steuerflosse ist in der Regel effizienter und auf dem Wasser meiner Meinung nach immer die bessere Wahl; es sei denn, es wird flach, man will auch mal ohne Steuer fahren, man will Strandstarts machen, also immer dann, wenn das Steuer mit etwas anderem als Wasser in Berührung kommt. Das gilt auch für das einfache Hinlegen auf der Wiese, oder viel Kraut im Wasser. Das Klappsteuer klappt dann weg bzw. kann weggeklappt werden, die Flosse verbiegt sich, fällt ab, zerstört das Boot, nimmt jeden Menge Pflanzen mit ....

Ich für meinen Teil nur mit Pinne und Flosse. Ich bin aber nicht repräsentativ.

Grüße vauWe
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 15:26
joakina schrieb:
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Meine Fragen an die Erfahrenen unter euch lauten nun: gibt es ein mit dem Neumann Spirit vergleichbares Kajak (Touringbootsklasse?), das ohne Steuer gebaut ist bzw ohne gerade aus und schnell gefahren werden kann?


Hi .
Falsche Fragestellung :
Das Problem ist nicht , ein Boot wie den Spirit ohne Steuer geradeaus / schnell zu fahren .
Das Problem zeigt sich , wenn man ein solches Boot ohne Steuer in eine Kurve bringen will oder muss...
Auch die ohne Ruder ( Steuer ) bzw Skeg notwendigen Korrekturschläge bei wind-/ wellenbedingter Abdrift sind nicht jedermanns Sache .

Ob einem das Pinnen - / Pedal – Steuer mehr liegt , kann man nur beim Fahren herausfinden .

Gruss ; Klaus
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 15:27
Hallo an euch,

das ging aber schnell, vielen Dank @kangoo und @watt für die Suchmaschinentipps!thumbs up

@vauWe: Danke für deine Rückmeldung. Ich will auch nicht über Glaubensfragen diskutieren, Steuer ja oder nein ist ja auch nicht meine Frage, schon eher, was ein Pinnensteuer ist. Ich kann es mir noch nicht richtig vorstellen, du schreibst "ein Knüppel zwischen den Füßen", wie wird er bedient, mit der Ferse, dem Knie? Und was ist der Nachteil eines "nicht gleichgroßen Seilweges"? Gibt es sowohl das Pinnensteuer wie das Pedalsteuer in Verbindung mit Klappsteuer und Steuerflosse oder gibt es Unterschiede? Ist die Steuerflosse fest oder wie ein Skeg hochziehbar?

Und die wichtigste Frage: kann man einigermaßen schnell mit fahren (sowas wie Wesermarathon, 1000Seen etc) ohne irgendein Steuer, sondern mittels Kanten, Paddeltechnik etc?
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 15:47
Ich habe nur Erfahrungen mit den Klappgeschichten hinten am Boot, aber dafür mit verschiedenen Pedalanlagen: Das unschlagbar beste System für die Fusssteuerung hat Prijon. Man lässte den Fuss mit dem Ballen auf der (unbeweglichen) Reste und steuert das Boot nur durch (gelegentliche) Impulse mit den grossen Zehen. Das Bein kann die ganze Zeit in unveränderter Haltung unter den Schenkelstützen bleiben; besser und einfacher geht es nicht. Weder eine Pinne, noch diese blöden Ratschen, wo man das ganze Bein verschiebt, um in eine Richtung zu steuern, kommen dem nah.

Je schwieriger die Bedingungen, desto attraktiver wird ein Boot mit Steuer. Natürlich kann man die luvgierigkeit eines Kajaks durch ankanten ausgleichen, aber wenn du mal zwei Kilometer parallel zum Strand bei auflandigem Wind fahren musst (weil du die Strömung falsch eingeschätzt hast, und nun eben mit 3 Bft. Wind und 1,50 m Welle von links kämpfst), dann verliert ankanten jeden Reiz. 20 Minuten auf einer Seite kanten bei Wellen von der Seite, die jetzt "unten" ist ... gelingt auf dem Papier besser, als in der Praxis. Das soll nicht heissen, das es nicht geht, aber es ist eine üble Schinderei und das Risiko, dass man - im Beispiel oben nach links - kippt und schwimmt, ist hoch.

Nun sind verschiedene Boote auch unterschiedlich Anfällig für Seitenwind. Ein tief im Wasser liegendes und nass laufendes Boot mit Skeg braucht möglicherweise auch bei fünf Bft querab kaum Kante, um weiter geradeaus zu laufen; ein voluminöser "Supertanker" hingegen dreht vielleicht deshalb schon bei leichtestem Wind nach Luv, weil sein unbenutztes Ruderblatt ja quasi als zusätzliche Windangriffsfläche an der Stelle mit dem längsten Hebelarm wirkt. Ich kann aus der Erfahrung unserer Clubausfahrten feststellen, dass die Boote mit Steueranlage auf langen Touren immer als erste - und mit entspannten Paddlern - ankommen.
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 15:57
joakina schrieb:
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> Ist die Steuerflosse fest oder wie ein Skeg hochziehbar?

Meines Wissens gibt es nur von Pietsch & Hansen eine echte, aufholbare Steuerflosse, leider ist dieses Element laut eigenem Telefonat mit Pietsch nicht einzeln als Ausrüstungsteil zu kaufen. (wer etwas Vergleichbares kennt, bitte laut HIER schreien! Ich suche langfristig etwas, was nie im Wind flattert, nie im Gebüsch hängen bleibt und eingezogen keine Kräuter sammelt, aber bei Bedarf z.B. bei starker Welle oder beim Fotografieren steuert)

Die integrierte Steueranlage von Lettmann (hier eine Darstellung einer Pinnensteuerung )sitzt , wieder nur meiner Meinung nach, zu weit hinten.Leider auch nur im Katalog Seite 6 und 7 abgebildet

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 16:11
Pinne

Pedal

hier beides von Lettmann und unter Lettmann zu bestaunen, wo auch die Bilder her sind. Die Pinne wird mit den Fußinnenseiten bedient. Die Füße selbst bleiben an Ort und Stelle. D.h., den maximalen Seilweg schafft man nur dann, wenn man einen Fuß vom Stemmbrett nimmt, was man eigentlich nicht unbedingt tun sollte.

Aufholbare Finnen sind sehr selten.

Die Frage, ob man einigermaßen schnell ist, lässt sich nur beantworten, wenn man weiß, was mit einigermaßen schnell gemeint ist. Tendenz meinerseits: Ohne Steuer ist bei sonst vergleichbarem Boot immer langsamer.

Grüße vauWe
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 16:18
Es gibt - meine ich - eine Nachrüstlösung für hochziehbares Einbausteuer. Ich meine, dazu gäb es hier auch Beiträge - sogar mit Bildern. -> Suche

Dem Steuerblatt ist es eigentlich egal, wie die Füsse die Befehle geben (Pedale - Pinne) Ebenso ist es der Fußmechanik eigentlich egal, ob die Seile ein Hochzieh-, Umklapp- oder Einziehsteuer anlenken.

Ich meine nur einmal irgendwas von einer hydraulischen Betätigung gesehen/gelesen zu haben. Das ist dann ein Komplettsystem ohne Kombinationsmöglichkeit. Ich weiß aber nicht mehr ob das Erstausrüster, Nachrüster oder Selbstbau war.

Ein empirischer und breit angelegter echter Vergleich von Steuer vs. reine Paddeltechnik wäre sicher spannend. Physikalisch ist ein Steuer natürlich eine Bremse. Aber ist die Bremswirkung so groß, dass der Einsatz von Kraft und der Verlust an Vortrieb bei Steuerschlägen und Ankanten übertroffen wird?
Wenn nein - wo ist der Break-even point?? Also - 2 km den Bach runter - besser ohne Steuer - 20 km quer Meer besser mit??
(Unabhängig von Glaubens- und Philosophiefragen - rein technisch)
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 16:30
Teemitfünf schrieb:
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> Es gibt - meine ich - eine Nachrüstlösung für hochziehbares Einbausteuer. Ich meine, dazu gäb es hier auch Beiträge - sogar mit Bildern. ->> Suche

Ich vermute, Du meinst die Einziehsteueranlage von Zoelzer. Die frei herumbaumelnden Schnüre stören mich gewaltig. Wirkt insgesamt doch etwas fummelig, für mich als Grobmotoriker völlig ungeeignet..

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 16:59
Nene - nix von Hochpreis-Zölzer.
War aus dem Ausland (England????) Ich kriegs nicht mehr, den richtigen Suchbegriff zu finden.
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 17:04
Hallo Zusammen,
hier noch ein paar erklärende Bilder....
Rennsteuer (Finne) - Bild von Ulf Johannson (SE):


Skeg (feststehende, aufholbare Finne) - Bild von Ulf Johannson (SE):


Gruss,
Axel
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 17:27
Heureka

Ich meinte das Kari-tec Skeg-Steuer
[www.seakayakingfinland.com]
Das wars auch mit der Hydraulik

Scheints aber nicht mehr zu geben
[www.kari-tek.co.uk] sad smileysad smiley
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 18:50
Teemitfünf schrieb:
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> Scheints aber nicht mehr zu geben [www.kari-tek.co.uk] sad smileysad smiley

Bei einem Preis von 550 euro eye rolling smiley da müßte ne alte Frau auch lange für stricken ... oder stitchen und kleben ...

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 20:00
Hallo Joakina

Weil andere hier zum Steuer schon eine Menge geschrieben haben, will ich mal zu der Frage ohne Steuer antworten.

Zunächst ist sicher die Frage, wo man schnell fahren will und wie gut die Bootsbeherschung und Technik ist. Außerdem ist noch die Frage was schnell heißen soll. Ich selber hatte auch früher das Problem, dass ich ohne Steuer besser paddeln konnte als mit.

Schnelle Wanderboote kann man teilweise zumindest ohne Seitenwind oft ohne Steuer paddeln. Boote zwischen 4,50 m und 5,20 m in Schwedenform (vorne schlank und hinter der Sitzluke breiteste Stelle) sind z.B. Meier (neu Wolter) Loisach (4,5), Clipper (4,7), Express (5), Seelöwe (5.2); Lettmann Combi 2000 (4,5), Combi 2002 (4.5), (alte Form) Atlantik (5); Lippe Klipper (4,7); Roock-Schmidt Combi 460 (4,6), Kleinimpelmann Trip (4,5), Trail (5);
Mit dem Meier Express habe ich selber die Erfahrung gemacht, dass man den auch über lange Strecken ohne Steuer gut auf hohem Tempo fahren kann. Den Roock-Schmidt habe ich auf Strecke bis 10 km ohne Steuer nach Zeizmessung sogar schneller gefahren als mit.

Bei Booten der Touringbootklasse ist eigentlich immer ein Steuer vorgesehen, es gibt allerdings ein Niederländisches Boot ohne Steuer, das halbwegs vergleichbar ist. Das ist der Kajett, der ursprünglich von Stipyak gebaut wurde, heute gibt es das Boot noch von Eagel. In Kevlar/Carbon hat es wol mal Dubble Dutch gebaut.

Alternativ kann ein Wildwasser-Rennkajak ohne Steuer sehr schnell gefahren weden.

Schnell kann man mit entsprechender Technik und dem richtigen Boot (für sich und die äußeren Bedingungen) auf jeden Fall fahren. Es erfordert allerdings eine vergleichsweise gute Technik und manchmal auch mal etwas mehr kraft.
Ich bin meine erste Seachallenge Fyn im Langeoog ohne Steuer mit fester Flosse gefahren und habe den 5ten Platz belegt hinter einem Spirit (der heute meiner ist), zwei Ocean X und einem Esplorer. Hinter mir waren ein Glider, ein Spitzbergen und andere flotte Seekajaks von Nelo, Point 65° n und sonstiges.

Grundsäätzlich bin ich für schnelles Fahren allerdings inzwischen auch auf gesteuerte Boote umgestiegen. Ich werde auch nicht jünger und mit Steuer ist es dann doch etwas bequemer. Nur auf Seekajaktour werde ich weiter auf das Steuer verzichten.

Gruß aus Münster, Ulf
Re: Anfängerfrage "Steuer"
13. Oktober 2011 20:41
@shovelhead, du schreibst: "Das unschlagbar beste System für die Fusssteuerung hat Prijon. Man lässt den Fuss mit dem Ballen auf der (unbeweglichen) Reste und steuert das Boot nur durch (gelegentliche) Impulse mit den grossen Zehen. Das Bein kann die ganze Zeit in unveränderter Haltung unter den Schenkelstützen bleiben"

Nun, das mag für Dich so sein. Auch ich habe diese Steuerung viele Jahre genossen. Ich bevorzuge Gepäcktouren über mehre Wochen an den Küsten Europas und bin deshalb lange Strecken unterwegs. Inzwischen weiß ich, dass ich mit der Ergosteuervariante noch besser zurecht komme. Ich mag keine Steuereinrichtungen, die mich dazu nötigen, meine Beine oder gar die Füße an der Bootswand zu schaben. Auch die Prijonvarianten erlaubten mir nicht, meine Haxen mittig zu legen. Das geht beim Ergosteuerpedal deutlich besser(siehe obige Abbildung "Pedal"). Der Druckaufbau zum Erreichen von Höchstgeschwindigkeiten im Rahmen meines Limits ist kein Problem.

@vauWe, du schreibst: "den maximalen Seilweg schafft man nur dann, wenn man einen Fuß vom Stemmbrett nimmt".

Das Problem kenne ich so aus der Praxis kaum. Wer tritt schon gerne dauernd durch. Es geht meist darum, Abdrift durch Strömung, Wind oder Wellen minimal auszugleichen. Meine Füße liegen mittig und fest und damit ergonomisch optimal, nur die Zehen nutze ich, um durch Impulse das Kajak auf Kurs zu halten. Mag eine Sache der optimalen Einstellung sein. Übrigens verkürzt das vorbalancierte Steuer "Balance" die Seilwege erheblich, so dass man sich an den gewonnenen Komfort erst gewöhnen muss(erst seit ca. 3 Monaten serienmäßig auf dem Markt). Auch die Bremswirkung beim Steuern wird deutlich minimiert. Das ist für mich eine neue Erfahrung. Lange Pedalwege gibt es bei der neuen Variante nicht, so dass ich mich frage, ob man Pinnensteuer überhaupt noch braucht. Hochmotivierte Marathonkanuten werden das wahrscheinlich anders sehen und bei ihrer altbewährten Variante bleiben. Mögen sie es tun. Ich weiß inzwischen, was gut für mich sein wird:

Das vorbalacierte Steuer "Balance" click

Gruss Hans-Hagen

werschnellerlebtistfrüherfertig
Re: Anfängerfrage "Steuer"
14. Oktober 2011 01:33
Hallo Joakina,

es freut mich das mein Beitrag mit interesse gelesen wurde. Der Spirit ist ein tolles Boot von dem ich sehr begeistert bin und deshalb bastelte (und werde ich noch mehr bastel) an den Stemmbrettsteuermöglichkeiten herum( lass Dich nicht abschrecken man muß am Spirit nicht rumbasteln ich tu es nur weil es mir viel Spaß macht).

Der Spirit läßt sich auch ohne Steuerung gut paddeln so steht es auf der Neumann Seite ,, Der SPIRIT ist ein optimales Boot für offene Gewässer, Meer und Seen.
Mit seiner Länge von 5,50m ist sehr sehr gut zu manövrieren und hat auch ohne Steueranlage einen excellenten Geradeauslauf!
Trotz seiner geringen Breite von 0,46m ist der SPIRIT auch bei rauher See sicher und stabil im Wasser.''

Persönlich hab ich den Spirit nur damals beim probepaddeln kurz ohne Steuer gepaddelt (also zu wenig um eine Beurteilung abzugeben) mein X3M Seekajak paddel ich ohne Steuerung und den Skeg habe ich auch nur selten benutzt (nur bei blöden Windbedingungen).
Im X3M sind die Smart-Trak Fußstützen eingebaut die ich allerdings mit einer breite Aluschiene (als Stemmbrett) verbunden habe da ich es nicht mag wenn die Füße rechts und links an der Bootswand kleben, ( ich bevorzuge eine aktive Beinarbeit beim paddeln und das geht am besten mit Stemmbrett).

Wenn der Spirit zu Deinen Favoriten zählt dann probier ohne Steuer zu testen ( am besten einen Spirit mit ,,Hochklappsteuer'' und Pinnsteuerstemmbrett und Du läßt das Steuerblatt paar Kilometer hochgeklappt) und zum vergleich dann paar Kilometer mit abgeklapptem Steuer
Ich habe meine Entscheidung für den Spirit nicht von der Steuerung abhängig gemacht sondern vom Wohlfühlfaktor im Boot (das Testboot auf der Regattastrecke hatte damals ein Hochklappsteuer mit Pinnsteuerstemmbrett und jetzt habe ich Unterflursteuerfinne mit Pedalsteuerstemmbrett). Das schöne am Spirit man kann alle Möglichkeiten nutzen ... auch die Möglichkeit ohne Steuerung ...

Man muß an den Steuerungsmöglichkeiten nicht rumbasteln wie ich es tu ( lass Dich da nicht von abschrecken) ich mach das weil mir das herumbastel Spaß macht ...
Re: Anfängerfrage "Steuer"
14. Oktober 2011 08:51
@Hans-Hagen: Ich hatte gemeint, dass ein Nachteil des Pinnensteuers ist, dass man einen langen Seilweg nur schafft, wenn man einen Fuß vom Stemmbrett nimmt. Im Normalfall braucht man das nicht. Insbesondere dann, wenn man eine Steuerflosse unterm Boot hat und nur im Binnenbereich fährt. Wenn es mittlerweile auch Hecksteuer gibt, die hinreichend effizient sind, dass man keine langen Seilwege braucht, um so besser. Auch mit den Pedalen ist es sicherlich angenehmer, nur kleine Lenkbewegungen machen zu müssen.

Und, ja ich möchte meine Füße eigentlich immer vollständig am Stemmbrett haben. Ich fahre aber auch eigentlich ausschließlich Rennboot; mit Pinne und Flosse. Um mich geht es hier aber nicht.

Nur zur Klarstellung.

Grüße vauWe

PS: Noch 'ne Präzisierung: Ein Boot, dass für die Verwendung mit Steuer gebaut ist, wird in aller Regel mit Steuer auch schneller sein als ohne. Vorausgesetzt, man kann mit Steuer fahren. Klar gibt es auch schnelle Boote ohne Steuer - Abfahrtsboote - die sind aber eigentlich auch für's Wildwasser gedacht. Auf offenem Gewässer mit Wind isses nicht mehr ganz so schnell und der Fahrspaß bleibt auch ein wenig auf der Strecke.
Re: Anfängerfrage "Steuer"
14. Oktober 2011 08:58
@ Joakina:

ja, mann kann den Spirit auch ohne Flosse fahren- allerdings laufen alle Boote, die auf geradeauslauf getrimmt sind, prinzipiell jeder langen Welle hinterher- von daher ist eine Flosse am Spirit hier und da schon angebracht...

Die Philosophie auch ohne Flosse paddeln können zu müssen teile ich auch- trotzdem ist es schon komfortabler eine zu haben :-)

VG
Carsten
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