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Transportbeulen im Diolenkajak

geschrieben von padmos 
Transportbeulen im Diolenkajak
26. April 2010 09:18
Guten Morgen allerseits,

kann mir jemand sagen, ob und wie Transportschäden im Diolen - Kajak (konkret: Lettmann, Eski) zu beseitigen sind?

Leider habe ich das Schiff (typischer Anfängerfehler) etwas zu stark verzurrt - gegen das Licht und an der Innenseite leicht fühlbar sind nun kleine Vertiefungen entstanden - das hat natürlich keinen Einfluss auf die Fahreigenschaften.

Seit Monaten lese ich hier aber, dass insbesondere Gfk und Diolen sehr gut instand gesetzt werden können.

Sollte man es vielleicht mit Wärme versuchen?

Für unterstützende Hinweise wäre ich sehr dankbar, weil mir halt die Optik vom Boot wichtig ist.

Herzliche Grüsse

Flo
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
26. April 2010 09:48
Moin Flo,

frag doch mal bei Lettmann nach. Die sind schlimmes gewohnt... als ich damals mal mit meinem Godthab dort gewesen bin meinte ich auch nur, daß das Unterschiff schrecklich aussehen würde - die darauf hin ein laminiertes WW-Kajak rausgezogen, welches wirklich übel aussah.
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
27. April 2010 11:18
Moin !

Faserverbund-Laminate haben kein "Formgedächnis". Entweder sie kehren nach Beendigung der Belastung wieder in die Ausgangsform zurück, oder es ist eine dauerhafte Verformung entstanden. Das ist leider so.

Da das Laminat selbst wohl nicht beschädigt sein wird, bleiben Dir im Prinzip zwei Möglichkeiten:

- sich damit abfinden, daß ein Gegenstand irgendwann von der Patina des Gebrauchs geziert wird, die dem aufmerksamen Beobachter zeigt, daß der Paddler sein Boot wirklich verwendet und nicht nur ausstellt.

- die betroffenen Bereiche gut anschleifen und neues Gelcoat aufbringen. Dann die Flächen wieder exakt einschleifen. In der Spiegelung sieht man kleinste Unregelmäßigkeiten, also muß der Ausführende ein wirklich geschicktes Händchen und möglichst viel Erfahrung haben. Außerdem muß peinlichst darauf geachtet werden, daß das aufgetragene Gelcoat genau (!!) die gleiche Färbung hat. Wenn all das nicht gewährleistet sein sollte, sieht es nach der Reparatur nicht besser aus.

Eine Anleitung für eine solche Reparatur findest Du hier. Die Anleitung stammt aus einem etwas anderen Bereich, aber im Prinzip sind die Anforderungen und Verfahren gleich.

Gruß
Bernd
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
28. April 2010 08:37
Moin,

nicht ganz richtig.... kein formgedächtnis ist schon korrekt, aber mit der Heatgun warm machen und wieder herausdrücken funktioniert schon. Aber: am besten von innen arbeiten und aufpassen, dass das Gelcoat außen nicht schrumpelig wird...

Gruß
Carsten
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
28. April 2010 09:03
Epoxidharze sind Duroplaste. Die Erweichen nicht bei Erwärmung, sondern fangen irgendwann an, sich zu zersetzen. Da würde ich nicht mit Heißluft rangehen.
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
28. April 2010 09:36
Lettmann verwendet in Verbindung mit Diolen kein Epoxidharz sondern Polyesterharz.
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
28. April 2010 09:51
Danke für den Hinweis! Verhält sich aber ähnlich - auch ein Duroplast.
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
28. April 2010 10:21
Moin !

Alle zum Laminieren verwendeten Harze sind Duroplaste, die im Gegensatz zu Thermoplasten die Eigenschaft haben, sich nicht schmelzen zu lassen. Vor der thermischen Zersetzung reagieren Duroplaste auf steigende Temperaturen allerdings schon mit abnehmende Formbeständigkeit. Daher sei auch Vorsicht bei eventuellem Tempern von Bauteilen angeraten. (Dabei muß z.B.auf jeden Fall gewährleistet sein, daß die vom Hersteller angegeben Temper-Temperaturen eingehalten werden.)

Gehen wir einmal hypothetisch davon aus, daß man bei dem betroffenem Boot etwas mit Wärme ausrichten könnte. Dann müßte man gewährleisten können, daß die Temperatur wohldosiert eingebracht werden kann und dann müßte das eventuell "erweichte" Laminat exakt dort hingedrückt werden, wo es einmal war. Eventuelle Elastizitäten und Schrumpfungen beim Abkühlen sind dabei zu berücksichtigen.

Wenn all das nicht gewährleistet sein sollte, sieht es nach der Reparatur nicht besser aus.

Und nicht zu vergessen: Es ginge bei dieser Reparatur darum, eine perfekte Optik herzustellen. Nicht darum, ein defektes Boot wieder in einen gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen.

Gruß
Bernd

P.S.
Duroplaste reagieren auf hohe Temperaturen nicht mit schmelzen, sondern mit Zersetzung, was sich auch in Farbveränderungen ausdrücken kann. Nicht nur das Laminierharz, sondern auch das Gelcoat ist ein Duroplast.
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
28. April 2010 11:20
Hallo Bernd,

ist richtig, ich habe den Warnhinweis vergessen, dass der Grat zwischen gelingen und versagen sehr schmal ist...... allerdings- bevor ich mich an die aufwendige Arbeit mit dem Gelcoat machen würde, würde ich es erst mit vorsichtigen erhitzen und ausbeulen probieren...

Das Gelcoat reparieren kann ich nachher immer noch .....

MfG
Carsten
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
28. April 2010 11:48
Moin !

"Das Gelcoat reparieren kann ich nachher immer noch ..... "

Dann wünsche ich Dir, daß vorher nicht ein Zustand eingetreten ist, in dem Du im Kreis rennst und wiederholt ein mit ´S´ beginnendes Wort brüllst.
Deutlicher will ich jetzt mal nicht werden.

Gutes Gelingen oder die Gabe, etwas hinnehmen zu können.

Gruß
Bernd
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
28. April 2010 13:26
:-)))) um mich geht es nicht- ich hab das schon das eine oder andere Mal gemacht- Rennkajaks sind halt etwas dünner im Materialaufbau und im Sommer ordentlich in der Hitze aufm Autodach verzurrt stehen kann zu Dellen führen... von daher habe ich meine Erfahrungen bereits gemacht (und natürlich auch schon einmal Lehrgeld bezahlt)- aber mehr als ein paar kleinere Schrumpel im Gelcoat (im schlimmsten Fall) sind mir bisher nicht untergekommen.... Das Laminat zu zerstören habe ich bisher erst einmal bei einem Paddelschaft hingekriegt, bei dem der Heißkleber mit dem die Blätter angeblich befestigt waren sich nachträglich als Epoxy herausgestllt hatte....das sah tatsählich schon doof aus....

Ist vielleicht auch eine Frage des Arbeitsstils und des Feingefühls....

Aber im Prinzip hast Du ja Recht- wer so etwas noch nicht gemacht hat, sollte das erst einmal dort ausprobieren, wo es nicht so schlimm ist, wenns schief.....

Gruß
Carsten
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
27. Juli 2010 08:56
Ich habe ein ähnliches Problem: ein Carbon/Kevlarboot hat in der Sommerhitze eine Beule bekommen, weil es seitlich auf einem Schaumstoffpolster lag:-((((
Die Beule misst ca 20cm.
Schleifen und spachteln oder erwärmen?
Gruß
Norbert
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
27. Juli 2010 14:25
Hallo,

ich bleib dabei- vorsichtig erwärmen und herausdrücken. 30- 40 Grad darf das Material aber schon werden....

habs am WE erst wieder machen müssen- war beim Marathon-WC in Bbg und hatte das Boot meiner Sportlerin etwas zu fest abgespannt bei dem Wetter. Haken daran: ich hatte nur ne Lötlampe im Wohnwagen.... ging aber auch-musste halt nur etwas vorsichtiger sein .-)

Also nicht sagen, geht nicht....

Gruß
Carsten
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
06. August 2010 17:34
Super, hat geklappt!
Das Gelcoat blieb halt etwas runzelig, doch die Form ist ok.
Gruss Norbert
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
06. August 2010 17:55
dann schleif doch das gelcoat. sollte nicht genug gelcoat vorhanden sein, dann siehe den parallelthread.

gruß anke
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
06. August 2010 19:42
Klar, könnte ich... doch damit warte ich, bis sonst wo ein Schaden ist, den es zu reparieren lohnt. Das jetzt ist "nur" ein Schönheitsfehler. "Ge-gelcoated" habe ich auch schon smiling smiley

Gruss
Norbert
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
07. August 2010 08:35
Moin Norbert,

wenn das Gelcoat runzelig geworden ist, war die Temperatur zu hoch... das ist das, was ich mit Feingefühl und Lehrgeld meinte... .Ist halt wie überall- es geht nichts über Übung ;-)

VG
Carsten
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
07. August 2010 10:21
Moin !

Also bei qualitätüberwachten Produkten, wie zB bei Luftfahrzeugen, wäre spätestens die Reaktion des Gelcoats der unumstößliche Hinweis, daß die Festigkeit in der Matrix (das Harz) des Laminates nicht mehr garantiert ist.
Wäre man in einem qualtätsüberwachten Bereich tätig und wollte nicht gegen Vorschriften verstoßen, dann wäre das Bauteil aus dem Verkehr zu ziehen. Es bliebe aber noch die Möglichkeit, in dem betroffenen Bereich das Laminat zu ersetzen.

Aber Du fliegst mit Deinem Boot ja nicht und es unterliegt keinen Zulassungsvorschriften.

Gruß
Bernd
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
07. August 2010 14:34
Moin,

da hättest Du aber auch keine Transportdellen ;-))

Ansonsten würde ich mir ernsthaft Gedanken machen, ob ich noch einmal fliege....

Gruß
Carsten
Re: Transportbeulen im Diolenkajak
08. August 2010 17:27
hot smileyHalt, halt... die Runzeln waren vor dem Föhn!!!
Die Sommersonne haben diese beim Verbeulen verursacht angry smiley

Meine Föhnaktion hat eher noch die eine oder andere Runzel gestreckt.

Gruss
Norbert
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