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Anke
Meine Frage an alle, die sich gegen eine kleine Luke aussprechen: wer hat von euch schon mal in einem Seekajak mit kleiner Luke gesessen? Vielleicht noch, welches Boot war das?
Hallo Anke - erst einmal danke für Deinen allzeit sachlichen, niemals verletzenden oder "angefassten" Stil in diesem Forum.
Ich gehöre zu den Skeptikern kleiner Luken und bekenne mich als "Lusche" im oben genannten Sinn. Besitze u.a. mit absteigender Lukengröße
* einen Kanadier,
* früher mal einen Pouch RZ 85 mit Doppel-Luke,
* einen Helmi-Sport mit Riesenluke (d.h. beide Knie gehen gleichzeitig rein),
* einen NDK Explorer mit Keyhole-Luke (d.h. erst eines, dann das andere Bein rein),
* einen sehr coolen SOF Noname mit Mini-Luke (d.h. nur übers Deck einfädeln).
Alle diese Boote sind prima, machen Spaß und haben ihren jeweiligen Einsatzzweck, für den sie gut geeignet sind. Mit der Lukengröße steigt der Komfort beim Ein- und Ausstieg, gerade bei unsicheren Paddlern. Anfänger steigen gerne mit in den Kanadier, mittelgerne in ein Boot mit "normal großer" Luke und praktisch nie in das Boot mit Mini-Luke.
Hat mit Psychologie zu tun, aber auch mit der Praxis: Nach einer anstrengenden Paddelrunde (oder einer laschen Runde nach einem anstrengenden Arbeitstag) ist speziell der Ausstieg für mich und ggf. auch für andere "Luschen" einfach ein bisschen wackliger, anstrengender und spannender: Liege ich jetzt gleich vor dem Bootshaus im Wasser oder nicht? Bisher hat es zwar immer geklappt, aber "gefühlt" kann ich ein paar von Stefans / Shovelheads Erwägungen nachvollziehen.
Kann auch damit zusammenhängen, ob man ca. 50 kg Körpergewicht oder knapp das Doppelte bewegen und balancieren muss.
Und natürlich hängt es mit Trainingszustand, Gelenkigkeit, Schäden (Wirbelsäule, Schulter usw.) zusammen, wie gut das Ein- und Aussteigen generell klappt. Auf den Scheren-Hubsitz von Zölzer will ich jetzt zwar nicht eingehen, aber der wurde m.E. nicht nur zum Spaß entwickelt.
Beste Grüße
Karl
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PS. Mit den Luken deutet sich eine Entwicklung an wie mit Prijon, Steuer oder Grönlandpaddel:
* Ca. 10% des Geschriebenen sind unabänderliche Tatsache, Physik usw.,
* weitere ca. 10% sind echte, umfangreiche und wertvolle Erfahrungen mit beiden jeweils diskutierten Alternativen,
* Der Rest: Meinung, und auf dieser Basis zunehmende Erregung, Bashing und Troll-Fütterung.
Schade eigentlich für das Forum und die zahlreichen stummen Mitleser.
Vielleicht wäre ja "jede/r wie er/sie mag" zunächst eine Ausgangsbasis für all diese Fälle.
Beste Grüße
Karl