Lukengrösse

Hallo Forumgemeinde
Kann mir jemand sagen ob es einen bestimmten Grund für kleine Lucken gibt? Da wir heute Materialien wie Neopren usw haben, sollte die Luckengrösse doch nach sicherheitsrelevanten Aspekten gestaltet werden. Benutzerfreundlich sind grosse lucken natürlich auch. Wenn ich dabei an den nassen Einstieg oder einen schnellen Ausstieg denke. Ich kann schon verstehen, dass mancher ein traditionelles Boot haben möchte und da ist die kleine Lucke Tradition.
Bei Booten wie dem Taran oder auch Boote von Lettmann findet man selten Lucken die einen bequemen Einstieg erlauben.

Moin zusammen,
bei den Einer- Kajaks wurden die "Innuit" (Eskimo) Kajaks als Vorbild genommen.
Der Einstieg war nicht einfach, aber der Halt im Boot und das Abdichten besser als in "Riesenluken"
Mit den besseren Spritzdecken und der " Ungelenkigkeit" der Paddler konnten die Luken auch größer werden.
Die Wildwasserkajaks wurden zwecks "Sicherheitsausstieg" mit immer größeren Sitzluken gebaut.
Für den guten Halt im Boot mussten dann aber extra Kniehalter vorhanden sein, sonst fällt man beim Rollen gleich heraus.
Je nach Bootshöhe fühlen sich Luken, mit gleichen Massen, verschieden an.
Dazu müsste U:B: eigentlich eine Tabelle haben, hat er doch immer auch die dafür nötigen Maße genommen.
Heute gibt es bestimmt für jeden die passende Lukengröße auf dem Markt.
Ob dann das passende Boot dabei ist, muss/ darf jeder selbst probieren.
Schöne Grüße,
Tomas.

Genau so. Vor den Neopren Spritzdecken mit Innengummierung war die kleinere Luke der Garant für geringeren Wassereinbruch. Grosse Öffnungen sind ein Sicherheitsmerkmal, kleine Luken sind ein Ding der Vergangenheit und ich würde im Zweifel eher nicht paddeln bevor ich mich durch so ein winziges Mannloch quetsche.

Luke übrigens - nicht Lucke.

Ich denke, das Verhältnis von Körperumfang zu Lukengröße ist entscheidend...

möglicherweise ist eine Luke für mich ein Mannloch für andere ;o)

bzw. wird eine Grönländerluke von manchem gar nicht als Einstiegsmöglichkeit wahrgenommen ;o)

aber Spaß beiseite:
in meinen Grönländern fühle ich mich zum Rollen extrem wohl mit kleinen Luken, weil in Bereichen des Decks noch Halt habe, wo bei einer modernen Luke gar kein Deck ist...
Paddle ich Meer und v.a. Brandung, schätze ich v.a. beim Anlanden die größere Luke meines Scorpio sehr, weil ich eben ruck-zuck die Beine rausbekomme bei Strand-Aufschlag...

Jonas

Ich bin beim Aussteigen am Steg nach 10 Jahren mit der großen Luke immer noch überfordert. Ich liebe die kleinen Luken. Die Spritzdecke ist dichter, der Halt im Kajak besser (zumindest mit Knierohr), die Spritzdecke geht leichter zu und die Karte ist direkt vor meiner Nase. Ich persönlich kann diesen ‚Hype‘ um die immer noch besseren großen Luken nicht nachvollziehen. Das ist aber Ansichtssache.


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"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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Ich fahre seit etwas über 20 Jahren ein Seekajak mit kurzer Luke. Durch meine Unwissenheit, dass das Einsteigen in kleinen Luken an Spundwänden oder hohen Stegen so wie hohen Mauern und aus dem Wasser heraus nicht machbar ist, habe ich es einfach gemacht. Aber was soll ich machen, wenn man mir das die 20 Jahre vorher, die ich schon gepaddelt bin, nicht beigebracht hat, dass man in kleine Luken nur schwer und in schwierigen Situationen überhaupt nicht rein kommt. Das hätte man mir vor dem Kauf des Bootes auch schon erklähren müssen!

Ich denke, dass die Frage falsch gestellt ist. Wie Tomas andeutet waren die kleinen Luken eigentlich schon immer da, seit es Kajaks gibt. Auch bei Kunststoffkajaks waren früher die meisten Luken kleiner als sie es heute meistens sind. Aber heute müssen ja alle problemlos alles machhen können ohne durch langes und intensives Training die Grundlagen zu erlernen. Das Ein- und Aussteigen wird nicht mehr als Fähigkeit, nur noch als Notwendigkeit betrachtet, da man erst ein mal im Boot sitzen muß um zu starten.
Die Ausrüstung wird also an den Bedarf angepasst, nicht die Fähigkeit trainiert mit der Ausrüstung umzugehen. Dazu kommt noch, dass es die Masse als bequemer empfindet mit großen Luken umzugenem. Das gilt ja auch für Gepäckluken.
Interessanter Weise habe ich das Thema am Wochenende mit einem neugierigen Passanten schon gehabt und habe das mit dem Lernen mit der Ausrüstung umzugehen da auch so angesprochen. Genau das, bestätigte er dann, kennt er aus dem Rennradsport. Von Rennrädern habe ich keine Ahnung, Paddeln tuhe ich aber seit fast 45 Jahren, und die letzten 30 Jahre davon recht intensiv. Kanuport ist der einzige Sport, den ich fast mein ganzes Leben schon ausübe und ich sehe mich sicher nicht als den Durchschnittspaddler. Ich sehe für mich aber weniger Nachteile als Vorteile in der kleinen Luke, das ist bei der Masse allerdings umgekert und dshalb gibt es heute fast nur noch die großen Luken.

Wo Licht ist, ist auch Schatten.
Ich besitze sowohl Seekajaks mit Oceancockpit als auch mit Keyhole.
Das ist alles Gewöhnungssache.
Kleine Luke: Besserer Halt (auch wenn schon aus Sitzposition raus gerutscht), Karte fester und näher, beim Fahren ohne Spritzdecke kommt inder Brandung VIEL weniger Wasser ins Boot, es kommt auch bei geschlossener Decke weniger Wasser rein, Decke geht schneller drauf. Poppt quasi nie auf. Raus kommt man beim Seekajak eigentlich immer, im Wildwasser ist das definitiv anders. Letztlich alles eine Frage der eigenen Technik.
große Luke: Bequemer. Poppt selten, aber dennoch auf. Karte weit weg oder nervig auf der Decke. Kommt man auch ohne besondere Technik und als sehr ungelenk rein und raus.
Es gibt so viele Dinge, die mit rein spielen, Felsküste oder Sandstrand, eigene Prämissen.

Grüße vom Westzipfel, Thomas

War - wie viele Themen hier - alles schon mal da...

Ne schöne große Luke lässt halt auch die Beine mitpaddeln

Zitat
splash
Ne schöne große Luke lässt halt auch die Beine mitpaddeln

Lässt du deine Füße beim Paddeln im Wasser?

Gemeint war die Beinarbeit, also Abstemmen von Brett oder Pedalerie, falls die Umstände keine eingekeilte Paddlerposition erfordern. Geht auch im Seekajak ganz gut bei großer Luke und wenn so extra Schenkelhalter hat, die sich noch wegdrehen oder wegschieben lassen.

Und worin soll bei kleinen Luken das Problem bestehen mit Beinarbeit zu paddeln?

Vielleicht wird da etwas verwechselt. In einem Seekajak mit kleiner Luke sitzt man nicht so eingepfercht wie in einem Rodeoboot. Auch in einem Seekajak mit kleiner Luke kann man genau so locker drin sitzen, dass man kaum Kontakt zum Boot hat. Einzig das Ein- und Aussteigen bedarf einer anderen TECHNIK. Eine Technik, die aber auch bei großer Luke ggf. hilfreich sein kann.


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Moin!
Neben den verschiedenen Vorlieben oder Angewohnheiten ist bisher der Größe des Paddlers und dazu die Beinlänge zu wenig Beachtung geschenkt worden. Wenn ich mit meinen 185 noch gut aus der Luke komme, hat meine Frau mit 178 und recht langen Beinen im gleichen Boot bereits Probleme.
Ein Freund mit zwei Meter hat sich bisher immer seine Luke verlängert, weil er sonst Probleme beim Ein- und Ausstieg in schwierigen Situationen hat.
Gruß Jürgen

Moin zusammen,
nach Kundenwünschen habe ich auch viele Sitzluken angepasst.
Eine Grenze der Größe gab es nicht, zur Not hätte ich das Deck weglassen können.
Dazu war dann leider immer eine Sonderanfertigung der Spritzdecke nötig.
Schöne Grüße von
Tomas, der diese Wünsche nicht mehr erfüllt.

Maßstab ist für mich, dass ich - gerade noch - die Kniee anziehen kann. Nicht unbedingt wegen Gelenkigkeit (die ist noch ganz ok), aber das macht aus Sicherheitsgründen in bestimmten Situationen Sinn sowie aus Bequemlichkeitsgründen (um bei langer Dauer auf dem Wasser mal die Beine hochnehmen zu können).

Dann beschreib doch bitte mal eine konkrete Situation, bei der man mit kleiner Luke nicht aus dem Boot kommt?
Also ich muss da schon seeehr weit konstruieren.

Grüße vom Westzipfel, Thomas

Meine Luke ist gerade so groß, das ich meine Beine noch ausfädeln kann, was ich beim Anlanden aber auch starten im Wasser einfach angenehm finde. Es geht natürlich auch enger, und das hätte auch Vorteile beim Bootskontakt. Für meinen Bedarf ziehe ich den einfacheren Ein- und Ausstieg aber vor.(es geht selbstverständlich auch aus der engen Luke!) Würde ich mehr in heftige Wellen Paddeln, oder Rolling betreiben, würde ich neu nachdenken. Gut das es Varianten gibt. Jedem nach seinen Preferenzen. Tillmann

Zitat
raftinthomas
Dann beschreib doch bitte mal eine konkrete Situation, bei der man mit kleiner Luke nicht aus dem Boot kommt?
Also ich muss da schon seeehr weit konstruieren.

- Anlanden in der Brandung (auch in nur seichter Brandung mit 20 cm Weisswasser)
- Einstieg im Wasser an Kiesel- oder Felsstränden (wenn man den Kahn nicht über die Steine "gleiten" lassen will)
- Kenterung beim Sidesurf in seichtem Wasser

War gar nicht so schwierig oder weit weg ...