Struer Kajak

Guten Tag,

möchte / muss mein Struer Boot verkaufen, bin über Baujahr und Wert nicht im Klaren, bitte um Hinweise.
Mein Vorgänger hat einen Schaden im Heckbereich mit Epoxy repariert, deswegen habe ich mich zu der Lackierung entschlossen.
Die Innen Klarlackierung löst sich ab, sonst OK.

Danke im Voraus
Martin

Salut,

es scheint ein Holzboot unter dem Lack zu sein, das sieht zumindest im Bereich des Cokpits so aus. Wen ndas so ist, ist es meistens kein Gewinn, das Holz wieder unter Klarlack sichtbar zu machen. Dazu der Schaden am Heck, ... das sieht nach wenig Geld aus.

Anhand des Decks könnte ganz vielleicht ein Pointer unter der gelben Farbe stecken. Googel mal nach Pointer und gehe in Dich, ob es einer sein könnte. Mit weiteren Informationen, und anhand größerer Fotos könnte man / ich mehr sagen.

Angenommen es wäre einer, ist er wie alle Struer ein schönes Boot, das in seinem Segment eingesetzt gute Laufeigenschaften hat. Einen Käufer zu finden wird das kleinere Problem sein, Dich zu überzeugen, den Dampfer für die paar Kröten nicht in den Gartengrill zu schieben, das größere. Wegen der Kippstabilität würde ich ihn preislich über den billigen und super-kippligen aber nicht schnellen Rennbooten aus den 80ern und 90ern ansiedeln. Bleibt dem Käufer die Frage wie das Holz unter dem Lack aussieht, sofern es Holz ist.

VG Chris

Moin Martin,

setze einfach einen Preis an den Du für gerechtfertigt hältst, ich schiebe den Beitrag in den Flohmarkt und Du kannst, sollte sich das Boot nicht verkaufen, während der 3 Monatsfrist den Preis senken. Hilfreich wären sicher größere Bilder.

Zitat
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Gruß
Jens

Moin Martin,
Struer Pointer war auch mein erster Gedanke beim Öffnen der Fotos.
Die Struer Holzkajaks sind Sammler- und Liebhaberboote und "leben" u.a. vom Anblick des natürlichen Holzes. Von daher war die bunte Lackierung ein Schritt in die falsche Richtung. Man übermalt ja auch keinen Picasso, den man verkaufen will. Bunt lackiert, mit sich lösendem Klarlack innen und mit (repariertem) Heckschaden ist das leider höchstens ein risikoreiches Restaurationsobjekt. Klar lackierte Boote in restaurierungsbedürftigem Zustand wechseln meist für einen mehr symbolischen Betrag zwischen ca. 50 und 100 € den Besitzer. Die Arbeit und die Kosten kommen anschließend auf den Käufer zu...
VG
Wackelpeter

Hier etwas um die Suche zu erleichtern:

Struer Kajaks Historic Models

Und Lesetipps zur Einschätzung was auf einen Käufer zukommen kann:

Reparatur Holzkajak: Lackieren-Grundieren

Nie wieder "wunderschön restauriertes Holzkajak"

Hallo

Der Pointer ist es sicher nicht. Der ist vorne schlanker und hinten flacher als das Boot auf den Fotos. So weit man das auf den Fotos etwas erkennen kann muss es eine Form aus den 40er oder 50er Jahren sein.

Zum Wert kann man bei den Fotos auch nichts sagen, da eine Reperaturstelle nur bei direkter Betrachtung beurteilen kann. Eine fachlich gute Reperatur mit den richtigen Material muss den Wert nicht verringern. Eine Reperatur mit Fasern und Harz bei einem Holzboot sorgt zwar für eine uneingeschränkte Nutzbarkeit, senkt den Wert aber doch erheblich. Wie sehr, das liegt dann aber auch wieder an der Ausführung.

Von daher würde ich Jens zustimmen, setze einen Preis ein und warte ab, was Kaufinteressenten dazu sagen.

Gruß, Ulf

Danke für die hilfreichen Informationen!

Würde gerne größere Bilder anhängen, die 150kb Beschränkung lässt dies nicht zu.

Liebe Grüße
Martin

Danke für die hilfreichen Infos!

LG
Martin

Ein Pointer ist's nicht.

Guten Abend,
das Boot erinnert mich sehr an den Shark, den ich mal hatte - vor allem die Außenlinien und die Steven. Kann das sein?
Falls es einer ist, hätte ich Interesse, wobei das natürlich noch davon abhängt, wo das Boot liegt. Und vom Preis :-)
Grüße aus Stralsund
mirko

Zitat
Martin Wilk
Ein Pointer ist's nicht.

Woraus schließt Du das?

Das Foto zeigt lediglich den Herstellernamen: KS Struer. KS ist die Abkürzung für Kobberup&Sorensen bzw. Kirk &Storgaard. Der Pointer wurde von Kirk und Storgaard 1965 bis 1968 gebaut. Es gab ihn für zwei Gewichtsklassen - 55 bis 75 kg und 75 bis 90 kg, also "low volume" und "high volume".

Das gelb lackierte Boot scheint gemäß dem Foto die breiteste Stelle am hinteren Süllrand zu haben. Demnach kann es kein Shark sein, bei dem diese weiter vorne lag.

Die 1940er oder 1950er Jahre scheiden als Bauzeitraum definitiv aus. Der Kajakbaubetrieb Struer wurde erst 1948 gegründet und die ersten Modelle bis zum Attack (1958 ff.) hatten noch kein Holzdeck, sondern eine Stoffbespannung. Der Struer Sprinter (1958 ff.) hatte zwar schon ein Holzdeck, hatte aber im Hinterschiff eine andere Form als Dein Boot.

Die hier im Forum eingestellten Fotos sind zur Bestimmung des genauen Bootstyps leider nicht sehr aussagekräftig.
Der Bootstyp steht bei den Struer-Kajaks ansonsten immer außen auf dem Rumpf, bei den alten Rennkajaks meist seitlich auf dem Vorderschiff, sofern er nicht überpinselt wurde...

Wackelpeter

Danke für die Hinweise und interessanten Informationen. Habe Fotos vor der Lackierung gefunden:

Liebe Grüße
Martin

Pointer wie Shark haben das wie auf dem Foto zu sehen aus zwei Holzsorten (Zeder und?) bestehende Deck.

Habe eben auf der Seite von Struer spaßeshalber die alten Modelle durchgeguckt (so schöne Boote!) und würde sagen, dass überhaupt nur der Rapido oder der Shark in Frage kommen. Der Vorgänger Attack hatte ein Stoffverdeck (wie Wackelpeter schon sagte), der Nachfolger Fighter völlig andere Außenlinien und alle Boote ab dem Pointer dann die typische "Vierkant"-Form mit der breitesten Stelle deutlich hinter der Sitzposition und den nur noch absolut minimal konvexen Außenlinien.
Der Konstanzer Kanuclub hat noch einen Rapido in Betrieb, zu sehen hier: https://kanu-club-konstanz.de/wordpress/verein/vereinsboote/ Das Bild ist leider von der Auflösung eher mies, aber mit etwas Phantasie und Vergrößerung kann man die Welle am Bug erkennen. Und ein zweifarbiges Deck hat er auch. Mein Shark hatte defintiv keine solche Verzierung am Bug.
Ich würde also auf einen Rapido tippen. Mehr zu dem Boot findest du hier: http://www.struerkajak.com/products/k1-racing-rapido-1960

@ miwe
Sehr gut!
Der ab 1960 gebaute Rapido dürfte es sein - zweifarbiges Deck, hell abgesetzter Bug und die typische Verzierung hinter dem Bug. Der zwei Jahre ältere Sprinter sah genauso aus, hatte aber kein zweifarbiges Deck.
Also muss die gelbe Farbe wieder runter...

Und für den Rapido bin (selbst) ich leider zu schwer - angegebenes Fahrergewicht sind 60 - 70kg. Zum Preis noch mal: Ich habe meinen Shark damals für 250€ verkauft. Das Boot war optisch gut und technisch in Ordnung, ein paar Reparaturstellen, aber alles sauber und fachmännisch gemacht. Der Lack innen hatte die besten Zeiten hinter sich, das betraf aber nur den Cockpitbereich. Vermutlich wären 100€ mehr mit ein bisschen Geduld auch noch drin gewesen, aber viel mehr wahrscheinlich nicht. Ich habe ihn aber auch nicht wegen der Kohle verkauft, sondern weil ich den Platz brauchte.

Auf der facebook-Seite von Struer Kajak sind unter dem Datum 3.9.2010 (oder oben rechts in das Suchfeld Rapido eingeben) jeweils ein 1960 gebauter und von Struer neu lackierter (Klarlack ) Rapido und Fighter zu sehen. Der Fighter hat auch den hell abgesetzten Bug und die Verzierung an der Seite, aber ein einfarbiges Deck.
Wie bei einem antiken Möbelstück werden auch bei Struer die Boote im Zuge einer Überholung/Neulackierung nicht auf neu getrimmt. Das Holz des Fighter sieht ziemlich fleckig aus, was seiner Schönheit aber keinen Abbruch tut. Es gehört zur jeweiligen Geschichte der Boote, dass man auch nach einer Neulackierung noch ihre Macken und die eine oder andere gut gemachte Reparaturstelle sieht.

Moin,

ich tippe auch auf einen Rapido... aber mit der Lackierung wird es schwer, einen Liebhaber zu finden. Die farbige Suppe müsste wieder runter und in klar neu gemacht werden. In bunt ist es eher was für die 20-50€ ebay-kleinanzeigen-Kategorie... das will keiner haben.

Viel Erfolg

Karsten

Ja, habe das Facebook Foto gefunden, eindeutig Rapido, Baujahr passt auch. Nach diesen ernüchterten Erkenntnissen, werde ich Ruder- und Paddelklubs im Raum Wien (das Boot liegt am Neufeldersee, Burgenland) anschreiben und nach einem interessierten Würdigen suchen.

Vielen herzlichen Dank für Eure Bemühungen
Martin