Reparatur Holzkajak: Lackieren-Grundieren

Moin.

Bald ist es soweit und ich werde mein bis aufs Holz abgeschliffenes Holzkajak lackieren.

Frage ist: Lackaufbau.

Grundiert Ihr? Oder legt Ihr sofort mit Klarlack los? Nutzt Ihr pigmentierte Lacke?

Ich habe folgende Grundierung gefunden [www.bootdepot.de]

Das soll eine sehr gute und glasartig-glatte Grundierung abgeben.

Wer weiß was?

Guppy

Übrigens habe ich mehr durch Zufall eine anständige Anstrichfiebel gefunden: [www.yachtpaint.com]

Hallo Guppy,
Glasartig hart ist schon mal falsch.

Wenn das Holz darunter nicht hart genug ist, gibt es bei einem eventuellen Schlag ein Riss und durch den zieht es Wasser unter den Lack der dann schnell fleckig wird.
Der Lack sollte also etwas elastisch sein und vor allem, den Lackhersteller fragen und nicht uns, wie der Aufbau sein muss. Das ist je nach Produkt unterschiedlich weil es eben auch sehr unterschiedliche Rohstoffe gibt die verwendet werden.

Ich rufe bei speziellen Problemen meist beim Lackhersteller an und verlange den Chemiker ans Telefon, dann bekomme ich oft Antworten die 180° den Aussagen der Verkäufer gegenüber stehen.

Gruss Paul

Paul aus Bern, das war jetzt aber mal eine wenig brauchbare Antwort - und das von einem absoluten Holz-Crack wie Dir! . Kannst Du mir nicht doch ein wenig Futter geben? Wie baust Du Deinen Lack auf dem Guillemot auf?

Ich schrieb "glasartig glatt", nicht "glasartig hart".

Wenn ich für jede Dose Primer für 19.99 den Haus-Chemiker verlange, dann werden die vermuten, dass ich zu viel von den Dämpfen eingeatmet habe.

Ok,
ich habe Dich gebeten den Hersteller zu fragen und Du sagst es ist keine brauchbare Antwort.
Du kannst Dich ja mal durch die Hersteller Merkblätter durchlesen ich mache das nicht für Dich und jeder andere auch nicht, das ist Deine Aufgabe.
Bist Du ein Troll?
Gruss Paul

PS, Guppy ist sicher nicht Dein Name?

Hallo Guppy und Paul,

es führen bekanntlich viele Wege nach Rom, aber macht das nicht so komplziert.

Ich würde wenn alles sauber geschliffen ist nur Bootslack nehmen und zwar Epifanes klar mit UV- Filter. Und wenn Du die ganze Sache etwas abtönen möchtest, so gibt es bei von der Linden einen Zusatz in Mahagoni-Ton. Der ist flüssig und kann zugemischt werden.
Aber nicht mehr als 30 % Anteil zum Lack.
Dann 3 Schichten auftragen das war's.

Gruß

Rüdiger

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im kajak unterwegs, auf dem wasser zuhause

Salü Rüdiger,

Danke für Deine Infos. Die Info mit der Beize ist Gold wert!!!!

Kurz noch das: Es gibt ein paar tiefe Scharten im Bug und Heck (das Boot ist zwanzig Jahre in der Bootshalle im Weg herum gelegen und wurde immer weiter nach hinten/oben verfrachtet). Teilweise fehlen Holzspäne. Oben auf dem Deck sind auch ein paar Reparaturen nicht mehr ganz dicht. (Ich glaube, ich werde das Oberdeck nicht in Holz machen können - aber mal schauen - vielleicht doch - mit etwas "Artwork"). Das Boot soll ja "Southern Cross" heissen - und da kann ich dann mit den fünf Sternen vielleicht die Stellen kaschieren.

Mit was kann ich das spachteln (so dass es modellierbar ist und danach geschliffen werden kann und hält)?

Grüße!


Waterwilly schrieb:
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> Hallo Guppy und Paul,
>
> es führen bekanntlich viele Wege nach Rom, aber
> macht das nicht so komplziert.
>
> Ich würde wenn alles sauber geschliffen ist nur
> Bootslack nehmen und zwar Epifanes klar mit UV-
> Filter. Und wenn Du die ganze Sache etwas abtönen
> möchtest, so gibt es bei von der Linden einen
> Zusatz in Mahagoni-Ton. Der ist flüssig und kann
> zugemischt werden.
> Aber nicht mehr als 30 % Anteil zum Lack.
> Dann 3 Schichten auftragen das war's.
>
> Gruß
>
> Rüdiger
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>
> im kajak unterwegs, auf dem wasser zuhause

Guppy schrieb:
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> Mit was kann ich das spachteln (so dass es modellierbar ist und danach geschliffen werden kann und hält)?

Epoxidharz und Härter mischen + Thixotropiepulver (damit es nicht so fließt) + Holzschleifstaub
Wird allerdings etwas dunkler als das Originalholz, evtl etwas Baumwolle zum Aufhellen. Ausprobieren!

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012

Hallo Guppy,

so wie Kangoo es beschrieben hat kannst Du es machen. Ich heben immer den Holzschleifstaub für solche Sachen auf, indem ich vorher einen sauberen Beutel einsetzte und den dann leere ev. nochmal durchsieben aber meisst nicht nötig.

Problem wird anschließend nur sein, dass Du beim Schleifen aufpassen mußt damit Du nicht wieder in die Holzschichten kommst.

Ich habe dabei die Stellen nass geschliffen, dauert zwar etwas länger wurd aber besser. Das kannst Du auch mit dem Exenterschleifer
machen. Ich habe mir einen Wassereimer daneben gestellt und nur immer die Scheibe nass gemacht. Wenn die Scheibe zugesetzt war,
die Schleifer nur mit der Scheibe ins Wasser halten und kurz anmachen, dann spült sie sich wieder einigermaßen sauber. Geht auch mit Abranet am besten.

Gruß

Rüdiger

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im kajak unterwegs, auf dem wasser zuhause

Habe Abranet bestellt (80 und 120 so wie auf Deiner Rechnung). Soll heute geliefert werden. Mein Boot liegt schon auf den Böcken. Es scheint die Sonne. Die Nachbarn liegen schlummernd in ihren Liegestühlen. ZEIT ZU SCHLEIFEN!!!!

Guppy schrieb:
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Es scheint die Sonne. Die Nachbarn liegen schlummernd in ihren Liegestühlen. ZEIT ZU SCHLEIFEN!!!!

Hallo Guppy,

führe doch bei der Gelegeheit bitte mal folgende Versuchsanordnung durch:

Platziere einen musikalisch veranlagten "Schleifassistenten" in ca. 100 m Entfernung und schleife abwechselnd
- mit offenem Cockpit und
- durch Spritzdecke oder Lukendeckel geschlossenes Cockpit. (evtl. ergänzt durch einen Schlafsack im Bootsinneren)

Mich interessiert, ob es da einen wesentlichen Unterschied gibt.

Ich kann diese Versuchsanordnung zur Zeit nicht durchführen.
Entfernte Nachbarn r(a)esonieren über Themen wie Wohngebiet, Ruhestörung, Polizei usw.
Ein guter Bekannter hatte bisher den Bau von Holzbooten und die Sanierung von GFK-Booten als pädagogisch wertvolle und somit wohnwertverbessernde Maßnahme bezeichnet, es gibt aber eigenartiger Weise auch andere Ansichten dazu.

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012

Hi Jens,

ich wohne ja nunmal direkt am Wasser. Einigen Nachbarn habe ich schon mal angedeutet, dass diesseitig die Auffassung vertreten wird, dass das Arbeiten an Booten keinen ortsunüblichen Lärm darstellt, sondern hingenommen werden muss. Wenn ich jetzt an einem Auto rumbasteln würde oder Kettensägenskulpturen schaffen würde... OK. Aber Schleifarbeiten am Boot, die ja auch nicht monatelang andauern, ist in der Zeit von 7.00 bis 19.00 Uhr hinzunehmen.

Aber den Lärmtest werde ich mal probieren ;-)

Guppy schrieb:
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>... oder Kettensägenskulpturen schaffen würde...

Wäre auch ein schönes Hobby, bei dem man wohl gehörig viel Feingefühl aufbieten muss ;-)

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012

Jungs, seid doch nicht so maschinenversessen!

Man kann gerade die letzten Nassschleifgänge gut von Hand machen. Eigentlich sogar besser, denn das nasse Papier passt sich doch perfekt dem Rumpf an, was will ich mehr? Ich schleife meine Boote hin und wieder mal ab und verzichte mittlerweile auf die Maschine, wo ich nur kann. Ihr müsst halt eine geeignete Unterlage für das Papier finden - da gibt es verschiedenes, gut sind Korkblöcke. Damit fräse ich auch nicht so oft unabsichtlich im Gewebe rum.

Und wenns denn doch sein muss, dann ist der Vorschlag von Kangoo, den Resonanzkörper zu stopfen, eine ziemlich gute Idee!

Was für ein Boot ist es und was für Holz soll gepönt werden? Bei Bootsbausperrholz kannst Du das von International angegebene Produkt verwenden. Bei Massivholz wäre icxh mit einem 2k-Produkt vorsichtig und würde eher von Epifanes die 1k-Produktreihe (oder ggf. das "Monourethan") verwenden. Alternative: Ölen, bei Nadelholz z.B. mit Owatrol, bei Hartholz z.B. mit Benar (oder Epi Hartholzöl oder BioPin).

Die International-Fibel ist o.k., aber eben nur für deren Produkte. Vergleichbares gibt es auch von Hempel, Epifanes, Jotun (= Benar) ... Es gibt auch andere gute Hersteller von Lacken (wobei Sikkens von International geschluckt wurde); am besten tatsächlich mit den Leuten des Herstellers oder dem Farbenhöker vor Ort besprechen. Oder den Kollegen aus dem Verein.

Wenn ich bei "Fernberatung" mich für ein Produkt entscheiden müsste, wäre es aber tatsächlich auch Epi 1k. Sehr gut zu verarbeiten, ordentliche Oberfläche. Für 2k-Produkte brauchst Du auch die passenden Umgebungsbedingungen.

Habe nun die erste Kielseite komplett abgeschliffen. Eine Überraschung kam zu Tage: Das komplette Heck ist einmal abgerissen gewesen (aber eine richtig rohe, gezackte Bruchkante... das Boot war nach dem Unfall gut 10 Zentimeter kürzer) und wurde mit Spachtelmasse wieder so repariert/angeklebt, dass man es unter Lack nicht sehen konnte. Alle Achtung.

@ Rüdiger: Farbliche Elemente (schwarze Kante rundum, ggf. kaschierende Streifen usw.) unter den Klarlack direkt aufs Holz, oder?

... farbliche Elemente würde ich nicht unter Klarlack machen, denn der ist nicht wirklich klar, vor allem dann nicht, wenn er viele Pigmente gegen UV-Strahlung beinhaltet. Ist dann leider mit Abkleben etc. x-fache Arbeit.

Liebes Forum,

ich suche im Raum Berlin-Brandenburg einen versierten Bootsbauer, der in der Lage ist, ein Struer Mahagoni-Boot fachgerecht zu reparieren. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben. Ich würde das Boot ungern nach Dänemark zur Reparatur schicken.

Danke und viele Grüße
mjke

Einen Holzbootsbauer, der versiert im Furnieren ist (?) vielleicht Bergner-Bootsbau in Trappenkamp, der u.a. diesen wirklich bemerkenswerten 20er Jollenkreuzer aus Furnier gebaut hat. Ist nicht gerade Berlin-Innenstadt, aber halb so weit wie Struer.

In Berlin vielleicht Berger-Boote? Der sollte das auch hinkriegen, obwohl er vom Kerngeschäft her mehr Sperrholzschlosser ist.

Furnierarbeiten sind natürlich nicht nur was für Bootsbauer, sondern auch für Holzwürmer wie Schreiner. Wenn er weiß, dass das Boot mindestens D4 verklebt sein muss, aber nicht AW100 (kochfest) verklebt sein muss, wird er Dir auch weiterhelfen können, sofern er Lust dazu hat. Er wird Dir auch sagen können, ob es sich lohnt, das Mahagony nachzubeizen, oder ob damit alles nur schlimmer wird. Lackieren kann sowas zum Abschluss ein Autolackierer. 7 bis 10 Schichten Klarlack, die Härte und Flexibilität des Lacks kann er auch einstellen ... oder einen Bootslack verwenden. Bootsbauer ist ein Beruf, der viele Berufe in sich vereinigt und bei einigen nur an der Oberfläche kratzt. Genauso beinhaltet der Schreiner ja Teile des Intarsienschneiders. Du brauchst für einen ramponierten Struer jedenfalls keinen, der Dir ein Motorfundament berechnet oder einen Mast baut. Bergner könnte aber auch das. Kenne ihn nicht persönlich, habe aber den Erfolg etlicher seiner Projekte aus der Ferne des Netzes mitverfolgt und halte ihn für grundsätzlich fähig.

Leider leben wir nicht in einem Land, in dem allerorts traditionelles Handwerk gepflegt wird. Bei etlichen unserer Nachbarn ist das anders.

Danke, ich habe noch Welkisch und Thiemann angefragt. Aber es wird wohl schwierig.