welches Wing-Paddel?

Hallo zusammen,

ich (186cm / 87kg) habe mir letztes Jahr für das abendliche Fitnesstraining einen Kape Spirit 51 gekauft. Als Paddel verwende ich bisher mein übliches Lettmann Ergo Pro, bei dem mir aber eigentlich für längere Strecken mit erhöhtem Puls die Blätter etwas zu groß sind, und die Kraft eher weg ist als die Ausdauer. Nun möchte ich mir für das Boot gerne ein Wing-Paddel kaufen, bin mir aber unsicher welches es sein soll. Testen ist schwierig, weil ich kaum jemanden kenne der auch Wing fährt.
Bei allen, die mich (aufgrund Recherche) interessieren, bin ich mir bei der Größe des Blattes unsicher. Das Paddel erst einmal für die leicht sportliche Abendrunde sein, jeweils 10-20km auf dem See. Bisher habe ich mir das Lettmann Warp angesehen, das Speed, das Epic-Mid-Wing, das G-Power Ultralight und das Knysna Swing Classic. Aber, wie gesagt, ich bin mir einfach unsicher. Könnt ihr mir da ein paar Tipps geben, welches Paddel mit welcher Größe in Frage käme?

Gruss,

Uli

Ausgiebiges Testen von Wingpaddeln verschiedener Hersteller ist so aufwendig, dass es sich schon fast verbietet. Es gibt nur sehr wenige Händler, die mehr als zwei Anbieter im Programm haben, man müsste also wahrhaftig tausende Kilometer runterreißen, um einen Hersteller-Überblick zu erhalten.

Eine Alternative wäre, sich einen Händler auszukucken, der einen Hersteller mit großer Blattformen- und -größenbandbreite im Programm hat. Dies wäre z.B. Kanuconnection in Berlin, die Bracsa-Paddel führen. Bracsa hat eine große Variation verschiedener Blattformen und befindet sich im mittleren Preissegment. Kanuconnection bietet auch die Versendung von Testpaddeln an, aber das solltest du mit denen am Telefon besprechen.

Hi,

auch wenn der Hinweis von Arnim wahrscheinlich der Beste ist, kurz mein Senf dazu. Bei ähnlichen körperlichen Voraussetzungen fahre ich das Ultralight. Super Paddel, keine Frage. ich möchte nichts anderes fahren. Aber du musst das Ding schon auch durchs Wasser bekommen. Sprich: Wenn du schon Schwierigkeiten mit dem Ergo hast, werden sich diese mit dem Ultralight noch verstärken. Der "Löffel" hat den Vorteil, dass du mehr Kraft ins Wasser bringst, als mit (z.B.) dem Ergo. Allerdings musst du diese Kraft auch irgendwo herholen. Da dir nichts anderes zur Verfügung steht, als dein Körper, wirst du die Kraft genau da herholen müssen, wo bereits jetzt zu wenig vorhanden ist. Du wirst wohl trainieren müssen, um länger durchzuhalten.

Natürlich will ich dir nicht ausreden, ein Wing zu fahren. Ich meine, dass das Boot, das du hast, damit absolut artgerecht bewegt wird. Ich würde an deiner Stelle aber Warp und Speed erstmal abhaken. Wenn es ein Lettmann sein soll, dann das Nordic. Es fährt sich einfach leichter, als die reinen Rennpaddel. Weniger effizient ist es - jedenfalls in dem Bereich den wir so erreichen - auch nicht. Vergleichbare Paddelformen - z.B. das Ultralight - werden nach wie vor auch in der Spitze erfolgreich gefahren. In der Größe solltest du nicht zu hoch reingehen. Beim Lettmann wäre es S, kein M oder gar L. Das Ultralight ist auch zu groß. Das Cyclone in M wäre vielleicht etwas. Oder das Kajner 3; wohl auch in M. Brasca III wäre vielleicht auch was usw.

Nun ja, um das Ausprobieren wirst du nicht herum kommen.

Oder, du kaufst dir einfach eins und fährst damit. Solange es nicht zu groß und nicht zu lang ist, kann man sich an alles gewöhnen.

Grüße vauWe

PS: Ist natürlich alles nur Meinung. Man kann das auch anders sehen.

Zitat

Bisher habe ich mir das Lettmann Warp angesehen, das Speed, das Epic-Mid-Wing, das G-Power Ultralight und das Knysna Swing Classic.

Ich hatte ein Wing-Paddel bisher nur einen Tag lang bei 'nem SurfSki-Schnupperkurs in der Hand. All die Befürchtungen, dass eine langwierig zu lernende Paddeltechnik erforderlich sei waren nach wenigen Minuten verflogen. Das verwendete "Epic Mid Wing Paddel" suchte sich seinen Weg praktisch allein. Super!

SKF - 24. November 2012: Wing-Paddel - Eure Meinungen, Erfahrungen u. Empfindungen...


Damit jeder etwas davon hat oder ein schlummerndes Interesse geweckt werden kann, hier Quellen zu den genannten Wing-Paddeln:

Lettmann Warp
Lettmann Speed
Epic-Mid-Wing
G-Power Ultralight
Knysna Swing Classic
Braca Paddle
...

Ich würde ein eher unkomliziertes, preiswertes nehmen, wie das Kajner 4 oder vielleicht dass 1 die Du so schnell nicht zerreißen wirst. Die Beschreibung zu den Paddeln halte ich für ziemliich realistisch. Sind beide relativ gutmütig gegen Verschneiden. Größe M wäre o.k. Wenn nicht, liegt es an der Technik und nicht etwa an der Größe der Schaufel.
Einen geteilten und (stufenlos!) verstellbaren Schaft dazu. Damit kann man etwas ab und zu geben. Wegen der günstigeren Versandkosten bezahlt der sich bei Bernhard Peham quasi von selbst.

Neumann-Paddel ähneln von der Charakteristik eher dem 4er, haben deutlich mehr Biss und sind schon deutlich teurer. Im Grunde kann auch mit denen jeder gut zurecht kommen. Vom Preis-/Leistungsverhältnis auf jeden Fall bestens. Derr Klemmechanismus an den Verstellschäften ist aufwendiger und unempfindlicher – und kostet auch eine Kleinigkeit mehr.

Vielleicht paddelst Du später mal mit einem, wo du Dir sagst "das isses". Vorher würde ich keine 500 €ier für ein Paddel ausgeben. Vielleicht ein auf Dich Angepasstes von Lettmann? Oder würdest Du für ein altes Damenrad einen Satz Straßenreifen für 70€ kaufen, damit wenigstens die top sind?

viele Grüße, Chris

Ich hab mir das Epic Mid Wing blind gekauft - kenn also auch keine anderen.

Aber war eins der günstigeren und auch von der Blattfläche gut in der Mitte.
Finde es fährt sich schon ziemlich schön damit und suchst sich seinen Weg durchs Wasser.

Wichtiger ist, dass du dir noch das "Techniktraining im Kanu-Rennsport" Buch holst und die Technik dann ordentlich lernst, daran scheitere ich noch ein wenig.

Ich fahre ein Jantex Gamma und ein Braca IV, wobei das Braca der klare Favorit ist. Epic habe ich auch, das finde ich überhaupt nicht gut – dazu läuft es auch besonders nass und man kann es nicht warten, weil es mit Epoxidharz verklebt ist anstelle von Heißkleber. Das Braca fährt sich komplett trocken, manchmal wäre ein wenig "Schmierung" sogar wünschenswert, aber im Winter ist das genau richtig so. Der Einstich ist sehr gut, man muss aber auf die korrekte Haltung achten. Aushub ist genauso top.
Das Braca IV ist wohl das meistverkaufte Blatt, das gibt es in versch. Größen und Kombination mit versch. Schäften. Wenn Du lange Fahrten machst, kaufe lieber ein kleines Blatt und einen weichen Schaft, dann hältst Du länger durch. Von der Ultralight Version würde ich abraten, die ist wegen des Schaumkerns so Knochenhart, dass man sehr schnell Schmerzen in den Gelenken bekommt. Die normalen Versionen haben einen gewissen Flex, der sehr wohltuend ist.

Testfahren ist wichtig, die Jungs von KanuConnection können dich aber sicher auch vorab besser beraten, was zu Dir am besten passen würde.

Grüße
Matthias

Hallo Uli,
Das mit dem Paddel testen ist so eine Sache, kann sicher nichts schaden aber am Ende wird es wahrscheinlich so sein, dass Du zwar geringe Unterschiede zwischen den Paddeln bemerken wirst, Du aber trotzdem nicht unbedingt sagen kannst, das Eine ist besser als das Andere.

Wichtig ist meiner Meinung nach eines mit Teilung zu nehmen, da kannst Du Dich langsam an die optimale Länge und den für Dich besten Winkel herantasten,.
Bis Du richtig mit Deinem neuen Paddel verwachsen sein wirst dauert so um die 300 km, dass ist auch der Grund warum das mit dem Testen ein so zweischneidiges Schwert ist.Achte auch darauf ein nicht all zu großen Blatt zu nehmen, diese sind für Sprinter mit dicken Muskeln gedacht um für eine kurze Zeit das Optimum herauszuholen, 730 bis 750 cm2 Blattfläche und 210 bis 220 cm Länge verstellbar sollten ausreichend sein.

Wer ein G-Power Ultralight paddelt und sich damit "eingepaddelt" hat wird sagen "tolles Paddel, will kein Anderes" wer ein Epic Mid Wing oder Small Mid Wing paddelt wird genau das Gleiche von seinem Paddel sagen.

Grüße Bernd

Moin,

man könnte auch erstmal ein gebrauchtes WIng mit nicht zu grosser Fläche suchen und damit üben, und dann die gewonnen Erkenntnisse nutzen beim 2 ten Versuch "das Paddel" zu finden. (und dann immer noch mit ner Paddelsammlung enden><)

Gruss, Tillmann

ich fahre seit ca. 4 Jahren das Epic Small/Mid Wing in der leichten Ausführung. Bin bisher sehr zufrieden. Trotz des geringen Gewichts sehr robust. Sehr fehlerverzeihend. Ist für mich wichtig, da ich damit auch in Wellen paddele. Habe ähnliche Maße wie du und mit der Länge
210 - 220 gute Erfarungen gemacht. Fahre es im Surfski meist in 215. Es gibt es wohl auch in einer günstigeren schwereren Ausführung.
Wenn du gut englisch kannst, gehe mal auf die Seite von Wesley Echols unter: [www.surfskiracing.org] Dort gibt es unter Reviews
einen ganz aufschlußreichen Vergleich von verschiedenen Herstellern und Blattformen. Der ,,Paddle Wizzard´´ auf der Epic-Webseite ist auch ganz hilfreich zum Ermitteln der richtigen Blattgrösse.

BG

Michael

Guten Abend zusammen,

erst einmal vielen Dank für die vielen Tipps und Erfahrungen, die ihr mir bis hierher gegeben habt, echt Klasse und supernett. Nach einem gebrauchten Paddel habe ich in allen Foren auch schon Ausschau gehalten, bisher war aber nur 1 dabei das in die engere Wahl kam, ansonsten gibt es momentan keine gebrauchten Wing-Paddel für meine Ansprüche, und ich bin nicht der Typ der jetzt lange warten möchte ;-) Bei der Orientierung habt ihr mir schon sehr geholfen (vor allem bei der Blattgröße), schwierig ist es noch beim Schaft. Ich fahre jetzt Lettmann und TyWarp, die sind beide ovalisiert, das ist also schon ein Kriterium. Es gibt also noch ein paar Punkte zu klären, ich halte euch aber auf dem Laufenden ;-) Wer noch Tipps hat: natürlich immer her damit !

Schönen Abend,

Uli

Meine Erfahrung: Am besten bin ich unterwegs mit meinem Jantex auf Maß (nach Wingpaddletrainingskurs) vom Stephan Stiefenhöfer
aus Köln. Und danach ist das zweitbeste eins von Epic. Alles andere war irgendwie nix - aber muss man wohl selbst ausprobieren.
LG
Tuluak

"schwierig ist es noch beim Schaft. Ich fahre jetzt Lettmann und TyWarp, die sind beide ovalisiert, das ist also schon ein Kriterium"

Dann schau Dir das Mid Wing (750cm2) oder Small Mid Wing (geringfügig kleiner) von Epic an, da ist der Schaft ovalisiert, nimm den mittelharten (roten) Schaft, der blaue ist zu hart (nur was für Kurzstrecken-Bolzer), der grüne ist für meinen Geschmack zu weich. Tu Dir auch den Gefallen, welches Paddel es auch immer wird, die "Full Carbon" Version zu nehmen, ist zwar teurer aber man merkt auf langen Strecken wirklich jedes Gramm.

Grüße Bernd

Ausprobieren, testen.... Hängt davon ab, wo du wohnst.

Unser lokaler Anbieter www. kanu-kaempfe.de hat alles vor Ort zum Test (Leipzig).
Auf allen größeren Kanurennsportveranstaltungen hast du Gelegenheit, ausgiebig Paddel in allen Größen und Formen und von verschiedenen Herstellern zu testen; da fällst du mit dem Boot auch nicht auf.

Ich habe mir z.B. eines mit Teilung gekauft, dann kann es auch ein "Andersdreher" benutzen.

Hej Uli,

stilecht zum Kape wäre eigentlich das Kajner Paddel....
Aber egal welches -- so wie Bernd bin auch ich der Meinung -- unbedingt mit Teilung.

Wenn Du mal in NordOst bist, kannst Du bei mir gerne Kajner1 in M, Kajner 4 für Damen (haha, ist mein Lieblingspaddel) und ein Speed in größter Größe ausprobieren...

Grüßle aus MeckPomm

"stilecht zum Kape wäre eigentlich das Kajner Paddel...."
Kajner ist kein Konstrukteur, heißt es immer wieder. Was für Leute, die die ehemals japanische Methode schätzen. Kapeboote dagegen folgen der alten Seat- oder Lada-1500-Methode.

Wenn Du bei Lettmann quasi Stammkunde bist, und dort gerne ein Wing kaufen würdest, würde ich mal ein verstellbares Nordik in Größe "M" testen. Das ist gelcihzeitig das größte Problem daran, denn Du kannst am ehesten "testen", wie es sich mit altdeutschem Wanderschlag fährt. Es sollte Dir in "M" also deutlich zu klein vorkommen, weil du die NOS-Einspritzung ja noch nicht aktivieren kannst. M wäre das normale Langstreckenpaddel für Damen oder das Jugendpaddel - jeweils im Rennboot. S / XS sind Schüler-B-Paddel das wird wahrscheinlich zu klein werden. L in einem Altherrenflitzer, der ja ordentlich Widerstand mitbringt, wäre für längere Distanzen zu viel.
Beim Testen wirst Du vor allem sehen, wie empfindlich es gegen Verschneiden ist. Will man das in jedem Fall vermeiden, kann man mit dem Anstellwinkel das Blattes im Wasser etwas variieren und verzichtet auf etwas Wing-Effekt. Das geht mit dem Nordik noch so einigermaßen. Höchstwahrscheinlich auch ein Paddel, mit dem jeder fahren kann. Völlig verschnitten zieht es einen spätestens beim Aushub aber schneller ins Wasser als die bekannten 4er von Braca oder Kajner und Du wirst anfangs entsprechend defensiver fahren müssen. Die Neumänner liegen etwa in der Mitte. Nachträgliches Ovalisieren habe ich mit Holz-Streifen und einer Tape-Bandage gemacht. Besser als in die hohle Hand .. ist es. Einen ovalen Schaft hat man damit natürlich nicht. (Danke nochmal für die verschiedenen Tipps)

Das schöne am Nordik ist trotzdem, dass es nicht so sehr angerissen werden muss und langen gleichmäßigen Schub liefert, auch dann noch, wenn der Arm schon deutlich gebeugt ist.
Aber, mal so unter uns gesprochen, ein 500-Euro-Paddel in einem Kape (??) Mich erinnert das an die Autos der Landjugend. Die 300 € Aufpreis wären jedenfalls in einem besseren Boot besser angelegt gewesen.

Falls es doch kein Wing und nur ein ovaler Schaft werden würde, kann ich das Kober-Regatta wärmstens empfehlen. Der Nachfolger kostet rund 130, ein leicht zerschundenes Regatta kriegt man für 35. Abgesehen von fehlenden Wing-Effekt und abgesehen davon, dass das um ein vielfaches teurere Struer-Paddel auch 10% besser ist, ein geniales Paddel.

viele Grüße, Chris

* Wenn Du bei Lettmann ein Nordik testen kannst, erzähl mal, wie´s war. Wenn ich die Tür aufmache, mich für Paddel interessiere und das "guten Morgen" noch nicht ganz verhallt ist, höre ich, dass ich ein Wanderpaddel suche und dass es da so wunderschöne, ergonomische gibt, die den Blattrippen aus der Natur nachempfunden sind - das wäre das richtige für mich. Damit könne man ganz entspannt dahingleiten. Das Boot, was ich fahre ist auch nichts für mich, das kommt dann später noch. Wahrscheinlich weil es keinen Bierdosenhalter hat (?)
Warum das alles? weil jeder, der die Rolling Stone mal gelesen hat weiß, dass Willie Nelson kein Wingpaddel besitzt und weil Verkäufer auf Modeberatung geschult werden. Zieh Dir also ja die richtigen Schuhe an, zieh den Bauch ein, vielleicht ein Paddelshirt und eine Rasur dazu

Ich würde die 70 Euro Reifen auf das alte Damenrad ziehen. Dazu dann noch ca 80 Euro in zwei gute Schlösser investiert und das Fahrrad wird mich morgens gut zum Bahnhof bringen und abends auch wieder nach Hause. Das 1000 Euro Tourenrad wurde in der Zwischenzeit geklaut. Bei besagtem Damenrad kann ich dann irgendwann die ursprünglichen Reifen wieder draufziehen und es ohne Wertverlust abstoßen.

Es kommt folglich immer darauf an, was man vorhat und ob man selbst einen Grund findet viel Geld für einen Gebrauchsgegenstand auszugeben. Ich paddel in Booten mit einem Restwert zwischen 50 und 3000 Euro. In allen nutze ich die gleichen 400 Euro Paddel. Welches ich gerade nehme, hängt primär vom Boot und Gewässer ab. Europaddel fahre ich nur noch im Wildwasser und beim Rollentraining.

Beachtet bei euren Paddeltests bitte, dass die Größen XS, S, M, L, XL und so weiter keine T-Shirt Größen sind. Die Hersteller entscheiden selbst, welches Paddel sie wie bezeichnen möchten. Pauschale Aussagen à la S Paddel sind Schüler B (Kinder von 10 - 12 Jahren) Paddel sind folglich ganz pauschal als falsch zu bezeichnen. Selbst beim gleichen Hersteller sind die verschiedenen Blattgrößen bei verschiedenen Blattformen so unterschiedlich zu paddeln, dass man selber vergleichen muss.

Moin Uli,
du schreibst, dass Ovaler Schaft ein Muss ist. Das würde ich nochmal überdenken. Nach meiner Erfahrung ist der "Grip" bei Ovalen Schäften (Epic Mid) zwar besser und das ist beim Surfski (wo Epic ja bekanntermaßen her kommt) in viel Wind und Welle durchaus wichtig. Andererseits ist man beim Oval auch sehr verleitet, den Schaft viel zu fest zu greifen und das Paddel kaum drehen zu lassen. Gerade bei der Umstellung auf ein Wing ist das sehr ungewohnt, dass man das Paddel auf einmal sehr locker halten muss. Denn sobald Du zu fest greifst, spritzt es beim Einstich und Du ziehst Dich beim Aushub in die Kenterung. In diesem Video siehst Du, dass keiner sein Paddel fest umklammert hat.

Generell sollte man auch erwähnen, dass es bei Wingpaddeln eigentlich nur zwei, drei Grundformen gibt, auf denen alle anderen Wings basieren. Hilft Dir erstmal noch nicht weiter, weil Du nicht weißt, welche Form Dir am besten zusagt, aber für die Zukunft macht es das deutlich leichter, die Auswahl einzugrenzen. Die Unterschiede beziehen sich auf Twist (Drehung im Blatt), Blattneigung zur Schaftachse und Blattform (Parallel Edge / Teardrop). Das alles hat Einfluss auf Widerstandsspitzen (bei Ein-/Aushub oder dazwischen) und Paddelführung (eher nah am Boot oder weg vom Boot, steile oder flache Führung).

Und nur so nebenbei: Dass auf diversen Kurz- und Langstreckenrennen inzwischen Braca-Paddel überwiegen, halte ich nicht für unbegründet. Selbst Oscar Chalupsky, einer der Gründer von Epic Kayaks, fährt aktuell ein Braca IV.

Grüße Matthias

Hallo Matthias,

ich glaube, dass Oskar Chalupsky gerade Brasca fährt, liegt wohl eher daran, dass sein derzeitiger Arbeitgeber (Nelo) der portugiesische Generalhändler für Brasca ist.

Aber stimmt schon, die bauen gute Blätter. Allerdings ist das wie so oft eine subjektive Geschichte. Ich bin z.B. mit meinem G'Power sehr zufrieden und würde es nicht gegen ein Brasca zurücktauschen wollen.

BG

Konrad

@ Vanderalm

Ich besitze beide von dir angesprochene Wingpaddel.Das Epic smal Mid Wing und das Braca IV,die Blätter sind baugleich.Das Epic ist durch die Ovalisierung für mich angenehmer zu paddeln und fühlt sich auch nicht ganz so "hart" an. Das Braca ist zu meinen Reservepaddel geworden,eigentlich war es für mein Surfski (den Ski habe ich aber verkauft)gedacht.Für eine Umstellung...oval Epic,zu... rund Braca geht bei mir aber sehr schnell.