GP-Bau: Wie befestige ich Hartholzenden?

So, nachdem meine ersten GPs fertig sind und sie immer ein klein wenig besser geworden sind, möchte ich nun zusätzlich zu den angeleimten Hartholzkanten auch noch die Blattspitzen mit Hartholzenden versehen. Kann mir jemand erklären, wie das am haltbarsten ohne Profiwerkzeug zu realisieren ist? Ideal ist sicherlich eine Zapfenverbindung, die ich mir aber nicht zutraue. Ähnlich stabile stelle ich mir die Verwendung eines Lamello-Flachdübels vor. Die Anschaffung der erforderlichen Flachdübelfräse möchte ich aber nicht tätigen. Alternativ wären auch zwei oder drei Holzdübel denkbar. Allerdings ist das Blatt an der Stelle nur noch etwa 15mm stark. Darüber hinaus habe ich gelesen, dass die Enden mit einem anderen Leim angeklebt werden sollen. Dabei handelt es sich um einen Spezialleim für statisch belastbare Verbindungen im Schiffbau. Solcher Leim ist wohl kaum in kleinen Gebinden erhältlich, oder?

Nehme Harz und mische es mit Schleifstaub,
schnitze dir kleine Dübel aus Esche oder gleichwertigem Holz, bohre vor und schlage die dübel mit Harz oder wasserfestem Leim ein.
15 mm Holzdicke ist voll ausreichend wenn du 5 mm Stifte schnitzt.

NOPA

Hallo,
am Ende des Paddels die letzten ca. 5cm mit einem dünnen Glas und EP überziehen beidseitig, das reicht vollkommen, damit das Paddel nicht mehr aufspaltet und genügt auch als Schutz.
Gruss Paul

bata express schrieb:
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zusätzlich zu den angeleimten Hartholzkanten auch noch die Blattspitzen mit Hartholzenden versehen.

Die seitlichen Hartholzkanten hast Du sicher nicht gedübelt.
Der einzige Unterschied bei den Blattspitzen ist das einseitige Hirnholz.

Bei Verwendung von Epoxidharz würde ich das stärker saugende Hirnholz mit angemischtem, aber unverdicktem Epoxidharz einstreichen, das Holz ein paar Minuten saugen lassen, evtl. nachstreichen und innerhalb der angegebenen Verarbeitungszeit das anzusetzende, etwas aufgerauhte Holzstück mittels einer, durch Schleifstaub und bewehrenden Bauwollfasern angedickten und somit auch kleine Unebenheiten überbrückenden Epoxidharzpaste ohne zuviel Anpressdruck dübellos ankleben. Andernfalls könnte es sein, sowohl mit wie auch ohne Dübel, dass das Hirnholz das Harz aus der noch nicht ausgehärteten Fuge saugt. Zusätzlich würde ich zumindest diesen Bereich mit Glasgewebe beziehen.

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012

Mein letztes Paddel habe ich an den Enden mit einer zähen 2-Komponenten-Beschichtung gestrichen, die eigentlich zur Gehwegsbeschichtung von Holzbrücken vorgesehen ist. Das bietet sicherlich auch einigen Schutz. Ich werde mal ein Foto einstellen. Den Überzug mit etwas Glasfasermatte hatte ich ebenfalls in Erwägung gezogen. "Schöner" erscheint mir dennoch das Anleimen von Hartholzenden. Riffeldübel aus Eiche oder Esche scheinen jedoch erst ab einem Durchmesser von 6mm in Kleinmengen erhältlich zu sein. Daher werde ich mich wohl oder übel im Selbstschnitzen von Dübeln üben müssen.

Hallo,
lasst das mit dem Anleimen, wenn Ihr nicht die richtigen Werkzeuge besitzt.
Denn, man sollte nie längs auf Querholz leimen da sich das Holz in allen 3 Richtungen extrem Unterschiedlich bewegt und zwar je nach Anteil der relativen Feuchtigkeit.
Längs kann man vernachlässigen und Radial zu Tangential eigentlich auch, aber längs zu Quer (radial + tangential) eben nie ganz.
Ich besitze einen Mikrozinkenfräser und Kehlmaschine, damit kann man es machen, Längs Weichholz zu längs Hartholz, gibt aber so viel Arbeit, da Klatsche ich lieber etwas Glas drauf und betrachte das Paddel als Werkzeug, das sich halt abnutzt.

Gruss Paul

Gibt es auch eine Möglichkeit ohne Harz & Glas auszukommen? Wie funktioniert die schwierigere Verbindung mit Zapfen/Langloch?

Hallo Erik,
mein Vater hatte mit Jahrgang 17 noch einmal eine Arbeitstelle als Zimmermann ohne Elektrizität in der Werkstatt.
Sie haben die Langlöcher aufgezeichnet, dann Vorgebohrt (mit der Brustplattenbohrmaschine) und danach die Löcher mit dem Locheisen ausgestochen.
Die Zapfen mit der Säge gesägt.
Normalerweise sassen diese Verbindungen spielfrei und satt.
Machbar aber nicht für jeden.
Gruss Paul

Hallo Paul, danke für die Antwort und den kurzen Einblick zu der Werkstatt, kann ich mir gut Vorstellen, war bestimmt harte Arbeit damals.
Mich interessiert die Frage zu der Langlochverbindung aber eher im Bezug zu den Paddeln. Hat hier solche Spitzen schon wer gemacht und wie haltbar sind sie?
Müsste doch ziemlich stabil sein und die Holzfasern des Blattes am ausfransen hindern. Hat Jemand ein Maß für den Zapfen?

Hallo Erik,
meine ganz ehrliche Meinung, ein kleiner Glasfasertreifen vorne bringt genug oder ist besser.
Gruss Paul

Hier kann man eine Zapfenverbindung sehen: [thomasboats.blogspot.de] Zapfenstärke liegt bei etwa 6-7mm. Ich bin mir wirklich unschlüssig, ob ich das Risiko eingehen und das schöne Holz abschneiden soll.

Meine bisherige Beschichtung besteht wie bereits erwähnt aus einem 2-Komponenten-Material, das vermischt mit feinem Kies als Antirutschbelag für Holzbrücken Verwendung findet.

Übrigens: Nach langer Suche bin ich eher zufällig per Google-Bildersuche auf eine Bezugsquelle für klassische Paddelhülsen aus Messing gestoßen: [www.perleberg-metall.de] . Messinghülsen passen meiner Meinung nach optisch immer noch am besten, wenn es um eine Teilung für Holzpaddel geht. Es gibt die Hülsen ja fast nur noch verchromt mit Federstecker und Dreifachbohrung. Ich habe mir mal ein Paar bestellt und werde über die Passgenauigkeit berichten. Endpreis inkl. Versand und Mehrwertsteuer ist 19,04 Euro.

Ja genau, das so etwas in der Art habe ich gesucht. Fündig geworden bin ich auch wieder einmal bei Harvey Golden:
http://www.traditionalkayaks.com/images/imagesGREENLAND/48057padtip.jpg
So eine Spitze ist bestimmt dauerhafter als mit Epoxi und Glasgewebe behandeltes Hirnholz von WRC.

Hier ist die Bauanleitung von Moritz: [www.ebert-grafik.de] . Er macht die Endkappen aus weißen Nylon-Frühstücksbrettern, was zwei Vorteile bietet. Zum einen wirkt es sehr authentisch, da es den Look der Knochenbeschläge imitiert, zum anderen ist Nylon schlagzäher als jedes Holz. Es ist aber auch entsprechend schwer zu bearbeiten. Wie er in das Nylonmaterial ein passgenaues Zapfenloch bekommt, habe ich noch nicht ganz nachvollziehen können. Leider ist Moritz momentan nur als anonymer Teilnehmer hier vertreten und man kann ihm keine Nachrichten senden. Also Moritz, wenn du hier zufällig mitliest, schreibe uns doch bitte kurz, mit welchem Werkzeug du die Zapfenverbindung erstellt hast.

Hallo,
mein aktuelles Paddel aus Fichtenholz ohne Verstärkung ist jetzt gut ein Jahr im Einsatz und das durchschnittlich 2x pro Woche.
Letzten Winter war es auch jeweils Montags im Hallenbad und wurde auch von anderen Teilnehmern gebraucht die kein eigenes Paddel mitschleppen wollten.
Es braucht die Verstärkung eigentlich nicht, Abnutzung an der Spitze minimal.
Aber wenn es authentischer aussehen soll, macht es.

Zum Schneidebrett, ich denke nicht, dass es Nylon ist, die meisten Schneidebretter sind PE, das von einigen Herstellern in einer Lebensmitteltauglichen Qualität angeboten wird. Wobei PE sich bekanntlich kaum brauchbar Kleben lässt, muss also Verzapft werden, das heisst mechanisch befestigt. PE ist zudem viel preiswerter und nimmt weniger Wasser auf, Nylon nimmt sehr viel Wasser auf und quillt auch entsprechend. Werden z.B, Steuerlager aus Nylon hergestellt müssen diese mit Wurfsitzt gedreht werden.

Gruss Paul

Ich denke, ich nehme Abschied von dem Gedanken an Hartholzenden. Ich habe mich nun mit einem Schreiner unterhalten, der vor zwei Jahren ein mit Glasfasermatte überzogenes Holzleistenkajak gebaut hat. Er hat mir dringend von solchen Experimenten mit Stirnholzverleimungen und auch - verzapfungen ab- und mir angeraten, das Ende mit Glas und Epoxy zu überziehen.

bata express schrieb:
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> Ich denke, ich nehme Abschied von dem Gedanken an Hartholzenden. ...

Wenn nicht in Hirnholz Zapfen gearbeitet werden, wo denn bitte dann?
Wer ein Holzkajak mit Glasfaser beziehen muss, will wohl ohne Kleber nicht mehr arbeiten.
Das muss doch möglich sein, auf Bilder habe ich es schon gesehen.
Ich werde jedenfalls in solches "Experiment" wagen.

ModEdit: Das unnötige Komplettzitat wurde gekürzt

Seit wann nimmst du es so genau? Aktion gegen virtuelle Buchstabenverschwendung?

Holzleistenkajaks werden eigentlich immer mit einer dünnen Matte Glas überzogen, um sie unempfindlicher gegenüber Grundberührung zu machen. Ich wollte damir nur zum Ausdruck bringen, dass der Schreiner sich mit der Verarbeitung auskennt. Er selbst möchte in Zukunft aber nicht mehr mit Glasfaser arbeiten. Er meint, dass das Boot dadurch zu einem Plastikboot verkommt, auch wenn man von der dünnen Glasbeschichtung natürlich nichts sieht. Nach dem Holzleistenkajak hat er sich einen mit Canvas überzogenen Kanadier gebaut, der eine wirkliche Augenweide ist. Natürlich verzapft man eigentlich immer Stirnholz. Er meinte jedoch, dass die Verleimungsstelle selbst kaum belastbar ist und das ein an dieser Stelle vielleicht nur 6mm starker Zapfen auch nicht viel zur Stabilität beiträgt. Wenn man also mal aus Versehen mit der Spitze zwischen Ufersteine gerät, ist es bei einer wie auch immer befestigten Hartholzspitze wahrscheinlicher, dass diese abbricht, als wenn man das Holz über die gesamte Länge durchlaufen lässt. Eine Ummantelung mit Glas kann aber wirkungsvoll das Auffasern verhindern.

Hat eigentlich schon jemand seine Holz-GPs farbig gebeizt? Mir schwebt da eine leichte Beizung in Schwarz oder in zum Boot passender Farbe vor.

bata express schrieb:
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> Hat eigentlich schon jemand seine Holz-GPs farbig gebeizt? Mir schwebt da eine leichte Beizung in Schwarz ....

Ja, gebeizt habe ich auch schon, es muss aber wirklich 100% glatt geschmirgelt sein, weil man jeden (!) kleinen Fehler sofort deutlicher sieht - es gibt eine besonders dunkle Stelle.
Das Paddel sollte aber mehrmals gebeizt werden, und die Beize mindestens vier Stunden einwirken und dann in Ruhe trocken lassen. Am besten Sie testen, vorher, auf einem baugleichen Holz, denn manchmal färben sich die weichen Jahresringe schneller als die harten. Es braucht viel Geduld und Zeit damit die Optik nicht schäbig daher kommt.