Wohl Leistenbruch nach Paddeln

Hallo zusammen,

Nach meiner Paddelrunde vor zwei Wochen hatte ich Schmerzen in der rechten Seite. Ich hielt das erst für Muskelkater. Bis August war ich sehr fit und hatte mir einen Hiddenseemarathon-Trainingsplan gemacht. Dann hat sich beruflich viel verändert (zum Glück in die richtige Richtung), was aber für mich nur noch etwa alle zwei Wochen paddeln bedeutet und wieder viel mehr Radfahren.

Die Schmerzen gingen weg, aber es blieb eine Beule in der rechten Seite, die aussieht wie ein leichter "Rettungsring", so aber auf der linken Seite nicht ist. Nun ist meine Körperfettanteil sicher etwas höher als zu sportlichen Hochzeiten, aber nur auf einer Seite??? Radfahren und Rennen geht ohne Schmerzen, nur die Körperrotation wie beim Paddeln ist eingeschränkt. Bei Sit-ups habe ich leichte Schmerzen.

Ein befreundeter Arzt hatte per WhatsApp-Diagnose einen Leistenbruch diagnostiziert. Hatte leider noch keine Zeit, zu einem Chirurgen zu gehen, da es jetzt nicht akut ist und Verschleppung keine Verschlechterung bringen soll.

Fand ich schon krass, dass es einfach vom Paddeln kam! Hatte nichts extremes an dem Tag gemacht: nur 8 km gepaddelt und gerollt (da kam Forumsinhaber an dem Tag auch zufällig vorbei gepaddelt). Das Paddeln fiel an dem Tag schwer, aber nicht gemerkt, dass da was gebrochen ist...

Hatte das jemand auch schon mal gehabt? Habe mir das Paddeln jetzt erst mal verkniffen, bis ich beim Arzt war.

Moin zusammen,
auch ich habe solche "Beulen" nicht besonders ernst genommen, bis ich gesehen habe, was dann passieren kann.
Also habe ich damals beiseitig "Fangnetze" eingebaut bekommen, und nach einigen Wochen war Alles wieder gut.
Schöne Grüße,
Tomas.

Ich hatte das auch,imho unwahrscheinlich das es vom Paddeln selbst kommt, ich hätte eher das Heben des Boots and Land in Verdacht. sonst siehe Pm.

Moin,

ich hatte auch einen Leistenbruch. Trat bei mir nach einer Woche Aero segeln in windigeren Bedingungen auf. Ich war allerdings zuvor viel gepaddelt.
Der operierende Arzt hat mir erklärt, dass so etwas nicht zwangsweise von schwerem Heben oder Überanstrengung kommen muss. Es scheint auch viel Veranlagungssache zu sein.
Bei mir hat es nachdem das Netz eingebaut war gute 6 Wochen gedauert bis ich wieder schmerzfrei radeln, paddeln oder segeln konnte. Versuche schon nach 2 Wochen nach der OP haben mich gelehrt dass man der Sache etwas Zeit geben sollte.

Btw: Hallo in die Runde! Ich lese schon länger mit und bin auch schon ewig angemeldet. Nun gibt es auch mal eine Meldung von mir.

Gruss,
Dirk

Ich hatte auch einen Leistenbruch und im vorletzten Jahr eine OP. Die Ärzte haben mir erklärt, dass es schlicht Veranlagungssache ist.
Ein Leistenbruch kann Komplikationen mit sich bringen, muss es aber nicht.

Mir hat es der Arzt so erklärt: Du hast eine Art Hülle aus Muskeln, Sehnen und anderem Zeugs im Körper, die die Eingeweide daran hindert, sich nach außen zu knuddeln. In dieser Hülle gibt es Schwachstellen - beim einen mehr, beim anderen weniger. Eine typische Schwachstelle ist bei Männern dort, wo der Samenstrang von innen nach außen geht. Das ist rein konstruktiv erforderlich, sonst kommt der Samen niemals dort an, wo er hin soll. Mit fortgeschrittenem Lebensalter oder durch Belastung oder einfach so drücken sich Eingeweide manchmal in die Schwachstelle und erzeugen die außen sichtbare Beule.
Das ist zunächst einmal ungefährlich, kann aber gefährlich werden. Nämlich dann, wenn etwa der Darm in dem Bruchloch verklemmt und von der Blutzufuhr abgeschnürt wird. Tritt das ein, muss sofort gehandelt werden. Jetzt kann man sich streiten: Diese Komplikation ist nicht sehr häufig, aber wenn sie auftritt, ist sie sehr gefährlich.

Als ich ein Kind war, habe ich öfter Erwachsene gesehen, die mit einer Beule herumliefen - oft jahrelang. Sah gewöhnungsbedürftig aus, verursachte aber anscheinend bei denen keine Probleme.

Da die nötige OP (Hernien-OP) eine risikoarme Standard-OP ist, hatte ich mich entschlossen, sie machen zu lassen. Die OP verlief völlig problemlos, die Narkoseärztin war sehr hübsch. Nach der OP fühlte ich mich, als hätte ich einen Bauchschuss und durfte 10 Wochen keinen Sport machen. Das ist jetzt knapp zwei Jahre her, und ich bin froh, dass ich die OP habe machen lassen und nunmehr wieder über einen makellosen Körper verfüge... ;-)

Gruß:
Ralf

Danke für die Beiträgen! Das macht Mut. Als Junge wurde mir gesagt, dass ich dazu auch eine Veranlagung habe, aber dann lief alles gut- bis hierhin. Gut zu hören, dass es mit der Heilung nicht so lange dauern muss.

Was mich aber erstaunt ist, dass die Stelle soweit oben ist und nicht unten bei der Leiste. Aber gut, ist halt verschieden.

Moin zusammen,
schönes Winterthema, da fällt die "Ausfallzeit" nicht so schwer.
Bei mir wurde erst die eine Seite und später die andere operiert.
Leider dauert die Heilung dann eine Weile.
Es werden teilweise auch beide Seiten gleichzeitig behandelt, das spart dann Zeit.
Einen Schlüsselbeinbruch hatte ich zum Glück auch im Winter.
Schöne Grüße,
Tomas.

Na ja, im Winter mache ich immer die Gepäcktouren... Da ist dann weniger los in meinem Revier (Brandenburg und MV). Aber Hauptsache man ist geheilt!

Zitat
pm
Moin zusammen,
schönes Winterthema, da fällt die "Ausfallzeit" nicht so schwer.
Bei mir wurde erst die eine Seite und später die andere operiert.
Leider dauert die Heilung dann eine Weile.
Es werden teilweise auch beide Seiten gleichzeitig behandelt, das spart dann Zeit.
Einen Schlüsselbeinbruch hatte ich zum Glück auch im Winter.
Schöne Grüße,
Tomas.

Jaja, ich kenne das. Da besteht ein medizinischer Eingriff bevor mit der Prognose mehrere Wochen oder gar Monate in erster Linie die Couch hüten zu dürfen. Boahhh - den Zeitraum werde ich nicht überstehen! Soooo lange... Niemals! Die Notwendigkeit ruft. Der Zeitpunkt kann im gewissen Maße geplant werden. Also los. Der Tag ist da - die Gefühle fahren Achterbahn. Dann ist sie vorbei, die OP und man ist mitten drin im Verzicht. Die erste Zeit kann man damit gut umgehen, denn man fühlt sich schlapp und es schmerzt vielleicht noch und der Körper freut sich über Ruhe. Dann hat man die Zeit gut umgebracht und kommt vom Arztbesuch mit dem Hochgefühl: Hurra! Ich darf wieder!!! Der erste Weg führt ins Bootshaus um das Kajak wieder rauszuholen. Man steigt ins Boot und genießt.
1/2 Jahr weiter weiß man schon gar nicht mehr was gewesen ist. Wie sooo lange war ich nicht im Boot?
2 Jahre später kann man sich überhaupt nicht mehr daran erinnern, wann es gewesen ist.
3 Jahre später ist dann die Erinnerung an den medizinischen Eingriff komplett aus dem Gedächtnis verschwunden.

Will sagen: Der Weg zum Gipfel wird immer kürzer, wenn man den Aufstieg beginnt.

PS: meine kleine Tochter (zum Zeitpunkt des Eingriffs 7) musste sich nur 21 Tage schonen. Es ist bei ihr allerdings vernäht worden und kein Netz eingelegt worden. Das müsste dann ja mitwachsen.


***
"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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Persönliche Kontaktmöglichkeit jederzeit über PN.

Danke für die Ermutigung, Anke!

Habe schon einen Termin bei der Hernia-Sprechstunde im Krankenhaus bekommen. Eine Sportpause übersteht man schon, aber es fehlt einem was. War jetzt schon drei Wochen nicht mehr paddeln... Aber dann ist auch Zeit für anderes!

Ahoi. Ich hatte vor gut 2 ein halb Jahren das gleiche Phänomen. Ich bin vom Hausarzt zum Facharzt geschickt worden und Leistenbruch wurde diagnostiziert. Bei der Voruntersuchung im Krankenhaus dann auch noch Nabelbruch (was es alles gibt ...) entdeckt. Das wurde alles "in einem Aufwasch" erledigt. Ich sollte 8 Wochen nicht schwer heben - und wenn ich auch nur leichte Sachen gehoben hatte, wusste ich auch warum. Nach der OP war ich erstmal zwei Wochen krank geschrieben, die ich im Wesentlichen im Deckchair auf der Dachterasse verbracht habe, denn diese Haltung war deutlich angenehmer als gestrecktes Liegen oder normales Sitzen. Die Paddelsaison (ich hatte mich in dem Sommer für diverse Wildwasser-Events angemeldet), war damit gelaufen. Letztlich aber gut, dass man das heutzutage so schön operieren kann. Ich bin seitdem aber etwas vorsichtiger, was schweres Heben betrifft. Mein Seekajak hebe ich nur noch ungern und nehme im Zweifel lieber den Bootswagen.

Hallo Haveljunge,
vermutlich kommt der Beitrag zu spät, aber als Mediziner kann ich sagen, in solchen Fällen, also für alle,-......: darf "Mann" gerne mal die Rentner-Bravo,- sprich die Apotheker-Rundschau zu Rate ziehen.
Zumindest ist dies ein Forum in dem ich noch niemals völligen Quatsch gelesen habe.
Nach wie vor , wünsche ich jedem alles Liebe & Gute

Apotheken-Rundschau... Danke für den Tipp, H2+O!

Die komische Beule und die Schmerzen verschwanden in der Psortpause dann von selber. Bei der Herniasprechstunde ließ sich schon nichts mehr ertasten. Den Ultraschall
Termin drei Wochen später habe ich dann jemand anderem überlassen, weil ich komplett symptomfrei war und der Arzt meinte, dass ich ruhig wieder Sport machen kann.


Komische Sache alle... Habe für mich draus gelernt, meine Rumpfmuslulaturübungen immer gut zu machen. Die hatte ich wegen viel Stress im Beruf vernachlässigt.