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Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht

geschrieben von mamaru 
Anonymer Teilnehmer
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
12. November 2017 10:56
Hoffentlich klebt das Ganze besser am Boot als am Pinsel.
Das tut es nicht. Es klebt nur da, wo es nicht soll. Du kannst das vorgekleisterte Harz von außen mit enem Fön etwas anwärrmen, während Du das andere Harz normal oder kühl hältst. Dann muss man nur einmal mixen. Das erwärmte Harz wid erstmal dünnfllüssiger, geliert dann aber etwas an.
Eine andere Variante wäre die beidhändige. Mit einem 2. Stab und einem Brettchen dran, ähnlich einem Rateau beim Roulette hält man eine Kante des Flickens fest und befummelt mit der anderen Hand am Pinsel weiter den Flicken.
Anrauhen ist zwar eher ungünstig an solchen Stellen, denn man hat Schwierigkeiten Druck in winkliger Richtung zu dem Stab auszuüben. Aber man kann die Oberfläche mit einem harten Lösungsmittel etwas aufnahmefähiger machen. Für das Lösungsmittel empfielt sich der Pinsel, solange er noch sauber ist.

Offen ist nur immer noch die Frage, wieviel Glas ich wo einsetzen sollte, oder gibt es da einfach keine Richtwerte? Zu dünn geht vllt. zu schnell wieder kaputt, aber zu dick macht evtl. auch Probleme an den Übergängen, wie z.B. am Bootsboden bei den Schotts?
Gerade bei Rennbooten, die im Bereich der typischen Kollisionsstellen quasi gar nicht statisch belastet werden, spielt das eine völlig untergeordnete Rolle. Meistens ist dasBoot ja auch mit dem Schaden noch fahrfähig. Es muss nur ständig ausgeleert werden, weswegen man sich ein verschlossenes Loch wünscht.
Statisch belastete Stellen, z.B. weil in einem 1er-Struer mal ein falscher Sitz, z.B. die 2 vom 2er reingekommen ist, müssen etwas stabilisiert werden. Ähnliches gilt für denBereich der Steuerhülse, wo der Zugang allerdings oft sehr schmal ist. Im Bereich zwischen Sitz und Stemmbrett, wo es größere statische Belastungen gibt, ist der Innenbereich aber gut zugänglich. Mehr als 350 bis 450 g/m² Gewebe über so einer Schadstelle, sei es in 3x 125 oder 2x 185 ist erfahrungsgemäß nur bei sehr großen Schadstellen oder entlang von Schott-Kanten (resp. Spanten und Wrangen) nötig. Da sollte man die ursprüngliche Bootshaut nachbauen.

Zu dem Gefühl fürs Material: Das flauschige kuschelige Glasegwebe, das man so schön knautschen kann, ändert sich völlig, nachdem es mit harz getränkt ist. eS ist aufeinmal zäh wie Zeichenkarton oder Gewächshausfolie und neigt bei unterschreiten eines Mindestradius dazu, sich vom Untergrund abzuheben. "Bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt", ist die eine Methode. Eine andere, Glasmatte zu nehmen, deren Fasern man etwas zerzupfen und in Richtung bringen kann. Glasschnitzel aus der Dose sind dagegen ein Sauzeug. Würde ich nicht bevorzugt verwenden.
Wen nDu nicht von oben an der Stelle rummatschen kannst, immer erst die untere Lage angelieren lassen, weil sie sonst verrutscht. Klebeband und Folie an engen Radien muss bis kurz vorm Durchhärten dranbleiben.

Wenn die Luken klein sind
... ist das Rennboot ein Abfahrtsboot. Die sehen aus gutem Grund nach 20 Jahren so aus, als wäre Frankenstein am Werk gewesen.

Da GfK-Kajaks meist mit 2 bis 3 Lagen verschiedener Matten und Gewebe gebaut sind, braucht ein Flicken auch nicht dicker sein.
Ich habe einen, der aus 5 verschiedenen Materialstärken und aus keiner meistens besteht. Es hängt sehr davon ab wo es ist. An einen Wanderkajak werden da andere Anforderungen gestellt. Der muss an allen mögichen Stellen mechansich belastbar sein, damit man ihn auf einen Strand semmeln kann, verklemmt aus einer Verblockung oder zwischen Wurzeln wieder frei kriegt, sich bei einer Pause draufsetzen kann, ...
Bei dicken Laminaten sollte man schäften und je einen großen inneren und äußeren Flicken aufbringen. Wenn die Rep.stelle sichtbar sein darf, muss der äußere nicht bündig im Laminat versenkt werden, was viel Mühe spart.

Matte: niimmt man als erste Schicht über (später also unter) dem Gelcoat, weil der schrumpfende und damit auch sackende Gelcoat sonst das Gewebe durchscheinen lässt und das sieht ungut aus. Bei sehr feiner Matte ist die Oberfläche planer. Das ist der einzige mit Stolz vertretbare Grund, Matte zu verwenden. Matte ist zwar auch unidirelktional belastbar, was Gewebe so nicht hat, aber das spielt bei Kajaks und Kanus keine Rolle. Boote, die überwiegend aus Matte gebaut sind, werden unnütz schwer, weil mehr Harz nötig ist, eine Matte zu durchtränken, die soviel Festigkeit bietet wie ein entsprechendes Gewebe. Bavaria macht das so, ist aber auch kein High-End.Hersteller für Kajaks.

Gewebe: darf für unsere Zwecke recht dünn (125er bis 165er) sein, weil wir dann mit geringem Aufwand eine glattere Oberfläche haben. Dicke Gewebe sind was für Stellen, an ddie man nicht hinguckt, oder um schnel leine größere Laminatstärke zu erreichen, auf deren Abschluss dann wieder dünnere Lagen kommen.

viel Spaß, ich muss los,
Chris
Anonymer Teilnehmer
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
12. November 2017 11:05
Hallo Matthias,

habe auch noch einen Typ. Der Paddelmaier Gerhard Maier vom KC Mannheim ist ein alter Hase und hat sehr viel Erfahrung im Boote bauen und reparieren.

Der freut sich bestimmt, wenn Du ihn anrufst. Leider habe ich keine Tel-Nr. von ihm aber unter KC Mannheim wirst Du bestimmt fündig. Obwohl in mehreren Beiträgen zu diesem Thema wirklich gute Vorschläge gemacht werden, bei einem Gespräch kann man viel besser ins Detail gehen.

Viel Erfolg.

Gruß Poldi.
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
12. November 2017 12:47
Moin moin zusammen,
meine "Lieblingsmatte" (für Alles) ist nach wie vor eine " Emulsionsgebundene " 150 gr/qm. Die emulsionsgebundenen Glasmatten sind nach der Tränkung sehr schnell weich und fallen in jede Form. Der Transport von getränkter Matte gelingt nur sehr kurz.
Anders verhalten sich die "Pulvergebundenen" Glasmatten, die es auch von 150 - 600 gr/qm gibt. Sie sind nach dem Tränken steif wie Bretter, lassen sich schwer ballistisch verformen. Meist muss kleinteilig oder mit Einschnitten gearbeitet werden, um überhaupt runde Formen fehler-blasenfrei hin zu bekommen.
"Meine" Emulsiosmatte lässt sich trocken leicht an jeden Punkt transportieren. Wenn der Untergrund angefeuchtet war, tränkt sie schon von unten durch, das verhindert Blasenbildung. Auf die Matte kommen dann die erforderlichen weiteren "Verstärker", z.B. aus Gewebe.
Den "Transport" der trockenen Faserverstärkungen mache ich mit einem Stab, der an der Spitze einen dünnen Drahtstift (Nagel)hat.
Von dieser Spitze wird man den Flicken einigermaßen leicht los.
Das Tränken wird dann, je nach erforderlicher Menge , mit Pinsel oder Rolle durchgeführt. Der Rollenbügel wird dazu in Längsrichtung gebogen.
Bei breiten Booten mit goßer Luke geht diese Arbeit meist gut mit beiden Händen. Bei den schmalen mit kleiner Luke gehts oft nur einarmig, und entweder gucken oder arbeiten, das ist wirklich schön.
Noch schöner ist die Tatsache, daß ich nur noch gucken brauche !
Viel Spaß bei der Arbeit,
Tomas.
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
14. November 2017 10:12
Lieber Poldi,

danke für deine Wertschätzung, aber wie schon Karl Valentin sagte: es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem.
Besser als Tomas (pm) oder Chris (Haubentaucher) kann man das nicht mehr erklären, auch nicht am Telefon.

Dazu noch ein Hinweis: ich möchte meine Telefonnummer nicht im Internet veröffentlicht sehen, dazu sollte man immer erst eine Erlaubnis einholen.

Und: ich bin dem KCM zwar freundschaftlich verbunden, gehöre aber zur MKG in Mannheim.

Nix für ungut,
Gerhard
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
28. November 2017 15:33
Frage nach Gelcoat

So, ich habe schon etwas rumgekleet, (und werde, wenn ich das schaffe, auch noch was dazu schreiben), hier aber noch eine offenen Frage: irgendwie habe ich kein richtiges Gelcoat für Epoxi gefunden. Als Abschluss und zum Verstecken der Löcher möchte ich da halt was farbiges, einigermaßen schleifbares und nicht zu doll verlaufendes drüberschichten. Ich habe jetzt Versuche mit Pigmenten für Epoxi, Thixotropiermittel und Glaskügelchen gemacht. Farbe kommt schon ganz gut hin, aber bei Thixotropiermittel ist das Zeug noch zu dünnflüssig und bei Glaskügelchen scheint sich das Ganze zu entmischen und das Resultat auch sehr leicht ritzbar zu sein?! Gibt es da auch irgendwelche Tips und Tricks?

Vielen Dank im Voraus!

Matthias
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
28. November 2017 16:51
Zitat
mamaru
Frage nach Gelcoat..... irgendwie habe ich kein richtiges Gelcoat für Epoxi gefunden.

[shop1.r-g.de]
Das musst Du aber zum UV Schutz noch überlackieren.

Gruß
Thomas
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
28. November 2017 18:16
Hallo Matthias,

Zitat
mamaru
einen alten Rennboot ist vorne der Bug durchgescheuert, und da war überraschenderweise anscheinend auf der einen Seite kein Glas, sondern nur Gelcoat. Da ist jetzt also ein ca. 10 cm langes, ca. 5 mm breites Loch... Wie kriege ich das gleichzeitig verschlossen und verstärkt, wenn ich möglichst wenig außen drauf laminieren möchte?!

Habe 'nen uralten Combi, der ist innen ohnehin rauh. Die einfachste Lösung für dich könnte sein das Boot mit Klebestreifen abzudichten, einen Becher mit angerührtem Harz und Härter mit bewehrenden Glasfaserschnitzeln (ohne Thixo) ergänzen, das Zeug gut zielend ins Boot zu kippen und es so vorher so auszurichten bzw auf den Bug stellen, dass die Masse an der gewünschten Stelle verläuft. Eventuel zur Stabilisierung den ganzen Bug mit 200 ml (dann aber mit Glaskügelchen) vergießen. Nicht schön aber einfach. Bombenfest, sieht niemand.

Alternativ, z.B. wenn innen ein Schaumblock wie bei meinem Godthab vorhanden ist, das Ganze mit 'ner Raspel säubern, schön viel von der Masse von außen bis in den Innenraum reindrücken, Klebestreifen druff und das Boot zum aushärten ausrichten. Das reagierende Harz wird dünnflüssiger und passt sich dem Klebestreifen an.

Zitat
aber bei Thixotropiermittel ist das Zeug noch zu dünnflüssig und bei Glaskügelchen scheint sich das Ganze zu entmischen

Thixotropiermittel: Hier gilt, "Viel hilft viel", also nach (!) dem Mischen von Epoxi und Härter soviel Thixo einrühren bis es eine spachtelfähige Masse ergibt.

Bei der Verwendung von Glaskügelchen ist mein Eindruck, daß das Material hierdurch fließender (rollig) wird. Darüber hinaus wird die Masse leichter, poröser, leicht schleifbar und eben leider empfindlicher. Würde ich außenseitig nicht verwenden.

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
28. November 2017 19:56
Hallo Jens,

auf meinem Thixo... steht: bis 5%. Wenn ich mich nicht verwogen habe (0,5 g/ 10g) war das Zeug danach noch ziemlich flüssig, eher so wie Sahne als wie Quark. Bis 'Spachtel' wäre es noch seehr weit gewesen...

Die Idee mit dem 'Vergießen' des Buges hatte ich auch schon, vllt. ist das tatsächlich die sicherste Lösung. Ich habe aber auch meinen Ehrgeiz, also werde ich vorher einen Innenabdruck mit Silikon in der Plastiktüte (um Kontaminationen zu vermeiden) versuchen. Den könnte man dann auflaminieren und gezielt vorne reindrücken, WENN der Abdruck klappt. Trockenes Gewebe reindrücken und dann vergießen ist wahrscheinlich keine so gute Idee. Bei einem ähnlichen Problem im Heck habe ich die Flicken auf Geschenkfolie eingebracht, das lies sich sehr gut handhaben und platzieren (habe nur die Folie nicht wieder runter gekriegt).

Matthias

PS: Sag mal, kommst Du aus Berlin oder aus WHV?
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
28. November 2017 20:35
Zitat
auf meinem Thixo... steht: bis 5%. Wenn ich mich nicht verwogen habe (0,5 g/ 10g) war das Zeug danach noch ziemlich flüssig, eher so wie Sahne als wie Quark. Bis 'Spachtel' wäre es noch seehr weit gewesen...

In amerikanischen Büchern zum Kajakbau liest man immer wieder von einer Konsistenz wie "Peanutbutter". Hatte bisher noch nie Probleme mit einem mehr an Thixo. Einfach mal 'ne Trockenübung starten und sich langsam mutig rantasten. Der Kram wird so hart, da kommt alles was du jetzt an Altbootmaterial hast nicht ran.

Ein Problem hatte ich bisher, nachdem ich Harz und Härter einmal vor der Weiterverarbeitung nicht ordentlich gerührt habe, wird nie richtig hart. Eine Kleinstmenge, der ich "Flüssigpigment aus der Tube beigemischt habe kam auch nicht über's Kaugummi hinaus.

Gruß
Jens (in Wil'mshav'n geboren und später in Berlin "die freie Welt" verteidigt ;-)
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
28. November 2017 20:53
Ich wieg das Zeug auf einer digitalen Briefwaage, die misst (angeblich) auf 0,1 g genau. 6 g Harz + 3 g Härter + 0,5 g Pigment ging gut, nur dieses 'Puderzeug', damit konnte die irgendwie nix anfangen (oder ich habe mich nicht genug getraut...). Aber schön, wenn mehr Thixo bei Dir nicht geschadet hat, dann probier ich das auch mal.

Danke für die Hilfe!

Matthias
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
28. November 2017 21:25
Du könntest es zusätzlich auch mit Zellulosefasern (Microfiber, bis zu 25% Gewichtsprozent) probieren. Siehe Video 4:00 - 9:00 Min.
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
29. November 2017 15:00
Moin moin zusammen,
Thixotropiemittel dienen dazu, Harze und Lacke in dickeren Schichtstärken auftragen zu können .
Natürlich hat das auch seine Grenzen, wenn es zu dickflüssig ist, kann man es nur noch spachteln. Ist die Viscosität zu niedrig läuft es
an senkrechten Flächen ab. Man muss die Menge passend nach eigenen Wünschen ermitteln.
Das Mischungsverhältnis bei Epoxy Harz und Härter bezieht sich auf das reine Harz.
Gibt man dann Füllstoffe dazu, kann das Mischungsverhältnis sich so stark verändern, daß keine ordentliche Härtung eintritt.
Bei Polyesterharz ist es durch die Polykondensation nicht so gravierend. Zu viel Härter ist aber IMMER ungünstig.
Wenn Harz große Belastungen aushalten soll, muss mit "Verstärkungsfasern" gearbeitet werden.
Viel Spaß beim Basteln wünscht
Tomas.
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
28. Februar 2018 23:05
Hallo,

muss den Thread nochmal rauskramen... Das Boot ist jetzt wieder dicht (ein zusammenfassender Bericht noch in Planung), und für einen "Ungelernten" finde ich das Ergebnis ganz ok, ABER:

Wie kriege ich das Deckschichtmaterial (einigermaßen) luftblasenfrei angemischt?! Schon ohne Thixo habe ich viel zu viele, mit Thixo wird's gefühlt ein Schaum!! Das Zeug in einem Schraubglas anzumischen und dann mit einer (SUP-) Pumpe nachträglich die Luft abzusaugen hat nix gebracht.

Bei Spachtelmasse habe ich das Problem interessanterweise nicht, ich bin drauf und dran, die zu benutzen und zu lackieren.

Wer weiß Rat?

Danke im Voraus!

Matthias
Anonymer Teilnehmer
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
01. März 2018 07:41
Hallo Matthias,

wer Rat weiß? – probieren wirs:

"Bei Spachtelmasse habe ich das Problem interessanterweise nicht, ich bin drauf und dran, die zu benutzen und zu lackieren."
Es gibt nichts was empfehlenswerter wäre, nichts was die beiden Yachtwerften, die ich recht gut kenne für Reparaturen an GFK-Booten lieber verwenden. Vielleicht ist es auch was für Dich. Vor allem Epoxidspachtel, egal ob Hempel, International, Jotun, Epifanes, De-Ijssel, ... verarbeitet sich sehr gut. Sie ist sämig, gut zu spachteln und lässt sich genügend gut schleifen. Die Festigkeit später ist auch optimal. Natürlich ist auch hier gut gespachtelt halb geschliffen. Darüber 2K-Yachtlack, etwas weniger fest 1K-PU, noch weniger fest ein Alkydharzlack und fertig. Nichtsichtbareit einer Reparaturstelle bezieht sich schließlich nicht nur auf den Farbton, sondern heißt bei professioneller Arbeit, dass man selbst mit einer Lupe nicht erkennt, dass da irgendwann mal was war. Davon sind die Ergebnisse der Gelcoatfetischisten meistens weit entfernt. Einer der Hauptgründe liegt in der Schrumpfung von +/- 7%. Das führt zum Sacken, teils zu Haarrissen am Rand der Rep.stelle, usw.

"Wie kriege ich das Deckschichtmaterial (einigermaßen) luftblasenfrei angemischt?!"
"Material" aber welches? Deswegen allgemein:
Garnicht! Blasen verschwinden beim Aufrollen, -Streichen und beim Kleben. Wenn es sehr kühl ist, ist der Kram so steif, dass die Blasen den Mix nicht so gut verlassen. Einer der Gründe, warum Arbeitsergebnisse bei Umgebungstemperaturen unter etwa 7° nicht so toll werden. Abhilfe ist Vorföhnen und gefühlvolles Nachföhnen. Viel zu viel oder viel zu wenig ist auch hier nicht allzu gut. Problematisch sind bei niedrigen Temperaturen alle Polyesterharze mit Hautbildnern die die Styrolausgasung hemmen solllen und Epoxid, wenn es nicht gerade West mit 205er Härter ist.

"Schon ohne Thixo habe ich viel zu viele, mit Thixo wird's gefühlt ein Schaum!! Das Zeug in einem Schraubglas anzumischen und dann mit einer (SUP-) Pumpe nachträglich die Luft abzusaugen hat nix gebracht."
Bringt auch nix. Kann man mit Heimwerkermethoden vergessen! Luftblasen aus ähnlich mittelviskoser Vergussmasse für Elektronikkomponenten verschwinden erst, wenn man aus technischer Sicht relativ nahe Richtung Vakuum kommt. Dann steigen sie recht schnell auf. Recht gut sind 0,8 Bar Unterddruck gegen Atmosphäre bzw. 0,2 bar absolut. 0,15 sind besser, denn das Zeug wird ja auch hart. Für solche Unterdrücke musst Du schon eine ganze Weile pumpen und gute Dichtungen haben, zu denen ich letztens zu allgemeinen Erheiterung etwas ausführlicher berichtete.

"Deckschichtmaterial" und "Thixo" ist natürlich aus technischer Sicht etwas ungenau. Zu viel will ich dazu jetzt nicht schreiben, weil ja auch alle Mitleser gut unterhalten werden wollen, um das mal so zu sagen. Tipps immer und gerne kostenlos, aber nicht umsonst. Weiteres also nur per PN.

Chris
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
01. März 2018 14:09
Zitat
Haubentaucher
...Tipps immer und gerne kostenlos, aber nicht umsonst.

Dass informative Hinweise hier nicht gegen Entgelt angeboten werden, betrachte ich als selbstverständlich...

Zitat
Haubentaucher
...Weiteres also nur per PN.

Chris

...und was soll das nun?
Zum Glück muss ich ja nicht alles verstehen.
Anonymer Teilnehmer
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
01. März 2018 17:06
"kostenlos" bedeutet dass keine Kosten entstehen
"umsonst" bedeutet dass kein Nutzen entsteht, sowas ähnliches wie "vergeblich" aber nicht genau das gleiche
"gratis" bedeutet wörtlich, dass ich was als Dankeschön kriege, ebenfalls kostenlos

Wenn ich also einen gebrochenen Paddelschaft habe und es kommt einer vorbei, der mir sagt, beeil Dich, da hinten liegt ein abgebrochener langer Schaft rum, der ist immer noch lang genug für Dich, dann ist der wahrscheinlich kostenlos. Der Tipp ist auch kostenlos, sollte es zumindest sein. Wenn ich feststelle, dass der Schaft doch nicht lang genug ist, dann war der Tipp auch noch umsonst, denn er nützt mir nicht. Wenn dann noch einer vorbeikommt und mir sagt, Du hast mir doch letztens so nett geholfen, als mein Lukendeckel abgesprungen ist, hier hast Du mein Reservepaddel, bis Du Dir ein neues besorgt hast, dann ist das gratis. Alles klar?

Ein paar Zeilen runterzuschreiben, wenn es jemandem nutzt - gerne, egal ob gratis oder kostenlos. Wenn es aber vielen nicht nutzt, sie sich mühsam durch einen Text quälen, der sie nicht erheitert, dann kann ich es auch für mich behalten oder es dem schreiben, dem es nutzt! smiling smiley
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
01. März 2018 21:05
Hallo Chris,

Manchmal sind ja die Nebenthemen interessanter als das Hauptthema !

Ich hab bisher die Epoxy-/Polyester-/etc-Threads meistens nur überflogen, da ich bisher glücklicherweise nur selten mit Reparaturen zu tun hatte.

Meine Bitte an Dich wäre, poste alles wie bisher, damit die zukünftig Reparierenden per "Erweiterter Suche" Deine Tipps und die von den anderen Harz- und Matten-Artisten hier im Forum finden können. Bin dafür sogar bereit, Dir ein gratis und kostenloses DICKES DANKESCHÖN für das Zur-Verfügung-Stellen Deines Know-hows zu posten, was hoffentlich bei Dir nicht umsonst ist.

Hoffe allerdings gleichzeitig, weiterhin möglichst lange ohne Dein Reparatur-Wissen auszukommen ... ;-)

Schönen Abend,
Rudi
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
02. März 2018 21:32
Zitat
KlauDa
Zitat
Haubentaucher
...Tipps immer und gerne kostenlos, aber nicht umsonst.

Dass informative Hinweise hier nicht gegen Entgelt angeboten werden, betrachte ich als selbstverständlich...

Das ist genau wie beim Schulbesuch.
Der ist in Deutschland kostenlos, aber für viele auch umsonst.....
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
02. März 2018 23:19
Zitat
Haubentaucher
"umsonst" bedeutet dass kein Nutzen entsteht, sowas ähnliches wie "vergeblich" aber nicht genau das gleiche

Zitat
Duden
Bedeutungsübersicht

(1) ohne Gegenleistung, unentgeltlich
(2) a. ohne die erwartete oder erhoffte [nutzbringende] Wirkung; vergebens, vergeblich,
b. ohne Zweck, grundlos
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