Anfängerberatung 2er Kajak

Hallo Alle!

jetzt habt ihr mal einen Anfänger hier :-).
Meine Frau und ich wollen ein 2erKajak kaufen und für 2-7-tägige Touren mit Gepäck (Zelten) gerüstet sein. Der Akzent liegt klar auf Zuladung und ein für Anfänger stabiles Boot. Die Obergrenze wäre incl. Paddel+Spritzdecken*wagen 1500,--)

Habe schon ne Menge Boote im Netz gesehen und frage mich insbesondere, ob man mit so etwas günstigem wie
dem B³-Doppel-Kajak von Kanudoo glücklich wird.

Das Riot Polarity 16.5 kommt unseren Ansprüchen glaub ich ganz gut entgegen, wir wollen in den nächsten Wochen mal Probefahren/sitzen...

Was sagt ihr? vielen Dank im voraus, Micha

Hallo Micha,

kannst du den Einsatzbereich des Kajaks noch etwas weiter eingrenzen? Fahrt ihr Kleinflüsse, Seenplatten, Gewässer mit Berufsschifffahrt oder direkt auf dem Meer? Ist der Ausstieg eher an Stegen geplant oder auch ein nasser Start/Landung eine Option? Wie ist die Beschaffenheit des Ufers für kurze Pausen?

Soll das Boot zusätzlich auch bei Tagestouren Spaß bereiten oder generell der Fokus auf Gepäckwanderfahrten verbleiben? Wie sind eure persönlichen Bedürfnisse an der Gepäckmenge? Ein Zelt wurde ja bereits erwähnt. Daraus schließe ich, dass auch noch: Zwei Isomatten, zwei Schlafsäcke, zwei Kissenbezüge/Kissen, für zwei Personen Kleidung (hier der Fokus auf Paddelkleidung und Outdoorkleidung oder auch noch Ausgehkleidung?) Wie ist die Versorgung mit Nahrung angedacht? Warme Küche, kalte Küche, externe Küche (Restaurants).

Hier erst einmal noch ein paar Grundgedanken:
Probefahrt: Ganz wichtig, leiht euch das Boot beim Händler eurer Wahl und macht eine mindestens 2 Stunden dauernde Probefahrt. Könnt ihr ausschließen, dass ich euch nach 6 Stunden die Paddel durch zärtliche Schläge in Ergo Paddel verwandelt? Was macht der Rücken, was der Hintern? Ist es sicher genug oder gar viel zu sicher (und entsprechend lahm).
Probepacken: Sucht euch alles heraus, was ihr auf einer entsprechenden Tour auch dabei haben wollt und nehmt das mit zum Händler. Passt das ins Boot oder nicht?
Nachwiegen: Nehmt euch eine Kofferwaage/Federwaage und ein paar Seile mit zum Händler. Hängt das Boot ein, pendelt es aus und überprüft die Gewichtsangabe. Alternativ normale Personenwaage und einmal mit, einmal ohne Boot eine tragende Person wiegen. Alles über 30kg wird euch nerven.
Materialwahl: Sind die Einstiegsstellen eher harmlos (Steg z.b.) kann es gerne GFK sein, das ist leichter, schneller und sieht auch besser aus. Ist dies nicht der Fall, würde ich zu PE tendieren. Das ist robuster, nimmt auch den ein oder anderen Grundkontakt gelassen hin und ist elendig schwer (gerade für mittelgut trainierte Damen um die 50 - 60 kg).
Herstellerwahl: Wie sicher seid ihr euch, dass es euer Sport ist? Bestehen hier Zweifel, könnte ein gebrauchtes Boot eines Markenherstellers eine Option sein. Mit ein klein wenig Beratung (da findet sich hier im Forum sicher ein hilfswilliger Mensch) kann man ein Boot günstig kaufen und im Zweifel ohne Verlust wieder verscherbeln. Gerade das allererste Boot geht oft diesen Weg, da man mit der Zeit die Ansprüche an Material, Gewicht, Verarbeitung und individueller Ausstattung hochschraubt.
Lagerung: Wo soll es untergebracht werden? Ergeben sich daraus Einschränkungen für Länge, Breite, Höhe, Material (UV Licht)?

Und dann noch ein kleiner Tipp:
Die meisten Kanuvereine, die im Wanderbereich tätig sind, haben auch Wanderboote für den allgemeinen Gebrauch. Hier kann man sehr günstig die Erfahrung der alten Hasen abgreifen, verschiedene Boote testen (auch aus Privatbestand, nach Rücksprache) und Anfängerfehler im Bereich Paddel- und Sitzhaltung vermeiden. Außerdem bringen einem fleißige Ehrenämtler auch gerne die ein oder andere nützliche Technik bei und bei der richtigen Truppe gibt es auch gleich den Grillabend mit Freunden dazu. Oft bietet sich auch die Möglichkeit Vereinsheime günstig für private Feiern mitzunutzen und somit den Vereinsbeitrag durch Gegenrechnen klein zu reden.

Zitat
Synchronreaktanz
[...]
Und dann noch ein kleiner Tipp:
Die meisten Kanuvereine, die im Wanderbereich tätig sind, haben auch Wanderboote für den allgemeinen Gebrauch. Hier kann man sehr günstig die Erfahrung der alten Hasen abgreifen, verschiedene Boote testen (auch aus Privatbestand, nach Rücksprache) und Anfängerfehler im Bereich Paddel- und Sitzhaltung vermeiden. Außerdem bringen einem fleißige Ehrenämtler auch gerne die ein oder andere nützliche Technik bei und bei der richtigen Truppe gibt es auch gleich den Grillabend mit Freunden dazu. Oft bietet sich auch die Möglichkeit Vereinsheime günstig für private Feiern mitzunutzen und somit den Vereinsbeitrag durch Gegenrechnen klein zu reden.
[...]

ceterum censeo
Und bitte fragt nicht nur und zuerst: "Was kann der Verein für mich tun?", sondern auch "Was kann ich für meinen Verein tun?"!

Grüße
Florian

Moin Micha,
falls Du im Großraum Hamburg wohnst, wäre Horst Gadermann ein sehr angenehmer, hilfsreicher Berater mit viel Sachverstand.
In der Vergangenheit kaufte ich dort sehr gerne. Inzwischen bin ich zu gut aufgestellt, dass ich nichts mehr brauche.
Verbändelt, egal ob privat oder geschäftlich bin ich mit ihm nicht.
Ich schätze ihn nur, weil er kein Schlitzohr ist, der unbedingt seine Boote an den Mann oder die Frau bringen will.
Probefahrten sind bei ihm möglich. Kann auch sein, dass es Rabatte gibt, wenn nach der Probefahrt das Boot gekauft wird.
Er bietet auch Kurse an und hat eine Pension Seeschlösschen in Mölln (Seeanlieger) mit Garten und Paddelkursen/Eskimotierkursen. Die Übernachtungen sind preiswert und schön. Obwohl nur in einer Entfernung von 50km in Richtung Mölln wohnend, haben wir dort auch schon mal übernachtet wegen der Eskimotiererei.

Grundsätzlich ist das schon mal richtig was Hendrik vorschlägt. Nur nicht jeder, im Gegensatz zu mir, liebt Vereine und wenn mal in die Hände gespuckt werden soll (Arbeitsdienst) ist bekanntlich keiner zu erreichen. Also ist auch das zutreffend, was Florian schreibt.

Dein von Dir zu begutachtende Boot habe ich mir im Internet angesehen. Unsere Seekajaks (Einer) sind schon mal länger als der
Polarity 16,5. Man hockt also ziemlich nahe beieinander und es könnte Ärger mit dem aufspritzenden Wasser geben. Wer hockt vorne und wer steuert das Boot.?
Im Zweier sollte die Frau immer der Bestimmer sein, also auch das Boot steuern, sonst funktioniert das nicht. Also vorher die Kapitänsfrage klären!
Vorteil eines kurzen Zweiers, er passt noch in die meisten Garagen. Für unseren Pacific musste ich ein Boots-Port bauen.
Das Boot war auch diagonal zu lang. Lediglich die Seekajaks, WW-Schüsseln und ein Touren-Einer haben eine passende Länge und liegen in der Garage.
Du schwärmst von 2- 7 tägigen Gepäcktouren. Als Großgewässer fällt mir da nur Elbe und Weser ein. Auf dem Rhein würde ich wegen des Schiffverkehrs schon mal als Einsteiger nicht paddeln. Unterelbe und Nordsee fällt auch aus. Bleib also nur neben der Elbe ab Grenze, die Ostsee ab Lübeck bis Stralsund und darüber hinaus. Für die Ostsee ist der Polarity aber nicht die Erste Wahl.
In 2 bis 5 Tagen kann man Meck/Pom bereisen und glücklich sein.
Mehr Möglichkeiten sehe ich für den Bootstyp nicht. Wuppen, also auf Dachträger laden sollte man auch vorher ausprobieren, wenn die Gewässer nicht per Bootswagen erreicht werden können.

Olaf

Hi,
je nach Art der geplanten Tour koenntet Ihr euch auch mal im Faltbootbereich umschauen. Da gibt es vermutlich einiges mehr an Auswahl an 2ern als bei den Festbooten.

Ich wuerde auch nochmal in mich gehen, ob Ihr nicht mit zwei Einern besser und flexibler bedient seid als mit einem 2er...
Lest euch mal den Artikel hier durch: 10 things to consider when purchasing a tandem kayak

Gruesse aus Irland,

Bjoern

Wenn es nur mal ein paar Tage Paddelurlaub sein soll zum testen, würde ich mir ein Boot mieten, wo soll es denn hin gehen?

Wie alle Beiträge vorher: Ausprobieren bei Vereinen, Faltboot überlegen - und zusätzlich: Lieber ein gebrauchtes Marken-Boot mit Zubehör kaufen als ein neues Billig-Boot in gleicher Preislage ohne Zubehör. Wurde vor wenigen Tagen hier diskutiert: [www.seekajakforum.de]

Viel Erfolg!
Karl

... manche Probefahrer werden auch den rührigsten Händler zur Verzweifelung bringen. Er wird sich laut schreiend kopfüber ins kalte Wasser stürzen.

Einen gebrauchten Lettmann der nach einen Großgewässer benannt* ist, findet man hierzulande am ehesten ohne allzulange zu suchen. Die Boote bieten ziemlich genau das was ihr sucht. Ältere Boote in Topzustand kosten deutlich unter 1ooo €. Ist Sichtkevlar im Bodenbereich schon sattbraun, wie Kaffee mit wenig Milch, hat man ein Verhandlungsargument, sofern das Boot noch sehr teuer wäre. Spart nicht auf Teufel komm raus an den Paddeln.

Auch auf die Gefahr hin, mit einem nassen Handtuch erschlagen zu werden, finden einige Prijon-2er den Weg auf den Gebrauchtmarkt, weil sie den Erstbesitzern bald zu lahm wurden. Zu den besonders betroffenen Modellen wissen andere hier mehr.

Auch gut verarbeitet, erheblich preisgünstiger sonst sowas: [www.seekajakforum.de]
obwohl wir da noch nie das ganze Gepäck reingekriegt haben ...

Das Boot was ihr im Auge habt, wäre zumindest als Neuboot preislich kaum zu unterbieten. Etwas klein für meinen Geschmack, ähnelt wohl dem Boot, das unter der Marke Winner importiert wird und in einem Test der kanu zumindest nicht zerrissen wurde. Dünnes PE bedingt das relativ geringe Gewicht und geringere Gestehungskosten. Der Verkäufer hat von Wassersport jedenfalls soviel Ahnung, wie ne Kuh vom Eierlegen.

VG Chris

*kein "Summerwind" und auch nix anderes, was an Sonne, Strand und Badeboot erinnert

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kann ich mir nicht verkneifen, sorry

... ein für Paare konzipiertes Sportboot. nicht nur aber auch hetero

Das Boot ist in zwei Kabinen aufgeteilt und sichert dadurch viel Platz zum ...

Der zentral gelegte Rücksitz macht es möglich, dass dieses Kajak auch für Einzeltouren geeignet ist.

Paddel können auch zusätzlich erworben werden er hat immerhin recherchiert, womit es fortbewegt wird

Ich finde den Polarity 16.5 ziemlich gut, war auch schon drin gesessen, recht bequem, Qualität gut.
Überm Teich ist Riot eine angesehene Marke.
Er soll wegen dem Katamaran-Unterschiff ziemlich schnell sein, hat kompakte Maße, ziemlich schmal für einen 2er, könnte bei Gepäcktouren eng werden.
Ob er für Anfänger geeignet ist?
In dem Video wackeln die Zwei ganz schon rum:
Riot Polarity

Moin Micha,
vordergründig ging es ja erst mal nur um die Beurteilung des Polarity.
Aus einer gewissen Rücksicht gegenüber Deinen Vorstellungen, hätte ich nie gewagt Dich für etwas andere zu begeistern oder mal über den eigenen Tellerrand zu blicken. Ein gebrauchter Lettman-Zweier in Karbon oder zwei Einer ermöglichen Dir für später ganz andere Horizonte.
Bei Letmann hatten wir mal einen Pacific mit Materialfehlern, Gel war an der Form hängen geblieben und musste nachgebessert werden, als 2. Wahl gekauft. Der Polarity ist viel kleiner als der Pacific. In den Pacific hatte ich seitlich unter Deck in Abständen 24 Stege einlaminiert. 2 Stege pro Gurt und der Möglichket so platzsparend 6 Kleidersäcke seitlich zu lagern ( 2 für Therm a Rest Matten).
Die Gurte haben Klettverschlüsse. Wenn so etwas am Pacific sinnvoll ist, wird es am Polarity unabdingbar sein - jedenfalls auf Übernachtungstouren. Mit Deckslast fahren wir bis auf die Bootswagenräder grundsätzlich nicht.
In den Einern gibt es bei uns keine Platzprobleme.
Ob man in PE-Booten Stege für Gurte einkleben kann, habe ich noch nicht ausprobiert. Wir haben nur WW-Schüsseln in PE.

Für Einer spricht, dass ich der Frau auf dem Wasser, spätestens bei Trinkpausen auch mal in die Augen sehen kann.
(Casablanca, Humphrey Bogart/Ingrid Bergmann)
Den Zweier benutzen wir nur noch , wenn es laut Wettervorhersage stürmisch wird.
Such Dir also lieber zwei gebrauchte Einer.

Olaf

Hallo alle,

danke für die vielen Posts, ich gebe mal die gewünschten Infos dazu. Das Boot kann in eine 7m-Garage, da gibts keine Probleme, die Touren sollen eher auf Seen und Kleingewässern laufen, ohne Berufsschifffahrt, Gepäck mit Outdoorkleidung, Nahrung eher schmal (nur fürs Frühstück), ansonsten Restaurant. Die Idee mit dem gebrauchten Markenboot finde ich prima, wir wohnen im Ruhrpott, da gehts entweder nach Unna oder nach Moers zum nächsten größeren Händler, vllt noch Essen an der Ruhr, im April gibts ja immer ein Saisonstart-Event mit Gebrauchtflohmarkt, da werden wir auf jeden Fall hinfahren. Vor GFK habe ich ein wenig Respekt da es doch empfindlicher ist als PE. Und die Dame liegt über 70 kg und ist recht kräftig... :-) gepäckmässig sind wir Spartanisch gewöhnt mit entsprechend platzsparender Ausrüstung...

Danke nochmal an alle Schreiber!

Micha

Micha 22

Ich schick dir heute noch eine BM,muss leider jetzt weg...

VG,Azubi aus Lettmanncity

Moin Micha, bei eBay gibt es schon Zweier für 311 Euro ab Sonntag nach 21:55 Uhr könnten sie Dir gehören.
Bei dem was Dir so vorschwebt brauchst Du Dir wirklich keine Gedanken zum Bootstyp machen.
Die Kajaks sehen wirklich gut aus.

Olaf

Also Micha,
bei Deinen Fahrtgebieten würde ich auch einen Canadier in Betracht ziehen. Da wäre das Gepäck kein Problem, trotz geringerer Länge hat ein Canadier eine höhere Zuladung als ein Kajakzweier. Zudem ist der Ein- und Ausstieg an schwierigen Ufern bedeutend einfacher.
Wenn allerdings viel Wind und Welle eine Rolle spielen, dann ist das Kajak überlegen.

Grüße, Skua

Keine Hektik, wer hektisch wird macht Fehler!

Danke,Björn! M

Hallo liebe Ratgeber,

ich wollte kurz Vollzug melden, es ist nun ein Tahe Marine Lifestyle DUO PE geworden, ein Neuboot zum Superpreis, am Wochenende an der Saale gekauft und gleich ausprobiert, wir waren sehr zufrieden und freuen uns auf viele weitere Touren. Danke nochmal an alle Ratgeber!

Michael

Na das ist doch schön!
Herzliche Glückwünsche zum Familienzuwachs!
Du wirst sehen, das wird nicht Dein letztes Boot gewesen sein.
Nicht, weil der Tahe irgendwie schlecht wäre, sondern weil Paddeln genau wie Motorradfahren süchtig macht.

Viel Spaß,
Lutz

Hab nur die Hälfte gelesen aber frag mal bei Kajakhändlern nach, ob dort vielleicht ein Zweier für einen Urlaub zu leihen ist. Von dem o.g. weiß ich, das er einen Unalaska von Kajaksport (Miks) hat und verleiht (hat er zumindest vor wenigen Jahren noch gemacht)


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"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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