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Preisunterschiede GB - Deutschland

geschrieben von Peter aus Wien 
Preisunterschiede GB - Deutschland
04. Januar 2015 17:29
Ein schönes Neues Paddeljahr aus Wien!

Wie jedes Jahr wenn's dunkel ist draußen und kalt, überlegt sich einer, wie er denn im Sommer paddeln möchte... ;-))

Und dann taucht die Euch sicher unbekannte Frage auf: Neues Kajak?!

Und dann sieht man die Preise...

Und fragt sich: warum sind die Engländer so teuer?? Gibts da tatsächlich Qualitätsunterschiede, oder ist es lediglich das hoffnungslos überbewertete engl. Pfund????

Und daraus ergibt sich: was spricht gegen ein Lettmann Biskaya zB, im Vergleich zu Cetus und Explorer und etc....

Bin gespannt was Ihr so meint.

Beste winterliche Grüße vom p. der grad aus dem Bootshaus kommt und doch nicht paddelte... (kalte dunkle windige Donau...)
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
04. Januar 2015 18:36
Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass die englische Qualität besser sein soll als die Hiesige.
Aber es hat schon was eine Triumph Bonnie, einen Austin Martin..... zu haben, als irgend einen Nachbau.
Ein englisch style Kayak kommt halt aus Old Britain.
Obwohl mal jemand gesagt hat, der bessere Cetus ist der Biskaja.
Ich glaube in dem Fall stimmt das.
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
04. Januar 2015 19:12
Ich habe Cetus, Etain und Biskaya probegefahren und mich dann für den Biskaya entschieden. Alles weitere steht hier: [www.seekajakforum.de]
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
04. Januar 2015 19:20
Wann versenkt Lettman endlich die Decksfittinge? Die Lettmann Unterschiffe von Biskaya und Skinner sind grandios und um einiges schneller als viele britische Angebote. Aber die Oberdecks von Lettmann sind vergleichsweise lieblos gestaltet, was wirklich schade ist.
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
04. Januar 2015 19:31
@ bata express

ich gebe dir absolut recht.
Bevor ich mir meine Boote selbst baute bin ich einige Lettmänner gefahren und fand sie vom
Unterschiff und somit auch vom Geschwingkeitspotenzial hergut. Was mich bei den Booten bis heute stört sind die flachen Decks
im Kniebereich die für mich keine gute Sitzposition zu ließen.

Rüdiger

im kajak unterwegs, auf dem wasser zuhause
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
04. Januar 2015 20:47
Zitat

]Und fragt sich: warum sind die Engländer so teuer??
Nun ja, immer mehr Firmen gehören Unternehmen, die in erster Linie so rasch wie möglich viel Gewinn machen wollen und dann ist es seit einiger Zeit offenbar normal geworden, daß Seekajaks direkt einfach alles eingebaut haben müssen, was nur möglich ist. Früher wurde erheblich mehr auf individuelle Bestellung hergestellt, sprich man hatte die Wahl zwischen vielen Extras und erst diese machten ein Boot dann richtig teuer. Die Extras sind nun alle inklusive, was dann einen erheblich höheren Preis rechtfertigt.

Ein weiterer Umstand dürfte sein, daß Seekajaks einfach nicht mehr nur absolutes Nischenprodukt sind, sondern seit einer Weile Normalität für den gehobenen Wanderpaddler. Früher doch eher nur die Seekajaks, die damit auch wirklich auf die See wollten. Inzwischen werden sie aber als normales Wanderkajak beworben und entsprechend in größerer Menge abgesetzt. Wobei ich die Frage "ab wann ist ein Kajak ein Seekajak", sehr gerne ausklammern möchte... *seufz*

Insgesamt dürfte es viele Faktoren geben, die in ihrer Summe die Preise so exorbitant angehoben haben. Und solange der Markt die Preise zahlt, wird sich da auch nichts ändern.
Würde ich heute vor der Wahl stehen, wie vor 20 Jahren, als ich nach meinem ersen PE-Seekajak endlich auch ein gescheites Laminatkajak wollte, ich denke ich würde wohl eher auf eine andere Sportart wechseln.
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 08:32
Ich kann der Argumentation von Der Jochen (G) zwar folgen, ziehe aber nicht die gleichen Schlüsse: Ja, es ist mehr Lametta, früher gab es mehr nackte Kajaks zu kaufen. Früher war aber auch Zentralverriegelung oder eine Sitzhühenverstellung nur gegen Aufpreis und und eine Klimaanlage in vielen Modellen gar nicht zu bekommen. Inzwischen sind Sicherheitfeatures wie Airbag, ABS und ESP Grundausstattung und trotz mehr Autos auf der Strasse gibt es weniger Tote. Das Konzept passt.

Bei Kajaks sehe ich das ähnlich: doppelte Schotten und Rundumbeleinung sind hochgradig sicherheitsrelevant und zum Glück inzwischen auch Standard. Skeg und dritte (Tages-) Luke sind derart bequeme Helferlein, dass Niemand mehr darauf verzichten will, und man selbst von Herstellern wie Lettmann oder P&H (bei denen die dritte oder vierte Luke Aufpreis kostet) keine Boote mehr ohne dieses Extra sieht. Die Kunden wollen es so.

Das ist aber keine Erklärung für den grossen Preisunterschied zwischen den Briten und Lettmann. Der rührt wohl eher daher, dass Valley und (in geringerem Umfang) P&H "im Commonwealth" bestens bekannt, vernetzt und eingeführt sind. Sie können eine Preispolitik betreiben, die es erlaubt immer noch volle Auslastung bei maximal hohem Preis zu erzielen. Wer mal auf internationalen Webseiten/Foren nachschaut, kann lesen, dass Kunden in NZ, AUS oder CDN teils monatelang darauf warten, dass ihr Importeur/Handler endlich den Container aus UK bekommt. Wozu also billiger anbieten? Ausserdem ist die Fertigung in UK auch nicht eben billig.

Sooooo gross ist der Unterschied dann am Ende auch nicht. Ladenpreis ist ja nicht gleich Listenpreis, und am Ende kostet ein Cetus oder Etain ca. 10 bis 15% mehr als ein gleich ausgestatteter Biskaya. Das ist nicht unverschämt viel, wenn man bedenkt, dass die Boote auch etwas weiter und teurer transportiert werden müssen.
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 09:08
Hallo,

Peter aus Wien lag mit seiner Vermutung doch schon ganz richtig: der Preisunterschied erklärt sich zum größten Teil aus dem ungünstigen Wechselkurs. Schon im Winter 2012 / 13 machte das die Boote aus England ca. 300 € teurer, einen ähnlichen Anstieg wird es jetzt wohl wieder geben, wobei zwischendurch die Preise auch wieder etwas gefallen sind. Es lohnt sich da ein wenig die Augen offen zu halten, die Preissteigerungen werden in aller Regel an die Kunden erst weiter gegeben, wenn die Lagerboote abverkauft sind.

Im Übrigen ist der Preisunterschied nicht so hoch, wenn man entsprechende Ausstattungen rael in den Vergleich einbezieht. Für ein laminiertes Kajak aus GfKvom Markenhersteller werden in der Regel zwischen 2500€ und 3000€ verlangt.

Betrachtet man die gestiegende Ausstattung und die gestiegenden Lohnkosten in den Ländern, in denen die Boote laminiert werden, ist der Preisanstieg der letzten Jahre durchaus angemessen. Geld verdienen müssen die Hersteller selbstverständlich auch.

Gruß
Ralf
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 09:59
shovel, ich habe nicht von Extras gesprochen, die schon vor 20 Jahren keine Extras (mehr) waren, sondern von dem ganzen für die Sicherheit eben nicht notwendigen Brimbamborium wie 3te, 4te und 5te Tages- und Tüddelluke, Pölsterchen hier und da und tralala und jupp-hei-di. Ich bin da nicht mehr auf dem Laufenden, da ich mich schon seit Jahren weigere mir den ganzen überbordenden all-Inclusive Mist auch nur noch anzuschauen.

Früher war eine dritte Schottwand ein (eher selten geordertes und dann auf Treffen entsprechend bestauntes) Extra. Und ein Kniekasten kam nur rein, wenn das sinnvoll oder nötig war. Eine Tüddelluke auf dem Kartendeck hat früher wohl niemand vermisst.
Ein Skeg gab es teilweise auch mal als Extra, ja.

Ich selber habe damals lange überlegt ob und an welchen Stellen ich zusätzliche Fittungs brauche, also solche die in die Bootsform eingelassen sind! Sowas gibt es heute doch so gut wie gar nicht mehr. Die Formen sind für Massendurchsatz optimiert und nicht mehr für das, was Seekajaksport einst so besonders machte: Die individuelle Note und Optimierung.

Schaue ich heute Seekajaks an, sehe ich fast durchweg nur dasgleiche. Früher war jedes Boot wirklich individuell und etwas besonderes. Gut, das machte sie dann auch weniger gut wiederverkaufbar, das hatte also auch u.U. auch seine Nachteile.
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 10:03
Zitat
ralle
Schon im Winter 2012 / 13 machte das die Boote aus England ca. 300 € teurer, einen ähnlichen Anstieg wird es jetzt wohl wieder geben

Ich wollte mir gestern ein Paar neuer Clarks Wallabees Schuhe direkt bei clarks.de bestellen. Da habe ich gesehen, dass sie in der letzten Woche ganze 10,00 Euro teurer geworden. Bestellungen bei clarks.de werden direkt aus UK verschickt.
Bei Zalando & Co. gibt's sie noch zum Vorjahrespreis.
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 10:10
Wenn die Qualität den hohen Preis rechtfertigt ist das Boot dann wiederum preiswert (seinen Preis wert). Leider kann man das nicht von jedem SeaKayak aus UK behaupten.

Aber warum den Blick nicht auch mal nach Osten wenden. Von Aquarius scheint es mit den SeaLions/Leopards drei recht interessante Boote zu geben, die 50% der UK Boote kosten. So viel schlechter werden die vielleicht nicht sein?

Nach dem ich den Biskaya LV unterm Hintern hatte würde ich ihn wählen. Allerdings würde ich auf Dauer ordentlich einlaminierten Schottwänden mehr vertrauen (zumindest hinterm Sitz und vor den Füssen) als den Eingeklebten. Aber da könnte man mit Lettmann auch reden. Da habe ich schonmal vorgefühlt. Die Fahr/Manövriereigenschaften sind aus meiner Sicht derzeit die Messlatte.

Am Ende kommt es aber drauf an ob Du und das Boot sich anfreunden können, egal welche Marke drauf steht.
Viel Erfolg bei der Suche und kauf kein zu grosses (Volumen) Boot. grinning smiley
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 10:29
Zitat
Kai Urban
Nach dem ich den Biskaya LV unterm Hintern hatte würde ich ihn wählen. ... Die Fahr/Manövriereigenschaften sind aus meiner Sicht derzeit die Messlatte....Viel Erfolg bei der Suche und kauf kein zu grosses (Volumen) Boot. grinning smiley

Der Lettmann Biskaya ist in meinen Augen auch nur in der LV Variante eine Augenweide. Die Lieblosigkeit in der Formgebung des Oberdecks ohne versenkte Decksfittinge setzt sich leider auch in der Art und Weise der Volumenerweiterung fort: Während P&H den unterschiedlich großen Cetus-Varianten eigene Ober- und Unterschiffe zu spendieren scheint (Foto), scheint beim Biskaya einfach das LV-Unterschiff senkrecht nach oben verlängert worden zu sein, weshalb die MV- und HV-Varianten nun so seltsame Kanten aufweisen (Foto). Bereits beim ersten Biskaya (MV), den ich live gesehen habe, habe ich mich über diese unschöne Kante gewundert. Erst als ich mir Fotos vom LV-Biskaya ohne diese Kante genauer angesehen habe, hat sich mir der Sinn erschlossen.

Allerdings ist die Art, wie Lettmann die Volumenerweiterung vornimmt, sicherlich weniger preisintensiv und erklärt zum Teil den Preisvorteil von Lettmann gegenüber P&H.
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 11:21
Zitat
bata express
scheint beim Biskaya einfach das LV-Unterschiff senkrecht nach oben verlängert worden zu sein

Du hast noch nie einen Biskaya HV neben einem LV oder MV gesehen, oder? Wenn dir das mal gelingt, erkennst du sofort, dass Rumpf und Deck der verschiedenen Varianten nicht identisch und passend zugesägt sind. Ich finde allerdings (wie du auch) individuell versenkte Decksfittinge schöner, als aufgesetzte. Beim Biskaya sitzten die Alle in einer Senke; das ist weder gut gemeint, noch gut gemacht. Nut ist das - ehrlich - kein ausschlaggebendes Kriterium für mich. Sie stören ja nicht, man bleibt ja nicht mit dem Paddel dran hängen.
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 11:39
Ich habe die unterschiedlich großen Biskaya Varianten tatsächlich noch nicht direkt nebeneinander gesehen. Mir ist nur aufgefallen, dass die MV- und HV-Modelle die angesprochene und unterschiedlich hohe Kante am Abschluß des Unterschiff haben, die LV-Modelle jedoch nicht.

Solange man immer eine Feststoffweste trägt, mag es gleichgültig sein, ob die Decksfittinge versenkt sind oder nicht. Wenn man aber wie ich zu jenen gehört, die zwecks besseren Luftaustauchs eine Rettungsweste bevorzugen, kann man, wenn´s ganz blöd läuft, unangenehme Überraschungen erleben. Bei Wiedereinstiegsübungen habe ich mir mal an einem aufgeschraubtem Fitting eine Rippe geprellt. Das hat Bewegungsspielraum und Atmung wochenlang beeinträchtigt. Insofern halte ich versenkte Fittinge zwar nicht für unverzichtbar, aber für sehr wünschenswert.
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 13:17
Zitat
shovelhead
Ich habe Cetus, Etain und Biskaya probegefahren und mich dann für den Biskaya entschieden. Alles weitere steht hier: [www.seekajakforum.de]

Danke Shovelhead. Für mich sehr informativer Artikel von Dir... Jetzt hab ich Angst vor den Fußstützen... ;-))
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 13:26
Zitat
Kai Urban
Viel Erfolg bei der Suche und kauf kein zu grosses (Volumen) Boot. grinning smiley

Danke Kai. Klingt mir sympathisch. Also: 175cm + 79kg ich + max. 35kg Gerödel = LV ?! Beim Biskaya... Und bei abendlichen Genußfahrten ohne Zeug paßts dann auch super...
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 13:29
Danke übrigens sehr herzlich an Euch alle... Sehr brauchbare Statements... Lettmann sollte mitlesen... smiling smiley
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 13:36
Hallo Peter,

ja würde ich sagen, dass der LV dann perfekt passt für Dein Gewicht und Gepäck.

Insbesondere wenn Du die Lettmänner davon überzeugen kannst Dir die vordere Schottwand auf Mass zu setzen, kannst Du nochmal viel Gepäckraum vorne gewinnen. Ich habe nämlich mit meinen 1,90 m und im Verhältnis sehr langen Beinen gut in den LV rein gepasst. Da ist also noch reichlich verschenkter Raum bei Deiner Körpergrösse.
Mit Fussstützen kann ich mich auch nicht so recht anfreunden. Ich persönlich stehe am liebsten mit den Füssen auf 5 cm dickem Schaum der auf der Schottwand klebt. Das geht natürlich nur, wenn die Schottwand auf Mass ist und einlaminiert ist, um die Kräfte aufzunehmen. Eine eingeklebte hällt das auf Dauer möglicherweise nicht aus.

Beste Grüsse
Kai
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 13:37
Zitat
Peter aus Wien
.. Jetzt hab ich Angst vor den Fußstützen... ;-))

Das hatte ich schon ganz verdrängt, ist aber in der Tat noch ärgerlicher als die unversenkten Deckfittinge und die in meinen Augen unschön geformten Volumenerweiterungen.
Dann am besten gleich die Steuer-Skeg-Variante in Verbindung mit dem Vollmetall-Steuerbock von Zölzer wählen, oder aber die Bastellösung von Shovelhead aus formgerecht zugeschnittenen Minicellblöcken. Ich habe ein einem Boot schon seit Jahren eine ähnliche Lösung, auch hier die Fixierung mit extrabreitem Klettband von extremtexil.de und dem extrastark (!) klebenden Teppichklebeband von Tesa, die meisten anderen sind nicht wirklich Feuchtraum geeignet.
Aber wie gesagt, bei den Unterschiffen ist Lettmann kaum zu schlagen, daran erkennt man die Herkunft aus dem Rennsport (Foto von Lars Everding).
Re: Preisunterschiede GB - Deutschland
05. Januar 2015 16:10
Und das Boot in Action:Biskaya
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