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Tourenrennboote - aber welches?

geschrieben von Wackelpeter 
Re: Tourenrennboote, aber welches?
14. Oktober 2010 12:56
Hallo Wolfgang,
habe selber ein Warp M einige Zeit gefahren und auch mir war die Blattgröße zu viel. Habe die Blätter dann bei Lettmann für kleines Geld verkleinern lassen und bin dann in diesem Jahr mit MEINEM Warp "kleines M - S" den Hiddenseemarathon gefahren. Hat auch gut geklappt. Also warum gleich verkaufen?

Zu den Jantex Paddeln kann ich dir zu einem Gamma Medium mit Soft-Schaft raten, für Langstrecke wirklich sehr gut.

Viele Grüße aus Emmerich am Rhein
Jörg
Re: Tourenrennboote, aber welches?
14. Oktober 2010 23:30
Hallo Jörg,

an (selber) kleiner Schleifen hatte ich auch schon gedacht. Dann werde ich wohl mal bei Lettmann vorbeifahren und mir auch noch ne Teilung für das Paddel holen. Es ist ja ansonsten ein tolles Paddel. Danke für den super Tip! thumbs up

Wie wurde denn bei Deinem Paddel das neue Maß festgelegt? Original S-Größe oder gar eine auf Deine Person abgestimmte Größe? Mir hat eine Weltklasse-Kanutin unlängst verraten, dass die mit ihr entwickelten Paddelblätter im Einzelfall immer noch nach ihren Vorgaben individuell für sie zurechtgeschliffen wurden. Aber das ist dann schon die Hohe Schule der Materialwahl und für meinereiner absolut ne Nummer zu groß und wohl auch nicht bemerkbar eye rolling smiley

Gruß
Wolfgang
Re: Tourenrennboote, aber welches?
14. Oktober 2010 23:52
Jörg Zielke schrieb:
-------------------------------------------------------
bin dann in diesem Jahr mit
> MEINEM Warp "kleines M - S" den Hiddenseemarathon
> gefahren. Hat auch gut geklappt.

Hab gerade nachgesehen. Bist mit dem kleineren Blatt ne sehr gute Zeit gefahren! thumbs up

Gruß
Wolfgang
Re: Tourenrennboote, aber welches?
15. Oktober 2010 00:10
Hallo Wolfgang,
ich habe als Vorgabe angegeben das Blatt in etwa auf die Mitte zwischen M und S zu arbeiten und fühle mich damit eigentlich sehr wohl. Übrigens habe ich auch die Varioteilung, so das ich mir die Länge des Schaftes nach Bedarf einstellen kann, da macht es auf Langstrecke auch schon einiges aus die Länge zu verkürzen. Nach 8 Std. 22 Min. hatte ich keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten mit meinem Warp.


Viele Grüße
Jörg
Re: Tourenrennboote, aber welches?
16. Oktober 2010 00:26
Hallo Jörg,

nochmals danke für Deine PN und den Tip.
Ich habe heute schon mit Martina Lettmann wegen der Paddelverkleinerung telefoniert. Das geht alles schnell und problemlos - ich kann drauf warten.

VG
Wolfgang
Re: Tourenrennboote, aber welches?
30. Oktober 2010 14:09
Yossarian schrieb:
> Ich glaube, du hättest dich mit dem Escape, der
> auch vom Ernst vertrieben wird, besser nach vorn
> entwickelt.
> Für unstabiles Wetter hättest du ja immer noch
> dein altes Boot gehabt.
> LG Nico

Hallo Nico,

ich habe mal sinngemäß einen schwedischen Text zu den vom Kajakcentrum gebauten Tourenbooten übersetzt:

"CoastRunner und CoastLine sind sehr berühmte dänische Kajaks für Fitnes- und Tagestouren. Sie bilden eine Serie mit dem Escape, einem schnellen Tourboot. Dieser liegt mit seinen Maßen am Rande der Regeln für die dänische Tourbootklasse Durch einen runden Boden und eine relativ hohe Sitzposition gehört er zu den schnellsten in diesem Segment, ist aber auch anspruchsvoller in Bezug auf das Gleichgewicht. Der CoastFighter hat etwa die gleichen Abmessungen wie der Escape, aber einen gutmütigeren und nachsichtigeren Rumpf. Die Geschwindigkeit eines CoastFighter liegt bei perfekten Bedingungen leicht unter der eines Escape, aber sobald das Wasser ein wenig unruhiger wird, sollte der CoastFighter einfacher zu handhaben und der Geschwindigkeitsunterschied zu vernachlässigen sein.
Die gesamte Serie wurde von Björn Johansen entworfen und wird in Vakuumbauweise durch Olsen Boats in Dänemark gefertigt (Der Escape wird von dem Deutschen Neumann gebaut). Es gibt auch eine kürzeres Kajak als Junior 450 in dieser Serie."

Ich kann zu dem CoastFighter bislang außer einem ersten Eindruck noch nicht allzuviel sagen, weil ich noch einige kleine Veränderungen vornehmen will, bis ich ihn häufiger einsetze, gehe aber davon aus, mit diesem von der Entwicklung her wohl aktuellsten bzw. neuesten Tourenboot für mich derzeit das Optimum aus diesem Bereich zu haben. Und seit dem Entwurf des Escape sind ja schon ein paar Jährchen vergangen und diesbezügliche Erfahrungen dürften in den CoastFighter eingeflossen sein, so dass er eine Art Weiterentwicklung desselben darstellt.

Gestern Nachmittag bin ich zufällig bei einer 10 km-Runde mit einem Testpaddel in meinen Struer Boats Surfer auf der Ruhr und dem See zwei Escapes aus dem Nachbarclub begegnet, auch eine Weile stromaufwärts in die gleiche Richtung gepaddelt. Dabei wurde mal wieder ziemlich deutlich, dass andere auch "nur mit Wasser kochen" bzw. im Wasser paddeln und irgendwelche eventuellen Geschwindigkeitsunterschiede in einer Bootsklasse nur untergeordnet durch die jeweiligen Boote begründet sind. Wichtig ist halt das Zusammenspiel von Bootsform, Bootstrimm, Paddel(-blattgröße, -länge, -gewicht, Winkel der Drehung), Paddler (Trainingszustand, Tagesform, Motivation, Flüssigkeits- und Energieversorgung, Kleidung). Das Boot ist nur ein Mosaiksteinchen in dem Puzzle. Stimmt nur ein Punkt davon nicht, wird einen auch das Boot mit dem theoretisch besten Potential nicht nach vorne bringen. Profis sagen sogar, dass für eine optimale Leistung das passende Paddel noch wichtiger als das passende Boot sei.

Die beiden Escape-Fahrer - ansonsten anscheinend in Rennbooten unterwegs - waren/sind übrigens - von mir darauf angesprochen - top zufrieden mit den Booten und meinten, es seien ob des flachen Bodens und der daraus resultierenden Kippstabilität die idealen Winterboote.

@ Ulf
Danke auch nochmal für den Denkanstoß und die Benennung der Vergleichspaddel.
In dem von Dir angesprochenen Sinne orientiere ich mich derzeit auch in Richtung kleinere Blattgrößen und höhere Frequenz.
Jetzt geht es nochmal schnell auf´s Wasser, um das nächste Paddel auf 10 km zu testen smiling smiley
Gruß
Wolfgang
Re: Tourenrennboote - aber welches?
31. Oktober 2010 01:19
Hab nochmal etwas zu dem Escape und dem davon abgeleiteten CoastRunner recherchiert und bei "Wayfarer on paddling and photography" folgendes gefunden:

Björn Johansen entwarf den Escape 1988, also bereits vor 22 Jahren. Bei zweimal von ihm selber mit dem Boot auf Zeit gepaddelten 5 Meilen erzielte er Durchschnittsgeschwindigkeiten von 11,23 km/h und 11,59 km/h - gemittelt 11,41 km/h.

Zunächst produzierte Nelo den Escape als Subunternehmer von Kirton und vermarktete ihn "versehentlich" als eigene Entwicklung, um dann später den Razor zu produzieren, der - vom Hinterdeck abgesehen - dem Escape sehr ähnlich ist. In der Folge hat Neumann dann den Escape produziert.

2005 kam der von Björn Johansen auf Grundlage des Escape entwickelte CoastRunner auf den Markt. Bei ebenfalls 5,20 m Länge, jedoch 54 cm max. Bootsbreite, wurde die Wasserlinie gegenüber dem Escape um 5 % breiter, was eine Erhöhung des Stabilitätsindex gegenüber dem Escape um 15 % ergibt, erkauft durch eine gegenüber dem Escape um 1 - 2 % geringere Geschwindigkeit. Die von Björn mit dem CoastRunner auf 5 Meilen erzielte Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 11,32 km/h.

Gruß
Wolfgang
Re: Tourenrennboote - aber welches?
31. Oktober 2010 09:46
Oh wie schön Zahlen, Zahlen,Zahlen, bis zweistellen hinterm Komma ...

ein Boot ist ein Boot und der der es paddelt ist der Motor + Getriebe

wenn ich bei einem Auto den Motor und das Getriebe austausche gegen stärker oder schwächer dann verändert sich die Leistung in Beschleunigung und Entgeschwindigkeit da der CW Wert des Autos nicht verändert wurde ... so wie beim Boot , es kommt immer darauf an wer im Boot sitzt und es paddelt ...

wenn man einen geübten Paddler in ein Seekajak setzt und eine ungeübten Paddler in ein Tourenboot dann wird der im Seekajak immer schneller sein als der ungübte im eigentlich schnelleren Boot ...
das war gestern wieder mal der Fall Viper 51 mit ca 7,5 - 8 Km/h wackelpaddeln 10 m vom Ufer entfernt da zieht man mit dem Seekajak (selbst als Gelegenheitspaddler so wie ich) mal zügig mit 8,8 bis 9,6 Km/h mit grinning smileylächelngrinning smiley im Gesicht vorbei ...



drum geh ich jetzt wieder paddeln und schau mal wer heute noch so unterwegs ist ... schönen Sonntag

Grüße
Maxxs
Re: Tourenrennboote - aber welches?
31. Oktober 2010 14:08
@MAXX
na ja, das, was Du scheibst ist richtig und steht deswegen ja auch schon in meinem Post davor. winking smiley
Im Vergleich CoastRunner Escape sind nun mal zwei Boote von dem gleichen Motor (Björn Johansen) bewegt worden - wobei im Laufe der Jahre alle anderen Bedingungen des Motors und der äußeren Begebenheiten variiert haben können.
Das ändert aber nichts daran, dass der Motor Björn ein Seekajak sicherlich langsamer als ein Tourenboot gleicher Abmessungen bewegen würde.
Und Gratulation dazu, dass Du gestern mit Deinem Seekajak einem Anfänger in einer Viper 51 lächelnd mal richtig zeigen zeigen konntest, wo es lang geht! thumbs up
Wackelpeter
.
Re: Tourenrennboote - aber welches?
31. Oktober 2010 16:57
@Wackelpeter danke für die Gratulation ... der ,,Anfänger in der Viper51 " war kein Paddelanfänger, Er paddelt schon einige Jahre länger als ich und glaubt ein schnelles Boot zu besitzen macht auch schnell ... da bin ich eher der Paddelanfänger ... drum mußte ich ja so lachen ... grinning smiley
Re: Tourenrennboote - aber welches?
31. Oktober 2010 16:59
Moin !

Bei solchen Vergleichen kommen leider so viele Faktoren, die nur ungenau zu beziffern sind. Das macht mir eine Einschatzung so schwer.

Beispiel Motivation:

Da sagt ein fiktiver Trainer einem Sportler:
"Heute lasse ich Dir mal ausnahmsweise mit unserem schnellsten Boot fahren. Weil es niemand benutzen durfte, seitdem im Sommer unser Bester damit die große Meisterschaft gewonnen hat, ist es ein wenig eingestaubt."

Ob der Sportler wohl die gleiche Zeit fahren würde, wenn der Trainer ihm das Boot mit den Worten überlassen hätte: "Heute mußt Du mal das Boot nehmen. Es ist ein wenig verstaubt, weil sonst niemand mit dem Boot paddeln will."

Oder konkret:
Erscheinen einige spezielle Boote eventuell deshalb als besonders schnell, weil sie gerade neu auf dem Markt sind, die Leute, die im Fokus der Öffentlichkeit sehen, sie nutzern oder damit Wettbewerbe gewonnen wurden ?

Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn ich ein (noch ?) schnelleres Boot hätte, das ich beherrschen könnte.

Blöder Regen heute.

Gruß
Bernd
Re: Tourenrennboote - aber welches?
31. Oktober 2010 22:26
@Maxx
Letzte Woche habe ich ein sehr schönes, leichtes und schnelles Boot verkauft, weil ich mich darin definitiv nicht wohl fühlte bzw. damit nur (herum)wackelte winking smiley, weil es für mich zu großvolumig und ich damit gar nicht schnell war.
Die Schnelligkeit der Kombination "Wackelpeter - diverse Boote" beurteile ich für mich ganz stur mit GPS auf einer definierten Strecke und mache danach mein ganz persönliches Ranking. Erfahrungsberichte und Daten anderer Paddler sind mir als Orientierung aber immer willkommen und deshalb nicht zu verachten.
Die Kunst ist halt das Boot zu finden, in dem man stressfrei über die persönlich bevorzugten Distanzen auf den bevorzugten Gewässern den optimalen Vortrieb bzw. die Erfüllung seiner sonstigen Erwartungen erreichen kann. Aber darum drehen sich ja 99 % der Beiträge in diesem Forum...
Re: Tourenrennboote - aber welches?
01. Mai 2011 00:51
Folgend ein recht guter Überblick zu Rennkajaks und Tourenrennbooten/Turracern, eingeteilt ich Stabilitätsklassen:
[www.utsidan.se]

Und eine interessante Diskussion in einem schwedischen Forum zu der gleichen Frage, wie sie in diesem Thread gestellt wurde [möglichst kleinvolumiges Tourenrennboot]:
[www.utsidan.se]

Interessant ist auch die Anmerkung hinsichtlich des Geschwindigkeitspotentials der diversen Turracer, dass bei einem zur Klärung dieser Frage vor einigen Jahren durchgeführten Test festgestellt wurde, dass es nur geringe Unterschiede zwischen den verschiedenen Booten dieser Klasse gibt:
[www.formsvikt.com]

Gruß,
Wackelpeter
Re: Tourenrennboote, aber welches?
04. Mai 2011 18:59
Wackelpeter schrieb am 4. Oktober 2010 in diesem Thread bezüglich des neuen Coastfighter:
-------------------------------------------------------
>...
> Weiteres in den nächsten Tagen...
>
> Gruß,
> Wackelpeter

Aus "den nächsten Tagen" ist nun über ein halbes Jahr geworden. Da ich letztes Wochenende auf dem Gebrauchtbootmarkt von Schröer in Unna von zwei Forumsmitgliedern danach gefragt wurde, wie ich denn mit dem CoastFighter zurecht komme, mal wieder ein paar Zeilen dazu.

Leider bin ich wegen vieler anderer Dinge seit Oktober kaum zum Paddeln gekommen, habe aber reichlich Stunden damit verbracht, am Finish des Bootes zu arbeiten eye rolling smiley - insbesondere die an den Nahtstellen des Bootes unsauber verstrichenen Reste des Klebematerials in Filigranarbeit zu entfernen. Nun finde ich auch die Optik des Bootes O.K.. thumbs up

Nach Trainingseinheiten im Struer Boats Surfer zum Wiedereinstieg bin ich letztes Wochenende dann Samstag und Sonntag den CoastFighter gepaddelt.

Die Anfangsstabilität des Bootes empfinde ich als etwas geringer als im Surfer. Sie ist aber immer noch so hoch, dass man im Stillstand auf ruhigem Wasser im Boot herumkramen, etwas aus einer Flasche trinken oder z.B. fotografieren kann.

Durch die scharf geschnittene, nach hinten fliehende Bugform erzeugt der CoastFighter nur eine geringe Welle, sammelt im Gegensatz zu dem Surfer mit dem fast "geraden" Bug auch nur wenig Grünzeug vor dem Bug. Auch das Steuer bleibt sauber.

Liegt meine Geschwindigkeit im Surfer beim zügigen Langstreckenschlag auf ruhigem Wasser lt. Garmin so um die 9,2 bis 9,4 km/h, erreiche ich mit gleichem Paddel (Neumann Rasmus M Marathon) und Krafteinsatz im CoastFighter 0,3 bis 0,5 km/h höhere Geschwindigkeiten ohne mich schon detalliert mit dem optimalen Trimm des Bootes auseindergesetzt zu haben. Muss ich im Surfer richtig was tun, um die 10 km/h-Grenze zu überschreiten, ist das im Coastfighter definitiv leichter machbar. Als V-max zeigte der Garmin im CoastFighter kurzzeitig mal flußabwärts auf der fast stehenden Ruhr 12 und 13 km/h an - ich bin mir aber zu 99 % sicher, dass es ein Messfehler des GPS war, denn so schnell werde ich kaum paddeln können. Aber flußaufwärts konnte ich ihn problemlos auf 10 km/h bringen, was mir mit dem Surfer nie gelungen ist.
Durch das feste Skeg und das Rennsteuer läuft der CoastFighter wie auf Schienen und es sind kaum geschwindigkeitszehrende Korrekturen mit dem Steuer oder Paddel vonnöten. Auch bei von Achtern kommenden, höheren Windwellen neigt er kaum zum Wegdrehen, sondern hält recht gut die Spur. Die Reaktionen auf das recht kleine Steuerblatt sind wegen des geringen Kielsprunges und festen Skegs eher träge und verhalten, aber noch befriedigend.
Fällt die V-Max beim Surfer bei Gegenwind und Wellen schnell um 2 km/h ab, so ist der CostFighter vergleichsweise ca. 1 km/h schneller - er durchschneidet die Wellen wie ein heißes Messer die Butter und läuft dabei sehr trocken. In der Art hatte ihn mir auch Ernst Christiansen beschrieben.

Windstärke 3 - 4 letzten Sonntag auf einem Stausee mit ca. 25 bis 30 cm hohen Windwellen (Rückenwind auf der Hin-, Gegenwind auf der Rückfahrt) war in dem für mich noch ungewohnten Boot - allerdings mit tiefen Sitz - noch O.K., solange man das Boot einigermaßen auf Geschwindigkeit hält. Als etwas problematisch empfand ich das bei den Wellenbergen und -tälern und bei dem steilen Paddelstil einiges an Konzentration erfordernde Lettmann Warp. Der Costfighter lief speziell gegen den Wind stur auf einem Niveau ohne auch nur den Ansatz einer Auf- und Abbewegung durch die Wellen, die das Vorschiff schon mal bis zur Sitzluke umspülten. Trotz offener Marathonspritzdecke waren am Ende der 8 km-Fahrt vielleicht nur ca. 100 ml Wasser im Boot, was ausschließlich vom Paddel getropftes Wasser gewesen sein dürfte.

Als etwas unhandlich empfinde ich das Gewicht des CoastFighter von 15 kg, 12 kg oder 13 kg wären mir lieber gewesen. Auch habe ich den Eindruck, dass das Boot für Paddler unter 75 kg durchaus etwas kleinvolumiger sein könnte - unter dem Aspekt des Leichtlaufs und der Fahreigenschaften ist die Devise "one size fits all" sicherlich fast immer ein Kompromiss.

Unter dem Strich betrachtet macht mir der CoastFighter viel Spaß. Er ist ein leicht laufendes Boot, das auch noch bei etwas unruhigeren Flachwasserbedingungen gut fahrbar ist - was Wunder, da es ja für diese konstruiert wurde... winking smiley .
Ich hoffe nun, das weitere Potential dieses Bootes im Laufe des Sommers zu entdecken zu können.

Gruß,
Wackelpeter
Re: Tourenrennboote - aber welches?
22. Januar 2012 14:20
Hinweise auf das Geschwindigkeitspotential einer ganzen Reihe dänischer Tourenboote gibt eine Datei virtueller Rennen aus 2006, in der Björn Johansen einige der - u.a. von ihm selbst konstruierten - dänischen Boote unter weitestgehend gleichen Bedingungen (Paddler, Paddel, Strecke, Wind- und Wasserverhältnisse) über 5 Meilen (sofern es sich dabei um amerikanische Meilen handelt, wären es ca. 8,05 km) gepaddelt hat:
virtual race 2006

Interessant ist auch der Vergleich Escape - CoastRunner im Vorjahr bzw. der zwar deutlich gegebene, aber doch überraschend geringe Geschwindigkeitsunterschied zwischen z.B. diesen beiden Bootstypen:
virtual race 2005

Gruß
Wackelpeter
Re: Tourenrennboote - aber welches?
28. Juli 2012 15:19
Nach der Übernahme meines CoastFighter hatte ich mich hier u.a. zur Verarbeitungsqualität des Bootes an den Stoßfugen der Bootschalen geäußert. Die Aussage wurde im Forum später dahingehend von Yossarian für dessen CoastRunner bestätigt.

Vor ein paar Tagen erhielt ich folgende Nachfrage als Privatnachricht, die ich hier beantworten möchte:

"Hallo Wackelpeter,
wenn Du mal Zeit hast, hätte ich mal eine Frage zu deinem Coastfighter.
Interessiere mich seit längerem für das Boot, bin jetzt aber einigermaßen verunsichert, wegen der geschilderten bescheidenen Verabeitung (kann man hier auch gut erkennen: [farm4.staticflickr.com]).
Was mich besonders interessiert: Wenn das Boot aus einer linken und einer rechte Hälfte zusammengefügt ist, bedeutet das, dass den ganzen Bootsboden entlang ebenfalls so eine Silikonklebenaht wie auf dem Oberdeck verläuft oder wie ist das gelöst? Wäre toll, wenn Du mir dazu gelegentlich mal eine Info geben könntest.
Danke & viele Grüße aus Berlin"

Das bei Olsen Boats gefertigte Boot ist aus drei Schalen (rechte und linke Hälfte sowie eine Oberschale) zusammengesetzt. Die mit Sikaflex oder ähnlichem Material geklebte Naht zwischen rechter und linker Bootshälfte verläuft auch entlang des Unterschiffs. Die Verklebung scheint handgemacht zu sein, ansonsten sind die Boote hauptsächlich maschinengefertigt und von daher (bis auf den in meinem Boote ehemals wahrscheinlich auch von Hand um ca. 1 cm von der Mittellinie versetzt eingebauten Sitz) absolut maßhaltig. Im Unterschiff ist entlang der benannten Naht von innen eine Leiste gegengeklebt.
Das entlang der Unterschiffnaht äußerlich recht grob verstrichene Klebematerial neigte bei meinem Boot dazu, sowohl im Wasser treibendes Grünzeug am Bug festzuhalten, als auch beim Ablegen des Bootes an Land dort befindlichen "Dreck" anzuhaften. Aus diesen Gründen habe ich die Klebereste wie in dem Thread beschrieben penibek entfernt und den Nahtbereich mit weißem Lack überstrichen.

Ansonsten bin ich mit dem Boot sowohl vom Material wie von der Verarbeitungsqualität absolut zufrieden. Stemmbrett und Steuerpedalerie sind traditionell aus Holz - im Gebrauch angenehm, von der Handhabung (Verstellung) her funktionell.

Besonders von den Fahreigenschaften (ich habe den bumfortable und eine Ziehrolle nachgerüstet) bin ich in meiner Gewichtsklasse von ca. 65 bis 80 kg nach wie vor begeistert - eine vergleichsweise hohe Kippstabilität in Ruhe wie in Fahrt, gutes Geschwindigkeitspotential in ruhigem wie bewegtem Wasser. Bislang bin ich das Boot auf dem heimischen See bis Wellenhöhen von gut ca. 40 cm (sehr kurze, steile, eher unangenehme Windwellen) gefahren. Es ist immer wieder beeindruckend, wie wenig es sich auch bei anspruchsvolleren Bedingungen (Wind, Wellen) aus der Ruhe bzw. Fahrt bringen läßt. Für mich war es für meine Ansprüche und Möglichkeiten (Fluss [Ruhr] mit moderater Strömung und Binnensee) das richtige Boot zum richtigen Zeitpunkt und ich würde es mir wieder anschaffen.
Die Aussagen des Herstellers, dass in dem Boot (das ein dänisches Original und keine Kopie, wie die ost- oder südeuropäischen Fabrikate in der Klasse ist) viel Bootsbau-know-how steckt, kann ich nach fast zwei Jahren Praxis mit dem Boot bestätigen.

VG
Wackelpeter
Re: Tourenrennboote - aber welches?
29. Juli 2012 08:11
.... ich kann den CoastFighter auch nur empfehlen!

Falls es hilfreich ist, kann ich TransportHilfe geben, ich fahre regelmäßig an Vejle vorbei und könnte ein Boot bis MeckPomm mit bringen.
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