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Lettmann Streamliner o. Ä.

geschrieben von Joerg 
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
01. März 2016 11:57
Glückwunsch auch von mir zu diesen Boot, liegt ja schon auf dem Steg von Iznang, wenn mein L5 bis dahin halbwegs zusammengewachsen ist sehen wir uns dort am 11. Juni.

Grüße Bernd
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
03. März 2016 09:55
Na dann gute Besserung!
Wäre ja toll wenn man den ein oder anderen trifft. smileys with beer
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
18. März 2016 15:07
Moin,

schönes Boot! Kannst Du mir sagen bis welcher Beinlänge das Boot passen könnte? Im Escape 1ste Generation mit schmaler Luke und flachem Vorschiff muss ich die Füsse ziemlich falten, nicht wirklich bequem, und auch der Süllrand vorne kommt den Beinen näher als ideal. (oder ich saug mich hinten fest)

Lt. Foto hat der Swift so eine Art Keyhole Luke mit Schenkelstützen, wie kommt man da mit den Beinen hin?

Wie wäre das Mindestgewicht einzuschätzen? Wann drückt man das Boot etwa ins Wasser?

Danke, Tilllmann
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
23. März 2016 08:14
Hallo,

also mit einer Beinlänge von 87cm (auf 174 gesamt) hab ich noch diverse Rasten fürs Stemmbrett nach hinten, und auch mit größerer Schuhgröße als meine 42ern sollte das kein Problem zum Deck hin darstellen.
Zur Not kann man den Sitz noch ein paar cm weiter nach hinten stellen.

Die Schenkelstützen sind ziemlich gut positioniert, ich kann sowohl mit den Schenkelstützen bequem fahren, als auch in dieser paralellen Rennhaltung.

Ich glaub ideal vom Gewicht her sind so 75 - 85kg, ich komm mit 78kg ideal damit zurecht bzw. es liegt ziemlich gut im Wasser.
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
15. September 2016 18:57
Wie sind nun deine praktischen Erfahrungen mit dem Swift?
Ist er mit 46 cm Breite nicht zu kippelig, vor Allem bei höheren Wellen?
Was spricht eigentlich gegen den Streamliner von Lettmann?

Dieser dürfte aufgrund der Breite von 52 cm vielleicht ein Bisschen langsamer sein,
dafür aber deutlich höhere Sicherheitsreserven aufweisen!
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
15. September 2016 23:17
Hallo Benat,
wo ist denn Dein Problem? Willst Du den einen oder anderen "Kandidaten" erwerben? Oder fragst du nur so in den Raum welches der beiden Schiffe das bessere für Dich ist? Wir in unserer Altherrentruppe haben zwei Streamliner und zwei Swift zu jeder Trainigseinheit im direkten Vergleich. Was Geschwindigkeiten angeht...ich bin kürzlich mit meinem Streamliner 25km in 2:15 h gefahren. Wenn das zu langsam ist, dann hab ich es halt nicht drauf.
Nur ist es fraglich ob ich mit dem Swift genauso schnell gewesen wäre. Beim probieren hatte ich jedenfalls nicht das Gefühl jetzt in dem ultimativen Renner zu sitzen. Das Konzept Swift finde ich total gelungen. Mir wäre die Luke zu klein, der Raum im Vorschiff zu gering, und das Heck zu niedrig. Also insgesamt zu wenig Volumen. Wenn Du allerdings den Plan hast auf der schnellen Trainingsrunde die 10km
in unter 45 min zun fahren ist keines der beiden das richtige Boot. Wir brauchen bei unseren abendlichen Runden für die 12km um die
65 Minuten. Wenn wir es krachen lassen auch mal unter 63 Minuten. Wir, alten Männer (Ü50), haben eben nicht mehr die Spritzigkeit.
Aber ich glaube, ich schweife ab. Deine Frage war. Was spricht gegen den Steamliner. Nichts!
Dieses Boot fahren wir bei ALLEN Bedingungen die sich auf dem Sund und der Ostsee bieten. Dabei ist es egal ob Wellen groß, klein. lang, kurz, hackig oder weich sind. Genauso ist es mit dem Swift. Wir Stralsunder fahren auch dieses Boot bei jedem Wetter. Lediglich unser Quereinsteiger (Ruderer) tut sich bei Kabbelwellen mit seinem Swift schwer. Er schwimmt halt gerne mal;-)
Was aber eindeutig FÜR den Swift spricht...Länge läuft... vor allem auf der Welle. Da und genau da geht er wie die Sau. Dank Unterflursteuerung ist er deutlich spurtreuer als der Streamliner. Aber das wars auch schon. Für den Streamliner spricht eindeutig die Verarbeitung. DA sind ganze Welten dazwischen. Während der Streamliner einen absolut ebenen Bootskörper hat, ist der Swift, zumindest das was ich bisher gesehen habe, ein Wellenmeer. Sowas hab ich selten gesehen, und deshalb hab ich den bisher nicht auf dem Einkaufszettel. Der Ehrlichkeit halber. Ich habe meinen Streamliner vorige Woche verkauft (hatte seit Markteinführung vier verschiedene gefahren). Fahre wieder meinen alten Seabird Sport 600. Und siehe da törö, der ist genauso schnell. Also die Erde ist rund und verschiedene Mütter haben schöne Töchter.
Am Ende entscheidet eine Probefahrt. Gerne in Stralsund. Wir haben diverse Bötchen zur Auswahl.
Apropos Probefahrt: [www.youtube.com]
Schau mal hier. Das ist so ein Projekt. Dafür könnte ich schwach werden. Die Probefahrt (erste Hälte des Videos) war schon mal 10 Punkte!!!
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
16. September 2016 08:11
Hallo Achmed,

danke für die guten einschätzungen und das nette Video.

Wie würdest du den Seabird H 2o zu den oben genannten Booten beurteilen.

Glückauf von der schönen blauen Ruhr an die Küste , Uli.
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
16. September 2016 10:39
Zitat
Benat
Wie sind nun deine praktischen Erfahrungen mit dem Swift?
Ist er mit 46 cm Breite nicht zu kippelig, vor Allem bei höheren Wellen?
Was spricht eigentlich gegen den Streamliner von Lettmann?

Dieser dürfte aufgrund der Breite von 52 cm vielleicht ein Bisschen langsamer sein,
dafür aber deutlich höhere Sicherheitsreserven aufweisen!

Wo kommen denn diese Zahlen her? Der Probst Swift hat die gleiche Maximalbreite wie der Streamliner. Den Probst Swift bitte nicht mit dem Plastex Marathon Swift (Master-Rennkajak) verwechseln. Die Breite der Wasserlinie ist beim Swift allerdings geringer als beim Streamliner (ca.45 cm bei 75 Kilo Zuladung). Deswegen hat er im Flachwasser auf kürzeren Strecken wahrscheinlich einen Vorteil (längere und schmalere Wasserlinie). Außerdem ist der Swift für Paddler mittleren Gewichts gebaut. Zu lange oder schwere Leute passen mitunter gar nicht ins Cockpit.

Trotzdem ist der Swift nicht kippelig, weil die 7 cm Breitenzuwachs über der Wasserlinie eben Sicherheitsreserven darstellen.

Das Boot, das Achmed im Video fährt (der 'Oribi'), ist auch 52 cm breit, aber weniger stabil als der Swift, weil die Wasserlinienbreite bei meinem Gewicht nur noch bei 42cm liegt. Achmed ist für dieses Boot deutlich zu groß und schwer, weswegen er eine etwas hochskalierte Lösung braucht.

Geschwindigkeitsvergleiche sind schwierig anzustellen. Ich habe mal diesen Oribi systematisch mit dem Stellar SES (42 cm breiter Elite-Surfski) verglichen. Dazu bin ich bei Windstille auf dem Baldeneysee mit beiden Booten je zwei mal 1000m bei genau 156 Durchschnittspuls gefahren (fliegender Start). Der Stellar kam beide Male auf 11,6 km/h, der Oribi ein Mal auf 11,4 und ein Mal auf 11,3 (beim zweiten Mal hatte ich Kraut im Steuer). Es war also schon ein klarer Geschwindigkeitsunterschied da, der auf 20 km Flachwasser etwa 2-3 min Unterschied zwischen den Booten bedeuten würde. Allerdings sähe das bei Wellen wieder vollkommen anders aus: ich zumindest wäre im relativ stabilen Oribi viel schneller als mit dem doch schon ziemlich kippligen SES. Bei einem Eliterennpaddler dagegen müssten die Wellen schon wüst sein, damit er im stabileren Boot schneller wäre. Schließlich ist die Flachwasser-Differenz zumindest in diesem mittleren Geschwindigkeitsbereich nicht weltbewegend.

Gruß, Arnim
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
17. September 2016 08:19
Danke für die Erfahrungen!
Mich würde ein Vergleich zum schlanken Barracuda von Prijon interessieren, der als ziemlich flott, aber auch
relativ kippelig bekannt ist.
Anonymer Teilnehmer
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
18. September 2016 09:14
Derda ist ein Wanderboot mit dem inzwischen typischen Prijon-Knickspant. Ganz sicher nicht schlecht, aber genauso sicher nicht mit den oben genannten vergleichbar.
Gabs mal einen Meinungsaustausch zu.

Was den Werbetext anbetrifft wird man sinngemäß identische Aussagen zu völlig unterschiedlichen Booten finden. Für die "schnelle Feierabendrunde", für "erfahrene Paddler / welche, die es werden wollen" ist ohne weiteren Kontext wertlos. Die Texte sind jeweils für ein bestimmtes Klientel formuliert, das sich für das Boot wohl interessieren wird. Vor dem Hintergrund liest sich das dann schon etwas informativer: Ein Vajda Accelero ist lt. Ansicht eines Händlers am Start schnell, der um Welten sicherere Streamliner dagegen ist schon eine "Renn-Maschine" ... für cholerische Wanderpaddler, die es satt haben, auf jedem Anpaddeln die letzten zu sein. Und beim Baracuda sollte man sich Zeit lassen, sich daran zu gewöhnen, weil man vorher sicher einen Dayliner oder Capri hatte. Er wird also logischerweise viel sicherer sein, als ein Neumenn Escape, der sich "durch seine hohe Kippstabilität" auszeichnet, was jeder bestätigen wird, der weiß, dass Willy auch Boote wie den Kolibri verzapft hat.

Noch lustiger sind die Klassifizierungen von Kippligkeit bzw. dem Gegenteil, der Stabilität. Der schnelle Fisch rangiert bei Prijon unter "2", der Hausnummer für die Jungs mit Top-Motorik, denn kleiner ist nur noch die "1" *.
Die "2" erreichen außerdem auch ein Vajda-Accelero, ein Nelo-Moskito und ... ein Streamliner. Ein 1er Gatz-Yoho liegt dagegen bei "4", so wie ein Biskaya oder ein M-Sonic die beide auch jeweils mit "4" eingeschätzt werden. Trotzdem wage ich mal die Vermutung auszusprechen, dass es Leute gibt, die Spaß in ihrem Streamliner haben, in dem scheinbar viel stablileren M-Sonic schon herbe Schwierigkeiten bekämen, in einem Moskito nicht einen Moment die Hand vom Steeg nehmen könnten, und sich im Baracuda fragen würden, um was die so ein Bohei machen.

Ähnlich die Geschwindigkeitsskalen. Der Baracuda, voll auf Anschlag (mehr geht also nicht, jedenfalls nicht bei Prijon). Lettmann ist mit dem sicher schnelleren aber immer noch sehr sicheren Streamliner schon zaghafter, denn man möchte ja noch etwas Luft lassen, z.B. für die Speedmachne, die wieder "6" erreicht ... und damit auf Augenhöhe mit dem Gatz-Yoho liegt. Alles klar?

Sämliche Schlüsse die man bei unterschiedlichen Herstellern aus diesen Zahlen und den Beschreibungen ziehen könnte, werden zwangsläufig zu Enttäuschungen führen. Solange das Wasser noch so warm ist, wäre es also Zeit für die ersten Probefahrten, und um dann die Wünsche etwas präzisieren zu können.

hau rein Alter
Chris


* Die Null ist für polynesische Va'as mit zuhause vergessenem Ausleger reserviert.
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
18. September 2016 15:32
Chris,
der heutige Barracuda RS ist ein vollkommen anderer Barracuda als der, auf den sich der "Meinungsaustausch" von 2005 bezieht. Der war aus PE, und den stellt Prijon seit einiger Zeit nicht mehr her.

Gruß
Gerd
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
18. September 2016 19:25
Hallo ULK,
tja mit der Beurteilung von Booten ist das so eine Sache. Der H2O ist ein richtig gut gemachtes Seekajak. Meiner Meinung nach gehört dieses Boot mit keiner Faser in einen Vergleich mit den beiden o.g. Es ist einfach nicht fair ein komplett ausgestattetes Seekajak mit den beiden doch eher sparsam ausgestatteten "Fahrmaschinen" zu vergleichen. Wer den H2O bei der abendlichen Trainingsrunde um den
10km Kurs jagen will, wird nicht enttäuscht. Dieses Boot läuft echt gut. Auf die Streckenlänge sind die oben beschriebenen 0,4-0,6 km/h in der Addition doch erheblich zu spüren. Meiner Meinung nach gibt es derzeit eine Menge gut gemachter Kajaks. Nur keines kann die Physik überlisten. Und der Maschinenraum sollte auch bereit sein das Potential des Bootes zu bedienen. Ohne irgendjemanden auf die Socken zu latschen, versucht es erst mit mehr Training und besserer Physis. Es ist manchmal erstaunlich wie schnell es mit diversen Booten gehen kann. Und immer erst Probefahrt machen. Dann klappts auch mit dem Spaß am paddeln. Und Glück auf!
Beste Grüße vom Strelasund von Achmed
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
20. September 2016 22:58


Moin Achmed ,

noch mal danke für deine,für mich kompetente, Einschätzung des Seabird H 2O.
Heute mittag habe ich eine Probefahrt gemacht und ihn zu einem fairen Preis gebraucht gekauft.
Habe einige Testfahrten mit verschiedenen Seekajaks gemacht und vom Preisleistungsverhältnis
war er für mich ein akzeptabler Kompromiss.
Die Krux ist, meine Frau will auf einmal auch paddeln und ein stabiles flottes Boot fahren.
Da ich in Bälde in der Klasse Ü 70 fahre,wollte ich auch ein Boot , was mir bei Wind und Welle ein
bischen Spaß macht .
Bisher fahre ich mit schnelleren Seniorenkajaks die sogenannten flotten Abendrunden, auch ab und zu
mal längere Törns.
Gerne halt im Urlaub auf der Schlei , Bodensee und Anfang Oktober vielleicht noch Peenestrom,Achterwasser/Usedom.
Im nächsten Jahr komme ich mal bei eurer Hiddensee - Woche vorbei .
Ich befürchte, wahrscheinlich muß ich meiner Frau noch ein passendes Boot kaufen.

Glückauf und Ahoi von der blauen Ruhr , Uli .
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
30. September 2016 16:05
Hallo Arnim,

nun weiß ich nicht, ob schon darüber gesprochen wurde hier: kannst Du vielleicht mal etwas zur Entstehung vom "Oribi" erzählen? Und zu "Antelope Kayaks"? Dem Logo in Deinem Profil zu urteilen, müsste beides Deine Schöpfung sein! Oder kann man sowas als Bausatz oder fertig beziehen? Sehr schönes Holz und Finish übrigens!

Im Video wird er ja mit dem V8 gefahren. Wäre der richtige Vergleich nicht etwa der V10 Sport oder V10? Der SES, mit dem Du ihn im Text vergleichst, spielt ja doch in einer anderen Klasse...

Ahoi und Danke,
Flatwater
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
04. Oktober 2016 15:03
Hallo Flatwater,

Antelope Kayaks ist einfach nur eine selbsterfundene Sammelbezeichnung für die von mir entworfenen Boote, mit der Thompsongazelle als Logo. Als ich Ende 2009 anfing, mit Kayak Foundry Boote zu zeichnen, war ich vorher einige Wochen in Kenia und Südafrika gewesen und hatte dabei auch eine Menge Antilopen gesehen ... elegante, schnelle Tiere, und so sollen meine Boote auch sein und aussehen (ob sie es dann tatsächlich sind, ist natürlich Geschmackssache winking smiley). Die Modelle erhielten dann vielfach Namen nach Antilopenarten. Aber z.B. nicht der Swift, der ja von Probst gebaut und verkauft wird. Alle anderen Modelle existieren nur als handgearbeitete Leisten-Unikate. Überwiegend umgesetzt wurden meine Entwürfe von Rüdiger (ein Searacer, ein Rennseekajak, ein Master-Rennboot, ein sehr schneller Zweier und zuletzt ein Surfski). Auch Henning hat bereits drei Boote gebaut, eine leicht modifizierte Version des Swift sowie eben zwei 'Oribis'.

Der Oribi sollte ein schneller und gleichzeitig sehr wendiges Boot für rauhe Bedingungen werden, das auf allen Kursen gut gefahren werden kann, also z.B. nicht nur downwind. Entworfen habe ich das Boot für Henning, der ein noch halbwegs stabiles Boot wollte: der Oribi ist da sozusagen neutral; wenn du dich reinsetzt und komplett steif machst, fällt du ganz langsam zur Seite ... das Boot hilft dir also nicht, reißt dich aber auch nicht rein. Mit Hüfteinsatz im tatsächlichen Betrieb ist es (bei 52 Max. Breite) trotzdem noch sehr stabil, wie ich gerade am Samstag beim Dutch Coast Race erlebt habe. Da die Wasserlinienbreite aber bei meinem Gewicht nur etwas über 42 cm beträgt, ist das Boot trotzdem sehr schnell. Insofern hat das Konzept Ähnlichkeit mit Wildwasser-Rennbooten, was man ja auch sieht.

Hier ein Link, der die Entstehung des Bootes dokumentiert:

[get.google.com]

Da sieht man, dass Henning sich etwas hat einfallen lassen, um den Bau zu beschleunigen, nämlich die Gegenformen zu den Formspanten. Die ermöglichen eine rasche Fixierung der Leisten durch Keile, ohne dass man Nageln muss. Und weil er beweisen wollte, dass er mit dieser Methode wesentlich schneller sei, hat er in einem Winter zwei Boote auf derselben Helling gebaut, eins davon für mich ... (danke noch mal an Henning!).

Ich hatte das Boot zwar als Kajak mit geschlossener Sitzluke entworfen, wollte mein eigenes aber als Hybrid-Surfski mit einem entsprechend halb-offenen Cockpit. Dessen Form haben wir an einem Wochenende bei Henning zusammen ausgeknobelt. Man muss sich für ein Surfskicockpit etwas Zeit zum Testen des Schwerpunkts nehmen, denn wenn die Sitzmulde erst mal fertig ist, kann man an der Sitzposition nicht mehr viel machen. Dazu haben wir die beiden noch ungeschliffenen und unlackierten Bootshälften mit Panzerband zusammengeklebt, sind in ein Schwimmbad gegangen und haben dort ein paar Sprints gefahren. Danach haben wir dann das Cockpit endgültig ausgeschnitten. Die Stizmulde ist bei beiden Booten so gestaltet, dass ein Bumfortable Seat genau reinpasst. Auch Henning hat das Hybrid-Cockpit übernommen, wobei er aber noch Schenkelstützen und einen Süllrand für eine Halbspritzdecke hinzugefügt hat.

Im Renneinsatz war das Boot bisher durchaus erfolgreich. Ich habe (noch ohne eingebautes Steuer, nur mit einer Stabi-Flosse) damit im Frühjahr die Dessauer Berg- und Talrallye gewonnen, und Henning mit seiner Version vor einer guten Woche die Langstrecke des 1000-Seen-Marathon (in einem Tempo, bei dem er auch die Marathondistanz gewonnen hätte). Wg Downwind: Beim Ostseecup in Warnemünde und beim Dutch Coast Race war ich zwar nur unter 'ferner liefen', aber das hat viel mehr damit zu tun, dass man ohne Üben in Wellen eben kein guter Surfskifahrer wird ... nicht die Schuld des Bootes, das mir jedenfalls auch in rauhen Bedingungen immer schnell und voll kontrollierbar erschien. Das gut angepasste Cockpit mit dem Bumfortable gibt mir ein exzellentes Bootsgefühl, ein 'Drinsitzen' im Gegensatz zum 'Draufsitzen' bei herkömmlichen Surfskis, das ich persönlich bevorzuge.

Klar hätte man in Stralsund auch einen direkten Vergleich zum V8 Pro (580 cm wie der Oribi, nicht mit dem V8 verwechseln) machen können, aber darauf war ich nicht gekommen. Der Vergleich mit dem Stellar zeigt aber, dass es nicht schwer ist, schnelle Boote zu bauen ... die Herausforderung ist, dass stabile Boote immer noch schnell sind (sofern man Speed schätzt, ist ja nicht jedermanns Sache).

So weit dazu ... wenn du Interesse an Entwürfen hast, schreib mir.
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
04. Oktober 2016 23:19
also das ist jetzt mal eine schöne Erklärung wo man kaum noch was hinzufügen kann. Rüdiger sagte mal das man ein Boot eigentlich zweimal bauen muss um die Fehler optimal zu verbessern....und so haben wir es auch ganz gut hinbekommen und sind mit dem Gesamtkonzept super zufrieden. Diese Art Sitzschale wollte ich schon in älteren Projekten umsetzen,aber durch die Zusammenarbeit mit Arnim viel es leichter das anzugehen. Der Sitzkomfort ist echt klasse,sehr guter Bootskontakt und wenig Volumen im Cockpit. Einmal im Wasser brauch man nur den Bug anheben um schnell das Cockpit zu leeren. Die VKV Seagull z.B. haben ja auch das hintere Schott etwas schräg und bündig mit dem Süllrand. Der Ausschnitt vom Cockpit ist schön lang so das man prima raus und rein kommt, aber durch die noch Abdeckung der Füsse das Gefühl von Trockenheit hat. Die Oribi fährt ganz weich und berechenbar mit einer sehr guten Gleitfähigkeit. Selbst in der Schwaanhavel waren die Bedenken des "starken Saugen" im Flachwasser unbegründet. Alles in allem ein Boot mit großem Einsatzgebiet. Wir sind uns sicher das mit stärkeren und technisch besseren Paddlern natürlich noch mehr rauszuholen ist. Und die nicht auf Speed gehen , genießen einfach die Feierabend Runde cool smiley

Gruß Henning
Re: Lettmann Streamliner o. Ä.
05. Oktober 2016 14:44
Zitat
Vertigo
Wir sind uns sicher das mit stärkeren und technisch besseren Paddlern natürlich noch mehr rauszuholen ist.
Gruß Henning

Hey Henning,

naja, Deine Zeit (glaube 6:11 über die lange Strecke beim TSW) muss erst mal ein stärkerer und technisch besserer Paddler toppen.

Grüße Bernd
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