Wasserwanderrastplätze oder Biwakplätze

Hallo Forum. Also, irgentwie komm ich nicht weiter . Weder hier noch bei google. Ich hab mal gehört da soll es in MV und Brandenburg(oder vielleicht noch sonst wo) sogenante offizielle Biwakplätze oder Wasserwanderrastplätze geben speziell für Paddler, die von den entsprechenden Ländern eingerichtet wurden. Die sollen kostenlos sein, man darf halt vielleicht nur für eine Nacht dort bleiben oder so. ( Ich mein, das klingt irgentwie alles wie im Traum, ist doch normalerweise in Deutschland alles verboten was Campen anbelangt...) Hat da jemand von Euch einen Link wo solche Plätze aufgelistet sind mit weiteren Infos? Wäre Euch sehr dankbar.
Euer Urban

Hallo Urban!

Hast Du Dein Betreff (Wasserwanderrastplätze oder Biwakplätze) schon einmal bei Google als Suchbegriff eingegeben? Ich habe es aus Neugier einmal gemacht und war über das reichhaltige Ergebnis erstaunt.

Gruß Jürgen

Natürlich. Das ist es ja eben. Aber unter diesen Begriffen find ich nur Seiten die alle möglichen "Rastplätze" und Campingpllätze angeben, meistens privat. Ich weiss nicht so recht. Es könnte auch sein , dass diese Biwakplätze auch von der Nationalparkverwaltung oder irgeneiner Naturschutzbehörde angelegt wurden. Ich meine auch gehört zu haben, dass man auf Wasserwanderrastplätzen nur tagsüber verweilen darf, während man auf Biwakplätzen auch eine Nacht nächtigen darf, irgentwie in diesem Wortlaut. Hat nix mit Camping im üblichen Sinn zu tun, auf jedenfall kann man diese öffentlichen Einrichtungen umsonst benützen, nach gewissen Regeln.

Gehe mal auf diese Seite " [www.flussinfo.net] " , Vielleicht hilft es dir.

Gruß Albatross

Hallo Urban,

Ungefähr Ende der 90er Jahre richteten Meckpom und Brandenburg mittels ABM diese Plätze ein, um Reisepaddlern ein paar Stützpunkte außerhalb der kommerziellen Zeltplätze zu geben. Vor allem auf der Seenplatte und an der Havel gab es an schönen Punkten welche. Dem anfänglich lautstarkem Eröffnen folgten bis heute zahlreiche Verlegungen und Schließungen: teils, weil plötzlich Inseln einen Besitzer hatten und der sein Eigentum einzäunte, teils, weil nahe Zeltplatzbetreiber um ihren Gewinn fürchteten, aber auch, weil Allesegalpaddler den Wald rundherum buchstäblich verwüstet haben. Da sah die Schonung aus wie eine Balkantoilette, fürs Lagerfeuer wurde rigoros abgeholzt, und wenn kein Trockenholz da war, ist manchmal auch die Hütte verheizt worden. Waldbrandstufe? Morgen sind wir doch weit weg. -

Nein, nicht alles waren Paddler, die Dorfjugend gab sich genauso, aber viele kostenlose Rastplätze der ersten Jahre gibt es deshalb nicht mehr. Ort und Zahl der Plätze wechsel(te)n von Jahr zu Jahr. Die noch existieren, sind teilweise von den Gemeinden eingerichtet worden. Diese Plätze haben oft ein Sanitärgebäude mit Toilette und warmem Wasser, an dem ein Schild hängt, wer den Schlüssel hat. Der kassiert dann von Dir so etwa drei Euro und hofft im Stillen, daß Du den Rest der gesparten Zeltplatzgebühr in der Dorfkneipe läßt. Eine allgemeine Richtlinie, das ist ein Biwakplatz, der ist kostenlos und steht unter der Schirmherrschaft des XY-Ministeriums für Paddler, gibt es, glaube ich, nicht.

Solche Plätze kenne ich in Mecklenburg von der Tollense (Sanzkow) und in Brandenburg von der Dahme (Märkisch Buchholz). Flussinfo.net ist gut, und der Jübermann führt sie auch alle auf; bloß aktuell müssen die Listen sein. Ansonsten frag mal im Forum von [www.faltboot.de] danach. Dort sitzen die Binnenpaddler, die diese Plätze kennen und Klagelieder wie dieses hier [www.faltboot.de] über geschlossene Biwakplätze anstimmen.


Gernot

Hallo Urban!

Geht es Dir nur um die Rastplätze, oder planst Du eine Tour?
Gernots Beitrag ist nicht zu toppen. War für mich auch sehr informativ.
Ich kenne nur einen Platz an der mittleren Warnow und an der Elde- Wasserstraße. Da bin ich mal auf einer Radtour vorbeigefahren. Ob man dort kostenfrei übernachten kann, weiß ich nicht.
In der Seenlandschaft von Meckpom sind mir keine Zelt - oder Biwakplätze in den letzten 5 Jahren aufgefallen.
Vorhanden sind diese nur bei Kanuvermietern oder eben auf Campingplätzen. Bevorzugter Platz dann neben dem Klo oder der Mülltonne.
Die anderen Plätze werden an Dauercamper vergeben. Falls es um eine Tourenplanung geht und nicht mehr als zwei Zelte aufgestellt werden, melde Dich bei mir. O.

Hallo!
Danke für Eure Beiträge!
Ich kauf mir glaube ich sowiso die Jübermann Karte, wenn da solche Plätze mit drinstehen wäre super. Andererseits komme ich eigentlich mit der Generalkarte gut aus . Also, ich habe vor, (meiste Zeit allein) dann im Frühjahr bzw ab Mai, vom Stetiner Haff Richtung Berlin und Spreewald zu paddeln, wieder nordwärts durch die Seenplatte und westwärts nach Hamburg und schliesslich nach Schiermonikoog, wo ich mein Boot lassen könnte. Wisst ihr, für Übernachtung bezahlen hab ich noch nie gemacht ausserhalb von grosen Orten, allerdings habe ich ein gewisses Verständniss dafür entwickelt dass Wildzelten nicht gern gesehen wird. Wie Gernot schon gesagt hat, an vielen Plätzen Müll, verwüstete Umgebung und Scheishaufen und Toilettenpapier überall!
Gruss Urban

Vorweg ;
ich kenne keinen offiziellen Platz auf dem man Gratis Zelten darf.

Ich als DKV Mitglied plane meine Touren meist so das ich auf einer DKV Station zelten kann .
Eine DKV Station ist immer auf einem Kanuvereinsgelände. Zumindest fast immer.
Für ein paar Euros oder teils auch umsonst .

Unter Vorzeigen des Mitgliedsausweises (ist aber selten ,kommt drauf an wer da gerade ist )

Hat den absoluten Vorteil das es meist nicht überfüllt ist ,weil du ja auf Vereinsgelände bist .

Im Jübermann stehen dann auch noch gleich die Telefonnummern bei , falls du dich vorher anmelden möchtest(Zu Empfehlen )

Dann gibt es natürlich auch Touren wo es gar keinen Verein in der Nähe gibt .
Da hilft dann wieder der Jübermann ,also du siehst du kommst um den nicht rum

Das heißt dann Campingplatz neben dem Klo

Nobse

Die Jübermann-Karten sind gut. Was dort steht, kann man in der Regel ernst nehmen. Ansonsten findet man immer einen Platz, auf dem mit Sonnenuntergang aufgebaut werden kann und mit Sonnenaufgang wieder abgebaut. Nur sollte man wie überall keine Spuren hinterlassen. Matthias

Ja, hab mir jezt die Karten gekauft von jübermann, alerdings nicht den Atlas. Und da steht auch in der Zeichenerklärung neben dem Dreieckzeichen (ohne dem Kringel drumherum) "Biwak, meist nur eine Nacht erlaubt", oder sowas ähnliches. Das heisst doch, dass es umsonst ist, oder? weil wenn es was kosten würde, dann gäbe es doch keine Beschränkung was die Anzahl der Nächte anbelangt, oder hab ich da was übersehen.
Ansonsten: Matthias hat schon Recht: Was niemand weiss macht niemand heiss. Und Wald gibts genug.
Gruss Urban

"Das heisst doch, dass es umsonst ist, oder? weil wenn es was kosten würde, dann gäbe es doch keine Beschränkung was die Anzahl der Nächte anbelangt, oder hab ich da was übersehen.

Hai Urban,

vielleicht hast du übersehen, dass auch die Betreiber eines Wasserwander- oder Biwakplatzes Kosten haben, auch für eine Nacht. Sie sind, wenn vielleicht auch in bescheidenem Rahmen für die Infrastruktur verantwortlich, für die Toilettenreinigung, die Müllentsorgung, Stromversorgung etc. Das alles ist für lau nicht zu haben. Oder wovon lebst du?

der Werner

Honi soit qui mal y pense

Hallo Werner. Das meinte ich nicht. Klar kostet Service erwas, muss auch so sein . Aber warum steht in der Zeichenerklärung "meistens nur eine Nacht"? Wenn ich ein Zeltplatzbesitzer wäre, wäre ich doch froh wenn er lange bleiben würde, oder? Ich frage mich nur, was Jübermann mit diesen "nur eine Nacht" Biwakplätzen meint. Hab mir nur gedacht, dass es solche sind, die nichts kosten und wo auch nur ein Dixi Klo rumsteht und man seinen Müll selber mitnehmen muss ohne Wasser und Strom. Hätt ja sein können, aber ich ruf vielleicht bei Jübermann mal an.
Gruss URban

Hallo Urban,

das ist, glaube ich, nicht so klar getrennt. Es gibt nach wie vor Biwakplätze, wo man abends ankommt und morgens geht und das niemanden kümmert (an der Tollense gibt es solche an den Brücken zwischen Friedenthal und Kessin und zwischen Tückhude und Wietzow), bloß sind im Lauf der Jahre nur wenige übriggeblieben. Die haben Schutzhütte und Feuerstelle, ohne bewirtschaftet zu sein, und sind nur „nur für eine Nacht“. Die im Dorf liegenden, die ich oben meinte, haben besseren Service, und da freut sich der Bewirtschafter eher über Besuch. Schau mal in der Jübermannkarte, ob das Dorf-Biwak von Märkisch Buchholz (an der Dahme 40 km südöstlich von Berlin) und die beiden Waldplätze an der Tollense (5-10 km nördlich von Altentreptow) verschiedene Zeichen haben. Daran müßtest Du es rauskriegen.

Gernot

Ich glaube mal gelesen zu haben das Biwakplätze zB in Mecklenburg Vorpommern vom Land Unterstützt werden und man dort "vergünstigt" nächtigen darf, allerdings nur eine Nacht .

Da es ja so gedacht ist das der Wasserwanderer EINE Übernachtungsmöglichkeit hat und sich dort nicht Urlauberisch einnistet.

Jedoch sind diese Plätze auch bewacht .

Wenn du aber was rausbekommst ,lass es mich bitte wissen .

Nobse

Da kann man ja nur froh sein, dass ihr Wessis und Neueinsteiger euch in MV und BB nicht auskennt. Ansonsten wären all die vielen schönen "schwarzen" (wo die Eingeweihten nur wissen, dass sich kein Grüner, kein Touri und kein Förster blicken lassen) und offiziellen "Umsonst"-Plätze nicht mehr!><
Ich bin in diesen Gefilden nun schon mehr als 25 Jahre unterwegs - aber bezahlt für einen "Auf dem Präsentierteller-Platz mit nervigen Mode-Natur-viel Geld und teures Boot und teure Ausrüstung hab-Fuzzis" hab ich bislang nur, wenn diverse Mitreisende mal wieder warm duschen wollten. Die Flucht vor der West-Invasion haben wir dann aber wieder nach spätestens einer Nacht ergriffen. Soviel dazu.
Und schöne Umsonst-Plätze gibts dort nur mal Gedächtnis-Geschätzt mindestens an die über 150. Und das ist sogar untertrieben.
Und wann der Ranger kommt, erfährt man beim Nachbarn - wenn man fähig ist zu fragen ...
Dass diese Plätze bei den Invasoren so wenig bekannt sind, liegt einfach daran, dass die, welche sie nutzen, sie so behandeln und verlassen, als wären sie nie da gewesen. Und damit dies so bleibt, wird nicht verraten, wo sie sind.><

Na toll auf dich hat die Paddelwelt noch gewartet .

Wessis -Ossis , wo lebst du denn ?

Hast du den Knall noch nicht gehört ?

Nobse

wali schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da kann man ja nur froh sein, dass ihr Wessis und
> Neueinsteiger euch in MV und BB nicht auskennt.
> Ansonsten wären all die vielen schönen
> "schwarzen" (wo die Eingeweihten nur wissen, dass
> sich kein Grüner, kein Touri und kein Förster
> blicken lassen) und offiziellen "Umsonst"-Plätze
> nicht mehr!><
><

Hallo Wali,

ich "liebe" diese Schwarzcamper, die überall ihre @#$%&e und ihren Müll hinterlassen.

Offizielle Wasserwander-Rastplätze sind z. B. im Jübermann eingetragen.

Gruß

Horst

(seit 15 Jahren ein "Wossi")

Hallo Wali,
als Schweizer musste ich leider feststellen, dass sich hier bei uns Schwarzafrikaner in der Regel wesentlich besser behandelt fühlen als sehr oft "Ossis und Wessis" untereinander.
Mit Einstellungen wie Deiner ist das aber auch nicht verwunderlich.

Klar, ich schreibe Geheimtips fürs Wildcampen auch nicht irgendwo rein, aber wem ich Vertrauen kann, dass eben nicht alles verschmutzt und "verschissen" zurücklässt, der wird diskret meine Tips in meiner Heimat erhalten.
Dazu muss ich aber die Leute etwas besser kennen.

Aber einfach ungegefiltert auf Wessis loshauen ist genau so schlimm wie die Wessis oft auf die Ossis runterschauen und hauen.

Wenn ich hier in Bern meine Haare schneiden lasse, macht das mir eine junge "exostdeutsche" Frau, die in die Schweiz gekommen ist mit ihrem Mann und Kind, weil sie zu Hause keine Arbeit fanden von der sie leben konnten und in Westdeutschland schlecht behandelt wurde.
Hier habe sie noch nie den geringsten Rassismus festgestellt sagte Sie mir letzthin, obwohl es ihn in ganz kleinen Kreisen auch gibt aber halt stark eingegrenzt.

Aber es braucht halt immer zwei, um nicht miteinander auszukommen.

Die Mauer ist in den Köpfen halt immer noch da, leider!

Gruss Paul

Nun ja, Paul,

dass es Persönlichkeiten gibt, die es brauchen, Mauern im Kopf zu kultivieren, ist offensichtlich.

Doch von diesen auf "die Köpfe" allgemein zu schließen, wäre auch dumm.
Zum Glück kann man ja auch andere Erfahrungen machen, wenn man sie denn machen will. Und Du kannst, wenn du willst, mit Paddlern aus Ost und West, Nord und Süd, Italien, Tschechien, Russland und Schweden, Bergregionen und Tiefländern, Ärzten und Physiotherapeutinnen, Männern und Frauen, Erwachsenen und Familien gemeinsam paddeln.

Ob man einem Posting, wie dem vom "wali", soviel Bedeutung beimessen muss, das man es verallgemeinert, das entscheidet man auch selbst. ;-)

Einen schönen Sonntag noch wünscht
Christoph

Hallo Christoph,
ich paddle ja mit allen, merke auch meist wenig von der alten Mauer, aber trotzdem ist sie verbreiterter als bei uns der "Rötigraben"!
Ich meine das auch nicht allgemein, aber habe es doch oft erlebt und merke auch, dass oft Ossis zuerst nicht sagen wollen, dass sie aus dem Osten kommen. Warum wohl?

Wir haben ja hier den sogenannten "Röstigraben" zwischen Westschweiz (französisch sprechend) und Deutschschweiz.
Nur, der ist verbreiterter bei den Welschen als bei uns, weil eigentlich die meisten Deutsschweizer etwas Französisch sprechen, die meisten gut und viele wie ich eher beschränkt.
Versuche mal einem Westschweizer deutsch zu entlocken! Die lernen in der Schule gleich lange deutsch wie wir Franz.
So stur sind halt nun mal Menschen.

Gruss Paul