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Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage

geschrieben von JoachimS 
Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
21. Juni 2017 10:09
Hallo zusammen,

seit einigen Jahren schon interessierter Mitleser in diesem Forum, habe ich mich nun angemeldet, da sich mir eine Verständnisfrage zum Bootsvolumen stellt.

Hier vorab eine Beschreibung der Situation:
Meine Frau und ich paddeln schon seit Jahren hauptsächlich auf größeren Binnenseen und, bei Gelegenheit und schönem Wetter, entlang der Küste. In der Regel handelt es sich dabei um Tagestouren, also ohne nennenswertes Gepäck.
Wir sind mit unseren PE-Booten (Rainbow Laser und Necky Looksha Sport LV) soweit und für unsere Ansprüche eigentlich sehr zufrieden, träte nicht bei meiner Frau regelmäßig ein Problem von Handgelenksschmerzen nach/bei längerer Belastung auf.
Daraus resultierend entstand der Gedanke, zusätzlich ein langes, leichter laufendes Kajak anzuschaffen, welches bei gemeinsamen Touren von meiner Frau kraftschonender bewegt werden könnte, gleichzeitig, nach vertretbaren Umbaumaßnahmen, aber auch mir für allein unternommene Fahrten zur Verfügung stünde.

Ich bin 185cm lang, bei, je nach Witterung und Bekleidung, 80-85kg Lebendgewicht. Meine Frau kommt mit 152cm und 48kg brutto aus.

Ich habe mich mit diversen Einlassungen hinsichtlich Bootsgröße und Volumen beschäftigt, um die, zumindest theoretische, Machbarkeit abzuschätzen. Ich habe dabei gelernt, dass das Bootsvolumen zu mindestens 30%, besser 40%, in Gewicht genutzt werden sollte, um eine sichere Bootsbeherrschung zu gewährleisten.

Bei der Gewichtung des Volumens in der Vorauswahl eventuell geeigneter Boote ergibt sich für mich die eingangs angesprochene Verständnisfrage: ein großer Teil des Volumens befindet sich außerhalb des Wassers. Bei manchen Booten gleichen Typs, welche in verschiedenen Größen angeboten werden (z.B. Lettmann Biskaya MV/LV), scheint das Mehr-Volumen hauptsächlich aus einem höheren Oberdeck zu resultieren. Das benetzte Unterschiff unterscheidet sich nur minimal, wenn Länge und Breite sehr ähnlich sind.

Geht es bei der Volumenbetrachtung allein um Auftauchverhalten und Windanfälligkeit?

(Jedenfalls erfüllen unsere derzeitigen Boote in der derzeitigen Nutzung nicht die genannten Anforderungen (Laser:395l / Looksha:295l). Bei den oft angetroffenen "Ententeichbedingungen" völlig unrelevant, haben wir das aber auch darüber hinaus nie als nachteilig empfunden.)

Ich würde mich freuen, wenn jemand mir einleuchtend weiterhelfen könnte.

Joachim
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
21. Juni 2017 10:21
Moin,
nur ganz kurz. Gehe bei Deiner Frau nicht über 275 l (Shoreline, Altantic LV dürfte ähnlich liegen,...) Es gibt mittlerweile prima kleine Seekajaks. Die Zuladung ist kein Problem. Das Problem ist meist die Größe der Päckchen und der Ausrüstung. Ich bin (167cm 60 kg) viele viele Jahre mit dem Shoreline (275 l ) sowohl ohne, als auch mit Gepäck prima an den Landen entlang gepaddelt. Nun, mein CetusLV ist größer, aber der wäre mit seinen 292 l (oder so) zu groß für Deine Frau. Ihr packt ja keine Goldbarren ins Boot. Vielleicht sollte sie auch mal ein anderes Paddel probieren und ihre Paddeltechnik überprüfen?

Viel Glück
Anke


***

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Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
21. Juni 2017 13:13
Mahlzeit,

ich würde den Grund für die Handgelenksschmerzen auch eher beim Paddel, als beim Boot suchen. Was habt ihr denn da am Start? Vielleicht kann man da ja etwas tun.

Das mit dem Volumen ist etwas komplexer, als nur Windanfälligkeit und Auftauchverhalten. Wobei ersteres sicher eine Rolle spielt, letzteres eher weniger - zumindest im Binnenland. Jedes Boot hat - jedenfalls, wenn es vernünftig gezeichnet ist - eine konstruktive Wasserlinie. Liegt das Boot mit Beladung etwa in diesem Bereich, fährt es so, wie es soll bzw. so, wie der Konstrukteur es sich gedacht hat. Liegt das Boot zu hoch, fährt es sich wie ein Korken, der auf dem Wasser liegt. Man ist im schlimmsten Fall Wind und Wellen hilflos ausgeliefert. Außerdem dürfte man irgendwann Schwierigkeiten haben, mit dem Paddel überhaupt noch ans Wasser zu kommen. Liegt das Boot zu tief, hat man etwas zu viel benetzte Fläche und es wird etwas schwerer zu fahren. Untergehen wird man so schnell nicht.

Ich würde für Touren ohne Gepäck (abgesehen von Verpflegung und Wechselsachen) in Richtung Touringboot tendieren. Dann habt ihr wirklich Leichtlauf und sicher genug sind die Dinger nach etwas Eingewöhnung auch. Ist halt dann nix mehr mit PE.

Oder, wenn es der Atlantic LV RM (Volumen lt. Hersteller 236,5 l) sein sollte, der - wie aus berufenem Munde gehört - für deine Frau geeignet sein könnte, wirst du mit dem Boot mit Sicherheit auch Spaß haben. Ein kompakteres Boot ist durchaus ein besonderes Paddelvergnügen, auch wenn es mal etwas feuchter wird. Mit deinen Beinen solltest du halt rein passen.

Um es kurz zu machen, wenn du vorhast, am Boot deiner Frau etwas zu ändern, kaufe ein Boot, das ihr passt. Du kommst damit auch zurecht, wenn du vielleicht etwas zu schwer bist. Umgekehrt ist das nicht der Fall.

Aber, wie gesagt, Änderungen am Paddel bzw. an der Technik sind nahe liegender und auch weniger preisintensiv.

Grüße vauWe
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
21. Juni 2017 13:40
Hallo Joachim,
hinsichtlich der Belastungsschmerzen deiner Frau gebe ich Anke und vauWe voll recht. Überprüft als ersten Schritt die Technik und das Paddel selbst: Verschränkung, Länge und Blattgröße. Zu lange Paddel mit zu großen Blättern gehen auf die Gelenke, ist wie Radfahren in zu hohem Gang.

Was die Bootsvolumina angeht, sehe ich das gerade bei "Schönwetterpaddelei" etwas entspannter, zumal auf die Herstellerangaben auch nicht immer Verlass ist. Meine Frau (1,63 m/52 kg) kommt mit ihrem Kajaksport Viking (498 x 55 cm, lt. Hersteller 302 l) auch leer gefahren prima zurecht, obwohl die vielzitierte 30 %-Grenze dann etwas unterschritten ist. Ich selbst (1,83 m/83 kg) fahre meinen "Reisedampfer" Kajaksport Viviane (581 x 54 cm, 400 l) gern auch mal leer, bin dann auch unter 30 %.

Ohne das Boot deiner Frau zu kennen, erscheinen 4,23 m doch reichlich kurz, bei einer Neuanschaffung sollten es bei euren Touren (Seen, Ostseeküste) schon gern nahe 5 m sein. Eher skeptisch sehe ich bei eurem Gewichts- und Körpergrößenunterschied den Versuch, ein für beide passendes Boot anzuschaffen. Sucht lieber erstmal das Optimale für deine Frau, denn die hat ja die Probleme.

Grüße aus RD
Gerd
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
21. Juni 2017 13:43
Hallo,
versuche vorab mal ein kleineres und leichteres Paddel, wenn Ihr nicht schon so was probiert habt.
Ich selber habe wegen Schulter mit gutem Resultat und ohne "Verluste" umgestellt.
Mit einem leichten "kleinen" Paddel und einer höheren Paddelfrequenz ist die Belastung kleiner als mit einer Brechstange.
Gruss Paul
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
21. Juni 2017 14:17
Moin,
ein passendes Boot und ein passendes Paddel erhöhen die Paddelfreude natürlich ungemein und der Körper wird es einem danken, Aber die Handgelenke werden doch eigentlich nur durch eine falsche Technik beanspucht. Ein zu großes Paddelblatt oder ein schweres Paddel haben doch keinen signifikanten Einfluss auf das Handgelenk, oder? Nach meiner Erfahrung führt das "abknicken" des Handgelenks beim Paddeln nach einiger Zeit zu Beschwerden, egal ob GP, Europaddel oder Wing. Achtet man konsequent auf ein "gerades" Handgelenk, verschwinden bei mir zumindest, die Beschwerden.

Schönen Gruß
Sven
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
21. Juni 2017 15:49
Zitat
wassermann
......
Nach meiner Erfahrung führt das "abknicken" des Handgelenks beim Paddeln nach einiger Zeit zu Beschwerden, egal ob GP, Europaddel oder Wing. Achtet man konsequent auf ein "gerades" Handgelenk, verschwinden bei mir zumindest, die Beschwerden.
....-


Nur der Vollständigkeit halber: genau dieses ´Abknicken´ hast Du beim GP nicht - da dieses ungedreht ist und mit geradem Handgelenk gepaddelt wird.
Aber evtl. hast Du ja ein teilbares Paddel und kannst es ungedreht benutzen ? Das wäre sicher auch einen Versuch wert.
(sorry, das hilft Dir nicht bei der Bootswahl weiter, aber die Tendenz dieses threads ging ja nun schon thematisch eher Richtung Paddelwahl )

Grüsse
Peter
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
21. Juni 2017 19:51
Hallo Joachim,
Den Winkel der Verdrehung der Blätter zueinander stellt man ja unter anderen auch deshalb ein, damit die Handgelenke nicht abknicken. Dabei dreht man das Paddel dann links oder rechts ohne Beugung des Handgelenks (einfach nur mit geraden Handgelenk festhalten), während sich der Schaft in der anderen Hand frei bewegt.
Welcher Winkel gewählt wird ist sehr individuell und abhängig von der Paddeltechnik und den körperlichen Gegebenheiten.
Bei falscher Technik mit einen ungedrehten Grönlandpaddel knicken die Handgelenke auch zwangsweise ab, heißt die Drehung muss aus dem Oberkörper und den Schultern kommen, sonst auch damit krumme Knickhände (und dann gleich beidseitig).
Am besten wird wohl sein ein sehr leichtes nicht zu langes Paddel mit kleinen Blättern zu wählen und dann den Winkel so einzustellen, dass beim Paddeln die Hände möglichst gerade bleiben (in einer Linie zum Unterarm).
Erst danach macht es Sinn sich um das Boot zu kümmern.
Ein leichtlaufendes Kajak hört sich erst mal gut an, aber in dem Geschwindigkeitsbereich wo man sich als normaler Freizeitpaddler bewegt ist es keine Option, das wird erst bei Geschwindigkeiten ab ungefähr 9 km/h interessant, außerdem fährt auch ein solches Boot nicht von allein. Wenn ihr etwas sportlicher unterwegs seid ist es es allerdings schon einen Versuch wert.
Das Volumen ist natürlich stark abhängig vom Einsatzort (Wellenhöhe) und wieviel Gepäck mitgenommen wird.

Grüße, Bernd
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
21. Juni 2017 21:00
Es ist vieles gesagt - und immer wieder kommt das Gewicht des Paddels ins Spiel. Ich persönlich würde dort ein nicht so sehr großes Augenmerk drauf werfen und Paddel, die etwas schwerer sind, sofort ausschließen. Ich würde - wenn Ihr das Thema Paddel angeht - erstmal auf Länge, Drehung und Paddelblatt gucken. Auch das Profil des Blatts kann von Bedeutung sein. Hat es eine saubere Rippe, steht es gut im Wasser ohne zu flattern, was man sonst wieder halten müßte. Wie allseits bekannt, komme ich mit diesen leichten Paddeln überhaupt nicht zurecht und brauche mein schweres Holzpaddel. Denn auch das Material kann ausschlaggebend sein.
Für mich hören sich die abgeknickten Hände aber auch eher nach einer unsauberen Paddeltechnik an, wo die Bewegung hauptsächlich aus den Armen kommt.

Dann der von Dir angesprochene Biskaya. Das ist ein wirklich feines Lettmannboot, aber Deiner Frau wird es im Vorderschiff zu hoch sein. Ich habe einmal drin gesessen und dieses als im Cockpit zu großvolumig für mich ausgeschlossen. Da gibt es flachere Boote, die sich einfacher paddeln lassen. Außerdem ist es im allgemeinen zu großvolumig.

Kommt Ihr zufällig zur SKW? Dort wird viel Technik angeboten - ist mir zu Ohren gekommen winking smiley

Edit: ich habe 'Backstage' den Tipp bekommen, daß ich den Skinner wohl falsch in Erinnerung habe - und habe ich ihn soeben gestrichen.


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Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
22. Juni 2017 07:15
Moin,
mein Tip(mit Augenzwinkern), hol du dir ein kurzes breites Boot, damit deine Frau nicht ständig hinterherhecheln muss.
Sie ist beim paddeln überlastet. Du hast das schnellere Boot, wahrscheinlich mehr Kraft und mehr Kondition(du gehst auch mal alleine paddeln).
Selbst ein schnittiges Boot kostet Grundkraft um es auf Geschwindigkeit zu halten.
In der Zeit kann sie gemütlich an ihrer Technik arbeiten.

Der Skinner z.B. würde für beide passen.
Unbedingt beide probepaddeln, es könnte sein, dass bei großen Gewichtsunterschieden das Boot für die leichtere Person viel kippliger wird.
Der Schwerpunkt wird höher und die Breite im Wasser nimmt ab.
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
22. Juni 2017 08:25
Was ihr Männer mit Kraft vorwärts prügelt, entspannen wir Frauen mit Technik grinning smiley


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Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
22. Juni 2017 11:37
Vielen Dank an alle für die sehr interessanten Antworten.

Das Thema Paddel hatten wir aktuell nicht so schwerwiegend auf dem Schirm! Die Drehung des Paddels meiner Frau wurde schon vor Jahren deutlich zurückgenommen, was seinerzeit bereits als deutlich angenehmer empfunden wurde. Danke trotzdem für die Hinweise dazu. Wir werden dort mal verschiedene Dinge ausprobieren (verschiedene Paddel, eventuell mit der Drehung weiter experimentieren).

@ Anke: hinsichtlich des Biskaya hat meine Frau die von Dir prognostizierte Erfahrung bei einer Probefahrt bereits gemacht. Tatsächlich steht der Skinner aktuell im Mittelpunkt des Interesses, nur kam es bisher noch zu keiner Probefahrt. Ich bin gespannt, ob meiner Frau die Bootslänge, besonders hinsichtlich des Handlings / der Wendigkeit, gefällt. Das vom Hersteller angegebene Volumen wäre vielleicht soeben noch akzeptabel (?) und als Kompromiss geeignet.

Das zur Probe gepaddelte Biskaya (es stand nur MV zur Verfügung) brachte meiner Frau keine derartige Verbesserung der Situation, dass die Anschaffung gerechtfertigt gewesen wäre. Auch wegen der angesprochenen Deckshöhe.

@ Nutria: selbstverständlich hast Du Recht. Und so könnte Deine Bootsempfehlung an mich das Problem vermutlich auch zu großen Teilen beheben. Ich bin aber ein sehr rücksichtsvoller Paddler, wir wollen ja schließlich beide genießen cool smiley. Das Thema "Erweiterung des Aktionsradius" werden wir daher wohl einvernehmlich weiter verfolgen winking smiley .
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
22. Juni 2017 12:57
Moin,

@PeterD
Wenn man das Paddel falsch hält oder führt, kannst Du bei jedem Paddel das Handgelenk "abknicken", auch bei einem GP.

@JoachimS
Den oben genannten Skinner halte ich für zu groß für Deine Frau. Den konnte ich am WE testen, fährt sich super, aber ich bin 45kg schwerer und 36cm länger als Deine Frauconfused smiley (also etwas größer als Du)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deine Frau mit dem Skinner ohne Gepäck (Zusatzgewicht) in Wind und Welle viel Freude haben wird.

Gruß
Sven
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
22. Juni 2017 15:23
Wenn ich es richtig deute, kann Deine Frau grundsätzlich im kleinen Necky mit Dir im größeren Rainbow mithalten. Meiner Erfahrung nach laufen die kleinen Looksha Sport (hatte einst den ohne LV-Zusatz) für ihre geringe Länge vergleichsweise leicht (und machen bei Welle in Küstennähe auch richtig Spaß). Mike Neckar, der Firmengründer von Necky, sagte einmal: "It all comes down to wetted surface" - und davon hat das Boot ja nicht eben viel... Mehr Länge würde mehr benetzte Oberfläche und damit grundsätzlich auch mehr Wasserwiderstand bedeuten.

Ich denke auch, das Problem wird beim Paddel bzw. bei der Paddeltechnik liegen.
Kleinere Blattflächen (500 cm² oder noch weniger), event. dünnerer Schaft aus GfK oder Holz (flexibler als z. B. Kohlefaser), nicht verschränkt, möglichst leicht und max. 215 cm Paddellänge könnten schon lindernd wirken, weil weniger Kraftaufwand Muskeln und Gelenke weniger belastet und es sich entspannter, dafür aber mit leicht erhöhter Schlagzahl, paddeln lässt und sich somit auch ein "sauberer" Paddelstil mehr oder weniger von allein einstellen kann.
Selbst benutze ich seit Jahren schmale Paddel mit kleinen Blättern ohne Verschränkung (keine GP!) und habe wie Paul (s.o.) die Erfahrung gemacht, dass es nahezu "ohne Verluste" funktioniert.

Die Volumenfrage ist aus meiner Sicht unter den von Dir geschilderten Umständen (Tagestouren auf Binnengewässern und in Küstennähe bei schönem Wetter) völlig nebensächlich.

Grüße
Christian
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
22. Juni 2017 19:51
Zitat

"Erweiterung des Aktionsradius
Ah, jetzt, ja, hatte ich auch mal.
Für die Frau ein schnelleres Boot auch zum Eigennutz, das Ende vom Lied, jetzt haben wir zwei neue.

Wenn euch der Biskaya gefällt, dann auch der Skinner, denke ich.
Wenn ich mich recht erinnere:
obwohl länger, ähnlich wendig, sehr gut über die Kante zu steuern.
beide ähnlich schnell.
Bei kappeligen, kleinen Windwellen fühlte ich mich im Skinner heimischer, war aber nur Binnensee.
Das Cockpit des Skinners ist größer/höher, beim Biskaya LV wurde es für mich recht eng.
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
22. Juni 2017 22:34
Zitat
JoachimS
Tagestouren, also ohne nennenswertes Gepäck.
Wir sind mit unseren PE-Booten (Rainbow Laser und Necky Looksha Sport LV) soweit und für unsere Ansprüche eigentlich sehr zufrieden, träte nicht bei meiner Frau regelmäßig ein Problem von Handgelenksschmerzen nach/bei längerer Belastung auf.
Daraus resultierend entstand der Gedanke, zusätzlich ein langes, leichter laufendes Kajak anzuschaffen, welches bei gemeinsamen Touren von meiner Frau kraftschonender bewegt werden könnte, gleichzeitig, nach vertretbaren Umbaumaßnahmen, aber auch mir für allein unternommene Fahrten zur Verfügung stünde.

Ich bin 185cm lang, bei, je nach Witterung und Bekleidung, 80-85kg Lebendgewicht. Meine Frau kommt mit 152cm und 48kg brutto aus.

Zitat
JoachimS
Tatsächlich steht der Skinner aktuell im Mittelpunkt des Interesses, nur kam es bisher noch zu keiner Probefahrt. Ich bin gespannt, ob meiner Frau die Bootslänge, besonders hinsichtlich des Handlings / der Wendigkeit, gefällt. Das vom Hersteller angegebene Volumen wäre vielleicht soeben noch akzeptabel (?) und als Kompromiss geeignet.

Hallo Joachim,

ich behaupte mal etwas provozierend, Du möchtest zu Lasten deiner Frau ein kleines, aber für dich ausreichend großes Zweitboot ...
... und suchst ne Alternative zu deinem 400 Liter Dickschiff ;-)))


Necky Looksha Sport LV vorhanden:
Breite: 56 cm, Länge 423 cm, Volumen 295 l

Was kann man also reduzieren um das Paddeln zu erleichtern?
Decksbreite und -höhe zur leichteren Paddelführung und das Volumen zwecks optimalem Eintauchen und geringer Windlast.

Die Bootslänge ist, wie Käpt'n Blubber dargelegt hat erst bei höherer Geschwindigkeit relevant.
Laienhafte Zusatzfragen:
Je länger das Boot, desto größer der Hebelarm um das eingetauchte Skeg?
Kraftaufwand beim Bogenschlag proportional zur Länge Wasserlinie?
Möglicherweise deshalb die Faustregel Bootslänge sollte 3x der Armspanne sein (hier ca.1,52 x 3 = 4,56 m) ?

Erwähnte Boote.

Biskaya LV
Breite: 53,5 cm, Länge 535 cm, Volumen 295 l
Skinner:
Breite: 54 cm, Länge 560 cm, Volumen 295 l

Ziemlich fett, mit 1,72 m gefiel mir der Biskaya gut, der Skinner toll, aber gefühlt etwas zu lang. Was bietet denn die Marktübersicht?

Pilgrim, (den längeren Pilgrim Expedition bin ich mal gefahren, liegt irre ruhig im Wasser, lässt sich sehr gut beschleunigen).
Breite: 50 cm, Länge 480 cm, Volumen 250 l
Und selbst das wäre nach dem theoretischen U.B.- Ansatz zum Volumen noch fast zu viel. Zur Zeit wird im Flohmarkt einer angeboten.

Noch "Passender", zumindest vom Volumen, wenn es "etwas" Überhänge haben darf oder soll, in Kunststoff oder Holz, die
Black Pearl LV von Seabird
Breite: 50 cm, Länge 546 cm, Volumen 222 Liter

Ich bin überzeugt, wenn Du in das ausgewählte Boot reinpasst ist's das Falsche. Du bist notgedrungen gezwungen dir 'nen Explorer anzuschaffen.Pilgrim & Explorer bilden ohnehin eine gängige "Paarung". Mit dem Skinner läge der "Kompromiss" ganz auf Seiten deiner Partnerin.

Würde es aber erst mal mit 'nem anderen Paddel und/oder anderer Paddeltechnik probieren.

Gruß
Jens

PS
Die 50 cm sagen nach Selbstversuchen überhaupt nichts über die sog. "Kippligkeit" aus. Es kommt auf die Spantform an.


Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
• hauptsächlich auf (geschützten Gewässern)
• Handgelenksschmerzen nach/bei längerer Belastung
• 152cm und 48kg brutto"

48 Kilo bekleidet wären rund 45 netto. Das Boot wiegt mehr als die Hälfte des eigenen Körpergewichts. Wenn ich das hochrechne und einen Torfkahn mit einem Warp-L paddeln würde ... eher wollte, täte mir noch viel mehr weh als nur die Handgelenke.

Bei dem Gewicht und der Größe wäre ein dänisches Kinderrennboot optimal. Die Boote sind kippstabil, laufen leicht und flott. Gibts u.a. von Kape, Vajda, Exo und Neumann. Der Exo ist aus PE, der Vajda aus PS, Kape aus GFK und Neumann aus Vinylesther-Diolen - im Grunde die langlebigste der drei Konstruktionen. Dazu ein Braca Children oder ein anderes XS-Paddel. – Weg sind die Schmerzen.

Chris
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
23. Juni 2017 00:42
Joachim ich habe dich förmlich vor Augen wie du jetzt verzweifelt versuchst deine Frau vom Computer fernzuhalten ... ;-)
So wird das nüscht mit dem Skinner
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
23. Juni 2017 07:28
Och, macht ihm doch den Skinner(der ist so schön) nicht so madig.
Ein Test wirds zeigen.
Mit einer Deckshöhe von 30,5 dürfte er auch in dem Pilgrim(ebenso im Atlantik LV) Platz finden, nur hat er da für sich kein Performanceplus, (der phöse Pursche).
Recht viel theorisiert, in der Praxis sehe ich gefühlt >90% in zu großen Kähnen und keiner sieht mir gequält aus.

OT @Chris: Deine Kombi dürfte doch schneller sein wie z.B. ein Pyranha Speeder?
Wie schnell paddeln die(deine) Kinder damit?
Mit guter Technik und ein wenig trainiert dürfte es Joachim an die Handgelenke kriegen.
Re: Verschiedene Volumen bei unterschiedlicher Beladung - Verständnisfrage
23. Juni 2017 09:51
Das macht inzwischen ja größere Schritte, als ich erwartet hatte smiling smiley ! Danke für die vielen Tips.

Meine eingangs gestellte Frage hinsichtlich des Volumens hat sich, wie ich glaube, inzwischen beantwortet / erübrigt, da hier inzwischen weitere wichtige Aspekte hinzugekommen sind:

Wie schon oben gesagt, ist das Thema Paddel ein wichtiger Hinweis, welchen wir definitiv verfolgen werden.

Zur Paddeltechnik fällt es mir schwer, eine Meinung zu haben: meine Frau paddelt seit vielen Jahren mehr oder weniger regelmäßig und hat schon Verschiedenes ausprobiert. Da sie aber vergleichbare Beschwerden auch bei anderen kraftaufwändigen Tätigkeiten bekommt (als Beispiel sei hier z.B. ungewohnte handwerkliche Arbeit anlässlich eines Hausumbaus genannt...), scheint mir unter den bestehenden Umständen einfach die Leistungsgrenze erreicht. Die Frage lautet damit dann: können diese Umstände positiv verändert und so der Aktionsradius vergrößert werden. Aber vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit, "dass da jemand draufguckt".

Und tatsächlich liegt der treibende Faktor mehr bei mir, aber im Wesentlichen anders gelagert, als von Jens vermutet winking smiley : ich bin derjenige, den es mal auf größere Runden zieht. Und da ich sehr gern mit meiner Frau zusammen auf dem Wasser bin... .
Wobei natürlich jeder Paddelbegeisterte einem hübschen Boot immer etwas abgewinnen können wird. So trifft Deine Vermutung, Jens, vielleicht zu einem Verhältnis von 20/80 und wäre (neben weiteren zwei bereits vorhandenen Kurzbooten und einem Zweier, der aber schwer zu transportieren ist) "nice to have". Aber alles will ja auch irgendwie und -wo untergebracht sein. Und Geld kostet es schließlich auch...

Laienhaft hätte ich mehr Potenzial im Bereich des Bootes vermutet, da "Länge ja (angeblich) läuft". Doch die weiter oben zitierte Aussage zur Wirkung der benetzten Fläche steht dem natürlich gewichtig entgegen.

Weiter habe auch ich den Verdacht, dass ein (erheblich) längeres Boot, als das vorhandene Looksha, in Punkto Hebelarm problematisch und damit nicht zielführend sein könnte. Vielen Dank an Jens für die eingebrachte Faustformel hinsichtlich des "Größe-Länge-Verhältnisses" .

Darüber hinaus geht probieren über studieren, vermute ich.

Und des Pudels Kern liegt bisher in der Tatsache, dass wir uns bei unserem Kajakhändler immer gut aufgehoben gefühlt und daher die dort vorhandenen Möglichkeiten / Marken bevorzugt haben. So traten die von mir erwähnten zwei Boote auf den Plan. Inzwischen wurden hier aber so viele interessante Alternativen genannt, dass man wohl mal über den Tellerrand schauen müsste. Und vielleicht hat unser Händler dann ja weiterführende Ideen und Kontakte, zumal dort auch noch längst nicht alles ausgeschöpft ist... .

PS @ Jens´ Post von heute Nacht: das alles hier "gefiltert" wiederzugeben, wäre wie stille Post und mir, ehrlich gesagt, zu umständlich. Daher findet der Versuch nicht statt winking smiley .
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