(Decathlon) Itiwit Race 500

Moin,

im gerade reanimierten "Welches Wing-Paddel Fred" wurde ein 'aufblasbares Rennkajak von Decathlon' erwähnt, bei dem es sich wohl um eben jenes Race 500 handeln dürfte. Leider findet sich Netz zu diesem 'Gerät' außer der Decathlon Werbung nichts substantielles.

Ich finde das Teil mit seinen 'klassischen Seekajak Maßen' (5,17m x 0,54m, 20kg) für den augerufenen Preis ausgesprochen interessant als Alternative zum 'Boot auf dem Autodach' für Tagestouren binnen (Spreewald, Seenplatte u.ä.) und/oder die Abendrunde hier auf der Warnow.

Kennt jemand zufällig den Kahn (oder ähnliche Alternativen so es die gibt) und kann was zu den Fahreigenschaften und der allgemeinen Qualität sagen?

Grüße,
Jörg.

Das Itiwit X500 Kajak hat eine grössere Fangemeinde, welches es trotz der Länge von 3.80 m auch im Seekajak-Bereich einsetzen:
- [www.paddleventure.de]
- [kanu-zum-fruehstueck.com]
- [youtu.be]

Moin,

ähm, Mißverständnis:
Ich such eben KEINE auf dem Wasser vom Winde verwehte Badewanne.
Das Teil soll als Alternative zu nem Bayspirit (Tagestour) bzw. nem alten K1 aus DDR Zeiten ('Drachen', Abendrunde) dienen.

Von daher leider komplett uninteressant.

Grüße,
Jörg.

Offizielles Video: [youtu.be]

Zitat
Jörg (HRO)
ähm, Mißverständnis:
Ich such eben KEINE auf dem Wasser vom Winde verwehte Badewanne.
Von daher leider komplett uninteressant.

Das war auch mein Eindruck bei dem Anschauen des Videos vom Race.
Das von mir im 2. Kommentar erwähnte X500 Kajak geht eher in die Richtung Seekajak.

Moin,

o.k., ich versuchs nochmal:
Ich suche KEINE Infos zu (Luft)booten in der 'Rittersport-Klasse' (praktisch, quadratisch, ...) - sprich kurz und breit.
Das genannte Boot ist für mich ob seiner genannten Maße (und den daraus anzunehmenden Fahreigenschaften) interessant.
Von daher suche ich Informationen zu genau DEM Boot oder aber zu Booten mit VERGLEICHBAREN (Länge, Breite, Ausrichtung) Eigenschaften.

Oder ganz konkret: maximal 55cm breit, minimal 5m lang, falt- oder aufblasbar.

Danke.

Grüße,
Jörg.

Hat bestimmt einen guten Trainingseffekt… bei dem Steven…
Ich halte bei meinen Alsterrunden mal die Augen auf, wobei ich aktuell eher weniger Paddel (weil ich es nicht schaffe)


***
"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

*****

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Also mein Trak 2.0 ist 54 cm breit und knapp 5 lang und faltbar. Das würde für Dich passen. Die Preisklasse ist allerdings eine andere...
Dafür hat es verstellbaren Kielsprung und wird hier auch von einigen anderen Foristen als Faltkajak der Wahl für Touren eingesetzt, wo man mit den Öffis hin will. Das Verhalten bei Wind und Welle ist toll (besonders, wenn man sich noch ein Steuer ranschraubt wie ich es gemacht habe).

Moin,

da das X500 Race recht neu ist (etwa seit 2 Monaten im Angebot), gibt es noch nicht allzu viele Erfahrungsberichte.
Auf Faceboook findet sich eine Gruppe von X500 Besitzern, da kannst du immer wieder mit neuem Content rechnen: [www.facebook.com]
Allerdings werden die meisten Mitglieder eher Interessenten als Besitzer sein.

Moin,

@Anke
Danke, aber deine Einschätzung zum 'Trainingseffekt' scheint zutreffend zu sein - siehe unten.

@HavelJunge
Das Trak 2.0 kenne ich - JA das wäre von den Maßen her durchaus im Beuteschema.
Allerdings ist der Preis mit Blick auf den Einsatzzweck 'Alternative für ([zu] viele) vorhandene Festrümpfer wenn's ohne Auto(dachtransport) gehen soll' ein absoluter dealbreaker.
Dazu kommt, daß ihm der Charme des reinen 'Aufblasboots' fehlt. (Ach ja, und offiziell ist er 57cm breit...)

@Simonsworld
Danke für den Link.
Ich kann zwar mit dem Gesichtsbuch nichts anfangen, aber der ohne Anmeldung sichtbare erste Beitrag incl. Video ist hinreichend gewesen um mein Interesse direkt zu begraben.
So wie der Bug im wahrsten Sinne des Wortes urchs Wasser 'pflügt' und bei dem turbulenten Kielwasser dürfte Ankes angedeutete Einordnung als gutes Gerät zum Krafttrainig aber nicht zum paddeln wahrscheinlich ausgesprochen zutreffend sein.
Die gefahrene Durchschnittgeschwindigkeit scheint das zu bestätigen...
Außerdem sieht er in dem Video - im Gegensatz zu den Decathlon Werbevideos - dann auch wieder wie Korken auf dem Wasser aus.

Nochmal danke für alle konstruktiven Beiträge - ich bleib dann weiter bei der Variante 'passendes Boot auf's Autodach und los.'

Grüße,
Jörg.

Ansonsten wirst du bei transportablen Booten mit deinen Traummassen bei Nautiraid fündig.
z.B. Nook 545 x 51 cm oder die Narak Reihe.
Allerdings liegen sie in der 3000er Preisklasse.

Das einzige Boot, welches ich mal gefunden habe, das besser als Luftboote ist und preislich deutlich günstiger (UVP 1799 €) ist, ist das Pakboat Quest 150. Nur 14 kg, sehr kleine Packmasse, guter Sitz, schnelle Aufbauzeit. Allerdings entspricht es nicht deinen Traummassen und fühlt sich eher auf Flüssen und Seen wohl als auf dem Meer.

Interessant finde ich allerdings die Rührigkeit der ganzen Decathlon-Fans. Ich glaube, zu keiner anderen Bootsklasse wurde in den letzten Jahren soviel Content produziert wie zu den Drop-Stitch-Itiwits. Okay, vielleicht gehört das auch zur Marketingstrategie des Konzerns und wird in Teilen entsprechend lanciert. Dann allerdings sehr erfolgreich, denn man stößt praktisch ständig drauf.

Zitat
mjke
Interessant finde ich allerdings die Rührigkeit der ganzen Decathlon-Fans. Ich glaube, zu keiner anderen Bootsklasse wurde in den letzten Jahren soviel Content produziert wie zu den Drop-Stitch-Itiwits. Okay, vielleicht gehört das auch zur Marketingstrategie des Konzerns und wird in Teilen entsprechend lanciert. Dann allerdings sehr erfolgreich, denn man stößt praktisch ständig drauf.

Moin,
da es auch vermehrt negative Erfahrungen gibt, glaube ich das sich das ganze schon etwas ausgewogen verhält. Die JubelTuber und FanBoy*innen kommen da wohl kaum noch an den Tatsachen vorbei, auch wenn einige X500 schon 4 Jahre halten (sollen).

LG

Alwin -der sich auch mal so ein Böötchen überlegt hatte // Bin eben auch manchmal leicht beeinflussbar

Hallo

Der Nautiraid Nook ist zwar ein tolles Boot, schnell ist er aber ganz sicher nicht. Wenn das Boot flott sein soll, dann kommen bei Nautiraid eher der Narak 550 und der Karan 520 in Frage. Rennboote sind das aber auch nicht.

Der Race 500 hat nach meiner Ansicht auch mehr vom Surfski als vom Rennkajak Doof ist nur, dass es für Wellen ab 1 m Höhe und für brechende Wellen laut Hersteller nicht geeignet ist.
Interessant finde ich die Aussage:

Geschwindigkeit
Kann mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h im Training gefahren werden.

Wer erreicht überhaupt das Tempo und kann es über längere Zeit halten? Ich bezweifel, dass alle die das glauben das wirklich auch schaffen. Im Seekajak schaffe ich das auf stehenden Flachwasser nicht, brauche also Strömung oder Wellen zur Unterstützung, um so schnell zu sein. Im Rennkajak schaffe ich etwa 11 km/h, im Dänentourer etwa 10,5 km/h, im Seekajak liege ich knapp unter 10 km/h. Das ein Luftboot wirklich schneller sein kann als mein Langeoog kann ich mir kaum vorstellen. Ein Test währe sicher interessant, aber so richtig daran glauben kann ich nicht.

Als Trainingsboot könnte es allerdings schon interessant sein, denn es scheint schon schmal genug zu sein um einigermaßen ordentlich darin paddeln zu können. Für ein vernünftiges Training kommt es doch nicht darauf an ein Tempo X zu ereichen oder überschreiten, sondern den Körper zu ertüchtigen. Wenn man also ein Boot braucht, das schnell einsatzbereit ist und wenig Platz bei Lagerung und Transport einnimmt, ist das Ding doch eine echte Alternative. 1000 € für diese Möglichkeit ist mir dann allerdings auch etwas viel, dafür habe ich noch zu viel Boote, auch wenn ich kürzlich mal eins los geworden bin.

Hallo Jörg,
leider bist Du etwas spät dran.
Vor knapp über einem Jahr hat Nautiraid seinen letzten Birgit Fischer Renn-Faltbooteiner verkauft, weil die neuen Inhaber damit wohl nichts anfangen konnten und ihn auch nicht mehr in der Firmensammlung haben wollten.
Dieses Kajak ist einigermaßen leicht, klein verpackbar (80cm-Rucksack) und mit 520x42cm bestimmt das schnellste paddelbare Faltboot.
Der sollte damals nur lächerliche (lächerlich für dieses Boot) 1000,- € kosten.
Viele Grüße,
Lutz

Zitat
Ulf Böckenholt

Geschwindigkeit
Kann mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h im Training gefahren werden.

[...]

Das ein Luftboot wirklich schneller sein kann als mein Langeoog kann ich mir kaum vorstellen. Ein Test währe sicher interessant, aber so richtig daran glauben kann ich nicht.

Hallo Ulf,

ich glaube nicht einmal, dass man das testen muss. Ich denke, kein trainierter Breitensportler schafft mit dem Teil einen 10er-Schnitt auf längeren Strecken. Wie sollte das auch möglich sein? Touren- und Master-Boote sind längst ausgereift und werden seit Jahrzehnten gefahren. Wo soll bei einer konstruktiven Neuentwicklung auf einmal das Potential herkommen, das dem Quereinsteiger (denn für solche halte ich die meisten Decathlon-Kunden) plötzlich Wunderleistungen ermöglicht?

Andererseits sind solche falschen Versprechnungen auch nichts ungewöhnliches. Auch in den Nelo Viper-Werbevideos findet man Angaben zur Durchschnittsgeschwindigkeit, die falsche Hoffnungen erwecken.

An sich könnte die Transportabilität solcher Boote viele neue Möglichkeiten eröffnen. Meine Bedenken richten sich da eher in Richtung Haltbarkeit. Viele Boote, die ich regelmäßig fahre, haben über vierzig Jahre auf dem Buckel. Dass ein Drop-Stitch-Kajak ohne Materialermüdung oder Kunst- und Klebstoffzersetzung solche Zeiträume überdauert, kann ich mir kaum vorstellen.

mjke

Ich denk auch, dass es mit der Haltbarkeit irgendwann eng wird. Nichtdestotrotz ist das Konzept vom X500 ist eigentlich gar nicht so bloed. Es nur leider nicht zu Ende gedacht und m.E. zu sehr fuer den Nichpaddler gedacht.
Ich hab mal den 1er getestet. War mir zu kurz/wendig und zu behaebig und der Sitz geht sowas von gar nicht. Aber wenn sie das 2er eine gute Portion schnittiger auch als 1er bauen wuerden, faend ich das gar nicht so doof. Besonders fuer Leute, die kein Festboot lagern koennen/wollen.

Zitat
mjke
Interessant finde ich allerdings die Rührigkeit der ganzen Decathlon-Fans. Ich glaube, zu keiner anderen Bootsklasse wurde in den letzten Jahren soviel Content produziert wie zu den Drop-Stitch-Itiwits. Okay, vielleicht gehört das auch zur Marketingstrategie des Konzerns und wird in Teilen entsprechend lanciert. Dann allerdings sehr erfolgreich, denn man stößt praktisch ständig drauf.

Ich bin selbst Besitzer eines Itiwit X500 Strenfit in der nunmehr 3. Saison und kann nicht viel Negatives berichten. Einzig die hintere Luke kritisiere ich, weil diese auch im verschlossenen Zustand nicht dicht ist. Bei entsprechendem Wellengang wird immer Wasser eindringen. Allerdings weißt Decathlon darauf hin, dass es kein Kajak für die See ist.
Aus meiner Sicht ist es so beliebt, weil Decathlon eine Nische gefunden hat: Ein (im Vergleich zu anderen Aufblasbaren) relativ flottes Kajak, welches Nutzer mit sportlichen Ambitionen zufriedenstellen kann, welches transportabel ist und vor allem zu einem erschwinglichen Preis von deutlich unter 1000 Euro. Ich habe eine Weile gesucht, aber insbesondere neu gibt es kein zusammenfaltbares Kajak in einer ähnlichen Preisregion. Dieser Preis wird durch Massenfertigung in China erreicht und aus diesem Grund kommen die anderen Hersteller da nicht mit.
Zudem sind es viele Neueinsteiger, die sich ein solches Kajak kaufen. So auch bei mir. Von daher sehe ich den Trend, der sich um das Kajak entwickelt hat, als positiv an. Denn diejenigen, die den Sport längere Zeit ausüben wollen, werden sich nach Kunststoff-Kajaks umsehen oder einem Verein beitreten.
Die Nutzergruppe des X500 ist wohl der Grund, warum dafür so viel Content erstellt wird. Die Leute teilen auf sozialen Medien ihre Begeisterung für das Kajak. Sie sind geographisch weit verstreut und finden so zusammen. Von diesem Austausch profitiert Decathlon ungemein. Mir sind nur wenige gesponserte Partnerschaften in Verbindung mit dem Kajak bekannt. Etwa die 2600km Tour auf der Donau.

Um zum X500 Race zurückzukommen, würde ich sagen, dass es im Vergleich zum Strenfit ein Nischendasein fristen wird. Es ist mit fast 1000 Euro deutlich teurer und spricht Leute an, die schnell unterwegs sein wollen. Hier wird es aber, wie von Jörg beschrieben, nicht mit waschechten Rennkajaks mithalten können. Für einen Allround-Einsatz taugt das X500 Strenfit aus meiner Sicht deutlich mehr.

Ulf: "Der Race 500 hat nach meiner Ansicht auch mehr vom Surfski als vom Rennkajak Doof ist nur, dass es für Wellen ab 1 m Höhe und für brechende Wellen laut Hersteller nicht geeignet ist."

Dass das funktional ein Surfski ist, sehe ich auch so, das einzig untypische ist das Hecksteuer (statt Unterflur). Und da ist es dann in der Tat etwas merkwürdig, dass man so eine Bootsform rausbringt (vor allem der fette hohe Bug), aber im Kleingedruckten dann ätsch sagt ... nicht für Wellen geeignet. Wozu aber sollte ich mir das Ding sonst kaufen?

Ich selbst habe einen Dropstitch-Kanadier. Den habe ich mal mit zwei Erwachsenen und drei Kindern bei Hackwelle auf dem Schweriner See gepaddelt. Nun ja: solange man an Land ist, macht das Boot im voll aufgepumpten Zustand einen sehr steifen Eindruck. Bei Wind und Welle relativiert sich das dann doch, man merkt, dass sich der Rumpf unter Einwirkung ziemlich verformt. Schlimm muss das nicht sein, die Langschiffe der Wikinger waren angeblich absichtlich flexibel gehalten, um sich dem Seegang etwas anzupassen und dadurch länger zu halten. Solange sich der Rumpf nur verformt und nicht in der Mitte kollabiert, ist eigentlich alles okay. Könnte sein, dass Decathlon das mit den fehlenden Wellentauglichkeit nur schreibt, um bei möglichen Klagen in einer besseren Ausgangsposition zu sein.

Habe den Kahn nicht, fahre aber seit 3000km die vom Winde verwehte Badewanne X500, die ja konstruktiv einige Gemeinsamkeiten mit dem Race hat.

Wenn ich mir den Bug anschaue, sieht das genauso breit aus wie beim X500 und dürfte damit ähnlich laut plätschern. Würde das Ding gern mal ausprobieren, habe aber erstmal starke Zweifel, dass man damit an Rennbootgeschwindigkeiten herankommt. Vielleicht an manche Masterboote? Glaube jedenfalls nicht, dass das was für dich ist.

Was die Qualität angeht, hatte Decathlon in der Coronazeit mit den X500 durchaus einige Probleme. Das ging von mangelhaften Klebestellen bis zu schiefen Booten - ich weiß nicht, ob man das in den Griff bekommen hat, aber wenigstens tauschen die ja problemlos um. Dazu kommt noch die Sache mit den Knickstellen in der Rückenkammer, die bei vielen zu Lecks geführt haben - ich habe bei mir auch zwei Flicken drauf. Bin trotzdem Happy mit dem Ding, aber dass das passieren kann, sollte man halt wissen.

Wenn du eh ein Auto hast und nur nichts aufs Dach packen willst: Das Skim Beaufort gibt's dreifach teilbar und ist 513x53cm groß. Ist dann halt ein Seekajak und wahrscheinlich auch kein Geschwindigkeitswunder.