Farbwahl - Gründe? (Laminatboot)

Moin allerseits,
ist zwar noch ein bisschen hin, bis ich mich zu einem Kauf eines eigenen (See-)Kajaks entscheiden werde (also, entschieden hab ich mich eigentlich - ich weiß nur noch nicht, was genau ...).
Aber manche Kleinigkeiten lassen sich ja vorher klären.

Dazu die Frage, ob es "gut gealterte" Grundsatzpunkte zum Thema Farbe des Rumpfes (insbesondere Unterschiff) gibt? Bei einem Laminatboot, bei PE stellt sich die Auswahlfrage ja nicht so.
Bislang war ich gedanklich mit der Farbrichtung Rot/Orange/Gelb gedanklich unterwegs, wegen Signalfarben/Sichtbarkeit.

Was ich hier in den Archiven erstöbert habe:
1) Weißes Unterschiff sei optisch weniger empfindlich bei Kratzern.
1a) Nun, NDK, Valley, Rockpool als Beispiele haben im Standard weiß unten, wird also nicht ganz verkehrt sein angesichts britisch-steiniger Küsten. Oder es ist eben einfach bloß "geschmacksneutral" ...?
2) Gelb lieben Rapskäfer und andere Insekten.
2a) Grade erstere kenne ich noch als Proteinlieferanten auf ersten Radtouren im April/Mai. Bäh ...
3) Schwarz sei optisch kratzempfindlich.

Wegen des kolportierten Aspektes von Sicherheit/Sichtbarkeit scheidet für mich schwarz/grau/blau/grün aus (finde ich ohnehin nicht so hübsch). Wobei ich mich anhand eines Bildes wie im Posting von Northseakayak schon frage, wie reell das mit Farbe/Sicherheit wirklich ist?


Dank und Gruß!
Pat-zuviel nachgedacht?-rick

P.S.: Irgendwo im englischsprachigen Bereich gibt es auch einen Artikel dazu, dass manche Farben schneller seien als andere. Wurde an einem 1.4. veröffentlicht ...

Mein - ganz subjektiver - Senf zur Farbwahl:
Rapskäferplage und andere Insekten durch Gelb kenne ich und das nervt. Da stimme ich grundsätzlich mit dir überein. Allerdings habe ich gerade ein Boot bestellt (Lettmann 2-Farbendeck) in Rot (Unterschiff) - Melonegelb - Rot. Das ist dann nur ein relativ schmaler gelber Rand im Oberdeck und ich hoffe, dass meine bisherigen Beobachtungen sich langfristig bestätigen und dieses dunklere und orangere Gelb die Viecher nicht so doll anlockt. Ich lass mich überraschen. Ich fahre zZ ein Laminatboot komplett in Rot. Wir haben bei Laminatbooten ansonsten weiße Rümpfe. Grundsätzlich sieht man in weißen Rümpfen die Schrammen relativ wenig. Zumindest, solange sich da kein Dreck festgesetzt hat. Die Schrammen in meinem roten Boot fallen mir persönlich allerdings weniger negativ auf. Wichtig ist mir vor allem, dass die Sonne sich nicht auf meinem Deck spiegeln- und mich blenden kann (Weiß, Gelb, helles Grau,...). Auf deinem Beispielfoto kann ich die dunklen (?) Oberkörper und Schattenpartien am deutlichsten gegen das Wasser sehen. Auf Gruppentouren kann ich beobachten, dass sich schwarze Paddelblätter meistens besser vom Hintergrund abheben als weiße. Das ist wohl der selbe Effekt wie auf deinem Beispielfoto. Ich denke, dass die Farbe, als sicherheitsrelevantes Element, von manchen in der Szene deutlich überschätzt wird. Beim Trocki würde ich dennoch Orange (und Gelb wenn da dicht das Insektenthema wäre) bevorzugen und eine schwarze oder dunkelblaue Schwimmweste würde ich mir auch nicht gerade kaufen.
Ich hatte mein jetziges Boot komplett in Rot genommen um tagsüber eine Signalfarbe "vorzutäuschen" und in der Dämmerung zum wild campen "unsichtbar" zu werden. Denn je weniger Licht, desto mehr geht das menschliche Auge in den Schwarz/Weiß-Modus. Wie man aus der Schwarz/Weiß-Fotografie weiß, wird Rot zu Schwarz. Mein rotes Boot ist tatsächlich ab Sonnenuntergang beim Campen praktisch nicht mehr zu sehen gewesen. Mehrfach habe ich mich auf der Mecklenburgischen Seenplatte gewundert, dass die Waschpo mich auf wenige Meter am Ufer übersehen hat. Nur 1x hatte ich Ärger mit ihnen. Sie hatten zwar nicht mein Boot gesehen jedoch das weiß-gelbe Boot meiner Frau, dass direkt daneben lag und im Mondschein regelrecht "HALLO" geschrien...äääähm...reflektiert hat.
Bleibt aus meiner Sicht noch ein letzter Aspekt zur Farbwahl: Ich freue mich bei meinen Fotos, wenn mein Boot mit drauf ist und es den Bildern einen schönen Farbtupfer gibt. Nicht zu dominant aber eben doch ein "I-Tüpfelchen".

Viel Spaß bei deinen weiteren Überlegungen und Planungen!


Gruss
Steffen

... ach noch ein Aspekt ... aber der dürfte jedem klar sein: Je dunkler die Bootsfarben (auch am Rumpf bei den meisten Bug-Steven-Formen) desto mehr heizen sich die Stauräume (bedenke Lebensmittel, Suchtmittel: Schokolade) und auch das Cockpit bei direkter Sonneneinstrahlung auf. Je weiter im Süden- desto relevanter das ganze. An kalten - jedoch sonnigen - Wintertagen wünschte ich mir für meine Füße eine Bootsfarbe die möglichst noch dunkler ist als Schwarz.

Edit:
Helle Bootsfarben lassen jedoch auch eher Licht durch. Bei Sonnenschein kann man dann im Stauraum besser seine Sachen sondieren wenn man was bestimmtes sucht.

Gruss
Steffen

Ich habe bei meinem Lettmann Boot ein lichtgraues Unterschiff genommen, was optisch am unempfindlichsten gegen Kratzer sein soll. Sieht aber fast wie reinweiss aus.
Ein Aspekt noch: Falls du selber mal das Unterschiff ausbessern willst, solltest du dann auch wieder das Gelcoat in der richtigen Farbe bekommen (am besten vom Hersteller des Bootes).

Moin

jedes Boot ist ein Kompromis und das absolut passende Modell wir es nie geben. Deswegen halte ich es wie beim Autokauf, schauen was der Gebrauchtmarkt hergibt und die Farbe ist das letzte Argument. Selbst bei der Form und den Fahreigenschaften wird es wahrscheinlich noch nicht dein letztes Kajak sein.

Bei Weiß muss häufig etwas mehr Feinschicht genommen werden und das Boot wird dadurch etwas schwerer.

(Wenn ich denn aussuchen könnte, rosa mit lila Punkten (Rosa heißt sich nicht so auf wie dunklere Farben, kann dünner als Weiß verarbeitet werden und in den Bereichen kann ich temeraturempfindliche Lebensmittel lagern. Unter den lila Punkten kann ich Sachen lagern, die warm bleiben sollen.Unterschiff naturell, da sieht man Schäden eher und ist leichter. ).

Viel Spaß bei der Farbberatung

Yelapa

Lies Dir mal durch was Tomas (pm) dazu schrieb. Manche Farben wiegen nämlich sehr viel mehr als andere. Gelb gehörte wohl auch dazu, wenn ich mich recht erinnere.

Allerdings sieht man gerade manche Gelbtöne in der Damerrümg sehr gut. Also - wie vieles - eine Abwägungssache.

Das Schwarzesumterschrift schnell Kratzer sichtbar werden lässt, kann ich bestätigen.

"Bislang war ich gedanklich mit der Farbrichtung Rot/Orange/Gelb gedanklich unterwegs, wegen Signalfarben/Sichtbarkeit."
"Wegen des kolportierten Aspektes von Sicherheit/Sichtbarkeit scheidet für mich schwarz/grau/blau/grün aus"

Grün: Auf einer Veranstaltung, bei der eine schnelle Gruppe sicher 1 km vorraus war, konnte ich die Position dieser Gruppe immer an einer grünen Schwimmweste ausmachen. Dieses helle Grün war deutlich besser zu sehen als alle anderen Schwimmwesten, von denen die meisten das Standardmäßige Orange hatten.
Rot: Bei einer Nordseetour bin ich (rotes Kajak) mit einer Kameradin (weißes Kajak) noch einmal extra aufs Wasser gegangen,weil sie bei kräftigen Wind entlang der Hallig noch einmal das Surfverhalten ihres Bootes ausprobieren wollte. Meine Tochter blieb an Land und meinte danach, dass sie aus der Entfernung eigentlich nur das weiße Boot sehe konnte. Mein rotes Boot war in den Wellen weitestgehend unsichtbar. Solange die Sonne nicht auf die rote Fläche scheint bleibt das rote Boot eher grau in grauen Wellen.
Blau: Ich habe mir kürzlich auch ein neues Boot bestellt und musste mich für eine Farbe entscheiden. Zur Auswahl standen schwarz, grau, weiß, orange, rot und blau. Das Blau wird als Lagunen Blau bezeichnet und erscheint recht hell, etwa wie das Blauhelm Blau. Schwarz wäre warscheinlich beim Hersteller vorrätig gewesen und ich hätte das Boot möglichreweise schon. Ich habe mich aber auf Grund der Sichtbarkeit aus Entfernung und im Boot und subjektiven gefallen für das Blau entschieden. Ob das richtig war weiß ich natürlich noch nicht, das Boot kommt erst im Mai.

Gruß, Ulf

Mal ein Erfahrungsbericht zur "Farbe" lichtgrau:
Vor 3 Jahren war ich mit meiner Frau auf der Wohlenberger Wiek unterwegs - bei Ententeich. Nach einigen Kilometern frischte der Wind auf , kam aus Nordost und im Nu waren da auf der flachen Wiek Windwellen um die 80cm. Ich fuhr mit meinem lichtgrauen Kayak circa 300m parallel zur Brandung die 3km zurück zur Einsetzstelle. Meine Frau treidelte ihren Solocanadier zurück und versicherte mir daß ich in den Wellen nicht zu sehen gewesen wäre. Wahrscheinlich wegen des flachen Sichtwinkels und der Gischt der Wellen. Ich denke , daß man weiß und lichtgrau z.B. von der Steilküste sehr gut sieht - aber unter flachem Winkel gegen brechende Wellen eben schlechter.

Gruß
Lutz

Deswegen habe ich lichtgrau nur fürs Unterschiff verwendet und das Oberschiff in Melonengelb (Lettmann).
Wenn man kentert, hat man dann natürlich das Problem, dass man nur noch den lichtgrauen Teil sieht.

ich bevorzuge auch Boote mit Rot-Orange Tönen (auch im Unterschiff) wegen der Sichtbarkeit und weil es auf Fotos netter aussieht. Allerdings darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass Kajaks besonders gut zu sehen sind. Ich kann mich an ein RST vor einigen Jahren auf dem Rursee erinnern, wo ich am Ufer stand und eine Gruppe noch auf dem Wasser unterwegs war - die Boote waren überhaupt nicht zu sehen - das Einzige was man sehen konnte, waren die Paddel, und diese auch nur, weil sie in Bewegung waren. Bezüglich der Sichtbarkeit der Kajakrümpfe kann mit Reflektoren bei Dunkelheit und Dämmerung etwas nachhelfen.

Hallo zusammen,
danke an alle!
Da waren noch ein paar gute Aspekte/Beobachtungen dabei, die mich einerseits bestätigt haben (z.B. reflektierende Sonne auf Oberdeck), andererseits noch Denkrichtungen geöffnet ("vielleicht doch mal mit hellgrün, hellblau was ausprobieren?").
Und bei anstehenden Bootstestveranstaltungen schauen, wie sich Farben "in echt" machen - im Konfigurator am Bildschirm ist es ja nicht 100% (so manches hellgrau/light grey sieht da schon eher nach Loriot'schem Steingrau aus ...).

Viele Grüße,
Patrick

Ich wollte gerne British Racing green haben als Deck. Davon riet mir der Händler meines Vertrauens ab, denn das sei die empfindlichst Farbe. Sogar einmal mit dem Fingernagel darüber zeigt einen Strich…. Ich entschied mich für PostofficeRed mit British Racing Green Süllrand und Naht. Das Unterschiff dann KevlarCarbon in klar. Da sieht man, was wirklich im Gewebe los ist und sauberer gearbeitet werden muss auch. Da wohl bei meinem irgendetwas nicht ganz in Ordnung war, bot man mir an, entweder ein neues Unterschiff oder Kielstreifen um sonst. Natürlich habe ich letzteres genommen…

Lichtgrau ist schon mal deutlich weniger blendend als reinweiß. Letzteres ist nur mit entsprechenden Augenschutz zu fahren, zumindest bei Sonne.

Diesem Blauhelmblau sagt man nach, dass es so nicht in der Natur vorkommt und aufgrund dessen schon eine gewisse Auffälligkeit besitzt.

Rot: rot wird grade in der Dämmerung schnell grau…

…


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"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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Persönliche Kontaktmöglichkeit jederzeit über PN.

Such dir dein Boot mal nach deinem persönlichem Geschmack (Farb- und Bootsgeschmack) aus, dann machst Du schon mal viel richtig!!!!
Sicher kann man unter bestimmten Bedingungen evt. die eine Farbe besser sehen als die andere..... aber in genau dem Moment wo du gern gesehen werden willst....hat dein Boot dann eh die falsche Farbe!!!!.....
Deswegen, lass Deinen eigenen Geschmack entscheiden.......und für den Fall der Fälle....Seenotsignalmittel!!!
Lg Oli

Das gelb Insekten anzieht, kenne ich eher von Marmelade oder Honig.
Bei meinem Boot fällt mir das nicht wirklich auf.
(Aber ich bin auch noch nie durch ein Rapsfeld gepaddelt...-)

Auch bei meinem hellen Hobel erhitzen sich die Stauräume bei Sonne,
dies wäre für mich daher weniger ein Entscheidungskriterium.

Zur Sichtbarkeit, finde ich den Hinweis mit der PFD gut!:
(Der Betrachtungswinkel / Sonnenstand, spielt hier ja auch noch mit rein...bsp. rot.)

Wenn ich mich gegen "Blendung" schützen möchte,
würde ich mir zuerst eine geeignete Brille, statt eines schwarzes Kajak kaufen.

Also auf deine für mich ersichtlichen Punkte
(Kratzempfindlichkeit und Insekten),
würde ich dir zart rosa empfehlen.

Das Boot muss einem gefallen. Man sollte sich schon freuen können wenn man es nur sieht. Einfach so.
Also würde ich eine Farbwahl nach persönlichem Geschmack treffen.
Der Aspekt Farbtupfer auf Photos ist auch nicht zu vernachlässigen.

Betreffend die Sichtbarkeit: Da würde ich weniger aufs Boot setzen denn auf entsprechende Bekleidung. Um bei schlechter Sicht noch gesehen zu werden ist eine Warnweste wie die für Autos vorgeschriebene wahrscheinlich am wirksamsten. Der Kajaker ist höher als das Kajak, und die Weste wirklich reflektierend.
Habe selbst eine umkehrbare Mütze, die "innen" quietschgelb ist. Wenn ich nach Einbruch der Dunkelheit noch eine Motorbootrennpassage queren musste, habe ich die eben mit gelb nach aussen aufgesetzt.
Sportangler, die von Kajaks aus fischen, haben sogar "Antennen" mit stark reflektierendem Wimpel um besser erkannt zu werden.

Mit zart rosa habe ich keine Erfahrung, aber telemagenta ist schon eine gute Lösung. Auffällig und einigermaßen unempfindlich.
Das Boot habe ich gebraucht gekauft und die Farbe nicht ausgesucht, mich aber schnell daran gewöhnt. Würde ich heute auch wieder nehmen.

Moin

Das mit der Farbe gab es schon mal...

[www.seekajakforum.de]

Gruß Mütze

"Das mit der Farbe gab es schon mal..." - das Seekajakforum ist in die Jahre gekommen. Es gibt kaum ein Thema, das es nicht schon gab. Der Griff in das Archiv ist meist ergiebig. Aber es macht mir Freude, über Dinge zu schreiben, die ich gern tue. Deshalb finde ich es nicht lästig, immer wieder mal mit einem Beitrag zu helfen, unsere Leidenschaft für das Paddeln mitzutragen und voranzubringen.

Fröhliche Ostern
Hans-Hagen

werschnellerlebtistfrüherfertig

Zur Farbe Schwarz kann ich noch hinzufügen, daß ich im Hochsommer gerne das Oberdeck im Beinbereich meines schwarzen Faltkajaks und die schwarze Spritzdecke benetze und das Innere durch die Verdunstung angenehm temperiert wird.

Zitat
HavelJunge
Zur Farbe Schwarz kann ich noch hinzufügen, daß ich im Hochsommer gerne das Oberdeck im Beinbereich meines schwarzen Faltkajaks und die schwarze Spritzdecke benetze und das Innere durch die Verdunstung angenehm temperiert wird.

Zu "Trockis/warm" habe ich das auch schon gehört. Stelle ich mir umständlich vor, das ganze Kühlwasser mitzuführen.


Pat-schenkelklopf-rick