Pflege Unterschiff PE-Kajak

Ein Seekajak ist für mich ein Gebrauchsgegenstand, ein PE-Boot erst recht. Trotzdem die Frage in die Runde, ob man das Unterschiff eines PE-Boots irgendwie "restaurieren" kann, wenn es arg verschrammt ist mit mehr und minder tiefen Furchen. Diese Reparaturstifte für PE-Boote zum Verfüllen einzelner tiefer Furchen kenne ich wohl, aber es geht mir um eine breitflächige Pflege des gesamten Unterschiffs.

Ich würde es jetzt erstmal etwas abschmirgeln, um die Oberfläche ebener zu machen. Macht danach irgendein bestimmtes Pflegemittel Sinn, das man auf PE aufbringen kann, damit das Unterschiff wieder etwas glatter wird (ohne dass das abspült und die Gewässer versaut)? Oder gibt es eine andere Pflegemaßnahme für ein PE-Unterschiff? Dass es nicht wieder so wird wie ursprünglich, ist klar.

Hallo,
ich würde nichts machen. PE ist glatt, nach dem abschmiergeln wird es sehr unschön ausschauen und "polieren" kann man das nicht mehr. Einfach weiter fahren.
Grüße
Alex

Moin,
Vielleicht probierst Du es an einer kleinen Stelle mal mit Wärme aus? Ich habe mal gesehen, wie jemand damit seine alten Gartenmöbel aufgehübscht hat. Aber nicht gleich das ganze Boot zusammenbraten…
Viele Grüße
Lars

Das mit der Waerme hab ich auch mal irgendwo gesehen. Ist aber glaub ich insofern gefaehrlich, als man da das Boot
verformen kann, sobald das zu grossflaechig weich wird.

Hallo,
bei uns hat jemand ein paar alte Vereinsboote mit einer Cuttermesserklinge "abgezogen" und ist dann einmal kurz mit dem Heißluftgebläse drüber. Hat viel gebracht, die ganzen rausstehenden Späne waren weg. Verformungen sind nicht aufgetreten und wohl auch eher nicht zu befürchten, zum auch gewünschten Ausbeulen musste das PE ziemlich lange und hoch erhitzt werden.

Zügig mit einem Gletteisen/Bügeleisen über die Fläche gehen würde kleine unebenheiten einebnen und das Material sicher nicht ganz erhitzen, so dass keine Verformung folgt. Aber welchen Sinn sollte das haben? Wärmebehandlung macht das Material nicht besser, auch wenn es danach glatter ist. Für die Funktion sind die Kratzer unerheblich, erst wenn Risse oder Scheuerstellen undicht sind muß geschweißt werden, wenn das möglich ist. Bei Seekajaks in PE sind Risse aber eher selten und bis das relativ dickwandige PE duchgescheuert ist dauert es auch meist recht lange.

Ich würde nichts dran machen solange kein Wasser eindringt.

ich vermute du beziehst dich auf mich.

Zitat
Ulf Böckenholt
...das Material sicher nicht ganz erhitzen, so dass keine Verformung folgt. Aber welchen Sinn sollte das haben?

Keinen. Aber man sieht's in diversen YT-Videos mehr oder weniger.
Explizit darauf hinzuweisen, dass das nicht gut ist, sollte erlaubt sein, oder?

Nein fatz, die Frage nach dem Sinn bezieht sich auf die Bearbeitung an sich, nicht auf dich. Das Verformen sollte aber vermeidbar sein, wenn nur oberflächlich erhitzt wird. Das ginge aber mit Bügeleisen besser als mit Heißlüfter, der auch gerne beim bearbeiten von PE verwendung findet. Mit einer Gasflamme habe ich auch schon Videos beim bearbeiten von PE gesehen, würde ich auch nicht dafür verwenden.

Ja, ich denk auch, dass den Flaum mit einer Klinge abziehen gescheiter ist. Ich wuerd mein Boot halt gleich von Anfang etwas weniger ueber's Geroell ziehen. Laesst sich i.d.R. ohne groeberen Aufhau ganz gut vermeiden. Nur, dass es nicht (gleich) kaputtgeht, heisst ja noch nicht, dass man es zwingend machen muss.

Habs mal mit dem bunsenbrenner aufgehübscht, bewegung wie beim lackieren, kleine kratzer verschwinden komplett gössere kann man etwas nachbearbeiten, vorsicht natürlich bei aufklebern

So sehr es auch in den Fingern juckt was zu machen, auch in meinen, aber am besten ist es nur mit einem scharfen Messer die Fussel abzuchneiden, sonst nix. Lösungsmittel und Hitze stressen und altern nur das Material unnötig.

Danke für Eure Meinungen. Das gibt ja doch ein ziemlich einheitliches Gesamtbild. Also entweder manuell die schlimmsten Stellen etwas "schmirgeln" oder vorsichtig mit Wärme oder gar nichts machen. Auf jeden Fall nichts "draufschmieren". Danke, das hat mir geholfen!

Einen kleinen, billigen Lötkolben (Aldi), dessen Spitze demontieren, flachklopfen und wieder montieren. Mit dem heissen Lötkolben dann das Material welches seitlich an den Kratzern ist, wieder in die Vertiefung wieder "hineinlöten"...Mach das schon ewig an meinen Prijonbooten, das funktioniert einwandfrei und schaut gut aus.
Nur leichten Druck, mit Gefühl, ausüben, damit gerade nur das überständige Material in die Rille reingeschmolzen wird. Denke der kleine Lötkolben hat ca 10 Watt.

Für kleinere Kratzer, kann man auch mit einem Bügeleisen drüber gehen, aber ob sowas nötig ist muss jeder selbst für sich entscheiden?!

Vielleicht erst mal ein „Schrottboot“ dafür verwenden und daran „testen“ oder - wahlweise - üben … ?!