Hallo HavelJunge,
jetzt ist es für Dich vielleicht nicht mehr von Bedeutung, aber ich kann von meinen Erfahrungen berichten.
Ich selber habe den alten Raider von Kayman. Ich versuche mal einen Link einzufügen der ein Bild des alten Modells zeigt.
[
www.roneklint-kajakcenter.dk]
Bei mir im Verein gibt es außerden noch den neuen Raider (L) und einen 18 x und einen 18 x sport. Den Raider HV und S kenne ich nicht auch den 18x (sport) mit Anhängesteuer bin ich noch nicht gefahren. Nur die Versionen mit integrierter Steuerflosse im Heck.
Ich fange mal mit dem alten Raider an. In dem bin ich die meisten km gefahren und habe auch die unterschiedlichsten Bedingungen erlebt. Ich liebe dieses Boot und meine Beschreibung ist sicher nicht ganz objektiv. Ich habe noch andere Kajaks neben dem Raider, aber er ist für mich das Hauptboot und für mich recht vielseitig einsetzbar. Für Gepäckfahrten und rauhe Bedingungen wähle ich den Raider. Ich fange mal mit den Fahreingenschaften auf flachem Wasser an. Der Raider hat einen Knickspant. Viele Leute die ihn probieren beschreiben ihn angangs als etwas kippelig. Lässt man zu, dass er sich leicht zu einer Seite neigt wird es stabiler. Ich erkläre mir das so, dass dann eine der "großen Grundflächen" satt aufliegt. Bei der Fahrt oder bei leichter Welle oder mit viel Gepäck ist davon nichts mehr zu spüren. Fährt man den Raider ohne Steuer, lässt er sich sehr gut über das Kanten steuern, wie bei klassichen Seekajak oder auch bei Abfahrtsbooten. Das Skeg gleicht den Seitenwind gut aus. Wenn man sich traut zu kanten bis der Süllrand unter Wasser ist (ohne Steuer, Skeg) ist ein Wendekreis möglich, der zT kleiner ist, als mit einem 5,20 oder sogar 5,00 m Boot. Mit Steueranlage braucht er deutlich mehr Platz für eine Kurve. Fahrt gegen die Welle ist ein Genuss in dem Boot. Er platscht wenig und taucht auch nicht sofort weg. Die Balance ist gut getroffen. Wellen von hinten sind nicht dramatisch, aber bis er ins Surfen kommt, braucht es etwas. Bei kleinen und mittel großen Wellen überholt mich oft meine Freundin in ihren Pace 17. Ich bin den Raider lange ohne Steuer gefahren. Das klappt auch sehr gut. Es gibt für mich nur zwei Situationen wegen denen ich wieder mit Steuer fahre. Das Surfen von größeren Wellen und Wellen der Schifffahrt und das Wellefahren bei anderen Kajakfahrern (wie das im Marathon-Rennsport üblich ist). Die Kombination Skeg und Steuer habe ich beim Kauf nicht beachtet, bin aber froh, dass ich beides habe. Zum Einen nehme ich Last bei Seitenwind von Steuerblatt zum Anderen habe ich die Sicherheit gut weiter zu kommen wenn das Steuer ausfällt. Das ist schon ein paar mal passiert. Flaches Wasser (Wassertiefen von 1,20 und weniger) mag er nicht. Er saugt sich recht schnell fest. Die Ergonomie des Sitzes und des Süllrandes passen mir gut (etwa 1,90 m mit gut 80 kg). Ich kann mit geschlossenen Kien fahren wie im Rennkajak habe aber auch unter dem Süllrand sehr guten halt zum sicheren Rollen. Der Sitz ist recht tief über dem Boden. Die verbauten Fußstützen waren bei mir die von Smarttrack. Sie lassen sich leicht einstellen ohne das Steuerseil anpassen zu müssen. Aber zum Paddeln sind die eine Katastrophe. Jetzt ist ein Stemmbrett von Vajda drinne. Volle Fußauflage mit Pedalen und Zugschlaufe. Diesen Umbau oder etwas vergleichbares würde ich jedem empfehlen, der sportlich fahren möchte. Das Material von meinem Raider ist sehr stabil, gewogene 30 kg in Kevlar-Carbon sind schon eine Ansage. Wieviel Glas dazwischen ist weiß ich nicht. Die 30 kg merke ich beim Verladen und Tragen des Bootes und beim Losfahren. Wenn er erst mal läuft sind 9km/h und teils mehr (mit GPS-Uhr gemessen) als Streckengeschwindigkeit möglich, auch voll beladen auf Gpäcktour. Wenn kleine oder leichtere Personen meinen Raider fahren sind sie oft nicht so begesitert wie ich, 5,50m Länge 360 l Volumen und auch die 30 kg müssen irgendwie zum Paddler passen.
Der neue Raider ist etwas, ist sage mal, sportlicher geschnitten. Das V im Boden ist etwas schärfer. Daduch ist das kippelige Gefühlt am Steg beim Losfahrten etwas großer. Ich habe auch den ein Eindruck, dass der neue Raider etwas schneller als der alte ist. Ganz sicher bin ich nicht, da ich noch keinen direckten Vergleich mit Uhr auf einer vergleichbaren Strecke gemacht habe. Die Fließgeschwindigkeit ist bei einem Tidengewässer immer unterschiedlich. Das geringere Gewicht merkt mal deutlich. Auch der neue Raider lässt sich sehr gut über die Kante steuern. Beim Steuer reagiert er etwas besser als der alte. Der neue Raider hat das Tagesfach hinter dem Sitz mittig, der alte auf der rechten Seite. Ein Tagesfach vorne hat nur der neue Raider. Insgesamt sind die Eiganschaften nicht so unterschiedlich.
Der 18 x sport und der 18 x sind nicht die selben Boote. Insgesamt schöne Kajaks. Das Unterschiff ist nicht so "kantig" wie beim Raider. Das fühlt man auch beim Fahren in vielen Situationen. Der Sitz ist etwas höher dadurch ist der Schwerpunkt etwas höher, was einfluss auf die Kippstabilität hat. Und man fühlt sich freier. Also, man sitzt nicht so tief im Boot drinne wie bei dem Raider. Ich hoffe es ist verständlich, was sich sagen möchte. Der 18 x kommt deutlch besser ins Surfen als der Raider. Das Stemmbrett beim 18 x ist um Welten besser als die Fußstütze von Smarttrack im Raider. Mit der Steuerkonstruktion mit ausklappbarer Finne ist der 18 x überraschend wendig und präzise zu steuern. Der 18x wird durch Seitenwind etwas mehr versetzt als der Raider. Aber nicht so schlimm wie der Neumann spirit oder Seabird H2O. Die Lukendeckel des 18 x finde ich sehr gelungen.
(Wenn ich zwischen den 4 Booten wählen müsste, würde ich den neuen Raider nehmen. Aber den alten tausche ich jetzt nicht. Noch kann ich die 30 kg handeln und die Unterschiede sind nicht so groß. Und für "die sportliche Runde am Abend" habe ich noch andere Boote zu Auswahl.)
Du weißt es selbst. Es geht nichts über eine Probefahrt...
Floppe