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Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte

geschrieben von Anke 
Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
03. November 2020 08:18
Moin zusammen,

Ich beziehe mich auf diesen Thread [www.seekajakforum.de] und frage einfach mal in der Runde, wem beim Bootstransport schon mal was passiert ist. Welche Schäden auftraten und wodurch sie entstanden sind/sein könnten? Welche Beinahe Ereignisse habt Ihr erlebt?

Ich bin bislang immer sicher durch die Lande gezogen. Ein Ereignis ist mir aber im Kopf haften geblieben. Wir fuhren mit drei Booten auf dem Dach auf der Autobahn. Die Boote wackelten doller als gewohnt. Wir schauten nach, die Gurte waren sauber verzurrt. Einer von uns kam auf die Idee mal die Dachreling zu testen. Und siehe da, dort hatte sich eine Schraube gelockert. Sie war noch durch eine Mutter gesichert, aber die schien auf der Flucht zu sein. Zum Glück kam man gut an die Stelle dran und passendes Werkzeug war auch zur Hand. Also fix wieder festgeschraubt und mit wachsamen Auge weiter gefahren. Es war ein Passat.


***

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Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
03. November 2020 10:29
Da habe ich was...
In den 80ern war ich mit Freunden in einem Jugendcamp des Kreisjugendrings Schleswig an der Schlei zum renovieren und hatte mein erstes GFK-Kajak (ich glaube es war ein Atlantik) auf meinem T2 dabei.
Ein befreundetes Paar hatte Stress und bat mich um mein Auto, um kurz mal klärenden Abstand zu bekommen. Nach ca 2 Stunden sah meine Freundin die Beiden auf der Landstraße zurückkommen, sie bogen aufs Gelände und dann hörte ich meine Freundin: „wo fährt der längs.....!“ „nein, nicht da....ist der bescheuert.....??!!“
Der Vw Bus verschwand aus dem Blick und Sekunden später hörten wir ein lautes Krachen, Rumpeln und diverse andere schreckliche Geräusche, dazu muss man wissen das Gelände hatte zwei Zufahrten, eine hinten rum für die Anlieferung und eine durch ein tolles sehr massives Wikingerholztor mit einer Höhe von knapp 2,20m....-
Ihr dürft nun raten welchen Weg das wieder frisch verliebte Paar im Überschwang der mentalen und scheinbar auch körperlichen Versöhnung (in meinem Auto, auf meiner Matratze, Bääh) genommen hat.....

Mittsommar

PS ein kleines Bruchstück von meinem ersten Boot habe ich heute noch smiling smiley)
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
03. November 2020 11:58
Hallo,

Wir hatten vor 10 Jahren noch beim Nissan Almera die Kofferbrücken-Variante mit dem Universalsystem, dass man bei den Türen gegen das Dach klemmt. Also keine Reling, die 2 Holme stützen sich direkt auf das Dach ab.

Mit 2 PE-Kajaks quasi am Gewichtslimit und den extrem kurzen Holmabständen (keine sonstige Abzurrung) sind wir dann 200km Autobahn gemütlich ohne Probleme gefahren und ich habe kurz vorm Campingplatz bei c.a.. 10km einen Geschwindigkeitsbegrenzungshubbel übersehen.
Also wippten die 2 Kajaks erst nach hinten und dann nach vorne. So hatten wir 4 Beulen im Dach von den Klemmungen.
Die Kajaks waren ok, das Auto hat auch mit 4 Beulen die 200000km-Marke genackt ;-)

Aber unser jetziger Nissan Qashqai hat eine feste Reling und die Kajaks sind 10kg leichter ;-)

Grüsse,
Mecki
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
03. November 2020 15:38
Ich hatte in den 90ern ein halboffenes GFK-Kanu, d.h. große Luke für 2-3 Leute, aber von und hinten noch Stauraum, der nur regenwasser-geschützt war mit losem Deckel und innenliegendem Gummiband (zog sich also von selbst wieder auf Position). Das Kanu war kopfüber auf dem Dachgepäckträger auf dem Audi 80 und wir hatten zur Fähe nach Schweden nur noch ganz wenig Zeit und holten alles raus. Durch den Fahrtwind hatte sich oben dann wohl ein solcher Unterdruck entwickelt, dass er mit einem Mal die Luke abriss und irgendwo ins Randgrün beförderte. Also Urlaub ohne Luke...
Es war übrigens ein Erlebnis für sich, dann oben in Bergen/Morwegen mit einem offenen Kanu auf dem Dach in die Stadt reinzufahren. Es schien als hätten die sowas noch nicht gesehen....benutzt haben wir es dort natürlich auch nicht.
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
03. November 2020 18:53
Habe meinen Appel-Eski mal mit Ratschen-Gurten auf dem Dach befestigt.
War dann das einemal Ratsch zu viel: in der Kurve zwischen Bordwand und Boden ist das GFK geknickt: man konnte danach noch paddeln (Urlaub gerettet) aber es tropfte offensichtlich und Wasser zog in die Glasfaser.
Seit dem hat das Boot schicke Klarsicht-Fenster vom Flicken ohne Gelcoat.

Man kann Kajaks also auch zu fest aufschnallen: Never ever Ratschengurte benutzen, weil zwischen "fest" und "kaputt gedrückt" kaum ein Unterschied zu fühlen ist. Mit der Hand gespannte Schnallen reichen vollkommen.
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
03. November 2020 20:37
Mir ist bei einer Vollbremsung mal mein alter Canadier vom Dach runtergeschossen. Zum Glück war er vorne an der Abschleppöse abgespannt und ist so auf Motorhaube und Vorderkante Dach liegengeblieben. War dann recht anstrengende Gymnastik, daran vorbeizupeilen und eine Stelle zum Anhalten zu finden.
Der Grund des Malheurs: Regenwetter. Synthetikfasern, besonders Nylon, dehnen sich bei Wasseraufnahme, der Gurt wird schlaff. Bei Regenfahrten also immer mal die Gurte kontrollieren
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
04. November 2020 01:14
Hab mal an der Steirischen Salza einen 1/3 Bootsanhänger "abgeladen"... sprich 2 Boote segelten die Böschung runter und 2 hingen auf halb-Acht aus dem Hänger raus - in voller Kurvenfahrt auf der Uferstraße nahe der Lassing-Mündung hinter einem VW-Bus.
Lessons learned: Als Fahrer muss man 3 mal nachsehen, ob alle Gurte korrekt befestigt sind, und sich nicht auf die Fahrtkameraden verlassen, die alle zum Befestigen hilfreich um den Hänger wuseln - glücklicherweise waren alle Boote Waschschüsseln, da gabs nur ein paar kleine Kratzer... und bis in die Salza runter hat es kein Boot geschafft.

Bei Wildwasser-Umsetzfahrten werden die Boote ja gerne auch in dicken Päckchen auf den Bootsträger gestopft. Waren dann mal wieder 5 Flundern auf dem Dach festgeknebelt, und als wir abluden: Plötzlich verlor das äußerste Boot den Halt, als der erste Gurt gelöst wurde und knallte runter ... dumm gelaufen, Rückspiegel ab.... "ich dachte, du hälst das Boot"

Da fällt mir noch einer ein: der LKV Bremen hatte in den1970ger Jahren einen großen Bootsanhänger beschafft, der bis zu 40 Boote transportieren konnte. Er wurde üblicherweise von einem Reisebus gezogen, wenn der LKV seine LKV-Fahrten machte. Der Anhänger machte immer wieder Zicken, so bei einer Fahrt zum Weser Marathon als er ein Rad verlor, oder bei einer LKV-Fahrt in die Fränkische Schweiz, wo die Hängerkupplung irgendwie angeknackt war. Von dem Ding war oft nix gutes zu hören...

Ein hab ich noch:
Es war am Stikine in BC/Canada. Wir waren vom Tuaton Lake durch die Wildnis bis zum Steward Cassier Highway gepaddelt und mussten um den Great Canyon herumfahren nach Telegraph Creek, von wo es bis zum Pazifik gehen sollte. Der Canyon war für uns weit jenseits des Machbaren und wir brauchten einen Pickup, der uns auf dem Gravelroad um die Schlucht herumfährt. Da die Brücke am Steward Highway über den Stikine mitten in der Wildnis über den Fluss führt und das nächste Roadhouse 30 Meilen südlich liegt, musste einer von uns dorthin hitchhiken. Und im Roadhause fragen, ob uns einer einen Lift geben kann.
Dort oben gibt es nicht viel zu verdienen, alle haben Dollarzeichen in den Augen, wenn man nach solch einen Service fragt, und so kam nach einem kurzen Telefonat der frau an der Bar ein Nachbar, der den Service gern machen wollte, aber an seinem Pickup erstmal die Shocks wechseln musste - auf deutsch mal eben die Stoßdämpfer wechseln... die Alten waren wohl für 100 Meilen Gravelroad mit Booten hintendrauf zu durchgeleiert. Gesagt - getan. Nach 2-3 Stunden kam er zum Roadhouse, pickte den Teamkollegen auf und ab ging's ... in dem Fall kein Schaden am Boot, aber kuriose Schadensbeseitigung vor Fahrtantritt... Vermutlich hatte der Kollege seine "Shocks" von einem Wrack aus seinem Garten kanibalisiert... man kennt das da ja: da wird nix weggeschmissen, man könnte es ja noch mal brauchen.

Wolfgang
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
04. November 2020 16:14
Servus Miteinander,

auf der Heimfahrt von Elba mit zwei Seekajaks auf dem Dach gab es am Brenner einen größeren "Wrumms" auf dem Dach.
Ich bin bei der nächsten Möglichkeit rausgefahren und habe mittels Rundgang um den VW Bus die Verzurrung der Boote kontrolliert, vermeintlich alles ok.

Zuhause beim Abladen der Boote fand ich einen vorderen Spanngurt zu 90% angerissen, es klebten Federn und Blutreste an der Öse des inneren
V-Bügels. Seit dem spanne ich die Kajaks mit vorne mit einem zweiten Gurt zusätzlich ab, falls einer mal reißt um ein aufsteigen der Boote zu verhindern.

Gruß Jan
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
23. November 2020 10:47
Hi

Ich fahre meistens mit 2, bzw. teilweise mit 4 Kajaks am Dach auch auf der Autobahn Langstrecken mit 120 oder 130 kmh. Ich habe die Boote am Dachträger an einer Dachreling befestigt. Zusätzlich habe ich vorne beifahrerseitig ein Abschleppauge in der Stoßstange montiert und die Boote vom Bughaltegriff aus zur Abschleppöse abgespannt. Die Boote liegen auf einer Zölzer Dachträger- Hartschaumunterlage, die sich an den Bootsrupf anpasst und absolut rutschsicher ist. Hinten habe ich die Boote vom Haltegriff zur Anhängerkupplung abgespannt. Die Boote halten perfekt und sind wackelfrei verzurrt. Beim Bremsen, hohen Geschwindigkeiten oder bei Bodenwellen wird von den vorderen und hinteren Abspannungen das Wippen des Bootes voll abgefangen und der Dachträger, bzw. die Dachreling wird auch viel weniger belastet. Die Boote halten so gut als ob sie angeklebt wären.

LG

Harry
Anonymer Teilnehmer
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
23. November 2020 11:17
..hier gabs auch noch was zum Thema:
Dach

-das mit den nassen Gurten kann ich auch so bestätigen, gerade jetzt bei hoher Luftfeuchtigkeit

HM :-)
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
23. November 2020 15:21
Vor etwa 15 Jahren passiert:
Mein Rodeoboot auf meinen VW LT mit Hochdach geladen - auf nen Träger, der mit langen Stützen an der Dachreling befestigt war, und mit zwei Gurten an den Holmen festgeschnallt.
Rein ins Auto, Musik laut.
Nach 15km mit Schnellstraße an einer Ampel im Schaufenster erschreckt festgestellt: Das Boot ist weg!!!
Beim wiederholten Absuchen des gesamten Stückes blieb das Boot verschwunden.
Anrufe in den nächsten Tagen bei der Straßenmeisterei zeigten keinen Erfolg.
Eine Anzeige im regionalen Tagblatt blieb unbeantwortet.
Nach drei Wochen meldete sich jemand telefonisch bei mir, er hätte mein Kajak direkt vor sich von meinem Dach auf die Schnellstraße fallen sehen. Der Versuch, es in sein Auto zu laden und mich dann noch zu erwischen, scheiterte leider. Da er ganz in der Nähe wohnte, allerdings auf dem Weg in seine Sommerferien war, deponierte er das Boot in seiner Garage und ging in Urlaub.
Nach diesem erzählte er die Geschichte einem Bekannten, der wiederum von einem Bekannten von der seltsamen Anzeige „Kajak vom Autodach verloren“ in der Zeitung erfahren hatte.
Im Altpapier wurden dann meine Kontaktdaten tatsächlich gefunden und ich konnte mein geliebtes Boot wieder in meine Arme schließen!
Passiert ist nichts. Hätte total ins Auge gehen können. Bzw. in die Windschutzscheibe vom Hintermann oder ähnlich Schreckliches. Und Fahrlässiges.
Die Moral von der Geschicht: Sichere die Ladung besser mit Hintersicherung. Kontrolliere ab und zu den Dachträger (dieser hatte sich einseitig an der Dachreling ausgehängt und den Gurt über ein Ende des kurzen Bootes gezogen).
Und: In Zeiten von Internet hilft dennoch manchmal eine schöne, alte Zeitungsanzeige! Und der Zufall.
Viele Grüße Matt
Re: Schäden beim Bootstransport - Erfahrungsberichte
23. November 2020 15:39
Mir selbst ist bisher nix passiert (toitoitoi)

Früher mal mitgefahren, 2 Boote lagen kieloben flach auf die gepolsterte Querholmen. Der Fahrer erzählte noch sarkastisch wie ein Fahrtenleiter mal ein Boot verloren hatte und die Motorradfahrer dahinter slalom fahren mussten...als wir dann über die Haringvlietschleusen fuhren mit strammen Seitenwind klapperten die Boote bedrohlich. Am nächsten Rastplatz stellte sich heraus, dass die Gurte sehr lose waren und bei eine Vollbremsung hätten die Boote wahrscheinlich den Abflug gemacht.

Später ist mal ein Vereinskamerad mit ein Kanadier aufs dach losgefahren ohne die fest zu zurren. Ging zum Glück gut, ein andere Autofahrer an der letzte Ampel vor der Autobahn war so nett ihm darauf hinzuweisen....

Hier im Hamburger Verein ist ein Boot tatsächlich angeknackst worden. Es lag kielunten auf gepolsterte Querträger und wippte unterwegs nicht viel, aber genug um der Gelcoat brüchig werden zu lassen. Es würde repariert und fährt immer noch. Ich glaub es war ein P&H Capella.
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