TrockenanzugkaufIch wollte mal kurz berichten, welche Überlegungen zu welchen Entscheidungen beim Kauf des Trockenanzugs geführt haben.
Den Anzug habe ich bestellt (und noch nicht geliefert und getestet) und die Zukunft wird zeigen, ob die Entscheidung eher richtig war. Fehler in Bezug auf die Manschetten lassen sich ja auch noch später einmal beheben. Grundsätzlich: Ohne gute Beratung und ausführliche Anprobe wäre es schwer geworden. Der Hersteller ist dagegen vielleicht nicht so wichtig.
1. Brauche ich überhaupt einen Trockenanzug?Bei Wassertemperaturen von 16 Grad, ein wenig Wind geht es zwar auch noch gerade so mit dickem Neo und Paddeljacke. Wenn man dann aber Nass wird kann es auf Dauer schon unangenehm werden. Auch das Thema spülen, trocken stelle ich mir beim Trockenanzug einfacher vor. Von daher meine Entscheidung ja, brauche ich doch. Nach dieser Grundentscheidung kommen dann die vielen Details.
2. Manschetten HandVor- und Nachteile wurden hier ja schon rauf und runter debattiert.
Wichtig: Es gibt Manschetten nicht nur in Latex und Neo - nein auch in verschiedenen Größen.
Der Händler hat mir zwei Manschettengrößen für ein paar Tage zur Anprobe mitgegeben. Am Ende ist es am dünnen Arm eine Nummer kleiner als am anderen geworden - aus Latex.
Kleiner Nebeneffekt: Ich konnte mal testen, ob und wie Wasser durch die Manschetten geht. Ich habe die Manschetten angezogen und am hängenden Arm oben Wasser eingefüllt. Zwischen Arm und Manschette gab es also ein kleine Wassersäule von 4 cm Höhe. Dann habe ich alle möglichen Verdrehungen des Handgelenkes gemacht (drehen, mit sich schliessenden und öffnenden Fäusten).
Bei der engen Manschette ging nichts durch. Bei der weiteren war es möglich in bestimmten Konstellationen ein Tröpfchen durchzubekommen. Aber da die Manschetten an der Hand schon ordentlich drücken, bekam die rechte Hand dann doch die weitere Manschette. Vielleicht kann hier mal was durchkommen. Aber mit einer engeren Manschette wäre mir die Hand abgefallen. Latexmanschetten solle sich ggf. etwas weiten. Mal schauen, ob das der Fall ist und wie die Auswirkungen sind.
Neo-Manschetten am Arm habe ich nicht getestet. Da habe ich auf die Aussage des Händlers vertraut, dass hier doch etwa mehr Wasser durchgeht. Da die Arme einfach im Normalgebrauch (ohne Rolle und Schwimmeinlagen) schon viel im Wasser sind habe ich mich dann an den Rat gehalten.
3. Manschette HalsAuch hier gibt es verschiedene Größen. Nach meinem Test mit den Handmanschetten war mir klar, dass auch Latex wohl nur wirklich dicht wird, wenn die Manschette sehr eng sitzt. Am Hals wollte ich diese extreme strangulierende Einengung aber nicht. Die Entscheidung viel also zu Gunsten einer engen Neo-Halsmanschette. Ich hoffe, die Manschette sitzt so eng, dass bei einigen Schwimmanlagen pro Fahrt nur wenig durchgeht. Bequem ist sie jedenfalls.
4. Manschette Fuß /FüsslingWesentliche Entscheidung: Überhaupt einen Füssling. Denn ohne wären es zwei Manschetten mehr - zweimal Druck mehr - zweimal Wassereindringgefahr /kaltes Wasser mehr. Ich habe Latex genommen. Idee: keine fette verklebte Naht vorne am Fuß. Schuhe müssen hoffentlich nicht so groß sein wie bei Stoff, Latex dürfte im Schuh nicht so drücken. Im Kajak ist man ja glücklich über kleine Schuhgrößen. Latexfüssling ist etwas günstiger - aber auch empfindlich.
Mal schauen, ob die Idee die richtige war.
5. Material des AnzugesEr soll atmungsaktiv sein -das sollen sie ja alle sein. Wie das wirklich mit dem atmen aussieht? Mal in der Praxis sehen. Schwimmweste, Spritzdecke, Kamin usw. lassen ja nicht so viel Platz zum atmen für das Material. Bei wärmeren Temperaturen und höherer Feuchtigkeit in der Luft wird es nicht besser. Aber irgendwas wird es schon hoffentlich bringen.
Wichtig ist sicher die Verarbeitung der Nähte und auch die Verstärkung des Materials an den Oberschenkeln, Po, Hüfte . Und wichtig ist das, was man drunter trägt.
6. Schnitt des AnzugesAuch hier habe ich gemerkt: Von der Stange ist schwer. Der untere Teil des Anzuges ist eine Nummer kleiner geworden als der obere Teil geworden. Er besteht also aus zwei Standardgrößen. Und im oberen Teil wurden der Rücken und der Arm individuell verlängert. Damit sollte es bei den Paddelschlägen und der Streckung von Rücken und Arm nicht zwicken. Ich denke, dass ist eine Besonderheit bei den Anzügen für Kajakfahrer.
7. ReißverschlussEr kommt von der Schulter und schliesst von dem Bauch.
Da man den RV auf den letzten zwei Zentimetern mit viel Kraft schliessen muß macht es Sinn das Ende sichtbar vor dem Bauch zu haben. Zumal man dann auch sehen kann, ob er wirklich zu ist. Und ich bekomme den Anzug so alleine an- und ausgezogen.
8. SchnickschnackPinkler: habe ich genommen, schien mir dann doch praktisch.
Kamin: habe ich auch genommen. Grund : wollte ein möglichst feste Verbindung von Spritzdecke und Anzug. Bei Wiedereinstieg soll möglichst wenig verrutschen. Dafür schien mir der Kamin geeignet. Kein Wasser im Boot wird dann ein angenehmer Nebeneffekt sein.
Kapuze: Hab ich weggelassen. Meist behindern die Kapuzen mich. So ist es zumindest beim Fahrrad fahren.
Weitere Taschen: Auch weggelassen. Die Schwimmweste hat ja welche.
Klett-Abdeckungen an den Armen: Auch weggelassen.
Nun bin ich gespannt, ob ich mit meinen Entscheidungen am Ende annähernd richtig liege.
Gruß Kay
wer baut dir denn diesen Anzug?
Latexarmemanschetten...
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