Meine Gründe für die Verwendung des Grönlandpaddels

Sehr schöne Abhandlungen auch illustriert hat dazu der allseits bekannte Björn Thomasson geschrieben(einfach durch den Translator jagen der des Schwedischen nicht mächtig ist):
[www.thomassondesign.com]
[www.thomassondesign.com]

Ich bin damit gut gefahren, wem das nicht passte konnte ja schon immer etwas für ihn passendes suchen und meist auch finden.
Schöne Grüße,
Tomas.

Eben. Oder passend machen: Ich habe damals von meinem GP von Lars Herfeld an beiden Enden etwas abgesägt, bis die Länge für mich richtig war. Leider ist es dann durch Unvorsichtigkeit zerbrochen. Beim Nachfolger - von Peko (Peter Kottlorz) - störten mich bei längeren Touren die nassen Hände, also kommt da eine Ablaufecke rein und die Hände bleiben trocken.
Mich stört es nicht, dass ich seit 70 Jahren "falsch" paddele. Ich merke nur mal wieder, dass ich hier falsch bin, weil mich all diese technischen Fragen letztlich nicht interessieren.
Schöne Grüße
Jantje

Moin zusammen,
warum diese Paddel nur bis 240 cm geliefert werden, liegt wohl eher an den Fertigungsmöglichkeiten als an " Massarbeit ".
Wenn sie dann auch noch gekauft werden , warum nicht.
Kürzlich hat hier ein Paddler ein mitgebrachtes "GP-Testpaddel 220 cm " probiert. Als ich ihn fragte, warum so kurz bei seiner Körpergröße 185 cm und Bootsbreite 60 cm, war die Antwort es gibt nur dieses.
Nachdem er dann danach auch meines getestet hatte war ihm klar das länger wesentlich besser funktioniert.
Das kurze ging sofort retour.
Schöne Grüße von
Tomas, der schon immer für selbst testen war.

Finde die Diskussion hier in dem Thread sehr lehrreich und spannend.
Wie unterschiedlich die Angaben zu den Längen sind zeigt sich in dem Beitrag: [www.kayarchy.com]

Der Autor empfiehlt für einen 180 cm grossen Paddler ein 230 cm Paddel.

Dann steht da:

Zitat

Most Inuit paddles in museum collections are thought to have belonged to men, and they tend to be 205 cm to 225 cm long.

Da Eskimo eher ziemlich klein sind (150 cm wurde hier mal genannt) passt das ziemlich gut zu den von Tomas vorgeschlagenen Dimensionen von 280 cm.

Dann zitiert er die Erfahrung von Sandy Ferguson:

Zitat

Aktualisierung 2014 von Sandy Ferguson von KASK (danke, Sandy). Er ist ein sehr erfahrener 183 cm großer neuseeländischer Paddler, der vor kurzem eine Pause vom Paddeln zu Hause einlegte, indem er eine geführte Tour zu den Queen-Charlotte-Inseln in Kanada unternahm. Er benutzte eine gemietete Ausrüstung, darunter ein 240 cm / 94 inch Paddel, das viel zu lang war. Damit war er fast am Ende. Zu allem Überfluss stellte er fest, dass die Führer selbst (einige größer, andere kleiner) 210 cm / 83 inch Paddel benutzten. Als er nach Hause zurückkam, sah er sich ein wenig im Internet um, und hier sind seine wichtigsten Schlussfolgerungen: "Nordamerikanische Websites ... redeten alle von zu langen Werten und empfahlen 230-240 cm (90-94 Inch). Ich habe früher 220 cm lange Euro-Paddel benutzt, bin aber vor einigen Jahren nach Grönland gegangen und benutze immer noch 220 cm oder kürzer. In der Garage stehen neun Grönland-Paddel. Mein Partner verwendet 216 cm, er könnte wahrscheinlich leicht kürzere verwenden. Ich sehe, dass Sie anfangs vorschlagen, dass europäische Paddel mit 200 cm / 79 Zoll für die meisten Leute passen sollten/könnten, und ich begrüße das. Ihre grönländische Paddelgröße ist, glaube ich, ein bisschen zu groß, und ich würde 220 cm / 86 Inch oder weniger vorschlagen".

Moin zusammen,
selbst glaube ich, daß die wenigsten, mangels Möglichkeiten; eine lange Latte überhaupt probieren konnten.
Schöne Grüße,
Tomas.

Hallo Tomas,
sind bei deiner langen Latte auch die Paddelblätter länger, oder nur der Schaft?

Ich paddel(geh) auch mal gerne mit dem GP steil, da würde ich bei meiner Größe(170cm) das lange Teil nicht aus dem Wasser bekommen, denke ich.

Ich bin schon fast auf dem Weg zum Baumarkt, um lange Latten zu besorgen.

Ich habe mein neues Spielzeug heute mal ausprobiert, ein Carbon Eskipaddel. (Kayaksport Inuksuk) Paddelt sich schon sehr anders. Von sauberer Technik bin ich meilenweit entfernt, ich habe den canted stroke versucht, Ich war im Schnitt trotz Technikdrills am Ende mit gut über 7 km unterwegs, wir hatten etwa Bft bis 3. Also zwangsläufig lahm ist so eine Latte schon mal nicht. Mir hat vom Gefühl des Catch gefehlt, dafür „rollte“ das Boot schön durch das Wasser. Die leicht angekanntete Latte im Zug zu kontrollieren fand gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt durchaus effektiv. Bugruder fand ich mit der Latte deutlich entspannter als mit Wing. Ziehschläge gingen auch, aber den besten Ansatzpunkt muss ich noch finden, der Bug zog mir immer etwas vor. Wird noch. Verblüffende Erfahrung. Ich kann mir gut denken, das die Technik wirklich die Gelenke entlastet, und durch die flachere Haltung auch die Schulter entlastet. Danke für die Anregung, und ich werde weiter üben, (Aber auch weiter Wing und Touring paddeln) Tillmann

Zitat
T Lunde
Ich kann mir gut denken, das die Technik wirklich die Gelenke entlastet, und durch die flachere Haltung auch die Schulter entlastet.

Ob flach oder steil(er), ich denke (spüre) das die Entlastung, einfach auf der Tatsache beruht,
dass die Kurve (der Belastung) länger und flacher ist (gleichmäßiger).

Zitat
T Lunde
Ich habe mein neues Spielzeug heute mal ausprobiert, ein Carbon Eskipaddel. (Kayaksport Inuksuk) ... Von sauberer Technik bin ich meilenweit entfernt, ich habe den canted stroke versucht, ... Mir hat vom Gefühl des Catch gefehlt, dafür „rollte“ das Boot schön durch das Wasser. Die leicht angekanntete Latte im Zug zu kontrollieren fand gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt durchaus effektiv.

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Paddel. Das Inuksuk habe ich auch. Finde es sehr einsteigerfreundlich. Nach 2-3 Mal fahren wirst du dich daran gewöhnen und es wird auch wie eine Eins im Wasser stehen. Versuch auch mal mit dem Canted Stroke zu spielen und das Paddel nur leicht anzukanten. Dann musst du auch noch deine ideale Länge finden. Ich fahre jetzt meist auf Stufe 6.5 (223 cm Länge) bei einem Biskaya M und 187 cm Körpergrösse. Viel Spass.

Zitat
T Lunde
Ich habe mein neues Spielzeug heute mal ausprobiert, ein Carbon Eskipaddel. (Kayaksport Inuksuk)

Ein schönes Paddel finde ich!
Ich fahre sehr gerne damit. Auch weil es als teilbares Paddel so handlich zu transportieren ist. Ansonsten finde ich es dem Eastpole Nanuk sehr ähnlich, was auch nicht verwunder weil die fast deckungsgleich sind.
Überrascht hat mich wie griffig das ist, auch mit nassen, kalten Händen. Grad so gut wie ein Holzpaddel finde ich.

Gruß
Thomas

Moin zusammen,
für Alle die es interessiert, habe ich mein GP vermessen.
Die Blätter sind 90 cm lang, die Blattbreite ist konisch 80 auf 50 mm, und die Griffbreite 100 cm = 280 cm.
Das man damit keinen steilen Fahrstil ausüben kann ist wohl klar. Diese Paddel sind nur flach paddelnd sinnvoll.
Eine etwas steilere Paddelfürung als beim "Original Eski Kajak " ergibt sich aus der meist größeren Höhe vor der Sitzluke
sonst würde unsereiner nicht hineinpassen.
Schöne Grüße,
Tomas.

Zitat
pm
für Alle die es interessiert, habe ich mein GP vermessen.
Die Blätter sind 90 cm lang, die Blattbreite ist konisch 80 auf 50 mm, und die Griffbreite 100 cm = 280 cm.

Vielen Dank Tomas für die Info.
Trotzdem habe ich noch viele Fragezeichen, wie das funktioniert und das Paddel aussieht?
Hältst du das Paddel auch in der Griffbreite von 100 cm oder mitten drin? Die Schulter von 50 mm ist ja eher zu breit, um da mit Finger und Daumen rumzukommen.
Welche Dimensionen hat denn der Schaft?
Wie viel wiegt das Paddel und aus welchem Holz ist es gefertigt?

Hallo

Zum Eingang einmal eine Frage:

Bei welchen Winkel beginnt ein "steiler Paddelstiel"?

Für mich ist Grönlandpaddel und zumindest etwas steiler paddeln kein Widerspruch. Entscheident sehe ich nicht den Winkel beim Paddeln sondern die Höhe der Paddelführung. Dass der Winkel eine Grenze hat ist durch die langen Blätter erklärbar. Zumindest wird es nicht mehr besonders effektiv wenn man steiler wird, das ist allerdings beim Wingpaddel auch nicht anders, denn senkrecht einsetzen macht auch hier keinen Sinn. Im Vergleich zu anderen Paddeln wird das Grönlandpaddel aber niedriger geführt, was nicht automatisch zum flachen paddeln zwingt.

Ich kann nicht beurteilen was histotisch richtig oder falsch ist. Ich will auch nicht bestimmen welche Länge der Schaft eines Grönlandpaddels haben muß. Ich sehe darin allerdings zwei verschiedene Philosophien, denn nach meiner ansicht kann ich nur mit einem kurzen Schaft eine hohe Schlagzahl erreichen und damit auch im Vergleich hohe Geschwindigkeiten fahren.

Wenn ich mein Paddel mit dem von Tomas vergleiche, da sind die Unterschiede beim Schaft am größten. Da stehen bei Tomas 100 cm gegen 54 cm bei mir. Mein Blatt ist mit 7,5 cm etwas schmaler und um ca. 5 cm länger, was sich durch das Greifen in das Blatt hinein wohl wieder ausgleicht. Mein Paddel hat eine Länge von 225 cm bei meiner Körpergröße von 183 cm.

Dadurch ergibt sich bei den beiden Paddeln einmal, dass Tomas mit einem deutlich größeren Hebel und etwas größeren Blatt mit jedem Zug mehr Kraft ausüben kann weil einmal der Weg im Wasser länger wird und außerdem der Druck größer ist. Dafür wechsel ich mit dem schnelleren Schlag zügiger die Seiten und verringere die Zeit zwischen den Zugfasen bei geringerer Belastung in der Zugfase.

Funktionieren tut beides, man muß für sich nur den richtigen Weg finden. Für mich ist das kürzere Paddel sinniger weil ich immer noch recht sportlch flott unterwegs sein kann. Grönlandpaddel bedeutet für mich nicht nur gemütliches dahingleiten, ich bin damit noch in der Lage schneller zu sein als der Durchschnitt mit "normalen" Paddeln, es ist allerdings kein Rennpaddel.

Gruß, Ulf

Ja, das ist schon ein tolles Thema.
Ich habe bis jetzt 4 GP / Aleuten Paddel und 5 unterschiedlich Wing Modelle.
Irgendwie macht jedes Paddel, in Kombination mit dem passenden Boot, Sinn.
Mein "GP" paddel ich sowohl steil als auch flach, wobei ich hier nicht wirklich definieren kann wo was beginnt, bzw. endet.
Zwei Erkenntnisse habe ich jedoch gehabt.
1 wenn es mir gut geht, also keine Schmerzen an Stellen die zum paddeln gebraucht werden, bevorzuge ich ganz klar die Wingpaddel.
2 (ja ihr wisst schon was jetzt kommt..) tut mir irgendeine Stelle, wie zu 1 beschrieben weh, greife ich zum GP.

Es ist halt schöner etwas zu paddeln als überhauptnicht :-)

Tja und genau dies ist aus meiner Sicht, also die geringere Belastung auf den Körper, der große Vorzug der GP's. Alles andere ist Schönrederei, jedenfalls wenn man ausschließlich an die Paddeltechniken denkt welche in der normalen Anwendung wichtig sind.
Wichtig ist aber das es uns Freude bringt, egal was wir nun zum paddeln benutzen.

Viele Grüße aus Emmerich am Rhein
Jörg

Im parallelen Helm-Thread wurden ja Lettmann-Videos verlinkt.
Hier hat es auch noch eines, wo der Vorwärtsschlag mit verschiedenen Paddel (Euro, Wing und ab 1:18 Grönlandpaddel) gezeigt wird:
[youtu.be]

Lars Everding fährt das Grönlandpaddel relativ steil und schreibt im Kommentar unter dem Video:

Zitat
Lars Everding
* Das Grönlandpaddel lässt sich steil (Jagdschlag wie im Video) auch ähnlich wie ein Wingpaddel fahren.
* Richtig ausgeführt ist der Paddelschlag geräuschlos.
* Das Paddeln mit einem Grönlandpaddel unterscheidet sich von den anderen Techniken wesentlich. Fährt man langsamer als mit einem „normalen“ Paddel ist das meist ein Indiz für die falsche Paddeltechnik..

Nach bescheidenen gut 40 km mit dem GP würde ich bestätigen, lahm is es nicht, eine Fahrt z. Bsp. war bei Bft 4, Böen lt Windfinder bis 6. Im Vergleich zum Wing hatte ich beim GP in den Böen weniger Druck auf dem Paddel, der mit mir fahrende Kollege ist da immer ein Stück vorgezogen, was ich danach immer locker aufholen konnte, Auch fehlte mir etwas die Stützwirkung des Wing. Zur Einordnung: Paddelstrecke waren 17 km, Schnitt 7,3 km, was mein langsamster Schnitt bei den Gut 40 km war. (Meist etwa 7,6 km/h, Puls in Zone 1) Also nicht wirklich schnell, aber für mich ok. Mit sich bessernder Technik wird es wohl noch etwas besser gehen. Das Paddel fühlt sich definitiv gut an.Tillmann