welchen Ergometer?

ich überlege die Anschaffung eines Ergometers. Bei den Rudergeräten gefällt mir der Waterrower sehr gut, aber leider gibt es sowas ja nicht als Paddel-Ergometer. Gefunden habe ich nun zwei, die sich zum einen preislich stark unterscheiden, bei denen ich aber gar nicht erkennen kann, welcher davon denn nun wohl besser ist. Hat jemand praktische Erfahrung oder hat anhand der Pruduktbeschreibung eine Idee, welcher eher zu empfehlen wäre?

Kajakpro Compact

Kajakfirst

Wegen dem Kajakpro einfach mal Manuela fragen (oder Arjan Bloem, der benutzt/e das auch). Das Kajakfirst hat Lettmann im Angebot (Kajakfirst Ergometer) und hatten das auch mal auf der BOOT. Da gibt es auf jeden Fall Antworten.

Moin moin,

wir haben das Paddelite bei uns im Verein stehen.

Ich persönlich bin kein wirklicher Fan davon, da der Bewegungsablauf und die wirkenden Kräfte bedingt durch die Seilführung nicht wirklich dem entspricht was im Boot geschieht.
Der Widerstand ist nicht fließend wie bei Wasser, sondern kommt abrupt. Das empfinde ich persönlich als besonders ätzend, wenn ich versuche eine Pyramide zu paddeln und ich entsprechend die Schlagfrequenz ändere. Dann kommt erst ein "Luftschlag" und dann der "Hammer". Auch wird die obere Hand durch die Bänder nach unten gezogen, wodurch man dazu neigt mit der Zeit sehr flach in der Bewegung zu werden. Als längjähriger Paddler mit einem eingeschliffenen Bewegungsablauf ist das vielleicht noch ok, da man automatisch korrigiert bzw. es im Boot wieder richtig macht. Wenn man aber den Ansatz verfolgt in Kombintion mit einem Spiegel die Technik zu schulen, ist das in meinem Augen nicht hilfreich.

Wenn ich nicht aufs Wasser kann, nutze ich eher das Ruderergometer daneben als das Paddelergometer.

Geht mir exakt genau so. Das Paddelergometer ist einfach zu unrealistisch in der Bewegungs-Imitation, deshalb bin ich aufs Concept2-Ruderergometer umgestiegen. Das ist inzwischen mit Zwift gekoppelt - eigentlich ein Online-Trainings-Spiel fürs Indoor- Radtraining, aber mit ein paar Tricks kann man auch als Ruderer mitmachen. Das macht richtig süchtig, ich kann die nächste Einheit kaum erwarten, bin fit wie nie, und selbst bei einstündigen Workouts vergeht die Zeit wie im Flug! Eigentlich würde ich gern deutlich längere Einheiten machen, weil's so Laune macht, aber nach einer Stunde Rudern bin ich einfach platt ...

Also ich hatte jahrelang den Kayakpro Speedstroke, und das war von der Ähnlichkeit der Bewegung schon sehr gut! Nicht umsonst trainieren auch 'Profis' während der Wintermonate viel auf diesen Geräten. Ich habe ihn tatsächlich verkauft, um mir mehr Anreize zu geben, auch wirklich aufs Wasser zu gehen, aber auch, weil ich sowieso nicht mehr so ambitioniert trainieren kann. Zuhause mache ich jetzt eigentlich lieber Sachen, die zum Paddeln komplementär sind, also Kraufttraining, mit besonderer Betonung der Antagonisten zu den 'Paddelmuskeln', oder Dehnübungen sowie Joggen. Aber in diesen Corona-Zeiten wünsche ich mir den Speedstroke definitiv zurück!

Hi,


ich habe auch ein Paddellite ... mit viel Staub. Ich finde es eine gute Alternative zum Crosstrainer. Klar sind die Bewegungsabläufe nicht identisch, aber so ein bisschen ähnlich.


Marc

... da gibt es auch noch den Dansprint.

Ich wollte eigentlich den Paddleelite, konnte jedoch damals nicht geliefert werden. Daher wurde es der KayakPro.
Negatives über die Zugergonomie hatte ich nur vom Paddleelite gehört, weil er sehr kompakt gebaut ist. In den heimischen Wänden ist das natürlich auch ein Verstauungsvorteil.
Den Nachteil einer dem Wasser atypischen Kraftanwendung beim länger gebauten KayakPro und Dansprint kann ich nicht nachvollziehen, eher die Unterbelastung der Druckhand.
Ich bin mit dem KayakPro zufrieden - der innere Schweinehund ist das größere Hemmnis bei der Verwendung als die Unterschiede zum Paddeln auf dem Wasser.
Schöne Grüße und bleibt gesund!
Carsten

Mal eine dumme Frage in die Runde:

Ist es im Grunde nicht egal, ob Ruder- oder Paddel-Ergometer? Ich denke, beide Geräte können den eigentlichen Bewegungsablauf der jeweiligen Sportart nur teilrealistisch simulieren. Geht es nicht vielmehr darum, in Form zu bleiben, wenn man aus irgendwelchen Gründen gerade nicht aufs Wasser kann?

Mein Mann und ich wurden durch das blöde Virus aus dem Training für eine Langstrecken-Ruderregatta gerissen. Nachdem der Ruderbetrieb in unserem Verein vor 14 Tagen eingestellt wurde, waren wir zweimal mit unseren Kajaks auf dem Wasser und haben beim Paddeln sehr davon profitiert, dass wir das Rudertraining im Hinblick auf die Regatta (die natürlich nun auch abgesagt ist) so ziemlich den ganzen Winter bei fast jedem Wetter durchgezogen haben.

Da wir aber beide den Eindruck hatten, dass wir beim Rudern einen höheren Trainingseffekt erzielen können als beim Paddeln, hat mein Mann kurzentschlossen den Waterrower bestellt, um den er sowieso schon seit einiger Zeit herumschleicht. Corona hat ihm nun einen triftigen Grund geliefert ...

Was mir gut gefällt, ist, dass der Widerstand durch den Wassertank erzeugt wird. Das macht das Ganze etwas authentischer, und das Geräusch klingt .... wie das sanfte Rauschen der Wellen am Meer! Also wenigstens ein ganz kleines bisschen Outdoor-Feeling...

Der Bewegungsablauf ist im Vergleich zum "echten" Boot auf die perfekte Kraftübertragung reduziert. Da es da bei mir immer noch hapert, kann ich daran nun gezielt arbeiten und mache auch schon Fortschritte. Kurze Videos werden an den Coach geschickt, und die "Mängelliste" kommt nach der Fernanalyse ausführlich per Mail.... man wird kreativ!

Also: immer schön in Bewegung bleiben heißt die Devise. Wir werden sicher in nächster Zeit wieder mehr Paddeln gehen. Zum Glück dürfen wir noch raus, auch zu zweit, und auf dem Wasser begegnet man ja sonst keinem...

Liebe Grüße
Dorie

Hi, Lettmann hat sich zum Unterschied der beiden Geräte gemeldet, siehe nachfolgend. Ob das tatsächlich so ist, dass es bei dem erheblich günstigeren Gerät besser ist als bei dem Kajakpro?

"Ansonsten unterscheiden sich die Maschinen sehr stark im Gefühl wie real sich das Paddeln anfühlt, dies ergibt sich durch den Winkel, über den die Seile gezogen werden müssen.
Je steiler dieser Winkel ist, desto unnatürlicher fühlt sich der ganze Bewegungsablauf an. Was auch im Video von Tom Liebscher auf der Kajak Nord Seite zu sehen ist, das Schlackern der Seile, wenn diese in die Maschine zurückgezogen werden. Hier merkt man beim Trainieren einen Schlag, der den Flüssigen Ablauf für einen kurzen Moment unterbricht und der Liebscher und das wird beim Sprinttraining nur umso heftiger.
Bei der Kayakfirst Maschine kann man diese Rückzug Geschwindigkeit einstellen, so dass dieser Effekt nicht auftritt. "

Gerade drüber gestolpert: Kayakfirst ergo - Surfski.info. Wieder ein Punkt für die eigene Wunschliste...

Wow, der ist ja sehr zufrieden mit dem Teil, sehr informativer Bericht!

Ich Grab den Thread noch mal aus !

Mir ist gerade ein DryYak begegnet - was haltet Ihr davon ?

Die Mechanik mit Expandergummis scheint mir etwas (zu ? ) simpel, wenn auch robust und leicht zuwarten, aber taugt das ?

Reizvoll finde ich, daß eben nicht nur die Kraft trainiert wird, sondern auch die Balance.

Hat jemand (eigene) Erfahrungen mit dem Teil ?

Gruß,

Joachim.

Dies sind keine praktischen Erfahrungen mit dem Produkt, nur vergleichende Anmerkungen anhand der wenigen verfügbaren Produktinformationen....
* für steile Paddeltechnik nicht geeignet, wenn das Teil nicht auf einem Tisch aufgebaut wird, da das Sitzboard direkt auf dem Boden steht
* Ich sehe für ein Ergo nicht wirklich eine Gegenkraft, die man bestenfalls regulieren könnte bzw. ein Messsystem, was die eingesetzte Kraft erfassen und darstellen könnte
* Das Produkt basiert auf dem Gleichgewichtstrainingsboard, was bestimmt gut funktioniert.
* Der Preis ist sportlich und in der Nähe eines hier im Fred genannten Teils...
Fazit: für Ergo-Anwenungen halte ich das Teil nicht geeignet

Beste Grüße,
Carsten

Danke für Deine Einschätzung.

Die „Gegenkraft“ wird durch mehrere Expandergummis unter der Sitzplatte erzeugt, die mit einem Spanngurt reguliert werden kann. Guck mal bei YouTube, da gibt‘s ein Herstellervideo, wo das Teil so weit demontiert wird, daß sich die Funktionsweise erklärt.

Das Problem mit der „steilen Paddeltechnik“ ließe sich ja womöglich mit einem kleinen Podest beheben (vom Tisch fallen möchte ich dann doch nicht … ).

2 Dinge reizen mich besonders daran. Zum einen die Gleichgewichtsschulung (eines meiner Probleme), zum anderen der Preis : Gebraucht sind die Dinger schon für um die EUR 500,— zu bekommen. Die anderen Ergometer - z. B. das Teil von Lettmann - kosten gleich ein Vielfaches davon - das ist mir schlicht zu teuer !

Alternativen … ?

Gruß,

Joachim.

So'n Ding ist ja wieder was für mich. Ich würde prüfen wollen, ob man das Ding auch mit aufgerichtetem Oberkörper oder in leichter Vorlage benutzen kann und wie das Gesäß 'fixiert' wird, damit es Halt hat. Ich habe einen Youtube gesehen und fand es klasse, wie parallel Schulterachse und Paddelschaft waren. Ich denke, wenn man diese Parallelität trainiert, dann ist es recht wurscht, ob beim Training das Paddel steil oder flacher geführt wird.
Hmm, eigentlich muß der Paddelschaft nur entsprechend angepasst werden. Dadurch dass der Schaft bei dem Gerät ja keine Paddelblätter hat, muß das eigentlich hoch genug sein. Beim Paddeln ist ja die untere Hand immer noch auf Bootsnahthöhe... Und die hat es ja allemale (grübel). Man rührt ja mit der unteren Hand beim Paddeln nicht im Wasser rum. Und auch wenn, eine gewisse Höhe hat das Gerät ja. Ein längenverstellbarer Schaft wäre gut, um die Länge entsprechend der individuellen Griffweite einstellen zu können.

Anke (die laut gedacht hat)


***
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Hallo und guten Abend,

hat evtl jemand von den Forumslesenden so ein Gerät und kann Auskunft geben über den Kraftverlauf beim Paddeln? Wenn ich mich richtig erinnere (ich habe das nur 2 x auf der "Boot" ausprobiert) muss die obere Hand das Paddel nämlich nicht festhalten, wie das passiert, wenn man ohne große Flaschenzüge gegen Gummiwiderstand paddelt. Das gibt nämlich einen total komischen Bewegungsablauf, bei dem die obere Hand weiter festhält und zieht statt drückt.

Weiter ist mir aufgefallen, das das Gerät beim 2. Versuch stark ruckelnd lief, als wäre ein Seil völlig abgenutzt und rau oder ein Lager komplett verschlissen.

Wie man Paddeln und Balancetraining kombinieren kann, dafür gibt es ja einfache Vorschläge: DIY Paddle Ergometer

Nach Ansehen des hier verlinkten Videos fallen mir aus der Erfahrung mit Paddlelite und KayakPro zwei Dinge auf:
* Die kompakte Bauart ähnlich dem Paddlelite hat den Nachteil, dass die Richtung der Zugkraft nicht dem Verhalten im Boot entspricht - man zieht sehr schräg. Das hat leider auch den Nachteil, dass der Seilverschleiß an der Umlenkrolle nicht unerheblich ist.
* Die Variabilität mit dem Expandergummis ist eine gute, preiswerte Idee. Das Umrüsten für verschiedene Grundspannung scheint mir angemessen, da es eher selten benötigt wird.

Zum Thema Schaftlänge und Position über dem Boden: aus meiner Erfahrung mit einem längenverstellbaren Schaft sollte das Seil dennoch an einer Stelle am Schaft befestigt sein, die einerseits dem Kraftpunkt Wasser entspricht und andererseits nicht zu nahe an der Hand sein.
Damit ist ein Anheben des Ergo ûber den Boden sinnvoll.

Das Thema Zug/Druck habe ich bisher bei keinem Ergo als dem Verhalten des Paddels im Wasser äquivalent beobachten können. Das Seil an der Druckhand ist eben nicht steif und bietet damit keinen Widerstand - aber das ist ggf. meiner Paddeltechnik geschuldet

Schöne Grüße,
Carsten

So, gestern Abend hat ein gebrauchter Dryjak mit einiger Mühe und nach Ausstoßen heftiger Flüche seinen Weg zu mir gefunden.

Erste Überraschung : Das Teil ist erheblich größer als es auf den Photos wirkt - LxHxB = 187cm x 22cm x 84cm - und bei dem Format können 25 kg ganz schön sperrig sein ! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil … !

Heute dann der erste Test und die nächste Überraschung : Das Teil ist - jedenfalls ungedämpft auf Laminat - um Welten kippeliger als mein Kåre ! So in der Art stelle ich mir Seekajaks vor. Rennkajaks dürften noch etwas heftiger sein. Wenn das ein Boot wäre, hätte ich ratz-fatz im Bach gelegen ! Dagegen ist mein Kåre so stabil wie ein Ponton ! Um so besser : Wenn ich damit zu Hause nicht umkippe, passiert mir das im Boot auch nicht !

Das Paddelfeeling ist ganz ok, aber nicht mit dem echten zu vergleichen, dazu fehlen einfach zu viele Details, vor allem die Paddelflächen am Ende der „Paddelstange“ und auch die Verschränkung. Aber ich denke, man kann das womöglich nicht ganz korrigieren, aber - z. B. mit Markierungen - dem nahe kommen. Versuch macht kluch … !

Ich werde jetzt erstmal etwas damit spielen und vielleicht irgendwann mal berichten !

Gruß,

Joachim.