Moin zusammen,
ich kann einigen Dingen, die oben geäußert wurden nicht ganz zustimmen. Ich bin zwar nicht so ein Experte wie manch anderer Teilnehmer, aber aufgrund meiner Wohnlage vor allem auf Großgewässern und auch der See unterwegs. Wie immer gilt, dass jeder Bootskauf absolut individuell ist und sich die Frage stellt, was ich eigentlich will. Ich fahre diesen P&H sehr gerne und freue mich immer wieder, damit unterwegs zu sein.
Ich habe mir dieses Boot letztes Jahr bei Gadermann gekauft (wie üblich mit sehr guter Beratung!!!) und es vorher auch getestet. Was mir seitens Gadermann zu diesem Kajak gesagt wurde, traf auch für mich ganz genau zu. Ich hatte Interesse an einem "schnelleren" Boot, das ich auf Großgewässern fahren kann. Da ich oft gegen die Tide der Unterweser paddel und auch noch bei 4-6 Bft unterwegs bin, suchte ich ein Boot,das etwas leichter läuft als mein sehr sicherer, aber nicht "schneller" Scorpio, mit dem ich aber trotzdem bei entsprechenden Witterungsverhältnissen und der Dünung gut klar komme und mich auch auf See traue. Skeptisch war ich wegen der Stabilität, da ich aufgrund einer berufsbedingten Erkrankung etwas Gleichgewichtssinn eingebüßt habe und nicht mit allen Booten klar komme. Besonders interessiert war ich am Material, da ich oft über steinige Böschungen an den Sielen auf das Wasser gehe und deshalb Laminatboote eher ausscheiden, da ich dann zu sehr auf die Hochwasserzeiten und Windverhältnisse fixiert sein muss, um schadensfrei in`s Wasser zu kommen.
Ich bin ca 1,86 m groß und wiege ca. 76 kg, eher Ausdauersportler als " kraftvoller Rennkanute" und fühle mich in dem Boot sehr wohl und sicher. Ich wollte eine Art schnelles, sicheres und großgewässertaugliches Boot haben. Der Valkyrie ist für mich "etwas" weniger stabil als der Scorpio, aber noch so stabil, dass ich mich trotz meines Leidens sicher fühle. Der Scorpio ist aufgrund seiner extremen Stabilität mein "Winterkajak", der Valkyrie mein "Sommerkajak" geworden. Kabbelwasser oder von unten aufkommende Strömung / Strudel über Buhnen im stark strömenden Bereichen ist mit dem Valkyrie etwas unangenehmer als mit dem Scorpio. Ich muss häufig über Steine am Siel einsteigen, ohne Steg und sichere Kanten, was mir mit dem Boot gut gelingt. Die Diskussion über die Schenkelstützen kann ich nicht richtig nachvollziehen, aber das ist wie bei allen Booten ja auch individuelles Empfinden. Weder mein Sohn noch ich haben damit Probleme und wenn das so wäre, wäre es ja auch nur eine Kleinigkeit, dieses zu ändern.
Der Kajak läuft für ein PE-Boot sehr leicht und ich kann hohe Geschwindigkeiten erreichen und auch sehr ermüdungsfrei auf längeren Touren zügig unterwegs sein. Er lässt sich für mich gegen die Tide also einfacher fahren und auch bei der Dünung auf der Unteweser ist er für mich noch sicher zu beherrschen und meines Erachtens für Großgewässer sehr gut geeignet. Ohne Steuer ist dieses Kajak nicht gut zu fahren, da es dann, vor allem bei Seitenwind, nicht auf Kurs zu halten ist. Die Beine/Schenkel stehen steiler als in anderen Booten, weswegen das Boot in diesem Bereich auch etwa höher ist (Rennbootcharakter). Mit dem vorhandenen kleinem Ruderblatt ist es sehr gut zu steuern, aber ich werde dieses Blatt trotzdem bald gegen ein größeres austauschen, da es bei Dünung von achtern für mich nicht mehr so einfach zu halten ist. Das wurde mir auch bei Gadermann beim Kauf bereits gesagt, dass ich das Blatt gegen ein größeres eintauschen kann, wenn es mir beim Surfen zu klein ist. Sitzen ist für mich auch auf langen Strecken sehr angenehm, da dieses Boot im Gegensatz zum Scorpio die einstellbare Rückenlehne wie z:B der Venture Jura hat. Die hintere Gepäckluke ist kein wirklich großer Stauraum, da der Valkyrie achtern sehr flach ist. Der Stauraum würde für mich auch für Touren über mehre Tage reichen. Mit vollem Gepäck habe ich das Boot bislang allerdings noch nicht getestet. Ich nehme das Boot auch gerne auf kleineren Flüssen, da es sich selbst ohne Kanten dank der Lenkung sehr gut manövrieren läßt. (Ich wechsel auch bei diesem Boot je nach Windverhältnissen die Paddel. Ist der Wind schwach, nehme ich das Werner Ikelos Bent mit dem etwas größerem Blatt, wenn es mehr weht das Cyprus Bent.)
Ich muss den Kajak immer nur auf einen Trolley legen und eben zu Fuß zur Weser gehen, aber bei einem Transport auf dem Auto sind Kajakbügel auf jeden Fall zu empfehlen. Um Gewicht einzusparen ist dieses Boot nicht an allen Stellen in seinem PE-Körper gleich stark gefertigt, so dass sich der Kiel bei einem Festzurren eindellt. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht stabil genug ist und irgendwie zu wabbelig oder ähnliches!!!
Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen. Falls Du noch Fragen hast oder das Boot mal testen willst, kannst Du mich gerne kontaktieren.
Eckhard