Richtige Atmung bei intensivem Paddeln

Mein heute drittes und vorerst letztes Thema....
Ich habe schon viel gemacht, aber war jetzt das erste Mal so unterwegs, dass ich einfach ab früh morgens den ganzen Tag paddeln konnte und wollte - bis ich eben nicht mehr konnte... Da habe ich diverse unerwartete Erfahrungen gemacht, u.A. ist mir stark aufgefallen, dass sich meine Atmung auf "irgendwie aber nicht sehr gut" reduziert, wenn ich intensiv z.B. gegen den Wind auf ein Ziel zuhalte. Die Brustmuskulatur ist ja bei der Rotationsbewegung der Schultern praktisch die ganze Zeit angespannt, da bleibt "eigentlich" kein Raum für gutes Einatmen. Ich habe länger hin und her probiert aber keine ideale Lösung gefunden. Vermutlich auch nicht ganz neu die Frage, aber habe über sie Suche nichts gefunden. Danke für Tipps oder Links.

Aus der Kinaesthetic [de.wikipedia.org] weiß ich, daß man tiefer einatmen kann, wenn man den Oberkörper leicht rotiert hat. Ich helfe auf diese Weise gelegentlich einigen von den schwerstmehrfach behinderten Menschen auf meiner Arbeit, wenn sie doll husten müssen und so kaum zu Atem kommen. Es handelt sich dabei ausschließlich um Menschen mit starken Spastiken. Ich denke, an die Spannungen von Spastikern kommt man als Sportler auch gelegentlich ran... Es tut ihnen gut und sie beruhigen sich schnell.
Wenn Dein Körper nicht nach Atem ringt, dann bekommt er wohl ausreichend.
Probiere es mal aus, das mit dem Einatmen und der Rotation. Vielleicht ist da Dein Hase im Pfeffer versteckt?


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"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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Hallo Stefan,

eventuell atmest Du zu wenig mit dem unteren Teil des Luftsystems?
Den hauptsächlichen Teil der Atmung sollte ja die tiefe Zwerchfellatmung ausmachen. Das kann man bewusst üben. Wenn Du "mit den Schultern" atmest ist das per se recht ineffizient.

Das mit der tiefen Bauchatmung kannst Du am besten bei Musikern, Freitauchern oder solchen Leuten lernen. Da gibt es sehr viel im Netz zu lesen. Pranayama Yoga ist auch sehr hilfreich.
Interessanterweise schneidet das auch dein anderes Thema mit den langen Strecken an. Ich schalte bei Dingen die meine Geduld sehr strapazieren in eine Art Automatikmodus der auf einer besonders tiefen und ruhigen Atmung basiert. Das funktioniert ganz gut.

Das ist aber nur so ein Ideensprudel, ich hab dich ja nicht atmen sehen :-)
Eine schöne Rügentourbeschreibung übrigens!

Gruß
Thomas

Und die Atmung mit der Schlagfrequenz synchronisieren hilft auch einen guten Rythmus dahinein zu bekommen.
Je nach Luftbedarf bei gemächlichem Tempo z.B zwei Schläge ein- zwei Schläge ausatmen.
Oder etwas schneller zwei Schläge ein- und einen Schlag kräftig ausatmen.
Beim Sprint ein Schlag ein- ein Schlag ausatmen.
Da gibt es einige Variationen damit die Luft nicht ausgeht.
Kräftig ausatmen setzt beim Paddelschlag extra Energie aus der Körperspannung frei, man sehe sich die
keuchenden Tennisspieler beim Aufschlag an.
Reingehauen...

Moin,

wie oben geschrieben sollte die Atmung tief ansetzen. Mir hilft bewusstes Ausatmen. Dann klappt das Einatmen fast von Alleine( ich übe das aber besonders im Hinblick auf das Posaune spielen, da ist es auch wichtig, schnell Luft einzuatmen) , Das synchronisierte Atmen mit Schlagzahl/Schritten mache ich auch wenn ich unter Last bin.

Gruß, Tillmann

Ich praktiziere seit Jahren Qigong. da lernt man das richtige atmen, nämlich die natürliche Bauchatmung dadurch bist du in deinem Zentrum verankert und kannst deine Kraft aus der Mitte holen und stundenlang paddeln. auch den Atemrhythmus mit der Paddelgeschwindigkeit synchronisieren, 1:1, 1:2, 1:3 Vielleicht Dir das
herzl. Paddlergrüße
Willi

Ich habe noch nie bewusst aufs Atmen geachtet, weder beim Paddeln noch sonstwo. Das geht immer automatisch und orientiert sich an der Anstrengung. Bringt das wirklich was? Oder ist es vielleicht sogar besser, wenn man nicht aufs Atmen achten muss ...?

@ Trees: Vielleicht bist Du mit einer Heldenlunge mit besonders großem Volumen gesegnet. Oder Du hast Vorfahren aus dem Hochgebirge mit natürlich erhöhtem Hämatokritwert.

Aber im Ernst: Freue Dich, dass Du Dich damit noch nicht gedanklich befassen musstest und fange jetzt ja nicht damit an. Meistens wird´s dann unrund. Seitenstechen lässt grüßen.

Ganz bestimmt keine Heldenlunge. Aber das war auch mein Gedanke. Manchmal besser, sich Automatismen gar nicht bewusst zu machen. Wenn ich beim Fussball den Torwinkel anvisiere, halte ich einfach drauf und mach mir keine Gedanken, wie ich den Spann ausrichte und das Knie drehen muss. Das würde nicht funktionieren. Beim Bogensport ist es das sog. "Intuitive Bogenschießen", also nur Ziel anvisieren und Ausrichtung des Pfeils erfolgt unterbewusst. Ok, führt zu weit, aber Prinzip erkannt. Ich bin daher tendenziell "vorsichtig" bei solchen Bewusstmachungs-Geschichten, wozu wahrscheinlich auch Qigong zählt. Mag für andere aber sicher gut sein, keine Frage. Was ich sagen will: Ich lass das mit dem Atmen lieber beim Paddeln

Die richtige Technik zur unbewussten Routine werden lassen und wenn man an seine Grenzen stößt, die passende Technik rauskramen und so lange bewusst ausführen, bis es wieder zur unbewussten Routine wird. Oder so


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die richtige Atmung...……………..schlimmer wird's jetzt aber nicht mehr oder...…..kleiner Tipp …………..oben ein --- unten aus><und immer schön die Spritzdecke zu lassen

Hallo Stefan,

das kenn ich! Ich paddle gerne lange Strecken und wundere mich seit Jahren, wieso ich beim paddeln stets so flach atme...

Ich vermute, es hat (auch) mit der Sitzhaltung zu tun. Nur meinen Sitz entsprechend anpassen, mach ich irgendwie nie...
Mittlerweile kann ich mit jedem Boot mit jedem Paddel und auch - mit jedem Sitz. Ich weiß aber, dass wenn mein Hintern nicht in dieser dofen "Kule" wäre, ich nicht nur besser säße, auch besser atmen tätert...

Für mich ist diese flache Atmung ev. auch ein Grund hiefür, warum ich beim paddeln relativ wenig Kalorien verbrauche...
Siehe dazu den entsprechenden zeitnahen "tröt"...

Mit bestem Ahoi

Peter

"Ich vermute, es hat (auch) mit der Sitzhaltung zu tun."

Da könntest Du Recht haben. Die meisten Kajaksitze sind leider so gestaltet, dass das Becken nach hinten abkippt, dadurch wird die Atmung automatisch flacher.

Grüße, Gerhart

Hallo Stefan,
du beschreibst ein Phänomen, das in der Sportwissenschaft bestens bekannt ist. Interessant ist ja, dass es nur in bestimmten Situationen auftritt, eben z.B. angestrengt in den Wind. Das spricht deutlich gegen die Theorie mit dem Sitz als Ursache oder ein generelles Atemproblem.

Man weiß, dass die Atmung sehr durch Stress beeinflusst wird. Zudem hat jeder seine individuellen Grenzen, besonders bedeutsam ist hier die "aerob- anaerobe Schwelle". Heißt vereinfacht: Wenn die aerobe Form der Energiebereitstellung in der Muskulatur nicht mehr ausreicht (landläufig Fettverbrennung), weil die Belastung zu hoch ist, stellt der Körper auf anaerob um. Damit Laktatbildung usw., geht eben nur bis zu einem gewissen Grad, dann ist schlagartig Schluss. - Sehr vereinfacht.
Unter Stress schaltet der Mensch häufig auf Kurzatmung um, heißt, die O2-Versorgung ist nicht mehr optimal, die Energiespeicher werden aufgebraucht, Folge Erschöpfung. Siehe auch Sprichwort: "Einfach mal tief durchatmen"
Was nun als Stress empfunden wird, ist eben individuell. Oft genügt großer Ehrgeiz, um diese unbewussten Vorgänge ablaufen zu lassen. Wer sich darüber lustig macht, kennt nur die Zusammenhänge nicht oder ist vielleicht eher gemütlich unterwegs...
Leistungssportler arbeiten - oft mit Hilfe von Sportpsychologen - daran, in der Leistungssituation den Stress mental zu reduzieren, um leistungsfähiger zu sein.
Alles sehr vereinfacht dargestellt, hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab.
Es ist also keineswegs verkehrt, in Leistungssituationen bewusst auf die Atmung zu achten und das zu trainieren. Möglichkeiten gibts ohne Ende, vieles ist schon genannt.

Viel Erfolg.