Moin Heike.
Ach ja, die VW's hatte ich in meiner Aufzählung unerhörterweise tatsächlich glatt vergessen!
(Obwohl wir doch mittlerweile 4 Stück in 3 befreundeten Vereinen mit 5 verschiedenen, zufrieden grinsenden Besitzern angesammelt haben.
)
Ein schönes Boot vor allem für zierlichere Menschen.
Vor allem auch für Frauen, die ich sonst oft in m. E. für sie viel zu grossen Frachtkähnen herumschippern sehe.
Wir haben die VW's erst vor 10 oder 12 Jahren kennengelernt und ich war als "Ur-Nanuker" völlig überrrascht, dass SKB neben dem "NANUK-Eskimo" tatsächlich noch einen anderen, nämlich diesen "VW-Eskimo" gebaut hatte.
(Höchst unwahrscheinlich scheint mir aus der langjährigen Erfahrung heraus, dass es solches Bootsmodell jemals als BONE-Boot serienmäßig gegeben haben könnte.)
Aber als wir das mit den SKB-VW's kapiert hatten, haben wir aber auf dem Gebrauchtbootmarkt immer wieder mal entsprechend zugeschlagen!
Nee, aber mit dem NANUK hat der VW fast nichts gemeinsam.
Mit den abweichenden Maßen hast Du schon mal richtig getippt:
Der BONE-NANUK ist 515cm x 58cm und hat ein kleines Luk, in das man vom Achterdeck aus hineinrutschen muß.
Sowas dürften die Paddelfrischlinge von heutzutage wohl auf gut deutsch "Ocean Hole", oder so ähnlich(?), nennen
.
Boot hat ca. 320 Ltr. Volumen.
Der daraus hergeleitete und abgewandelte SKB-NANUK ist 505cm x 58cm und hat ein vergrößertes Luk, so daß ein darin sitzender ca. 170cm-Mensch immerhin ein Knie mittig aus dem Cockpit heraus gerade mal eben anlupfen kann. Volumen ähnlich oder gleich.
Die Verkürzung des Bootes kommt dadurch zustande, dass die ursprünglich sehr spitzigen BONE-Bootsenden kurzerhand massiv abgerundet wurden.
Die ursprünglich optisch elegante Linienführung des BONE-NANUK hat dadurch und auch durch weitere SKB-Änderungen m.E. insgesamt gelitten, Fahrverhalten bleibt allerdings unverändert.
Ich vermute, SKB versuchte mit solcher "entschärften" Neuauflage des Bootes die ultimativen Käuferscharen anzulocken, was aber nie so richtig funktioniert haben dürfte, mal von den in Norddeutschland verbreiteten, vermutlich(?) als "Abklatsch"(?) von einem Originalboot geklauten(?) Formen abgesehen, mhm?
Aber auch die eifrigen Nachbauer liessen eigene Kreativität einfliessen, das muß gesagt werden:
Einschlägige Boote und deren Bauform, die ich seinerzeit an der Unterweser kennenlernen durfte, wiesen ein um einige Fingerbreit erhöhtes Deck auf, wohl mit dem Ziel, dass auch Nordeutsch aufragende Wikingergestalten samt ihren Quadratlatschen Platz in dem erweiterten Gehäuse finden konnten...
Das Boot hat im Grundriß sehr symmetrisch daherkommendes Doppelend-Erscheinungsbild, keine eingezogenen Spitzen, alle Linien sind strack.
Einen VW haben wir auch mal spaßeshalber ausgelitert, und ich meine mich zu erinnern, wir sind da bei knapp unter 300Ltr. gelandet.
VW hat einen großzügig abgerundeten, mittig recht platten Knickspant, leichte Tropfenform im Grundriß, ist ziemlich auf Kiel gezogen, lange Wasserlinie, scharfer/ steiler, wenn auch kurz gebogener Achtersteven. Langezogenes, schmales Achterschiff, an dem das Wasser erstaunlich heckwellen- und auch sonst reibungsverlustfrei vorbeiläuft.
Auf diese Weise ein bemerkenswert leichtlaufendes "relatives Geradeausboot" bei bemerkenswerter Seitenwindunempfindlichkeit: Und das ohne jedes Steuer oder angebautes Skeg.
- Das wirst Du bestätigen können?
Ich würd' sagen: Also rein von seinen Laufeigenschaften her eigentlich ein schönes, zierliches, ausgewogenes Seekajak, oder?
Der NANUK hingegen spielt in einer völlig anderen Liga:
Dessen Faltboot-Urahn wurde als Wildwasserboot für damalige alpine (speziell Kärntner und Steiermärker) Wucht-Wasser konzipiert. Und er zeigt, welche Gene in ihm stecken, wenn man sich mit ihm mal auf solches Wasser setzt (sofern sowas heutzutage noch vorhanden): er hat etwas -wie ich finde:- unvergleichlich "forellenartig Flutschiges", beim Abschwingen in Kehrwasser, beim Durchschneiden von Stromverschneidungen, Brechern und Walzen.
Der Hauptspant ist rund -die Konstrukteure Slanar/ von Alber dieses "MÖLL" benamsten Urahns nannten das wohl "schüsselförmig"(?)- und beide Steven sind im Aufriß langgezogen sanft rundgekrümmt, was dem für seine Zweck an sich doch recht langen Boot eine ungeahnte (relative) Wendigkeit verleiht, so daß auch Klein(st)-Flüsse und auch relativ verblocktes Wildwasser damit recht passabel und genußvoll zu befahren sind.
Wildwasserfahrers Freude ist allerdings Seekajakers Greuel:
Die ihm ankonstruierte Eigenschaft des beim kleinsten Anstups "wie geölt wegschlitternden" Hecks machen das Boot bei Wind erstmal luvgierig "ohne Ende".
Aber dem kann man beikommen, indem man ihm -zumindest:- zeitweise z.B. von einem alten Pouch-Zweier die Steuermimik verpaßt...
NANUK war dann ein Allroundboot mit einer riesigen Reichweite von Gewässer-Einsatzmöglichkeiten, wie ich kein anderes jemals kennengelernt habe.
Aber das ist natürlich in der heutigen Zeit "Schnee von gestern", uninteressant: Wer fährt schon noch Allroundboot....
Wenn ich Deine Hymne oben auf Deinen VW 520 lese
, fällt mir ein:
Demnach bist auch Du mit dem SKB-Sitz/der Sitzposition rundum zufrieden?
Hierzulande schwärmen alle SKB-Besitzer in hohen Tönen von diesem Sitz, den es damals übrigens serienmäßig in mindestens 3 Sitzbreiten zu einem SKB-Boot, ohne Aufpreis ! (Frag' diesbzüglich mal heutzutage spaßeshalber bei einem gewissen berühmten Niederrheinischen Bootsbauer hier bei uns gleich um die Ecke nach...) auf Bestellung zu kaufen gab:
Das war tatsächlich mal ein Bootsbauer, der es sehr früh schon geschafft hatte, sich die menschliche Anatomie-"Software" dermaßen gekonnt als Vorbild zu nehmen, dass es möglich ist, ohne jedes zusätzliche Pölsterchen und Hightech-Schaumgummichen in einer blanken, kurzen, puristischen Polyesterschale stundenlang ohne "Aua" zu überleben und sich möglicherweise sogar pudelwohl zu fühlen?
Ja - und was noch?
Es sieht sieht so, dass es leicht unterschiedliche VW's gibt. Die Unterscheide sind so fein, dass man schon 2 dieser Boote fast direkt nebeneinander legen muß , um die Abweichungen wahrzunehmen.
Fast sieht es auch so aus, als existierten auch zwei verschiedene Bezeichnungen:
VW 520 und VW510.
Aber da sind wir noch nicht richtig hintergestiegen...
Ach so:
Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen eine BONE- und einem SKB-Boot scheinen mir jedenfalls die markanten seitlichen Längssicken in den Decks der SKB-Boote zu sein. (Bislang hat dies Unterscheidungsmerkmal jedenfalls immer gepaßt)
Und SKB-Boote haben/hatten fest einlamierte Reepschnur-Trageschlaufen, wovon ich 2 verschiedene SKB-Macharten kenne.
BONE-Boote benötigten hingegen ein waagerechtes Loch durch die Bootsenden, um dort Schnur durchzufädeln.
Grüsse
Dirk
PS1 Mein NANUK ist, wenn ich mich nicht verrechnet habe , jetzt 49 Jahre alt. Hat mich seinerzeit neu von der Werft sauer zusammengesparte 450DM gekostet, war "Winterpreis".
Wog damals, kratzerfrei aus der Form gekommen, ohne die vielen heutigen Flicken-an-Flicken: 19kg.
Und das in reiner Polyster/Glasfaser-Bauweise, damals eben die einzig lieferbare, weil, anderes war (noch) nicht bekannt.
Ich glaube, noch nicht mal Diolengewebe...
PS2 Der augenscheinlich Nanuk-Verwandte, aber reichlich plumper wirkende, und größervolumig seiende HELMI ist der HELMI TOURING (1?)