Die klassischen Qualitätsmerkmale auf Paddel bezogen,
• Riss/Design: Führung im Wasser, Vortrieb, Aushub
• Material: Belastbarkeit + Beständigkeit
• Verarbeitung: strukturell + Finish
• Gebrauchstüchtigkeit / Zweckmäßigkeit / Sicherheit
• Features: z.B. Teilung
werden duch die Bank übererfüllt. Einige Paddel sind etwas tricky, andere ausgesprochen easy, alle tun was sie versprechen und sind nicht klein zu kriegen - egal wie hart man sie rannimmt. Mechanische Misshandlungen, die ein ungeteiltes Holzpaddel mit Alukante oder ein Billigpaddel mit Aluschaft und PE-Blatt ganz gut überleben werden, könnten sie ruinieren.
Paddel bauen gehört zu dem Dingen, in denen Lettmann
kainer keiner was vormacht, höchstens mithält.
Du wolltest zwar nur was von der Verarbeitung wissen, aber was nützt die beste Verarbeitung, wenn die übrige Qualität, z.B. die des Materials zweitklassig wäre, oder die High-End-Verarbeitung zwar vermeidet, dass man sich die Finger aufreißt, man sie sich wegen der nicht so glücklichen Form aber quetscht?
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Vorweg ich "besitze" Lettmannkajaks nicht, habe sie also weder gekauft noch wurden sie mir endgültig überlassen, sehe sie aber fast täglich und habe auch mehrere davon repariert, allerdings meistens Kleinigkeiten.
Bei ausgesprochenen Wanderbooten, von Leuten gekauft, die sich für sowas interessieren liegt Lettmann in der breiten Masse überall im guten Durchschnitt. Features bei Lettmann (ohne Features ist alles nur Haferbrei) betreffen ausschließlich Anbauteile und Accessoires. Das Finish ist im Vergleich zwar pflegebedürftig aber trotzdem überdurchschnittlich. Ob es mehr an der Verarbeitung oder mehr dem Material liegt, oder ob es sich 50:50 verteilt, kann ich so nicht sagen.
Von alledem scheint es vor allem bei Wanderbooten gelegentliche Ausreißer zu geben, wie man immer wieder hört (
s. Jens). Je kleiner eine Stichprobe, wie hier in einer Umfrage im kleinen Kreis, der für den einen oder anderen noch etwas kleiner sein dürfte, umso wahrscheinlicher ist es, dass solche Ausreißer entweder überrepräsentiert sind (s. Beitrag von Jens) oder gar nicht vorkommen.
Ich beobachte und denke, dass Lettmann-Boote insgesamt sehr geschont werden, dass das "nicht schonen" lediglich daraus besteht, dass man die Boote beim Anlanden mit Karacho zwischen die Steine setzt, gerade so als hätte man sie gestern auf dem Sperrmüll gefunden. Das machen sie ohne Abplatzer ganz gut mit und auch die tiefe der Kratzer ist leicht unter der Konkurrenz. Hartes Zurren auf dem Dachträger macht den Wanderbooten der Marke auch nichts aus.
"Ranholen" kann man ein Boot
in sportlicher Sicht, oder
als Wanderboot. Für letzteres scheinen sie wie gemacht zu sein.
Ein paar Sachen (gerne per p.n.) kann Lettmann aber gar nicht. Das betrifft Boote von Wanderfahrern aber nur ganz am Rande. Sogar ein als Wanderboot gefahrener Streamliner wird seinen Paddler zufriedenstellen. Wer das Boot aber rannimmt, der könnte einiges davon bald zerlegt haben. Natürlich könnte ich Fotos von nachträglich befestigten und geflickten und wieder befestigten (usw.) Einbauteilen anhängen, aber das wäre ungerecht, weil man ja nicht sieht, wie und unter welchen Bedingungen sie dahingegangen sind. Die Verarbeitung steht da vor allem in Wechselwirkung mit der Form und dem Design einzelner Bereiche. Am Material lieg es zwar auch, aber nicht in dem Maß.
Auch das restlos verkreidete, rote Gelcoat eines jüngeren, allerdings ungepflegten Boots ist nicht wirklich typisch. Es war da der Sonne ausgesetzt, wo sie sich auch so nennen darf. Wer fährt schon ein rotes Boot in die Sonne, könnte man fragen? Auch hier ist die Frage, ob es an der Verarbeitung liegt, was fürs philosophische Forum: Schmeißt man die Pigmente selber rein, ist es u.U. Verarbeitung, macht es ein anderer, kann es nur dem Material zugerechnet werden.
Chris
Anonymer Teilnehmer
