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Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht

geschrieben von mamaru 
Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
08. November 2017 13:31
Hallo Leute,

kennt jemand von Euch irgendwo im Netz oder im Print brauchbare, allgemeine Reparaturanleitungen für GfK-Boote? Bin dankbar für jeden Tip!

Matthias
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
08. November 2017 14:32
Hier ist es ganz gut erklärt:

[www.easycomposites.co.uk]
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
08. November 2017 16:25
Im Beispiel wird zwar kein Kajak geflickt, aber trotzdem hilfreich.

blaetzitechnik

Norbert
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
08. November 2017 20:18
Um welche Art Schaden handelt es sich oder ist es nur eine allgemeine Anfrage?

Tipp:
- [www.boote-forum.de]

Würde aber zuerst auf der Homepage von den GfK Anbietern schauen. Die haben meist gute Dokumentationen und wissen, wie ihr Zeugs verarbeitet werden muss, z.B.:

- [www.vonderlinden.de]
- [www.yachtcare.de]
- [www.youtube.com]

Dann, wenn du bei Youtube unter "gelcoat repair" oder "fiberglass repair" suchst, findest du auch einiges:
- [www.youtube.com]
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
09. November 2017 12:28
Erstmal danke an alle für die links!

Hallo paddelmani,

bei der genaueren Inspektion von ein paar leckenden Booten (sowohl alte Rennboote als auch Seekajaks) sind eine Vielzahl verschiedenster Schäden aufgetaucht: durchgeriebene Buge, Risse, Löcher, gebrochene Süllränder etc. pp. Eine professionelle Reparatur macht wirtschaftlich sicher gar keinen Sinn, ich bastel aber ab und zu ganz gerne, und will einfach mal sehen, wie weit ich komme. Ich hatte auch schon mal hier im Forum gefragt, aber es tauchen halt immer mehr Fragen auf: welche Gewebestärken wo, wieviele Lagen, reicht das, von innen zu patchen oder muss man von außen anschrägen und wie machen bei 1 mm Gesamtwandstärke... Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen! Es muss doch irgendwo Reparaturfibeln, grundsätzliche Überlegungen o.ä. geben/ gegeben haben?! Bei vielen Videos/ Anleitungen wird auf viele Fragen eben gar nicht eingegangen. Und 100 Fragen hier einzustellen wird wohl eher auch nichts bringen...
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
09. November 2017 13:24
Zitat
mamaru
Es muss doch irgendwo Reparaturfibeln, grundsätzliche Überlegungen o.ä. geben/ gegeben haben?!

Das R&G Handbuch ist zu den grundsätzlichen Überlegungen immer noch richtig gut:
[www.r-g.de]

Und die schon erwähnte Blaetzitechnik lont es sich auf jeden Fall auch anzuschauen.
Danach bist Du jedenfalls recht fit im Umgang mit dem Material.

Bei Suter Kunststoffe gab es mal sehr gute Anleitungen, aber da musst Du selber mal grade schauen ob die noch online sind:
[www.swiss-composite.ch]

Gruß
Thomas
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
09. November 2017 14:05
Ich habe da Erfahrung ....

[www.dropbox.com]
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 06:49
Hhm, ich habe die Erfahrung nicht.
Bei deinen vielfältigen Fragen wird Dir nur entweder ein Profi helfen können oder Du stellst wirklich hier im Forum (Bereich Workshops) für jedes Einzelproblem eine Frage und hoffst, dass Dir jemand im Forum, das beantworten kann.
Die Frage ist, wo lernt ein Bootsbauer das ganze Fachwissen?

Es gibt auch viele Bücher zum Thema GfK Reparatur. Schaut man sich die Amazon Bewertungen an, so schreiben dann auch wieder einige, dass die Bücher zu sehr an der Oberfläche kratzen:
[www.yacht-buch.de]
[www.amazon.com]
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 08:16
Ein gut bebildertes Buch zum Thema GfK-Reparatur gab es von Helmut Kirner "Reparatur und Pflege von Surfboards. Eine Anleitung zur Selbsthilfe" im Verlag Delius Klasing, 1984, ISBN 3-7688-0455-0, 125 Seiten.
Gibt es gebraucht z.B. bei Amazon.

Die Surfbretter auf den Fotos muss man sich halt wegdenken ...
Anonymer Teilnehmer
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 09:02
Bei solchen allgemeinen Anleitungen muss man etwas zwischen den Zeilen lesen und dann entscheiden ob das direkt oder nur mittelbar anzuwenden wäre. Du sprichst das Schäften bei 1 mm Wandstärke an. Frage dich bei jedem Schritt "Was will ich technisch damit erreichen?" Hirnloses Nachmachen ist nur besser als nichts.

Ich würde mit einfachen Sachen anfangen, die man einfach mit ein paar getränkten Gewebeläppchen flickt. Dazu braucht man außer dem Gewebe etwas Polyester-(Reparatur)-Harz einen billigen Pinsel, eine Schere und etwas 80er Schleifpapier. Muss man sich nicht die Hacken nach ablaufen, denn es ist weitgehend egal, von welchem Hersteller das Zeug stammt. Wenn Du Bus fahren willst, guckst Du auch, welcher der nächste ist und wartest nicht, bis ein MAN oder Mercedes vorbeikommt (!?)

Mein Tipp,
1) mit einem Riss oder einem Loch anzufangen, das du von innen erreichen kannst. Klebe mit einer Technik, die überall vorgeführt wird ein paar Läppchen Gewebe drauf oder ein einzelnes dickeres. Mach Dir Mühe, das Harz gut in die Ritzen der Schadstelle laufen zu lassen oder ermögliche es dem Harz. Damit kriegst Du etwas Gefühl für das Material. Lass vor allem innen die Folien weg, weil das die Sache unnnötig verkompliziert. Innen hat verständlicherweise den Vorteil, dass man es von außen nicht sieht.
Wenns nicht hält, fällt es wieder ab oder, etwas unwahrscheinlicher, die Reparatursstelle selbst gibt auf. Es gibt also nichts zu verlieren. Alles was man draufkriegt, kiegt man auch wieder runter. Das gilt vor allem für verkleckertes Harz, wenn man nicht abgeklebt hat.

2) Etwas komplizierter um einen Bug herum Gewebe zu ziehen. Wenn Du das mit 300 g/m² und ohne Folienbandage geschafft hast, weißt Du dass man bestimmte Sachen so nicht mehr machen wird. Auch das gehört dazu. Rowinggewebe mit gut 100 und nicht viel mehr als 150 g/m² ist relativ universell. Holt man sich so ein Tütchen mit 'nem m² drin. Für bestimmte andere Sachen, wie Süllrandreparaturen oder ausgebrochene Steuerhülsen ist ein Stückchen Matte ganz gut. (Matte nur mit Polyesterharz!)

3) Ausschließliche Klebestellen halten mit angedicktem Epoxid oft besser als mit einfachem Polyesterharz. Das würde ich etwas rausschieben und erstmal mit den Flicken von innen beginnen.

4) Lagenbrüche in formverleimten Sperrholz-Booten oder teuren CFK-Booten kann man vorföhnen, dann mit warmem Epoxidharz oder in Hardcorefällen mit Araldit 2020 vollaufen lassen und in Form pressen. Das Araldit ist dünnflüssig wie Kriechöl. Das würde ich allerdings nicht als erste aller Arbeiten mit Epoxid machen.

Die vielen Antworten zu Gewebestärken und Lagen und und und sind teils so gründlich mit Links gespickt, dass man zum einen meinen könnte, es käme auf jeden Mikrometer an, zum anderen aber sieht, wo das alles herkommt. Der Jupp schreibt das, der Karl sagt in seinen Kursen jenes, der Piet was anderes.
Das führt dazu, dass die einhellige Internetmeinung immer von der Präsenz bestimmter Webseiten dominiert wird. Was da nicht abgebildet wird existiert damit einfach nicht. Papier ist sowas von 80er und Tipps von wenig internetaffinen Käuzen kriegt man nicht, weil man nicht mit ihnen spricht. Dann endlich findet man die Richtigen, die wenigen die immer so nett schreiben, so einen sympathischen Avatar haben und so lange Tagesetappen fahren. Da müssen deren Weisheiten auch gut sein. Man kann das zwar sicher so sehen, aber man kann es auch als Halo-Effekt sehen. Als Laie hat man kaum Möglichkeiten den Wert einer Aussage zu beurteilen und lässt sich von einem möglichst widerspruchsfreien Grundgefühl leiten. Techniken, die seit 60 bzw. 80 Jahren als ausgereift gelten, werden kurzerhand und unmoderat als Stuß abgetan. Das ist das Internet.

Seit ein paar Jahren stürzen sich alle aufs Epoxid. Sicherlich aus gutem Grund, denn es ist ja nicht schlecht. Trotzdem kann man, gerade bei den jetzigen Temperaturen, auch mit Polyester gute Ergebnisse, teilweise sogar bessere erzielen.



Chris
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 12:22
Moin moin zusammen,
leider habe ich die Menge der Reparaturen nicht gezählt, die ich in meinem Leben schon gemacht habe. Es waren etliche.
Die Schäden natürlich vielfältig. Alles dabei, vom Kratzer bis Totalschaden.
Man lernt es tatsächlich nur durch "Machen".
Bei den Werkstoffen bleibt man am Besten im System, also Polyester auf Polyester, Vinylester auf Vinylester und Epoxy auf Epoxy.
Mit Epoxy kann man zwar überall arbeiten, das ist aber nicht immer vorteilhaft, weil NUR mit speziellen Geweben gearbeitet werden kann. Gewebe auf Gewebe ist nicht ideal für gute Haftung.
Die Reparaturen mit Polyester, Glasmatte und eventuerllen Gewebeeinlagen sind meist schöner und einfacher zu machen. Die Übergänge lassen sich sehr sauber glätten.
Die meisten Fehler werden bei der "Vorbehandlung" gemacht. Ohne sorgfältiges gründliches Anschleifen gibt es kein haltbares Ergebnis.

Schöne Güße,
Tomas.
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 13:28
Hallo zusammen,

erst mal ganz vielen Dank für die ganzen konkreten Tipps!! Langsam klärt sich der Nebel für die meisten Schäden, nur vor einem Problem stehe ich noch etwas ratlos: bei dem einen alten Rennboot ist vorne der Bug durchgescheuert, und da war überraschenderweise anscheinend auf der einen Seite kein Glas, sondern nur Gelcoat. Da ist jetzt also ein ca. 10 cm langes, ca. 5 mm breites Loch... Wie kriege ich das gleichzeitig verschlossen und verstärkt, wenn ich möglichst wenig außen drauf laminieren möchte?!

@Tomas: Hast Du Erfahrung mit (nur) Flicken von innen auf kleineren Rissen? Hat das 'ne Chance, zu halten,und wenn ja, wieviele Lagen welches Glas wären da angebracht?!

Matthias
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 15:18
Hier geht es zwar überwiegend um Surfboards aber die Arbeitstechniken und Materialien sind die gleichen:
[www.boardlady.com]
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 16:06
Da ist jetzt also ein ca. 10 cm langes, ca. 5 mm breites Loch... Wie kriege ich das gleichzeitig verschlossen und verstärkt, wenn ich möglichst wenig außen drauf laminieren möchte?

Schau halt mal die Photos an, die sich hinter meinem Link verstecken. Aufschleifen, aufrauhen, säubern, von aussen Packband (PE - haftet nicht an Polyester oder Epoxyd) straff drüberkleben, von Innen Gewebe aufbauen, Packband abziehen, säubern, schleifen, säubern, verspachteln, säubern, Gelcoat, schleifen. Von innen säubern, schleifen, säubern, Gelcoat (Stelle Versiegeln). Zwei Tage jeweils etwa 90 Minuten, dazwischen eine Nacht trocknen lassen ...
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 18:41
Hallo shovelhead,

das Prinzip ist mir schon klar, nur ist der Bug ca. 2 m von den Sitzluke entfernt, ich komme da von innen kaum ran! Das ist ja gerade das Problem.
Anonymer Teilnehmer
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 19:46
Also doch gleich was komplizierteres:

Gewinkelte Breitquast mit Besenstiel verlängern
1. Vorkleistern
2. Flicken auch vorkleistern
3. Flicken so auf dem verschmierten Pinsel platzieren, dass seine eine achtere Kante etwas über die Borsten baumelt, nach vorn bis vor das Loch balancieren, die Kante mit den Pinselborsten andrücken und von hinten beginnend nach vorn verstreichen ohne dass es verrutscht.
4. Nachkleistern
5. 2 bis 4 solange wiederholen bis man keine Lust mehr hat oder es dick genug ist.

Nass in nass arbeiten und den Gelcoat den Wanderfahrern schenken oder ein andermal für außen nehmen.

VG
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
10. November 2017 22:30
Zitat
mamaru
das Prinzip ist mir schon klar, nur ist der Bug ca. 2 m von den Sitzluke entfernt, ich komme da von innen kaum ran! Das ist ja gerade das Problem.

klingt, als sollte da jetzt Jemand eine Gepäckluke ins Deck sägen. Arbeit zieht Arbeit nach sich...
Anonymer Teilnehmer
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
11. November 2017 11:12
Zur Not macht mans von außen. Muss man sich mehr Mühe geben, wie man auch auf dem weiter oben verlinkten Erklärvideo gesehen hat.

Deswegen mein Appell, es zuerst mit dem Stock zu versuchen, dann erst von außen und nur wenn garnichts anderes geht die Stichsäge oder einen ihrer Vorläufer zu benutzen.
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
11. November 2017 12:11
@Haubentaucher:

Sachlich, praktisch, hilfreich und gut: genau solche Tips habe ich gesucht! Ganz großes Lob! Das mit dem Pinsel werde ich versuchen, allerdings muss ich's etwas ändern, weil das Problem genau die Ecke Steven/ Kiel ist. Mal gucken, ob mal einen Pinsel passend zuschneiden kann, da könnte man drauflaminieren und alles auf einmal einbringen? Hoffentlich klebt das Ganze besser am Boot als am Pinsel... Auf wenig/ einfach gewölbten Flächen habe ich den Flicken auf eine Overheadfolie laminiert, die Schadensstelle außen abgeklebt und beleuchtet, den Patch mit einer Leiste auf die dann gut zu sehende Stelle platziert und mit einem kleinen Sandsäckchen beschwert, das hat sehr gut funktioniert. Offen ist nur immer noch die Frage, wieviel Glas ich wo einsetzen sollte, oder gibt es da einfach keine Richtwerte? Zu dünn geht vllt. zu schnell wieder kaputt, aber zu dick macht evtl. auch Probleme an den Übergängen, wie z.B. am Bootsboden bei den Schotts?
Re: Reparaturanleitungen für GfK- Boote gesucht
11. November 2017 13:40
Moin moin zusammen,
die verschiedenen Werkzeuge für die Reparaturen habe ich immer noch, und freue mich, sie nur noch sehr sehr selten zu Benutzen.
Die von der Luke weit entfernten Stellen waren immer die größte Herausforderung, nicht nur bei Reparaturen, sondern auch bei der Verklebung von Deck und Unterschale.
Anschleifen ist schon mühselig, dann balancieren der Flicken und andrücken, ruhige Hand bewahren.
Licht ist immer ein Problem, oft brennt es einem das Ohr ab.
Wenn die Luken klein sind braucht man Teleskopstangen, die nach Bedarf verlängert werden, im Boot natürlich.
Die Lagenmenge ist bei Reparaturen einfach zu bemessen. Immer so viel wie nötig, und so wenig wie möglich.
Da GfK-Kajaks meist mit 2 bis 3 Lagen verschiedener Matten und Gewebe gebaut sind, braucht ein Flicken auch nicht dicker sein.
Reparaturen von Außen sind die einfachsten und am billigsten, aber "unsportlich" und nur mit großem Aufwand "schön" zu bekommen.
Da es Geschmacksache ist, kann jeder nach seinen Möglichkeiten arbeiten.
Viel Spaß dabei wünscht,
Tomas.
Ps.
Ein "Fachmann" spricht übrigens bei den "GfK-Werkstoffen von "Aushärtung" und nicht von "Trocknung".
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