Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen Nutzungsbedingungen

Erweiterte Suche

Triton Vektor / Bektop

geschrieben von stagreiter 
Triton Vektor / Bektop
04. Juni 2017 00:01
Moin Moin,

konnte letztes Jahr kurzfristig ein neues Triton Vektor aus Russland erwerben und in mein bevorzugtes Paddelrevier (Finnland) "überführen" lassen - dank einer St- Petersburg Reise eines Verwandten. Ich wollte mal ein paar Bilder und Erfahrungen hier posten - vielleicht interessiert das Jemanden. Das Boot ist offenbar die russische Variante des Nortik Argo - wobei mir nicht ganz klar ist was davon Henne und Ei ist - sprich: was zuerst da war.

Aufbau/Abbau:
ich fühlte mich an einen Kumpel erinnert der immer schweißgebadet ist wenn er seinen Feathercraft Einer aufbaut. Mein Vergleich ist ein Klepper Aerius Exp. 2+ bei dem Aufbau und Abbau im Verhältnis ein absolutes Kinderspiel ist (natürlich ist es der aber dann auch nicht so steif). Die russische Aufbauanleitung hat sehr gute Zeichnungen aber ich hatte ne Weile gebraucht bis ich den Bogen raus hatte. Es macht tatsächlich viel Sinn, eine Plastiktüte über das Vorderteil des Gestänges zu schieben, um das Zerlegen zu erleichtern. Ich hatte das nicht gemacht und mußte dann mit reichlich Ballistol und viel Kraft nachhelfen. Die Stangen sind nicht beschriftet aber das kann man ja selber recht einfach lösen.

Erster Eindruck:
- ist das Boot erst einmal aufgebaut dann hat man nicht wirklich den Eindruck in einem Falter zu sitzen; das Boot ist sehr steif.
- Die Schenkelstützen erlauben einen sehr guten Bootskontakt allerdings ist es schwierig, die Beine einmal etwas zu bewegen oder anders zu positionieren. Auf Großgewässern mit wenig oder durchschnittlich Wind bräuchte ich nicht so viel Bootskontakt hätte aber lieber mehr Bewegungsfreiheit. Aber das ist sicher Geschmacksache. Das Cockpit ist groß genug für mich (187 cm ). Ein Ortliebsack mit ner grossen Spiegelreflex bekommt man aber nicht mehr richtig zwischen den Beinen geparkt.
- der Querspant unter den Unterschenkeln hat mich eigentlich nicht gestört - das wurde ja einmal in einem Test bemängelt. Nehme an, dass das auf die Beinlänge ankommt.
- Die Seesocke hatte ich einmal ausprobiert fand die aber zu warm - und der letzte Sommer in Finnland war eigentlich eher sehr frisch...
- Interessant fand ich das Steuer: es besteht nur aus einem Alurohr das per Gummi befestigt ist und an dessen beiden Enden jeweils die Leinen für das Ruder befestigt ist. Ergonomisch vielleicht keine perfekte Lösung aber ich fand dass das ganz gut funktioniert und es ist natürlich die denkbar leichteste Konstruktion. Das Ruderblatt dürfte - zumal für den Einsatz im Meer - gerne länger sein. War kein Problem aber es wirkte nicht so besonders wirksam
- Geradeauslauf ist wie zu erwarten gut und die Wendigkeit eher schlecht (Letzteres stört mich nicht - mir ist Geschwindigkeit wichtiger).
- Stauraum konnte ich nicht mit Tourengepäck testen - ich konnte aus "familiären" Gründen nur kurz Touren von max. ein paar Stunden machen. Über die Luken läßt sich das Gepäck ganz gut in Bug und Heck ziehen. Zum Beladen taugen diese wegen der Firststäbe nur für sehr kleine Gepäckstücke. Ich glaube für Mehrtagestouren würde es für mich schon etwas knapp werden. Aber ich bin auch nicht so der "travel-light" Typ.
- Die Lukendeckel zu befestigen is ein ziemlicher Kampf; mit klammen Fingen wollte ich das nicht machen müssen. Andererseits sind die Luken wie bei einem Kanusack ausgeformt und mit der Bootshaut verschweißt - finde ich ne gute Idee und die Lukendeckel können vielleicht auch weggelassen werden wenn einen dann der recht hohe Aufbau nicht stört. Das sollte aber besser gehen.


Geschwindigkeit:
ich hatte mal ein wenig ein GPS mitlaufen lassen und mir diese Werte notiert:
- "Wandergeschwindigkeit" die ich länger fahren konnte = ca. 6,5 - 7,5 Km/h
- Zügige Geschwindigkeit = ca. 7,5 - 8,5 Km/h
- 9 km/h erreicht man noch recht schnell aber 10 Km/h ist dann zumindest für mich nur noch mit extremen Aufwand machbar (rechnerische Rumpfgeschwindigkeit für 5,20 ist 10,3 Km/h - aber die LWL ist natürlich kürzer). Kommt also ungefähr hin.
- Gefühlt ist das Boot spritziger in der Beschleunigung und auch schneller als mein Prijon Kodiak und natürlich erst recht als der Klepper Zweier - Aber das sind halt auch einfach ganz andere Konzepte. Wobei ich mich schon immer frage warum Klepper nicht mal anfängt, schlankere und schnellere Boote zu bauen - zumindest als Alternative.

By the way: mit so einem klassischen GFK Ruderboot wie man es häufig an Ferienhäusern in Finnland antrifft war so eine "normale" Durchschnittsgeschwindigkeit mit zwei Erwachsenen und zwei kleinen Kindern ca. 4,7 - 5,7 Km/h - war etwas überrascht: das ist nicht sooo schlecht. Wenn man nicht immer in die falsche Richtung schauen würde vielleicht ne Alternative ;-)
O.K bei Wind wird's dann natürlich schwierig ...


Fazit:
Manches läßt sich sicherlich verbessern an dem Boot und bei dem Nortik Pendant ist ja wohl Einiges auch anders - z.B. die Bootshaut. Andererseits bei einem Neupreis von ca. 800 € (+ Einfuhrumsatzsteuer/Zoll je nach Land) inklusive Seesocke und Ruder/Steueranlage ist das Meckern auf hohem Niveau. Zu dem Preis ist das Boot super um nicht zu sagen vermutlich alternativlos.


Ich poste gerne noch mehr Bilder wenn ich mal herausfinde wie das geht ohne dass ich mich wieder irgendwo anmelden muß - war schon länger nicht mehr "hier"...

Beste Grüße
Anhänge:
Öffnen | Download - 20160815-_DSC1889.jpg (100.5 KB)
Öffnen | Download - 20160814-_DSC1843.jpg (135.8 KB)
Re: Triton Vektor / Bektop
23. August 2017 17:44
Mitte Juni bekam ich mein Vektor.
Farbe usw alles gleich.
Aufbau locker 20-40 Minuten.
Gepäckmenge ist riesig.
Durchs Cockpit nach vorn und hinten geschoben gingen Zelt, Schlafsack und Isomatte, Kochsack, Dreibeihocker, Klamottensack und ein Sack Lebensmittel locker hinein.
Evt geht da noch mehr.
Bei 4 Windstärken auf dem Ratzeburger See mit leichten Schaumkronen auf den Wellen hatte ich nie ein Gefühl der Unsicherheit.
Das Ruder ist zu klein, große Wirkung hat es nicht aber mit Kanten und Paddeltechnik wird es doch gut.
Das Tempo lässt sich dauerhaft hoch halten, laut GPS mit Gegenwind 5-7 km/std.
Ich bezog das Boot über die Slowakei und inkl Steuer und Zoll 1400 Euro. Lieferung frei Haus. Seesocke war allerdings nicht dabei, dafür ein Paddel, welches ganz funktioniert.
Das Boot würde ich nach nun 100 km Testfahrten immer wieder kaufen.
Beste Grüße
Re: Triton Vektor / Bektop
27. Mai 2018 22:29
Hallo,

ich habe mittlerweile ein Ladog 2 und einen Vektor 2. Beide in St Petersburg gekauft. Für alle die es Interessiert schreibe ich mal ein paar Vergleichsmerkmale auf bzw. habe auch eine Frag.

Ladoga 2 nutzen wir mittlerweile seit gut zwei Jahren. Das Boot gefällt uns nach- wie vor sehr gut. Es lässt sich mittlerweile recht schnell aufbauen.
-Es ist etwas wendiger als der Vektor (merkt man z.B. wenn man stromaufwärts fährt und dabei schnell die Richtung wechselt)
-Die Geschwindigkeit unterscheidet sich nicht merklich vom Vektor 2. Laut Verkäufer ist der Vektor 5-7% schneller.
-Ladoga 2 ist flexibler durch seine Cabriolet-Bauart. Man kann auch "offen" fahren oder ihn als einer nutzen (machen wir nie)

Vektor 2 haben wir nur wenige Touren verwendet.
-Vektor 2 lässt sich in etwa gleichschnell aufbauen wie Ladoga 2. Bei Ladoga 2 nervt der Süllrand mehr, bei Vektor diese verschraubbaren Beinstützen.
-Vektor 2 kompensiert die geschlossene Bauweise durch bessere Luken, die mit einer Neopren-Spanndecke und einem Packsack-ähnlichen Verschluss geschlossen werden können.
-Vektor 2 ist etwas Richtunsstabiler
-Vektor 2 hat größere Luken, das ist ein wichtiges Plus.
-Vektor 2 hat eine geschlossene Bauweise, ich kann mir vorstellen, dass das bei sehr großen Wellen, die ständig über das Boot schlagen, besser ist.

Beide Boote sind super und machen viel Spaß. Im Vergleich zu einen Lettmann Explorer KII (den haben wir auch, daher der Vergleich) haben sie folgende Nachteile:
-Weniger Stauraum (wobei der Explorer da extrem ist...)
-Unbequemere Sitze. Besonders die Lehne, weil die nur ein weiches Stück Kunststoff ist. Auch im Vergleich zu einem Prion Kayak, hier kenne ich nur Calabria.
-Keine Fußstützen. Kann man sich aber schnell selber basteln.
-Langstreckenkomfort schlechter als bei Explorer, z.B. ist der Sitzabstand bei Vektor/Ladoga geringer, dadurch bespitzt man sich eher mal gegenseitig mit Wasser.
-Für einen neuen Explorer bekommt man fünf Vektor oder Ladogas, der vergleich hinkt also etwas.

Jetzt meine Fragen: Habt ihr Ideen wie man die Sitze bequemer macht? Welche Rückenlehnen sind besser? Mache ich event. irgendwas falsch?

Dann wollte ich noch verstehen, was das mit diesen Booten in Deutschland auf sich hat. Es gibt da irgendeine Marke die sich "Nortik Argo 2" nennt, und die Baugleich mit dem Vektor 2 ist (bis auf vier Neoprenschläuche an den Alustreben). Zudem gibt es auch eine Marke die sich "Triton Advanced" nennt und die Ladoga 2 vertreibt. Sehe ich das richtig, dass das nur Exporteure sind? Oder haben die irgendwie bei der Konstruktion oder dem Bau der Boote mitgewirkt? Mein Eindruck ist, dass Triton die Boote entwickelt hat und baut und Nortik bzw. Triton Advanced die einfach nur importieren.
Re: Triton Vektor / Bektop
27. Mai 2018 23:15
Moin/Servus,

Herzlichen Glückwunsch zur Flottenvergrösserung !
Also ich sehe das so, dass outtrade eine Kooperation hat die zum Einen den Import der Triton Boote zum Inhalt hat wobei es da vermutlich die Varianten modifiziert/unmodifiziert gibt und zum Anderen die Auftragsfertigung eigener Ideen wie dem nortik navigator. Die verschiedenen Namen werden genau diese verschiedenen Ansätze reflektieren. Warum die Importboote aber dann gleich das 2,5 fache kosten müssen ist mir noch Etwas unklar....
Bei meinem vektor Einer steht übrigens Triton drauf und beim Zweier Nortik...beide sind in St Petersburg gekauft...
Das Alugestänge ist ne echte Russenkonstruktion und -Qualität. Technisch durchdacht aber beim Finnish gibts noch Verbesserungsbedarf.
Dank eines netten Kollegen bin ich mittlerweile auch noch zu einem Vektor Zweier gekommen. Ich finde das ziemlich schnell insbesondere im Vergleich zum Klepper Exp 2+ (545). Aber Letzterer ist natürlich auch breiter und deutlich kürzer. Dafür kann ich den Klepper mal schnell und stressfrei aufbauen für ne kleine Runde - bei dem Vektor Zweier ist mir das zu stressig. Ausserdem sind die Sitze beim Klepper (mit Sitzerhöhung damit die Rückenlehnen die richtige Höhe haben) sehr viel besser. Was beim Klepper besonders nervt sind die Haken am Süllrand die bei mir genau auf der Höhe der Knie sind. Hat also alles seine Vor- und Nachteile. Wenn ich Klepper wäre würde ich dringend mal ein schlankeres Boot bauen was als Zweier auch so 600cm lang ist. Das wird viel Potential verschenkt. Scheint kein grosses Interesse an Veränderungen da zu sein. Bei den Tritons habe ich den Eindruck, dass die Form des Unterwasserschiffs von nem Schiffsbau-Profi kommt beim Klepper ist das eher evolutionär entstanden. Beides funktioniert, aber Klepper finde ich auch ziemlich teuer dafür, dass die Dinger mittlerweile aus Polen kommen. Besegelung finde ich beim Klepper aber auch besser genauso wie das Fusssteuer. Ist halt Alles etwas Traktor-mässig aber durchaus robust.
Die Mischung aus Beiden Ansätzen wäre attraktiv...

Viele Grüsse
Re: Triton Vektor / Bektop
28. Mai 2018 09:34
Ich habe seit diesem Frühjahr einen Vektor, an dem ich einiges basteln musste, damit er meinen Bedürfnissen entspricht:

Das Steuer ist entbehrlich, das Boot läuft auch ohne Gepäck bei Seitenwind recht gut geradeaus, und mit Gepäck geht da sicherlich noch was mehr. Also raus mit dem Steuer, das mitgelieferte "Pedal" - eine dünne, an zwei Ketten aufgehängte Alustange - ist eh eine Lachnummer. Stattdessen habe ich eine 50 cm Zölzerschiene vorne und hinten gelocht, mit Kabelbindern direkt vor Spant 2 festgebunden und eine Stemmplatte eingesetzt. Meine ist selbstgebaut und relativ leicht, die deutlich schwerere von Lettmann passt aber auch. Die Position direkt vor Spant 2 verhindert das Verrutschen nach vorne.

In Festrumpfbooten paddel ich ohne Rückenlehne, die ersten Fahrten mit dem Vektor habe ich deshalb auch ohne gemacht. Allerdings ist das bei der flachen, schwabbeligen Sitzfläche alles andere als optimal: bei flottem Durchziehen knickt das Becken bei jedem Zug nach hinten ab, und irgendwann schmerzt es im Lendenwirbelbereich. Ich hatte schon überlegt, eine feste, mit Kabelbindern an den Senten befestigte Sitzschale einzubauen, habe aber wohl eine einfachere Lösung gefunden: die Rückenlehne montiere ich so tief wie möglich und schrägstehend, so dass sie nur das Becken bis etwa höhe Steißbein stützt, der Rücken aber frei bleibt. Das geht ganz einfach, indem die lt. Anleitung am oberen Teil von Spant 5 zu befestigenden Strippen am unteren Teil befestigt werden. Fühlt sich gut an, allerdings fehlt mir noch die Erfahrung längerer Strecken.

Das Festschrauben der Schenkelstützen hat mich auch genervt. Wegen der Spannung im Gerüst kann man die Schrauben schnell mal schief ansetzen und so die Gewinde ruinieren, was bei den Innengewinden am Spant besonders ärgerlich wäre. Ich habe deshalb 30 mm lange M6-Schrauben von oben in die Gewinde gedreht und von unten eine selbstsichernde Muttern dagegengesetzt. Die Schenkelstützen befestige ich mit M6-Muttern mit Plastikdrehgriff.

Grüße aus RD
Gerd
Re: Triton Vektor / Bektop
28. Mai 2018 22:39
Ich fahre jetzt auch schon seit über 10 Jahren einen Ladoga 2 und das überwiegend auf Salzwasser. Bin von den Fahreigenschaften immer noch sehr angetan. Der Ladoga ist trotz seiner Breite und Stabilität ziemlich schnell und und läuft sehr gut in den Wellen.
Habe mir allerdings das optional erhältliche grössere Steuerblatt montiert und mir eine Zölzer Fußsteuerung eingebaut, da die Original-
Steuerung ein Witz ist. Einziges Manko ist für mich die sehr enge Sitzluke, die an der breitesten Stelle gerade mal 37 cm breit ist !
Ich scheuere mir da jedesmal die Hüften auf ! Außerdem habe ich gewisse Bedenken, das im Worst Case im Kenterfall oder in brechenden Wellen die Klettpersenning abgeht, da das Klettband nicht so eine tolle Haftung hat. Daher war ich erst ganz begeistert als der Nortik Argo 2 auf den Markt kam. Allerdings hat der für uns für längere Touren mit Campinggepäck und Verpflegung für eine Woche einfach zu wenig Stauraum ! Daher haben wir uns dieses Jahr nochmal einen neuen Ladoga 2 geholt. Dieses mal auch mit Nortik-Treibsegel ausgetattet, das sich auf unserer gerade absolvierten Ostsee-Tour sehr gut bewährt hat, aber das ist dann nochmal ein anderes Thema.

Schöne Grüße

Michael
Re: Triton Vektor / Bektop
01. Juni 2018 23:54
Zitat
stagreiter
- Die Schenkelstützen erlauben einen sehr guten Bootskontakt allerdings ist es schwierig, die Beine einmal etwas zu bewegen oder anders zu positionieren. Auf Großgewässern mit wenig oder durchschnittlich Wind bräuchte ich nicht so viel Bootskontakt hätte aber lieber mehr Bewegungsfreiheit. Aber das ist sicher Geschmacksache. Das Cockpit ist groß genug für mich (187 cm ). Ein Ortliebsack mit ner grossen Spiegelreflex bekommt man aber nicht mehr richtig zwischen den Beinen geparkt.

Falls das Problem noch aktuell ist: Out-trade bietet für den nortik argo Schenkelstützen XL an, sollten auch beim Vektor passen und für etwas mehr Platz sorgen:
[www.aweti.com]
Auch sollten die Steueranlage und die Fußrasten für den Argo passen, wobei ich das nie ausprobiert habe.

Ansonsten zum Verhältnis Triton/Nortik/out-trade: Triton gibt's seit Anfang der 90er in St. Petersburg, out-trade hat Anfang Nullerjahre angefangen, die Boote zu importieren, zuerst unverändert, dann in den verbesserten "Triton advanced"-Versionen. Die Unterschiede zur russischen Version hängen vom Baujahr ab und sind heute m.E. eher klein. Nortik ist eine Marke von out-trade, unter der viele Produkte von Triton verkauft werden (eigentlich fast alle Boote, die nach den Ladoga/Vuoksa bei Triton erschienen sind, Ausnahme: das Triton Canoe), aber auch anderer Hersteller - das Fold ist bspw. nicht von Triton. Der Navigator (erstes Produkt von nortik, wenn ich mich recht entsinne) entstand wohl auf Initiative von out-trade, Triton produziert die Haut, woher das Holzgestell kommt weiß ich nicht. Wird von Triton in RU nicht angeboten. Der Vektor wurde zuerst (nach Darstellung von Triton) als Äquivalent zum Navigator für den russischen Markt entworfen. Anscheinend hat dann nortik auch in Europa einen Markt gesehen, nicht ganz zu Unrecht.
Re: Triton Vektor / Bektop
17. Juni 2018 11:53
Bin nun zurück von einer mehrtägigen Gepäcktour, auf der ich folgende Erfahrungen mit dem Vektor machte:
- Die am 28.5. beschriebene tiefe, nach hinten etwas schräge Montage der Rückenlehne hat sich auf der Langstrecke (180 km) bewährt, keinerlei Sitzbeschwerden.
- Ebenso die Stemmplatte auf der Zölzer-Schiene.
- Der Stauraum ist für meine Ansprüche ausreichend. Einzige Deckslast war der Bootswagen, den ich bei Umtragen eh schnell zur Hand haben will.
- Bei annähernd neutralen Wind- und Strömungsverhältnissen habe ich eine Wandergeschwindigkeit von ca. 7 - 7,5 km/h ermittelt.

Zwei negative Punkte:
- Die mitgelieferte Spritzdecke lässt sich schlecht aufziehen. Beim Aufziehen springt sie gern seitlich und hinten ab, was wohl mit der Rutschfähigkeit des Materials und der durchhängenden Süllrandform zu tun hat. Man muss den Gummizug in kleinen Schritten bis sehr weit nach vorne unter den Süllrand verlegen, bevor man die Schlaufe überziehen kann. Vielleicht geht's mit einer anderen Spritzdecke aus meinem Sammelsurium besser.
- Bahnreisen bzw. die Umsteigen sind eine echte Buckelei. Bei Benutzung des Hüftgurts sitzt der Tragerucksack so hoch, dass man sich zumindest in Nahverkehrszügen nur leicht gebückt bewegen kann, da man sonst an Türrahmen und Decken stößt. Ohne Hüftgurt und maximal verlängerten Schultergurten hat man den Packsack fast in den Kniekehlen, von der Ergonomie mal ganz zu schweigen. Außerdem war ja noch das sonstige Gepäck zu tragen, in meinem Fall in zwei IKEA-Taschen.

Als Konsequenz habe ich meinen Bootswagen zur Transportkarre erweitert: zwei 50 cm lange Alurohre mit dem Durchmesser der Kielstangen parallel zur Fahrtrichtung aufgeschraubt, in die die Kielstangen 1 und 4 gesteckt werden. An den gegenüber liegenden Enden sind die Stangen mit einem quer liegenden hölzernen Handgriff miteinander verbunden, Verschraubung durch die vorhandenen Arretierungsbohrungen.
Da sich im Packsack noch einige "Weichteile" (Schlafsack, Zelt) unterbringen lassen, hoffe ich, künftig mit der Bootskarre + einer IKEA-Tasche zurecht zu kommen.

Grüße an alle Vektor-/Argo-Paddler
Gerd
Anonymer Teilnehmer
Re: Triton Vektor / Bektop rollen
13. Juli 2018 20:59
Moin,

ich hab heut eine neue Ausstiegsvariante aus dem Kajak entdeckt..seitliche Rolle über die Schenkelstützen:-))

Da es heut warm war, wollte ich den Bektop endlich mal rollen. Boot gekippt und schneller als ich reagieren konnte saß ich im Wasser. Was war passiert? Die Schenkelstützenrohre sind mit Schaum ummantelt. Diese waren schon nass, drehten sich fix und wirkten wie seitliche Rollenllager an den Oberschenkeln... habe ich dann nach oben verschoben, so das ich direkt am Rohr anlag, dann ging es.. Rollwunder sind dann aber doch anders:-)) Ähnliche Rolleleganz wie ein Touryak.:-))
Das muss ich aber nacharbeiten, denn so ist es doch ein Sicherheitsmanko. Vielleicht den Schaum ankleben oder anders fest ummanteln.

-Ich hab auch auf die Read Spritzdecke aus Passungsgründen umgestellt und auf selbige Lukendeckel aus optischen..

-Hat jemand Erfolg mit der Steuerung?(kleine Anlage mit Röhrchen) Hab die heute aus Langerweile mal mitgetestet..Seile waren zu kurz..Tretdruck recht hoch bei wenig Wirkung.

Sonnige Grüsse

HM :-)
Re: Triton Vektor / Bektop
13. Juli 2018 21:43
Zitat
christian Berlin

Falls das Problem noch aktuell ist: Out-trade bietet für den nortik argo Schenkelstützen XL an, sollten auch beim Vektor passen und für etwas mehr Platz sorgen:
[www.aweti.com]
Auch sollten die Steueranlage und die Fußrasten für den Argo passen, wobei ich das nie ausprobiert habe.

Danke für den Tipp. Muß ich mal ausprobieren !
Re: Triton Vektor / Bektop
13. Juli 2018 21:49
Zitat
Putzer
(...)
Zwei negative Punkte:
- Die mitgelieferte Spritzdecke lässt sich schlecht aufziehen. Beim Aufziehen springt sie gern seitlich und hinten ab, was wohl mit der Rutschfähigkeit des Materials und der durchhängenden Süllrandform zu tun hat. Man muss den Gummizug in kleinen Schritten bis sehr weit nach vorne unter den Süllrand verlegen, bevor man die Schlaufe überziehen kann. Vielleicht geht's mit einer anderen Spritzdecke aus meinem Sammelsurium besser.
- Bahnreisen bzw. die Umsteigen sind eine echte Buckelei. Bei Benutzung des Hüftgurts sitzt der Tragerucksack so hoch, dass man sich zumindest in Nahverkehrszügen nur leicht gebückt bewegen kann, da man sonst an Türrahmen und Decken stößt. Ohne Hüftgurt und maximal verlängerten Schultergurten hat man den Packsack fast in den Kniekehlen, von der Ergonomie mal ganz zu schweigen. Außerdem war ja noch das sonstige Gepäck zu tragen, in meinem Fall in zwei IKEA-Taschen.
(...)
Gerd

Punkt 1 kann ich bestätigen: Spritzdecke ist sehr eng. Die Lukendeckel auch. Bei weniger extremen Bedingungen kann man die wegen der Rollverschlüsse auch einfach weglassen und kommt dann schön schnell ans Gepäck. Sieht vielleicht nicht sooo toll aus.
Punkt 2 glaube ich sofort. Tatsächlich tue ich mich ja schon schwer das Boot so in die Tasche zu packen, dass ich dieselbe vernünftig zubekomme. Wenn die entsprechenden Gurtbänder mal 15 cm länger wären würde das schon helfen. Ich frage mich jedes Mal ob da jemand Material sparen wollte oder nicht richtig aufmerksam war...Ikea Taschen finde ich jetzt aber auch etwas suboptimal ;-)
Re: Triton Vektor / Bektop rollen
13. Juli 2018 22:05
Zitat
HeinMück
Moin,

ich hab heut eine neue Ausstiegsvariante aus dem Kajak entdeckt..seitliche Rolle über die Schenkelstützen:-))

Da es heut warm war, wollte ich den Bektop endlich mal rollen. Boot gekippt und schneller als ich reagieren konnte saß ich im Wasser. Was war passiert? Die Schenkelstützenrohre sind mit Schaum ummantelt. Diese waren schon nass, drehten sich fix und wirkten wie seitliche Rollenllager an den Oberschenkeln... habe ich dann nach oben verschoben, so das ich direkt am Rohr anlag, dann ging es.. Rollwunder sind dann aber doch anders:-)) Ähnliche Rolleleganz wie ein Touryak.:-))
Das muss ich aber nacharbeiten, denn so ist es doch ein Sicherheitsmanko. Vielleicht den Schaum ankleben oder anders fest ummanteln.

-Ich hab auch auf die Read Spritzdecke aus Passungsgründen umgestellt und auf selbige Lukendeckel aus optischen..

-Hat jemand Erfolg mit der Steuerung?(kleine Anlage mit Röhrchen) Hab die heute aus Langerweile mal mitgetestet..Seile waren zu kurz..Tretdruck recht hoch bei wenig Wirkung.

Sonnige Grüsse

HM :-)

- Dieser bug ist ein feature ;-)
- Rollen habe ich noch nicht probiert wohl aber Wiedereinstieg mit paddlefloat - bin mir ganz sicher, dass das gar nicht elegant aussah hat aber funktioniert. Leidet das Boot darunter ?
- Nur Topolinos rollen wirklich gut
- Hast Du einen link für die alternative Spritzdecke und Lukendeckel ? Könnte ich mir gut vorstellen. Steht sogar auf der todo Liste -aber leider ohne passende Maße...
- Die Steuerung finde ich nicht so schlecht. Mit der Stange ist ein Design, dass sich zumindest nicht weiter vereinfachen läßt. Ergonomisch geht das sicher besser. Ich finde das Ruderblatt dürfte gerne 5 cm länger sein. Läßt sich leider nicht so gut tauschen denke ich weil aufgenietet (wenn ich mich recht erinnere - hab das Boot nicht hier) - sonst könnte man ja einmal eine Kleinserie lasern lassen....


Schöne Grüsse an alle Vektoren und danke für die diversen Tipps und Berichte !
Anonymer Teilnehmer
Re: Triton Vektor / Bektop rollen
13. Juli 2018 22:31
Spritzdecke read 42" vom Holländer(kayak.nl) 69€ glaub ich..Packlukendeckel, auch read denke ich, von outtrade direkt..kanpp 50€ für beide..
Re: Triton Vektor / Bektop rollen
13. Juli 2018 22:45
Meinst Du die hier: [www.kajak.nl] ?
Das Angebot überfordert mich.
Reißverschluß fände ich nicht schlecht aber ist das dicht genug ?

Beste Grüße
Anonymer Teilnehmer
Re: Triton Vektor / Bektop rollen
14. Juli 2018 12:16
Moin, ja , könnte sie sein. Bei mir ist halt nur 42" zu lesen. Vom Reissverschluss halte ich nichts, kann nur kaputtgehen oder nicht funktionieren. Was aber Sinn macht, gibts auch bei den read Decken, ist eine Öffnung mit Rollverschluss für die Pumpe. Damit kann man pumpen bei geschlossener Decke..

LG HM
Re: Triton Vektor / Bektop rollen
21. Juli 2018 14:38
An Spritzdecken sind etliche tauglicher als diese rutschige von Triton mitgelieferte. Ich habe sowohl Reed als auch Kai-de-mer (Eigenmarke von kajak-und-meer.de) in Gebrauch, beide deutlich besser zu handhaben als Triton. Die Triton werde ich für Festrumpfkajaks nutzen, wo sie beim Aufspannen nicht so leicht runterflutscht.

@stagreiter
IKEA-Taschen mit Reißverschluss (!) würde ich nicht als suboptimal bezeichnen: preisgünstig, reißfest und - richtig gefaltet - wenig Platzverbrauch im Boot.

Grüße, Gerd
Re: Triton Vektor / Bektop
28. Juli 2018 21:17
Nortik Argo

bin nun schon über 2000 km damit gepaddelt. Wurde auf deinem Bericht vom Vektor aufmerksam (ich war auch in SPB in der Fabrik) und bei deinem Foto fällt mir folgendes auf:

Die Steueranlage ist nicht die Nortik vertreibt, da bleibe ich leiber bei der deutschen. (od von wo sie auch kommt)

Ich sehe ein paar kleine Falten in deiner Haut. Hat das eventuell mit der reinen PVC Haut zu tun? Meines Wissens nach, ist der Nortik Argo mit einer PVC PU Mischung, was die Haut etwas flexibler macht.

Ansonsten kann ich nur sagen, bin super zufrieden mit der Leistung. Ein Vektor / Argo ist nicht mit einem Klepper ooder sonstiges Faltboot zu vergleichen da es ein reiner Seekajak ist. Er lässt sich auch gut Rollen.

Ein echter Murx ist, vermutlich im Vektor auch nicht besser, die Kunststoffverbindungen beim Alugerüst. Komplett ausgeleiert und ohne Tuning (Kabelbinder) fällt das Gerüst nicht nur beim Aufbau, sondern auch beim Paddeln auseinander. Es bedürfe wohl nicht viel, da mal neue Verbindungen zu entwickeln.

Die Tragetasche/ Packsack ist eine Katastrophe und absolut nicht durchdacht. Auch da würde nur ein bisschen nachbessern nicht viel kosten, habe aber ab und zu das Gefühl, dass es den Entwicklern (DE od RU) wenig daran liegt.

Das Carbon Paddel von Nortik, ebenfalls schlecht. Filigrane Steckverbindung. Nach 2 mal kaufen und 2 mal brechen, sind diese für mich gestorben. (auf meine Reklamation ebenfalls keine Reaktion) Jetz paddle ich ein Grönland-Paddel (Dreiteiler) und bin höchst Glücklich damit.

Und dennoch... Bin mit meinem Argo stets zufrieden. Evenutell würde ich es für einen Navigator tauschen wollen... Mal sehen

Meine Argo Touren

www.vimeo.com/bike4happiness
Re: Triton Vektor / Bektop
30. Juli 2018 09:54
Die Probleme mit den Gerüstverbindungen kann ich für den Vektor bestätigen. Während die Spanten Nr. 3 bis 5 jeweils an mehreren Punkten (Kiel- und Firststange bzw. Schenkelstützen) gut fixiert sind, sind Nr. 1, 2, 6 und 7 sind nur auf der Kielstange fixiert, so dass sie an den Senten bzw. den Firststangen leicht verrutschen können. Mir ist das mehrfach beim Einschieben der Gerüsthälften in die Haut passiert. Kabelbinder sind fester Bestandteil meiner Packliste geworden.

Natürlich könnte man die einfachen Klickverbindungen auch durch etwas Aufwendigeres wie etwa bei den Faltbootklassikern ersetzen. Dadurch würde Konstruktion wahrscheinlich aber etwas schwerer und sicherlich auch teurer. Ich kann jedenfalls gut damit leben, beim Aufbau ein paar Kabelbinder und wenige Minuten mehr zu investieren.

Grüße
Gerd
Re: Triton Vektor / Bektop
14. Dezember 2018 12:20
KOmme erst jetzt wieder auf diesen Post und kann Dir gerne meine (fuer mich) ultimative loesung vorschlagen. Kabelbinder gehoeren der Vergangenheit.

Arretierung der Spanten an den Senten

www.vimeo.com/bike4happiness
Re: Triton Vektor / Bektop
15. Dezember 2018 13:07
Danke, arturowing, für den Tipp, werde ich mal ausprobieren.

Grüße
Gerd
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicke hier, um Dich einzuloggen

Meer erfahren - fair kommunizieren.