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PE Top GeradeAuslauf und schnell und Wohl möglich sicher.

geschrieben von Der rote Baron 
Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
21. April 2017 08:25
Man setzte mich einst in ein Wildwasserkajak mit der Aufgabe: versuche gradeaus zu paddeln und dabei die Arme grade zu lassen. Im Nachhinein bin ich der Meinung, dass das die beste Schule war, die ich hätte bekommen können und der Startschuss für eine Chance eine anständige Paddeltechnik zu erlernen, ohne vom Duracellhäschen umlernen zu müssen. Vielleicht fängst auch du nochmal neu an?


***

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Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
21. April 2017 09:11
Und in den Brummkreiseln lernt man weder vernünftige Bogenschläge, noch sauber zu kanten. Dazu benötigt man dann doch Boote, die sich auch so verhalten, wie das spätere Seekajak. Die wenigsten erlernen in den alten WW Booten heute noch irgendwas, sondern verlieren einfach nur die Lust am Paddeln.

Ideal ist es natürlich gerade am Anfang einfach eine große Flotte (Verein, Hochschulsport, etc.) zur Verfügung zu haben und in einer größeren Gruppe mit weiteren Anfängern das Paddeln zu erlernen. Hierbei einfach jedesmal ein anderes Boot und schon lernt man mit der richtigen Anleitung auch schnell das richtige Paddeln. Im Brummkreisel flucht man dann halt nur eine Trainingseinheit und nicht monatelang.

Und nein: Ich habe keine Ahnung, ob es am Paddler oder am Boot liegt. Auch bin ich von dem Gewicht weit entfernt und kann keine Tipps zu einem passenden Boot geben. Ich kann aber einmal ein paar verbreitete Fehler aufschreiben.

Beliebte Fehler, die zum Drehen führen:
Ungleichmäßiger Griff am Paddel (Abstand zu den Paddelblättern)
unbewusstes Kanten (schräglegen des Bootes)
ungleichmäßig lange Schläge (eigeninduzierter Drehimpuls)
schief gehaltenes Paddelblatt (nicht senkrecht zur Fortbewegungsachse des Bootes)
zu eng eingestellte Fußstützen (Ausweichbewegung, unbewusstes Kanten)
mehrfaches Paddeln auf nur einer Seite (übersteuern in die andere Richtung, erneutes mehrfaches Paddeln)
zu kräftige Korrekturschläge (übersteuern)
zu spätes bemerken der Kurvenfahrt (Korrektur häufig nur noch durch einseitiges bremsen möglich)
Sesselhaltung im Boot (gemütlich hinten angelehnt ist klasse für Pausen und Gift für ordentliches Paddeln, ein großer Teil des geradeaus paddeln fußt in guter Körperspannung)

PS: Selbst wenn der Threadersteller euch als Troll erscheinen sollte, hilfreiche Ratschläge werden in diesem Forum auch später noch gelesen und man kann es ein wenig als Wiki ansehen. Gerade Sportler (auch angehende) in dem Gewichtsbereich scheuen solche Foren wegen der fiesen Kommentare und lesen eher im Hintergrund. Die Tipps werden also nicht nur vom Threadersteller benötigt/ verwendet. Und solange man nicht danach fragt, wie man von Riffgat nach Alpha Ventus kommt ...
Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
21. April 2017 11:45
Moin moin zusammen,
auch ich bin der Meinung, daß man den Umgang mit seinem Paddel am Besten in einem Boot lernt, welches auch sehr schnell auf meine Paddelschläge reagiert. Die wirkliche Anfangsfrustzeit ist meist nur kurz. AAAAAABER dann gehts los.
In einem Geradeusläufer, noch mit Steuer/Skeg stabilisiert, lernt man es nicht vernünftig, das frustet dann auch, aber länger.
Schöne Grüße,
Tomas.
Anonymer Teilnehmer
Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
21. April 2017 12:01
Das ist die eher traditionelle Herangehensweise: Bevor du an die Fräse darfst, tust Du erstmal 8 x 40 mm U-Stahl runterschrubben und zwar gerade. Das hat durchaus was für sich, weil man ein Gefühl für das Metier bekommt. Sehe das also so wie Thomas.

VG
Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
21. April 2017 12:18
Moin , zu dem Thema auch von mir meinen Senf dazu.

Unser Verein ( Bochumer KC ) liegt an der schönen blauen Ruhr , wir haben leider nur eine Treppe zum Wasser zwischen 2 Buhnen.
Nach den Buhnen kommt sofort eine ordentliche Strömung.
Kiddis die das erste mal paddeln wollen werden in alte Slalomboote gesetzt und unsere Übungsleiter machen immer eine
lange Rep Schnur ans Boot,wenn sie mal aus versehen in die Strömung geraten , können sie schnell wieder eingefangen werden.
Seit Jahrzehnten wird es so praktiziert und es ist noch nie was passiert , aus einigen Anfängern sind ganz passable Paddler , auch
Rennbootfahrer geworden.
Glückauf und Ahoi, Uli .
Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
20. Juni 2017 16:04
So, ich hatte mir nun den Seayak 520 gekauft, allerdings fand ich ihn doch sehr kibbelig, auch wenn ich ihn aufm Rhein beherrschen konnte, bzw nicht reingefallen bin.

Ich habe aber nun den tourjak 500 und auch wenn er nicht ganz so schnell ist, so ist er sehr sicher.
Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
21. Juni 2017 11:21
Lieber Herr Baron!

Wenn Sie ein Seayak als kippeliges Boot bezeichnen, muss dass für die lesende Nachwelt berichtigt werden! Es gibt auch bei Seekajaks Modelle, die durch ihre bewusst gewählte Rumpfform viel Gefühl und Balance erfordern. Das Seayak sollte man eindeutig zu den "gutmütigen" Kandidaten zählen. Es ist ein wirklich kippstabiles Boot!

Ich empfehle folgende Übung: im seichten Wasser im Boot sitzen, das Boot mit der Hüfte so weit zur Seite kippen bis es kentert. Sehr geehrter Herr Baron, sie werden feststellen, dass dieser Punkt erst dann erreicht wird wenn das Wasser schon fast an der Luke steht! Was Sie eventuell als kippelig bezeichnen ist die Möglichkeit, dass Boot durch (Achtung, Fachbegriff) "ankanten" in seiner Fahrtrichtung zu beeinflussen.

Hochachtungsvoll

Der gute Geist äh, Spirit
Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
12. November 2017 23:50
Also ich musste nun feststellen, dass der verlängerte Tourjak überhaupt nichts für mich ist und somit fas schlechteste Boot war.

Ich überlege nun wirklich, ob der Seajak das richtige Boot war und ich zuschnell aufgab.
Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
13. November 2017 09:18
Hallo!
Da braucht man nicht zu überlegen, etwas sichereres als den Seayak 520 HV gibt es wohl kaum, wenn man nicht ein "badewannen" Boot paddeln will. Wen das Gewicht nicht stört, der kann mit dem Seayak 520 nichts falsch machen. Gewöhnungsbedürftig war für mich die Tageluke (wo sollte ich meine Seekarte anbringen). Warum ich mir das Urteil erlaube? Aus Erfahrung: die Liste meiner Boote ist lang und die Liste der bepaddelten Gewässer noch länger (Ausser Wildwasser). Wer nach dem Faltboot ohne Einweisung in den Clipper und Express von TM umgestiegen ist, dann den Eidereski, Arctic von Lettmann und den Looksha IV von Necky gefahren ist für den ist der Seayak 520 ein bequemes Boot, das an die Paddelfähigkeiten keine echten Ansprüche stellt. Die berechtigte Frage, die sicherlich kommt: "Mit so viel Erfahrung dieses Boot"? Grund: ich war 75 als ich den Seayak 520 kaufte.
Gruß
Frank
Anonymer Teilnehmer
Re: PE Top Geradeauslauf, schnell und wohlmöglich sicher
13. November 2017 10:19
Lieber Baron,

es liegt nicht am Touryak oder am Seayak, aber es würde an jedem anderem Boot liegen.

Was Du mit "ausgleichen" umschreibst, scheint anhand Deiner Beiträge nicht das Stützen, sondern die Geradeausfahrt zu betreffen.
"Das Paddeln habe ich mit einen sehr kurzen Boot angefangen. Leider war es wie ein Kreisel, ..." Kreisel oder Brummkreisel sind (auch leider) Worte von Einsteigern, die sich nicht die Mühe machen wollen paddeln zu lernen, sondern feststellen, dass es mit etlichen Booten ja auch ohne ganz gut geht. Die eigene Unfähigkeit wird mit verächtlichen Bemerkungen über ausgezeichnete Boote übertüncht. Dabei kann es nicht an den Booten liegen, dass der eine sie schnurstrack geradeaus fahren kann und der keine 10 Meter. Ich nehme immer ein Slaomboot, um Kindern oder auch mal Einsteigern in gesetzterem Alter zu zeigen, wie ein Boot auf meine Paddelschläge beim Start und dann bei Geradeausfahrt reagiert.

"Ich habe mal den Kodiak gefahren, der sollte eigentlich schneller sein, als der Tourjak, was ich allerdings nicht feststellen konnte." Schneller betrifft meistens einen Geschwindigkeitsbereich, der zwar schneller ist, aber auch erstmal erreicht werden will. Der Leichtlauf ab Start und das Paddeln mit konstant 40 Watt ist ein Lieblingsthema einiger, die entsprechende Boote empfehlen. Ein schnelles Boot ist mit etwas Ausdauer und Übung verbunden, denn diese Boote werden irgendwann auch kippliger. Entweder weil sie runder oder schmäler werden, oder noch schlimmer runder und schmäler werden.

"Der ist aus Carbon Aramid und hat eine sehr gute Geschwindigkeit und einen guten Geradeauslauf." ... ein Kajak ist kein Auto, eher eine Kutsche oder ein Sattel. Es gibt auch keine schnellen und langsamen Sättel. Fast jeden Kajak kann man zumindest ohne Seitenwind gut geradeaus fahren aber nur wenige sind wirklich wendig.

Wie auch immer, es ist PE geworden, wie es ja auch Dein ursprünglicher Wunsch war und nichtmal das schlechteste:
"Ich hatte mir den Seayak 520 gekauft und fand ihn doch sehr kibbelig, auch wenn ich aufm Rhein nicht reingefallen bin.
Ich habe aber nun den Tourjak 500 und auch wenn er nicht ganz so schnell ist, so ist er sehr sicher.
"
.............. ... kurz darauf:
"Also ich musste nun feststellen, dass der verlängerte Tourjak überhaupt nichts für mich ist und somit fast das schlechteste Boot war."

Das Kanten des Bootes soll demjenigen, der dieses Fahren liebt, eine weitere Möglichkeit geben, das Boot zu steuern. Ein Boot, das willig auf dieses Kanten reagiert, wird mit jedem Kanten - ob absichtlich oder versehentlich - seine Richtung entsprechend ändern. Wenn man das nicht mag, muss man entweder mit dem Kanten aufhören oder ein Boot fahren, das sich von sowas weniger beeindrucken lässt.
Unbeabsichtigte Richtungsänderungen werden sonst gerne einem Ziehen mit ungleichmäßiger Kraft links und rechts zugeschrieben, haben aber viel öfter einen ungleichmäßigen, fast immer verspäteten Aushub als Ursache. Auch mit einer sehr flachen entspannten Paddelführung fährt man mit abwechselnden Bogenschlägen. Wie beim Auto kann ich natürlich auch dann geradeausfahren, wenn ich schnell genug links-rechts steuere, aber sehr elegant ist es nicht und schon gar nicht einfacher.

Ein schnelleres Boot macht erst Sinn, wenn Deine Leidens- und Lernbereitschaft wächst oder die Bootsbeherrschung vorher schon gewachsen ist. Zu sagen, ich kaufe ein neues Boot, denn ich komme mit dem und dem Allroundboot nicht zurecht und es ist mir auch zu langsam, bringt garnichts, wenn es an der Paddeltechnik liegt. Das neue, schnellere Boot wird Dich noch mehr fordern bzw. überfordern. Boote, die nichts, aber auch wirklich garnichts von ihrem Fahrer fordern, gingen in Richtung Dayliner, Lettmann-Trailer. Immerhin belohnen sie den, der nichts will und nichts kann mit ein paar netten Stunden auf dem Wasser.
Aber das gerade willst Du doch nicht. Also ran an die Boulettten!

Meine Tipps:
  1. Keine Boote mehr kaufen oder verkaufen - jedenfalls nicht die nächsten zwei Jahre!
  2. Am Touryak das Steuer runter, losfahren und eine Peilmarke an Land suchen. Damit erkennst Du, ob Du schon in die eine oder andere Richtung hingierst.
  3. Rechtzeitig aber dafür gefühlvoll mit dem Fußsteuer die Richtung korrigieren.
  4. Einstich weit vorn, gerade sitzend mit voll gestrecktem Arm auf der Zugseite.
  5. Aushub einleiten, sobald der Oberarm senkrecht nach unten zeigt. Spätestens bei 20° nach hinten sollte das Paddel vollständig ausgehoben sein.
  6. Zuhause vor dem Spiegel mit einem Besenstiel üben und schauen, ob man wirklich gleichförmige Bewegungen macht.
    evtl. Paddelkameraden von seinem Problem erzählen und bitten, mal auf die Paddelführung zu achten. Alternativ vielleicht eine Actioncam mitlaufen lassen.
  7. Still sitzen, das Gleichgewicht selbst finden und nicht jede Bewegung des Bootes mit einer eigenen Abstütz-Bewegung in die gleiche Richtung verstärken.
  8. Notfalls mal woanders als auf dem Rhein, zumindest dem Hauptstrom fahren, damit Du nicht auf zu viele Sachen gleichzeitig achten musst.
  9. Saisonende ist der 31.12., Saisonbeginn der 1.1. Wenn Du nicht dranbleibst, fängst Du jedes Frühjahr nach monatelanger Pause fast von vorn an. Nicht ganz aber fast.

viele Grüße und lass Dich nicht ärgern,
Chris
Re: PE Top GeradeAuslauf und schnell und Wohl möglich sicher.
20. November 2017 22:05
Zitat
KlauDa
Er benutzt seit mehr als 6 Jahren einen Touryak 470 in der lV-Version ( bei 177 cm / 119 Kg )

Laut Prijon wäre ja selbst der 500er noch unterdimensioniert.?

Wenn mein Cockpit ordentlich mit Wasser gefüllt ist, fühlt sich mein Boot auch extrem kippelig an.
Liegt das einfach an der zu tiefen Wasserlinie oder weil es unkontrolliertes Gewicht ist?

(Da der Themenersteller auf die relevanten Ratschläge ja keinegswegs eingeht,
gibt es von mir auch 2025 keinen zusätlichen Senf)
Re: PE Top GeradeAuslauf und schnell und Wohl möglich sicher.
21. November 2017 07:08
Zitat
Wenn mein Cockpit ordentlich mit Wasser gefüllt ist, fühlt sich mein Boot auch extrem kippelig an. Liegt das einfach an der zu tiefen Wasserlinie oder weil es unkontrolliertes Gewicht ist?

Der Schwerpunkt wandert nach oben?
Re: PE Top GeradeAuslauf und schnell und Wohl möglich sicher.
21. November 2017 08:04
Das hat weniger mit der Höhe des Schwerpunkts, sondern mit der Lage des Auftriebspunktes zu tun. Die wird durch die Geometrie des unterhalb der Wasserlinie liegenden Luftraums bestimmt; er ist sozusagen der Schwerpunkt des verdrängten Wasserkörpers. Bei einer Seitwärtsneigung des Bootes ohne nennenswert Wasser im Cockpit bewegt sich der Punkt zu eben dieser Seite und verhindert eine sofortige Kenterung, das kennt man vom Kanten.

Wasser im Cockpit läuft ebenfalls zur geneigten Seite; es verändert die Geometrie des "tragenden" Luftraums dahingehend, dass der Auftriebspunkt näher an Mittelachse hin liegt und so die Lage des Bootes labiler wird. Der Paddler versucht natürlich, das Boot wieder gerade zu stellen, wodurch das Wasser auf die andere Seite schwappt und das Spiel von vorne beginnt. Dadurch entsteht die Wahrnehmung der Kippeligkeit.
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