Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen Nutzungsbedingungen

Erweiterte Suche

Kape Rapido/Marino 565

geschrieben von Flatwater 
Kape Rapido/Marino 565
12. April 2016 22:17
Hallo Forum,

gerade bin ich auf der Suche nach einem flotten Seekajak/Searacer und teste mich durch verschiedene Boote. Das ganze sollte mit Rennboot-Einbauten (Pinne, Renn- bzw. Tourensitz, Stemmbrett) und mit Fluss-Steuer (klappbar) sein. Bis jetzt habe ich folgende Boote ausprobiert, die mehr oder weniger in diese Klasse einzuordnen sind:
Lettmann Streamliner
Zedtech Cruzader
Zedtech Corvette
Elio Albatroz
Kayak Centre Velox Fusion
Neumann Spirit

Aus steht jetzt noch der Lettmann Speedliner, der Neumann Firebolt und vor allem: der Kape Rapido bzw. die neue Fassung, der Kape Marino 565. Kann jemand von Euch etwas zu letzterem Modell, der Stabilität und dem Vergleich zueinander sagen? Laut den anderen Beiträgen hier im Forum schätze ich ihn noch etwas flotter als die Boote ein, die ich testen konnte. Aber das ist nur ein Ratespiel...Wie schaut es mit dem Platz für die Füße aus? Hat vielleicht jemand aus NRW oder Niedersachsen das Boot vor Ort?

Ahoi und sportliche Grüße,
Henning
Re: Kape Rapido/Marino 565
13. April 2016 10:15
Auf welchem Gewässer soll denn der Searacer hauptsächlich eingesetzt werden?
Wenn es um Searace, also paddeln auf offenen Gewässern geht, halte ich den Rapido/Marino, so wie ich
ihn hatte, nicht für optimal.
Die Sitzluke hat Rennbootmaße und keine Schenkelstützen, rollen wird damit kaum möglich sein.
Der Süllrand aber so hoch dass ein Widereinstieg sehr schwierig sein wird.
Der Rennsitz hat keinen Seitenhalt, auch nicht gut bei Wellengang.
Das Steuern per Pinne geht so lala im Wellengang, Downwind ist man damit zu träge für schnelle Kursänderung
auf den Wellen. Geradeaus Kurs halten geht gut mit Pinne.
Der Marino rennt ganz gut, kann jetzt aber keine Vergleichszahlen mit anderen Booten aus der Vergangenheit liefern.
Das Vorschiff ist auch für große Füße hoch genug.

Soweit erst mal, Aquata
Re: Kape Rapido/Marino 565
13. April 2016 13:20
Hallo Aquata,

erstmal Danke für Deine Einschätzung!

Das Boot suche ich hauptsächlich für Marathons oder sportliche Tagestouren auf Flüssen oder Seen. Überall da, wo es auch mal etwas welliger oder windig sein kann und mein Master-Rennkajak aufgrund geringeren Volumens unangenehm werden würde. Aufs Meer möchte ich nicht damit. Somit: Rollen muss das Boot nicht können. Schenkelstützen benötige ich auch nicht, da ich es gewohnt bin, in Rennboot-Sitzposition zu fahren.

Gruß,
Flatwater
Anonymer Teilnehmer
Re: Kape Rapido/Marino 565
13. April 2016 16:07
Salut,

der "Kape Rapido" hat extrem wenig Kielsprung im Vergleich (klick und runterscrollen).Das wird ihm einiges an Potential kosten. Die Kape-Boote gleichen das gerne mit weniger Kompromiss beim Rundspant aus. Ob das bei dem Nachfolger behoben wurde?

In einem Streamliner habe ich letztes Woe. auf der Frankfurter Globeboot zum Paddel testen drin gesessen. Sie hatten nichts besseres. Ein gemütlicher Reisedampfer, der von der Grundkippeligkeit ähnlich wie ein Prijon-Wanderboot ist. Schenkelstützen, Rekarositz und anders fand ich eher störend, geht aber auch ohne, wie man mir erzählte. Ein Paddelkamerad und Binsenfreund kam auf Anhieb damit zurecht, hatte aber Bedenken, darin bei unruhigem Wasser Stullen zu schmieren (Ist ihm halt wichtig?!?).
Für ein schmals Wanderboot, für kabbeliges Wasser oder um zu Berg um die Loreley rumzufahren sicher ein großer Wurf.

Ähnlich gutmütig, aber schöner und nach Popometer eher schneller wäre der Ocean-X. Der Firebolt ist bis auf die Seeluke in meinen Augen kein Sicherheitsgewinn gegenüber einem Altherrenflitzer. Die Luke ist auch recht klein. Kann man breites Tesa-Krepp nehmen statt Spritzdecke ...
Du schreibst von "etwas welliger", von "windig" und NRW, wobei ich sofort an den Rhein denke. "Dein Master-Rennkajak", welches auch immer, scheint auf Tauchfahrt zu gehen ("aufgrund geringeren Volumens unangenehm" ) wenn es wilder wird. Das wäre noch ein Grund für den Ocean-X. Vorn richtig schmal, richtig lang und trotz der bescheidenen Breite ein enorm stabiler Dampfer. Wie schnell er im Vergleich wird, wäre mal was für einen Test mit GPS und einem richtig guten Paddel, vielleicht einem Speed-M (?)

Wenn Du das Klappsteuer nicht bräuchtest hättest Du eine größere Auswahl und bräuchtest auch nur eine Spritzdecke.

VG, Chris
Re: Kape Rapido/Marino 565
13. April 2016 19:05
Hi Chris,

die von Dir verlinkte Seite habe ich auch schon gelesen. Ich glaube allerdings, dass der Marino doch sehr anders ist, als der Nelo Sea Vanquish. Auf der Homepage eines österreichischen Kajakhändlers kann man auf einem Foto das Unterschiff des Rapido/Marinos sehen, wie ein Holzbrett darüber gelegt ist. Er scheint schon deutlich abgeflacht hinterm Sitz. Vermutlich ist der Sea Vanquish da deutlich mehr Rundspant und weniger stabil. Ich meine mich erinnern zu können, dass er dem Vanquish III sehr nahe kommt, hat aber vorne mehr Volumen und eine andere Luke.

Mit dem Streamliner hab ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Allerdings ist der mir zu träge. Bin sonst in meinem Connect Raptor XT unterwegs - oder setze mich regelmäßig in einen X-Lancer bei uns im Verein. Aber für den Umstieg vom Prijonbooten und Co. sicherlich ein guter Einstieg ins schnellere Paddeln!

Wind und Welle gibt´s ja nicht nur in NRW - dort ist nur meine Basis. Touren sind neben Rhein und Ruhr auch auf Weser und Elbe geplant. Oder bei diversen Marathon-Veranstaltungen könnte das Boot zum Einsatz kommen. Ich benötige halt eine zusätzliche Option, in der man auch 80-100km sitzen kann, ohne nervös zu werden...:-) Ich bezweifle, dass sowas in jeglichen Rennbooten - selbst für aktive LK-Fahrer - ein Vergnügen sein könnte.

Den Ocean-X hatte ich auch schon gesehen. Er scheidet aber aufgrund des begrenzten Bootslagerplatzes und dem zu langen Überstand am Auto hinten aus...6,50m sind schon eine Ansage! Fährst Du den?

Ich paddel übrigens meistens mit einem Jantex Gamma Rio Medium Plus. Aber auch Bracsa IV nutze ich bei längeren Distanzen gerne.

Gruß,
Flatwater
Re: Kape Rapido/Marino 565
13. April 2016 22:04
Hallo Henning,

ich kann Dir noch etwas zu zwei weiteren Booten im Bereich des Marathonsports sagen:

1. Fahre seit einigen Jahren den Seabird Sport 600 von Seabird Designs. Ein insgesamt ziemlich sicheres Boot, das mit seinen 6,0 m Länge gut läuft und vom Volumen her als groß zu bezeichnen ist. In dem Boot habe ich so ziemlich alles umgebaut: Steueranlage hinten auf Klappsteuer (Smarttrack, funzt einwandfrei), Steuerpedale vorne auf die neuen Lettmann Pedale (der Name ist glaub ich Ergo-Pedale oder so ähnlich, die Lettmann-Pinnensteuerung habe ich ebenfalls getestet und nach einigen Versuchen wieder ausgebaut, mir war sie viel zu schwabbelig). Zum Stützen (Stemmbrett) habe ich mir ein eigens angepasstes Stemmbrett eingebaut und kann nun mit den Außenseiten der Füße an den Pedalen steuern, das reicht nahezu in allen Situationen aus. Den Originalsitz habe ich auch rausgeschmissen und eine Schale eingebaut. Habe bereits mehrfach über ca. 8 - 12 h in dem Boot ohne Probleme gesessen.

2. Den oben bereits erwähnten Firebolt (Willy Neumann/Ruahinekajaks). Er ist mit seinen 5,9 m fast identisch lang wie der Seabird, fährt sich aber in etwa wie ein Rennboot. Das Boot fahre ich erst seit knapp 1,5 Jahren. Für höhere Wellen von der Seite ist es meiner Meinung nach aufgrund der Rumpfform nicht so gut geeignet (der Rumpf ist nicht rund genug). Aber für Binnengewässer mit kleineren Wellenhöhen ein sehr geeignetes Boot, sehr schnell! Allerdings sind meine längsten Fahrten bisher "nur" um die 4 h gewesen. Im Cockpit geht es auch wesentlich enger zu als beim Seabird, das spielt bei sehr langen Fahrten ohne Aussteigen auch immer eine gewisse Rolle.

Ich hoffe die Infos können Dir etwas nützlich sein
Norbert
Re: Kape Rapido/Marino 565
13. April 2016 22:46
Hallo Henning,

vor ein paar Jahren war ich auch auf der Suche nach einem wellenfesten schnellen Boot, deshalb habe ich mir damals auch den Kape Papido angeschaut und bin diesen probegepaddelt.

Mein Eindruck damals war:
Läuft bei normaler Marschgeschwindigkeit recht leicht und ist flott unterwegs, beim Sprinten allerdings wird es etwas träge (ist eben kein Rennboot), dafür ist er wegen des flachen Unterschiffs recht stabil. Da Du damit ja nicht aufs Meer willst ist auch die große Luke eher ein Vor- als Nachteil.
Allerdings (Aquata hat es schon geschrieben) Rollen ist nicht und ein Wiedereinstieg eher schwierig.

Wenn Kippligkeit für Dich kein Thema ist, würde ich an Deiner Stelle aber den Sea Vanquish bevorzugen, allerdings ist die Luke für lange Beine etwas eng um entspannt einsteigen zu können.

Sehr interessant und passend für den von Dir beschriebenen Einsatzzweck ist der Firebolt, aber die enge Luke.

Der Neumann Spirit ist bei Marschgeschwindigkeit etwas langsamer und die erreichbare Maximalgeschwindigkeit ist auch geringer, dafür ist er wegen des extrem platten Unterschiffs super stabil, hat aber auch eine enge Luke.

Der Lettmann Speedliner läuft recht gut, ist aber eher ein flotter Reisedampfer mit hoher Ladekapazität und steht auf meinen Wunschzettel für diesen Einsatzzweck ganz oben.

Grüße Bernd
Re: Kape Rapido/Marino 565
14. April 2016 11:24
Hallo Henning,
fahre seit ca 1 1/2 Jahre den Sea Vanquish. Dieser lässt sich überhaupt nicht mit mit dem Kape Rapido vergleichen. Es ist wahrscheinlich etwas kippeliger als dein Masterrennboot, aber mit soviel Volumen ausgestattet das es auch für große Wellen reicht, ...wenn man es kann!!!

Ist meine PN bei dir angekommen?

Gruß
Jörg
Re: Kape Rapido/Marino 565
14. April 2016 16:05
Hallo Henning

Auch wenn Probst Pedale und keine Pinsteuerung einbaut solltest du dir als Marathon-Kajak mal Swift und Endurance von Probst anschauen. Beide sind auch bei langen Strecken entspannt fahrbar.
Um einen direkten Vergleich ziehen zu können liegen meine Probefahrten zu weit auseinander, sie laufen aber beide sehr gut. Beim Endurance hat mich auch nur der hohe Süllrand der Luke gestört, weil ich mir den beim Ankanten des Bootes in die Seite gerammt habe. Eventuell bräuchte ich auch nur eine höhere Sitzposition.

Aber ich suche ja kein Boot und was würdet ihr alle sagen, wenn ich nicht mehr an der Farbe meines Bootes direkt erkennbar bingrinning smiley.
Gruß, Ulf
Re: Kape Rapido/Marino 565
15. April 2016 16:51
Eine Frage zu schnellen Kajaks: die Rennkajaks (K1) sind ja auf eine Länge von 5,20 m begrenzt.
Eine größere Länge, etwa 6 m oder noch länger, sollte theoretisch die erreichbaren Geschwindigkeiten erhöhen.

Wie sind die Erfahrungen dazu?
Oder gibt es ein Längenoptimum, das eine bestimmte Länge nicht überschreiten sollte?
Re: Kape Rapido/Marino 565
15. April 2016 18:59
Zitat
Benat
Eine Frage zu schnellen Kajaks: die Rennkajaks (K1) sind ja auf eine Länge von 5,20 m begrenzt.
Eine größere Länge, etwa 6 m oder noch länger, sollte theoretisch die erreichbaren Geschwindigkeiten erhöhen.

Wäre schön wenn dem so wäre, aber so einfach ist das leider nicht, zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Mit zunehmender Länge steigt auch die Reibung im Wasser (benetzte Fläche) was den Vorteil der höheren theoretische Rumpfgeschwindigkeit größtenteils zunichte macht, weitere wichtige Kriterien sind Spantform, Kielsprung, Volumenverteilung und die richtige Massenverteilung (Position des Sitzes)

Das Optimum dürfte bei reiner Verdrängerfahrt so ungefähr bei 6m liegen. Rennboote sind nur aus historischen Gründen 5,20m lang, es hat sich aber offensichtlich herausgestellt, dass das auch die Länge ist mit der die höchste Endgeschwindigkeit (mit entsprechenden Paddler) zu erreichen ist.

Das Rennboot hebt sich beim Sprint leicht an und verringert damit die vom Wasser benetzte Fläche und somit seine Reibung, mit einem schnellen Surfski ist das nicht so einfach möglich, die Grenzen dabei sind natürlich fliesend. Andererseits ist es durchaus denkbar, dass ein sehr schneller Surfski so bei Geschwindigkeiten um 11-13 km/h etwas leichter laufen könnte, nur in Nuancen, letztlich kommt es auf den Paddler an.

Grüße Bernd
Re: Kape Rapido/Marino 565
27. April 2016 15:07
Ich habe schon im Seabird 600 gesessen und kam mir vor wie in einer Wanne (trotz 1,89m und 95 kg). Hatte keine Anmutung von irgendwie dynamisch. Dagegen war der Marino schon anders. Aber auch 17 kg wollen bewegt werden, im Wasser und auch auf Land. Am Ende wurde es die Viper 48 bei mir. Für die Tour und das offene Wasser gibt es noch den H2O in VKV Edition :-)
Re: Kape Rapido/Marino 565
28. April 2016 10:01
Von Plastex gibt es den Warrior610, ein Rennboot ohne Vermessungslimits auf 6,10m für
Langstreckenrennen, und freie Marathons konzipert
Re: Kape Rapido/Marino 565
28. April 2016 10:56
Zitat
Aquata
Von Plastex gibt es den Warrior610, ein Rennboot ohne Vermessungslimits auf 6,10m für
Langstreckenrennen, und freie Marathons konzipert

Schönes Boot, ein gestretchtes Rennkajak, zum sprinten zu lang, aber mit Langstreckengeschwindigkeit wirklich sehr schnell und leichtläufig.
Allerdings auch genau so kipplig wie ein richtig giftiges Rennkajak, auf einen etwas welligen Binnensee nicht unbedingt entspannt zu fahren, nur für Profis von Vorteil.

Da würde ich den Nelo Sea Vanquish klar bevorzugen, der ist zwar auch kipplig, aber nicht ganz so extrem und er hat für Welle genügend Volumen im Vorschiff.
Es steht gerade ein gebrauchter in der Kanubox (ist auch nicht so oft, wenn ich nicht schon mein Material hätte, würde ich definitiv zuschlagen).

Grüße Bernd
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicke hier, um Dich einzuloggen

Meer erfahren - fair kommunizieren.