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Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?

geschrieben von shovelhead 
Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
18. Januar 2011 15:23
Moin,

meine Frau und ich können wahrscheinlich in der zweiten Aprilhälfte zusammen eine Woche Urlaub nehmen; dann wäre Wanderpaddeln mal wieder schön (letztes Jahr waren wir drei Mal im Wildwasserurlaub ....).

Das Meer ist im April noch recht kühl, und für eine Woche nach Kroatien an die Adria sind 4000 km hin und zurück .... Kajak fahren ist zwar Motorsport, aber DAS muss echt nicht sein! Bleibt die Idee einer langen Flussfahrt. Es finden sich zwar gelegentlich Reiseberichte zur Loire, vom 20 Tage Trip mit einem 99.- DM (!) Gummibot bis zum sportlichen Leistungspaddeln (100 km an einem Wochenende), aber wenig zur Camargue.

Hat Jemand von Euch diese Flüsse schon befahren?

Gruss

Stefan
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
18. Januar 2011 15:32
Servus,

die Loire habe ich mal befahren, Von Straßenbrücke D130 Bornant bis zum Campingplatz Beaugency, war im August 2009. Bißchen wenig Wasser im Fluss, gelegentlich (bis zu gefühlten 20 mal am Tag) für wenige Meter getreidelt (waren mit dem Faltboot unterwegs), ich gleich drei Wehre zum Umtragen. Wildcampen wird geduldet. Nicht alle Orte liegen unbedingt direkt am Fluss, daher auch mal Sandbankcamping einkalkulieren. Ca. alle 3 Tage war aber wieder ein Ort mit Campingplatz und Einkaufsmöglichkeit.
Schöner Fluss, wenn jedoch Hochwasser herrscht, dann ist nicht viel mit Camping, glaube ich. Schau aber mal im Tourenwiki beim Faltbootforum, da sind weitere Beschreibungen zum Fluss.

So long der Flip
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
18. Januar 2011 18:19
Camargue/Mittelmeer im April kann wunder-wunder-wunderschön sein. Du kannst von den 7 Tagen der Woche aber auch die Hälfte davon Mistral haben, dass es fürs Wasser absolut unangenehm oder auch nicht oder nur in eine Richtung fahrbar ist, kannst Dir erst vorstellen, wennste es erlebst. Ist halt Risiko. Kannst aber auch die Küste zw Rhône-Mündung und Marseille fahren: ist shr schön, ziemlich unbekannt und etwas windgeschützt. Ich selbst würde entweder ans Mittelmeer fahren oder kurzfristig entscheiden. Bei Mistral die Rhône mit Rückenwind runter hat auch was, kann richtig Wellen zum Surfen haben thumbs up

Ciao
Lumpi
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
18. Januar 2011 22:02
Hallo Stefan!

Wir hatte vor Jahren mal eine Gepäckfahrt mit WW-Booten smiling smiley( Prallplatte ausgebaut) auf der Loire ab Poully sous Charlien nach Digoin und zurück über den Canal de Lateral / Canal Roanne - Digoin. 100Km
Ursprünglich wollten wir die Loire noch etwas weiter runter rutschen. Leider klappte es nicht so recht mit der Verkehrsanbindung, um per Bahn und PKW noch bei Tageslicht wieder bei den Booten anzukommen. Einer von uns hätte nachts die Zeit im Bus oder per Bahn in Richtung Roanne verbracht, und der andere im Zelt eine unruhige Nacht . Meine Frau überzeugte mich dann für eine Rückfahrt über den Canal de Lateral. Zuerst fand ich den Vorschlag mehr als doof - schon wegen der mehr als 12 Schleusen. Dann ergab sich aber, dass einige Schleusen so nah beieinander lagen, dass man gleich zwei oder drei umtragen konnte. Nach wenigen Stunden fand ich dann mit Blick auf die unter uns fließende Loire, den Canal als recht angenehm und darüber hinaus einsam und wenig befahren.
Die Kombination, runter auf dem Fluss und zurück über den Kanal, hatte was für sich und war sehr abwechselungsreich.
Nach der Loire wollten wir dann noch die Arde´che und den Gardon befahren.
Am ersten Tag hüpften wir ab Vallon von Gumpen zu Gumpen über 8 Stunden lang bis wir in Sauze, muss bei St. Martin liegen, uns nach 32 km Spiel in den Schwällen, wieder nach Vallon fahren ließen.
Danach kippte das Wetter um. Der Zeltplatz war nur noch eine Seenlandschaft und aus dem VauDe- Zelt wurde eine Tropfsteinhöhle.
Als wir 2 Tage später noch mal starteten, die Arde´che war inzwischen randvoll, hängten wir das Zelt vor der Abfahrt noch aufgebaut in einen Baum, darauf hoffend , dass der Boden wieder trocknen würde.Die Arde´che hatte sich total verändert. Abgesehen davon, dass keine anderen Kajaks mehr unterwegs waren, hatte sich der Bach einen anderen Weg gesucht, und strömte nun auf direktem Weg , mitunter durch den Auenwald zu Tal. Nach zwei Stunden Fahrt waren wir wieder unten angekommen.
Den Gardon schenkten wir uns, da das Tief sich in der Gegend festgesetzt hatte. (Ende September 96)
Drei Tage später saßen wir im Flieger in Richtung Bodrum, um beim Segelsurfen und Sonnenbaden noch etwas zu relaxen.
Dies nur als Anregung. Loire, Arde´che, Gardon oder Allier kann man natürlich auch weiter oben fahren. Für Dich vermutlich sinnvoller.Für uns war damals die Fahrt auf der Arde´che bei Hochwasser schon grenzwertig.
Carmague wäre ich auch gern mal gepaddelt . Leider stehen viele Bereiche heute unter Naturschutz Dafür hatte ich das große Glück, zusammen mit einem Freund, die Rhone ab Genfer See ( Lausanne), auf ihrer ganzen Länge ohne Kernkraftwerke, in ihrem ursprünglichen Flussbett; bis ins Mittelmeer zu befahren. Das ist ein Trostpflaster für die entgangene Camargue.
Keine Ahnung wie es heute auf Doubs, Saone und Ognon aussieht. Damals , vom Auto aus und auf der Karte sah alles recht einsam aus. Keine größeren Städte, die das Wasser verschmutzen, alles versehen mit herrlichen Flussschleifen und die Anreise ist auch nicht zu lang. Und warum nicht mal mit Frau die französische Küche in der Gegend genießen.
Viel Spaß im Urlaub! Olaf
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
18. Januar 2011 22:55
Moin Stefan,

die kleine Rhone kann man problemlos fahren, so ab hinter St Gilles. Dann bis zum Meer und links Richtung Saintes Maries de la Mer.

Das ist aber eher was für eine Tagestour.
Man sieht auch nicht wirklich soviel. Die Camargues ist ja komplett platt.
Und links und rechts vom Fluß gehts schon ein bißchen die Böschung hoch.

Die Etangs hab ich noch nicht befahren. Steht noch auf dem Programm. Aber auch das ist alles nur was für Tagesausflüge.
Die möglichen Strecken sind zu kurz für lange Touren. Ich seh auch nicht, wie man da irgendwo wild zeltet.
Die ganze Camargue ist bewirtschaftet. Da sind selbst die sumpfigen Weiden eingezäunt, die Kanäle haben Schleusen etc.

Bei Saintes Maries auf einen Camping und an verschiedenen Stellen das Boot einsetzen ist sicher nett.
Wie es mit Regeln aussieht weiß ich nicht. Glaube aber nicht, dass viel passiert, wenn Du auf einem der Etangs das Boot einsetzt. Du bist dann sowieso unerreichbar. Der Nationalpark steht sowieso häufiger vor der Auflösung, da sich alle Beteiligten nur streiten...

Der Gard ist bei passendem Wasserstand wunderschön. Von Russan/Sainte Anastasie bis Pont du Gard. Ne gute Tagesreise. Kann man auch mit einmal wild zelten machen.

Sehr schön sind die Calanques. Bei Cassis im Sprthafen das Auto stehen lassen und einsetzen. Dann Richtung Westen.
Man darf dort offiziell in den Buchten biwakieren. Viele Kletterer tagsüber, nachts wirds einsam. Tolle Landschaft.
Gut windgeschützt und Südlage. Da haben wir schon an Ostern tagelang nackt am Wasser gelegen.
Dort kann man gut eine Woche verbringen, zumal man ins Hinterland wandern kann.
Mit dem Auto kommt man nicht ran.

Grüße
JK
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
18. Januar 2011 23:21
Hallo,
im April würde ich wegen dem Wind eher die Loire wählen, oder Allier-Loire.

Als Typ, vom Camping "la Curtine" auf dem Allier Starten und vom Campingwart abholen lassen mit dem eigenen Auto dort wo es gerade hinreicht.

Wir sind den Allier übrigens diese Altjahrswoche gefahren von dem Platz aus und zu dem Platz zurück.

Altjahrsfahrt der Berner Mittwochpaddler 2010

Da ist auch der Link zum Camping drin.
Gruss Paul
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
18. Januar 2011 23:22
jk schrieb:
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Sehr schön sind die Calanques. Bei Cassis im Sprthafen das Auto stehen lassen und einsetzen.


Hi .

Der Region der Calanques ist in der Tat sehr schön . Ich war häufig zum Klettern und zum Paddeln dort .

ABER : Vorsicht mit dem unbewacht abgestellten Auto !

Ich habe nirgends so viele (Touri-) Fahrzeuge mit eingeschlagener Scheibe gesehen wie in der Gegend .
Unser oben an der Küstenstrasse geparkter T3 wurde mal geklaut , während wir ein paar Meter weiter unten am Meer saßen .
Also - Holzauge sei wachsam...

Gruss ; Klaus
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
18. Januar 2011 23:34
Stimmt, hätte ich erwähnen sollen. Cassis ist berühmt dafür :-(

Aber es ist leider schon seit Jahren in ganz (Süd)-Frankreich so schlimm, dass man sein Auto nur noch komplett leer stehen lassen kann.

Auch an den enferntesten Stellen im Busch, mitten auf einem belebten Markt, auf Supermarktparkplätzen etc.
Da hilft auch ein einheimisches Kennzeichen nur eingeschränkt.

Eine gute Idee ist, sich entweder ein Ferienhaus zu nehmen oder das ganze Gerödel in Zargeskisten aufm Campingplatz zu lassen.
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
18. Januar 2011 23:39
Hallo,
generell ist es in Frankreich leider schlecht, unbewachte Fahrzeuge stehen zu lassen.
Wie ich auch schon mal geschrieben habe, sind auch schon Zelte aufgeschlitzt worden an der Loire.
Wir waren mit dem Tipi ohne Innenzelt als einzige nicht betroffen, weil die Diebe ins Leere gegriffen haben.
Kollegen die teils in Frankreich wohnen berichten von richtigen Raubzügen auf Leerstehende Ferienhäuser und Touristen.
Im April dürfte es aber noch nicht so schlimm sein, weil die Diebe sich noch in den Städten aufhalten.
Wir lösen das Problem wenn möglich so, das wir das Auto auf einem Camping stehen lassen, bezahlen zwar etwas aber dafür sind die Scheiben noch drin.
Wie aber die Zeltgeschichte zeigte, sind die Diebe mutig genug, sich an Zelte heranzumachen in denen die Leute schlafen.
Darum, Wertgegenstände und Ausweise in die Mitte des Zeltes legen.
Da hat man zwar einen Schnitt im Innenzelt steht aber nicht ohne Geld und Ausweise da.
Die Diebe haben gemerkt, dass viele Menschen Ihre Hosen und Jacken mit dem Geldbeutel aussen in das Zelt legen, das kann dort gefühlt werden und mit Rasierklinge wird die "Arbeit" vollendet.
Als wir am Morgen aus dem Zelt kamen, standen alle um uns herum frustriert um Ihre Zelte herum, bei den meisten fehlte tatsächlich der Geldbeutel.
Das breite Klebeband das ich immer dabei habe hat dann unseren Nachbarn die Weiterreise gesichert und wir hatten anschliessend noch 2 Wochen wo wir das Klebeband glücklicherweise für das Boot nicht brauchten.
Gruss Paul
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
19. Januar 2011 11:57
Guck Dir mal die verschiedenen Beschreibungen hier an:
[www.faltboot.de]

Die Loire sind wir in den vergangene Jahren seit 1990 in verschiedenen Gruppen mittlerweile sehr oft gefahren. Es ist einfach ein Traumfluss und eine Traumgegend mitten in Europa. Im Frühjahr ist der Wasserstand natürlich hoch und man hat weniger Probleme, als im heissen Hochsommer. Den Tourbeschreibungen kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen.
Evtl. könnte man noch das Buch von Martin Schulze erwähnen: "Die Loire - Kanuwandern unterm weiten Himmel". Meine erste Tour habe ich fast genau nach der damaligen Ausgabe des Buches gemacht und habe teilweise die gleichen Kneipen besucht und habe auf den gleichen Inseln gepennt, wie der Autor :-)

Nur etwas Mut möchte ich noch machen: Wir haben nie (!), ich wiederhole, nie Probleme mit dem Stehenlassen von Autos gehabt. Allerdings haben wir uns immer Campingplätze oder Schleusenwärterhäuschen der Seitenkanäle u.s.w zum Abstellen gesucht. Die Franzosen sind da absolut freundlich und kooperativ. Mienen Wagen habe ich sogar mal in einer für die ferine geshclossenen Schule in Nevers abstellen dürfen. Der Hausmeister gab mir sogar einen Schlüssel, den ich dann beim Abholen einfach in den Briefkasten werfen sollte - na, ist das ein Vertrauen!
A.
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
19. Januar 2011 12:15
Moin !

Freunde von mir hatten auch nächtlichen Besuch im Wohnmobil auf einen Autobahnrastplatz während sie darin schliefen und die Wertsachen unter den Kopfkissen waren anschließend in fremden Händen.
Daraus der Schluß: je ungewöhnlicher der Ort, an dem die Wertsachen liegen, umso unwahrscheinlicher, daß sich Besucher darüber freuen.
Trotzdem ist Frankreich toll. Wir hatten dort bisher keine Verluste.

Gruß
Bernd
Re: Im April die Loire hinab - oder durch die Camargue?
19. Januar 2011 12:19
Arnd Gehrmann schrieb:
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> Nur etwas Mut möchte ich noch machen:


Hallo Arnd .
Den zweiten Abschnitt verstehe ich nicht wirklich .
Mut machen wozu ?
Was Du dann selbst beschreibst , ist doch genau das , was auch ansonsten geraten wird :
Das Fahrzeug eben nicht irgendwo abstellen , sondern einen möglichst gut „bewachten“ Platz suchen .

Gruss ; Klaus
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