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Grundkurs Seekajaking "Theorie"

geschrieben von Kodiak-Paddler 
Grundkurs Seekajaking "Theorie"
02. November 2022 18:04
Hallo, ich bin hier neu und will mich kurz vorstellen: Ich bin 59 und aus Ost-Berlin. Nach langen Jahrzehnten Quälerei in trägen Faltbooten (zuletzt Klepper, vorher DDR-Fabrikat) bin ich irgendwann auf die glückliche Idee gekommen, mir einen Prijon Kodiak und später dazu Werner Ikelos Carbonpaddel (größte Löffelgröße) zu kaufen. Das Boot liegt in Berlin-Schmöckwitz und ich "fresse" damit seit vielen Jahren Kilometer. Ich trainiere fast jedes Wochenende einmal, wenn das Wetter es zuläßt, auch im Winter. Mein Rekord war mal um die 65km ohne Wind und Strömung, auf Mehrtagestouren mache ich meist so um die 50 km täglich.Ich paddle typischerweise auf längeren Strecken so um die 7km/h. Auf kürzeren Strecken schaff ich schon auch mal 8km/h. Ich paddle immer allein. Mein Problem ist, ich habe im Binnenland schon fast alles im Umkreis von 200km abgepaddelt, und will nicht so ewig weit mit dem Auto fahren, um noch weitere Flüsse oder Seenketten zu paddeln. Mir gehen auch zunehmend die vielen Umtragestellen und Schleusen im Binnenland auf die Nerven, ich paddle am liebsten ohne Unterbrechung von früh bis abends durch.

Was dagegen vor der "Haustür liegt" (und auch schleusenfrei ist) ist die Ostseeküste. Mein Problem dabei ist, ich bin bisher kompletter Autodidakt und habe nicht die geringste Ahnung von Seekajaking. Ich weiss, dass es auf Rügen im Sommer Kurse gibt, aber das ist mir zu aufwendig, und die Zeit ist mir dafür im Sommer auch zu schade. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, wenn ich Pech habe, reise ich da aus Berlin an und dann ist eine Woche lang Windstille.

Was mich dagegen sehr interessieren würde, wäre ein Theorie-Kurs im Winter, idealerweise in oder nahe Berlin. Dem Ralf vom Kanusport in Hangelsberg hab ich damit schon mehrfach in den Ohren gelegen, der winkt immer nur ab und verweist mich an Experten in See-Kajaking, die ich kontaktieren soll. Ich bin aber viel zu unsportlich, um je Experte in Seekajaking zu werden, schon die Exkimo-Rolle packe ich nicht. Einen Experten als Kursleiter brauche ich daher vermutlich gar nicht, das ist "viel zu gut" für mich. Ich habe da auch keine Ambitionen, irgendwie noch technisch gut im Seekajaking zu werden, ich will eigentlich nur paddeln und Kilometer fressen. Ich würde auch immer dicht an der Küste bleiben, viele Inhalte solcher Kurse wie Selbstrettung und gegenseitige Rettung brauche ich daher vermutlich nicht, ich hoffe, ich kann mich immer retten, in dem ich an die Küste schwimme.

Meine Frage ist, wisst Ihr von einem Theorie-Kurs in Seekajaking, idealerweise in und um Berlin, idealerweise im Winter? Mich würden einfach nur erst mal die Basics interessieren, und die lernt man vielleicht auch ohne praktische Übungen auf dem Meer, hoffe ich jedenfalls. Also ich hätte solche Fragen wie:
Bis zu welchem Wind kann ich mich noch (küstennah) aufs Meer trauen?
Wie nimmt man am besten Wellen von vorn, von der Seite oder von hinten bzw. schräg?
Was sind die Gefahren (wenn man an der Küste bleibt)?
Kann man z.B. von ablandigem Wind rausgetrieben werden?
Was muss man noch wissen (Wetter einschätzen, Wetteränderungen unterwegs erkennen, usw.)?
Das Thema Gezeiten würde mich auch interessieren, z.B. für Paddeln der England-Küste.

Wenn es keinen solchen Kurs gibt, hat vielleicht jemand von Euch Lust, so einen Kurs zu halten? Man könnte Kanusport in Hangelsberg fragen, ob die ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, oder auch sich was anderes überlegen, irgendeinen Raum mieten mit Beamer und Leinwand wird ja nicht das Riesenproblem sein. Ich kenne ein paar Paddler, die ich fragen könnte, ob sie Interesse an einer Teilnahme hätten, ich könnte auch in meinem Bootshaus, wo auch viele Paddler sind, einen Zettel anpinnen. Bzw. Kanuvereine kontaktieren, ob die Interesse haben. Je mehr teilnehmen, desto besser könnte man ja die Kosten teilen.

Viele Grüße
Christoph
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
02. November 2022 18:59
Moin Christoph,

hmm, ich habe zuerst überlegt, ob ich Dir die SALZWASSER UNION nahelegen sollte. Die planen im Winter wieder diverse Online Veranstaltungen. Aber dann habe ich gelesen, wie Du so denkst und auch was Du so denkst und was Du von vorneherein ablehnst, weil Du es nicht für notwendig hältst. Nein. Das was Du für Dich ausschließt wäre genau der Weg, den ich Dir empfehlen würde. Der passt aber nicht in Dein Konzept von daher... Ich kann Dir nicht weiterhelfen.
Ich kann jetzt jeden einzelnen Punkt anführen, begonnen mit der Selbstrettung... Nein, die Buchstaben wären mir zu viel. Vielleicht die Anregung, dass Du jetzt mal mit Deinen Paddelklamotten nur im Stehbereich Deiner openAir Badestelle hin und her schwimmst und Dir merkst, wie weit Du kommst. Wer sein Kajak verlässt und sich schwimmend ohne dieses zum Ufer bewegt hat gute Chancen in ewige Stille überzutreten. So zumindest auf der See, wenn nicht auch auf Seen... Da kann man ein guter Schwimmer sein. Die Wassertemperatur richtet es schon.
Was machen Wellen von verschiedenen Seiten mit Dir? Tja ... Sie schaukeln Dich. Theorie bringt Dich hier nicht weiter. Hier braucht es PRAXIS. Auch wenn Du im Sommer Kilometer schruppen möchtest... Und Paddeltechnik? Wozu...

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Jagd nach Infos.


***

"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch."
(Helge Schneider)

*****

Persönliche Kontaktmöglichkeit jederzeit über PN.

Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
02. November 2022 19:53
Zitat
Kodiak-Paddler
Kann man z.B. von ablandigem Wind rausgetrieben werden?

Buckminster Fuller schrieb in seinem Buch " Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde":
Wind bläst nicht sondern saugt.

Falsch? interpretiert, könnte man meinen, bei ablandigem Wind wird man an die Küste gesaugt.
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
02. November 2022 20:26
Zitat
Kodiak-Paddler
Hallo,
.../...
Kann man z.B. von ablandigem Wind rausgetrieben werden?
.../...

Viele Grüße
Christoph

Nein.

Man wird hinaus gesogen oder hinaus geblasen. Aber bei ablandigem Wind wird man nicht "an die Küste gesaugt"

Ansonsten stimme ich mit Anke überein, da sind zu viel Widersprüche in deinen Anforderungen, da will ich den Kurs nicht halten müssen. Dir fehlt die Praxis um die richtigen Fragen stellen zu können.

Gruß Mütze
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
02. November 2022 20:34
- Ich weiss, dass es auf Rügen im Sommer Kurse gibt, aber das ist mir zu aufwendig, und die Zeit ist mir dafür im Sommer auch zu schade.

Die Einstellung ist dumm. Das zu erklären ist mir jetzt zu aufwendig und die Zeit zu schade.
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
02. November 2022 23:18
Moin Christoph!
Deinen Post finde auch ich befremdlich. Auf dem Meer hast Du, wie Dir schon durchgängig mitgeteilt wurde, mit solcher Haltung nix, und allein schon gar nix verloren. Der Kajaksport allgemein, und der Seekajaksport insbesondere braucht keine derart veranlassten Negativ-Schlagzeilen. Was Du Dir wünscht "allein von morgens bis abends paddeln", bieten einige Kanusportveranstaltungen im Binnenland. Auf dem Wasser bist Du allein und auf Dich gestellt. Sei es "Von Dom zu Dom" (Meissen -Magdeburg) oder der Weser-Marathon( Hannoversch-Münden-Hameln), gerne noch bis Minden auszudehnen. Ganz ohne Veranstaltungsrahmen geht's auch auf der Elbe. Von der deutsch-tschechischen Grenze bis Geesthacht gibt es keine Schleuse und eine unvergleichlich komfortable Infrastruktur mit den Kanuvereinen. Außerdem gibt es noch, in Ingolstadt beginnend, die TID (Tour International Danubien), die auch etappenweise gebucht werden kann.
Mit freundlichem Ahoi,
janfalt
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 00:09
don t feed the trolls

Grüße vom Westzipfel, Thomas
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 10:15
Zitat
Kodiak-Paddler
Ich würde auch immer dicht an der Küste bleiben, viele Inhalte solcher Kurse wie Selbstrettung und gegenseitige Rettung brauche ich daher vermutlich nicht, ich hoffe, ich kann mich immer retten, in dem ich an die Küste schwimme.

Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt, aber das (auch im gekenterten/vollgelaufenen Zustand noch schwimmfähige) Boot zu verlassen und "auf gut Glück" zu versuchen an die Küste zu schwimmen ist Wahnsinn. Bei entsprechend ablandigem Wind würde ich mir, obwohl ich ein guter Schwimmer bin, keine 100m zutrauen, und wenn Du erstmal vom Boot getrennt bist, bist Du auch wesentlich "unsichtbarer" für Dich eventuell beobachtende Retter. Ich denke, dass Du Dich ganz dringend mit reichlich, auch voin Dir für überflüssig gehaltener Theorie befassen solltest, bevor Du auf die Ostsee gehst.
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 11:35
Leute, deutlich werden ist das eine, dabei könnte man ja aber trotzdem freundlich bleiben.

Zumal ja auch gefragt wurde

> Was sind die Gefahren (wenn man an der Küste bleibt)?
> Was muss man noch wisssen...?

Ja, es braucht unbedingt Praxis und ja sicherheitstechnisch ist auch "Ostsee" und auch "küstennah" was ganz anderes als Fluss-/Wanderpaddeln.
Also kann man dringend raten einen Kurs zu machen, Rettungstechniken zu üben, sich passend anzuziehen, nicht alleine zu paddeln und ähnliches.

Ein Problem mit "dicht an der Küste" paddeln, ist zum Beispiel dass Du im Zweifelsfall kontinuierlich (brechende) Wellen von der Seite hast, das steigert ungemein die Wahrscheinlichkeit zu kentern und nervt auf Dauer einfach (zumindest mich). Also paddelt man doch lieber etwas weiter draußen - von wo aus man sich dann erst recht nicht mehr an Land retten kann. Aber selbst dicht an der Küste kannst Du fiese Strömungen haben und als Schwimmer schnell weit draußen landen.


*Zusätzliche* Theorie ist aber sicher nicht verkehrt. Wenn Du kein Problem mit Englisch hast, dann ist www.onlineseakayaking.com (ja, schon der Name ist ein Oxymoron) eine Super-Quelle dafür!
Da wird so ziemlich jedes Thema fundiert und verständlich erläutert mit professionell gefilmten Videos. (Kostet allerdings auch 12 EUR/Monat, günstiger bei jährlicher Zahlung.) Tausendmal besser als youtube (wo es viele gute Sachen, aber auch viel Unfug gibt).
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 11:42
Lieber Kodiak-Paddler,
Du hast Dir ja immerhin viele Gedanken gemacht und zu "Papier" gebracht. Von daher sind vernünftige Antworten angesagt - wobei diese Dich wohl nicht befriedigen werden.

a) Auch wenn Du nur im Binnenland Kilometer (im Winter) "frisst" ist das Thema Selbstrettung in Kombi mit Kleidung relevant (überlebenswichtig), auch wenn das (begehbare) Ufer nur wenige (!) Meter entfernt ist.

b) Mach praktische Kurse. Übe anschließend viel. Oder beerdige das Thema einfach.

c) Praktischen Kurs in der Theorie gibt es hier für ein wenig Geld , in extrem guter Qualität auf Englisch:
[www.onlineseakayaking.com]
Ist allerdings nur in Kombi mit Kursen und viel üben sinnvoll. Viele Übungen kann man übrigens auch im spiegelglatten Wasser machen.
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 13:15
Ich danke Euch allen sehr. Ihr habt mir erst mal gehörig Respekt vor der Ostsee eingeflößt. Ich würde Euch gern allen hier in einem Beitrag antworten:
Ein deutlicher Ton ist dabei auch völlig in Ordnung, ich fand es nicht unfreundlich. Einzig warum ich ein Troll bin, hab ich nicht verstanden, aber man muss ja nicht alles verstehen...
Die Bemerkung, dass selbst Winterpaddeln im Binnenland sehr riskant ist, unterstreiche ich natürlich auch. Ich bleibe im Winter hier in Berlin konsequent am Ufer, daher hoffe ich, dass ich nicht ertrinken werde. Es gibt zwei Stellen, da muss ich einen Kanal queren, maximale Entfernung sind dann 35m zum Ufer (von der Mitte gemessen). Das riskiere ich, aber ist vielleicht schon zu viel Risiko. Ich werde drüber nachdenken, ob ich dann vielleicht doch bei diesen Querungen die Schwimmweste mal anziehe. Sterben will ich natürlich auch nicht. Doof sind auch diese Bootshäuser, deren Stege gehen weit in s Wasser hinaus, oft sind da nicht mal Leitern dran, und man wird gezwungen, sich vom Ufer zu entfernen. Ich bin übrigens unter den Winterpaddlern hier im Südosten Berlins der Allervorsichtigste. Da gibt es jede Menge Paddler, die die kürzeste Linie mitten über den See paddeln. Viele sind allein unterwegs und nicht alle von denen haben einen Trockenanzug an (ich habe einen 2-teiligen Trockenanzug, gebe aber zu, dass es mir zu aufwendig ist, mich da für 3 oder 4 Paddelstunden reinzuzwängen, ich benutz den fast nie, nehm ihn im Winter aber immer mit und pack ihn in die Luke).

Zu den Hinweisen, was ich im Landesinneren paddeln kann: Das habe ich schon fast alles durch. Elbe kann ich sicherlich noch zwei oder drei Mal machen, die ist wenigstens nicht so weit weg. bei Weser fehlt mir nur noch der Unterlauf, und da sind auch 'ne Menge Schleusen. Daher hat mich ja das Meer so angelockt, weil mir in der Nähe die Strecken im Binnenland so langsam ausgehen. Große Umfahrt (südöstlich von Berlin) hab ich zum Beispiel auch schon 4 Mal gemacht. Und Flüsse strömen ja auch so, da ist man ja so schnell unten, ich will zwar Kilometer fressen, aber eigentlich nicht mit Unterstützung durch Strömung. Vielleicht mach ich ja in der Verzweiflung auch noch den Mittellandkanal.
Aber ich sehe ein, dass ich mir Ostsee in meinem (nicht vorhandenen) Ausbildungszustand erst mal nicht trauen sollte, dazu haben mir Eure Argumente bereits gereicht.

Was kann ich mir denn Eurer Meinung nach trauen? Ihr schreibt ja Erfahrung. Wenn ich mich nicht Wellen aussetze, bekomme ich ja nie Erfahrung. Ich bin jetzt 3 Mal über den Bodden gepaddelt, und zwar den Darßer Bodden von Ribnitz-Damgarten bis Strahlsund, Usedomer Bodden vom Ende des Oderhaffs , dann weiter Greifswalder Bodden (immer in Ufernähe) und den Bodden westlich von Rügen bis an das Nordende des Boddens, sowohl einmal Oderhaff ein Stück entlang des deutschen Südufers. Immer Ende Sept / Anfang Oktober, da fand ich das Wasser noch halbwegs warm. In den meisten Fällen war das Wasser glatt, es war windstill, ein paar Wellen habe ich mal auf einem Rügener Bodden probiert, das fand ich noch beherrschbar. Ostseeküste habe ich nur ein einziges Mal probiert auf der Ostseite von Rügen, die längste Paddel-Strecke war das Meer dabei glatt, nur als ich um die Ecke nach Sellin herum wollte, waren ziemlich beeindruckende Wellen.
Rügen hat ja den Vorteil, dass man sowohl Bodden als auch Ostsee machen kann, wenn man ein Auto hat. Wäre es Eurer Meinung nach schon zu viel Risiko, bei mittlerem Wind auf die Rügener Bodden zu gehen, und nur bei Windstille auf das Meer (dann in Küstennähe), bei Wassertemperaturen von 12°C, also Ende Sept. / Anfang Oktober?

Das mit den Kursen schau' ich mir im Internet an und überleg' mal, ob ich manche Sachen vielleicht doch mal übe. Ich bin nicht all zu sportlich, solche Sachen wie Eskimorolle werde ich nicht hinkriegen (habe mal einen Kurs belegt und es im zwei Tagen nicht gelernt).
Aber vielleicht gibt es ja einfachere Wiedereinstiegstechniken, die auch einer wie ich schaffe.
Ich hab mal zugeguckt, wie jemand an meinem Bootshaus mit einem Experten den Wiedereinstieg geübt hat, aber ich weiss nicht, ob das mit dem Kodiak geht, da ist ja hinten das Steuer im Weg.

Einstweilen begrabe ich also den Plan, längere Strecken auf der Ostsee zu machen, dann erst mal wieder, ich sehe ein, dass Ihr da völlig Recht habt, das Risiko ist zu groß. Zu zweit paddeln, das ist nicht so mein Ding, dazu bin ich zu sehr Einzelgänger und zu sehr gewöhnt, mein eigenes Tempo zu paddeln. Dann lieber weiter im Binnenland bleiben und allein paddeln.

Ich danke Euch noch mal allen sehr!!!

Viele Grüße
Christoph
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 13:43
Der Landeskanuverband Berlin bietet allerlei Kurse und Workshops für DKV-Mitglieder für einen ganz schmalen Taler immer wieder mal an, als da wären EPP 2 und EPP 3 (Küste) Kurse, eintägige Sicherheits-Trainings (da kannst du den Wiedereinstieg ins gekenterte Boot lernen und üben), Rollen Kurse und Schwimmhallen-Rollen-Trainig/Kurse, Wetter- und Navigations-Workshops u.s.w. Einiges davon auch im Winter. Einfach mal auf kanu.berlin gehen und schauen.

Also das mindeste, was du können musst, wenn du aufs Meer raus willst, ist die Fähigkeit in das gekenterte Boot wieder rein zu kommen. Das klappt alleine nicht besonders sicher, zu zweit aber hervorragend und ist keine komplizierte Sache, vorrausgesetz die beiden Paddler wissen wie es geht. Wenn du dir da einen Tag Zeit nimmst und vielleicht noch 5 bis 10 Euro Kursgebühr investierst, dann solltest du das danach drauf haben. Du schreibst, daß du dafür zu unsportlich bist, das kann ich mir nicht vorstellen, wer im dicken Kodiak 65 km am Stück mit nem 7 er Schnitt durchpaddelt, der kann nicht unsportlich sein.

Der eine Kollege sagte es ja schon, das Paddeln am Ufer entlang geht oft nicht, wegen der Brandung. Also bist du gezwungen mindestens 500 m, oft mehr vom Ufer entfernt zu paddeln.
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 14:01
Achso und nochwas:
Du schreibst ja, daß du Autodidakt bist. Du kannst dir auch unter kanu.de (DKV-Website) oder salzwasserunion.de einiges an Lehrmaterial zu allen möglichen Aspekten des Seekajak-Fahrens als PDF runterladen und dich selbst einlesen. Nur mal 2 Stichwörter als Beispiel genannt: "Handout Grundlagen Seekajak" oder "Praxisblätter Navigation".
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 14:09
Hmm.. Zum Thema Trockenanzug in der Luke usw:

"50-60F (10-15C) Sehr gefährlich / Unmittelbar lebensbedrohlich

Totaler Verlust der Atemkontrolle. Kälteschock höchster Intensität. Unfähig, Keuchen und Hyperventilation zu kontrollieren.
Die meisten Menschen, die nicht an kaltes Wasser gewöhnt sind, erleben einen maximalen Kälteschock bei Temperaturen zwischen 10-15°C und 50-60° C. Bei einigen Personen tritt dies bei 14°C (57°F) auf, bei anderen bei 11°C (52°F) und so weiter.
Das bedeutet, dass die meisten Menschen bei einem ungeschützten Eintauchen in diesen Temperaturbereich völlig die Kontrolle über ihre Atmung verlieren - sie keuchen und hyperventilieren so heftig und schnell, wie sie können.
Da der Kälteschock seine maximale Intensität zwischen 10-15 °C (50-60 °F) erreicht, kann er bei niedrigeren Wassertemperaturen nicht noch intensiver werden. Mit anderen Worten: Wenn die Kontrolle über die Atmung einmal vollständig verloren gegangen ist, kann sie nicht mehr in größerem Maße verloren gehen

von www.coldwatersafety.org
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 14:19
Wieso "dicken Kodiak". Ich finde eigentlich, das ist ein ziemlich schnelles Boot (?).
Danke für die Links und Tipps, das klingt interessant. Geld ist dabei auch gar nicht so das Thema.

Aber doch, unsportlich bin ich schon, jedenfalls nicht besonders sportlich (Schulsport-Note 3). Einigermaßen kräftig und ausdauernd sein, so dass man den Kodiak schafft auf Trab zu halten, ist ja nicht das Gleiche wie so geschickt zu sein, dass man eine Eskimorolle hinkriegt. Wenn ich diese ganzen Seejakak-Videos gucke, dann denke ich nur, das krieg ich ja nie hin.

Ich hatte auch einen schweren Rennradunfall und mir dabei die Schulter enorm verletzt. Paddeln geht erstaunlicherweise noch, aber für komplexe Operationen wie Eskimorolle fehlt mir da auch ein bißchen das Vertrauen in die verletzte Schulter.
Aber wenn ich irgendeinen Wiedereinstieg hinkriege, mag der noch so unelegant sein, da wäre mir so ein Kurs schon was wert, erst recht, wenn er im Winter ist.
Aber Eskimo-Rolle, das schaffe ich glaub ich nicht zu lernen. Ich hab es ja schon mal versucht.

Vielen Dank Dir aber noch mal für die Hinweise, und schön, dass es auch was in Berlin gibt.
Viele Grüße
Christoph
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 14:25
Okay, sehr sehr vielen Dank. Das war mir in dieser drastischen Deutlichkeit nicht klar. Ich bin grad am WE gepaddelt, Wasser hatte wohl um die 16°C, ich dachte, da könne man wohl noch ein paar Abkürzungen nehmen. So wie Du das schreibst, dann wohl eher nicht und ich sollte ab sofort am Ufer bleiben. Dieses Wegbleiben der Atmung kennt man ja gut, wenn man mal bei solchen Temperaturen in s Wasser gesprungen ist.
Dann wohl Winterbaden üben, um diesen Effekt zu vermeiden?
Grüße
Christoph
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 14:39
Zitat
Kodiak-Paddler
Dann wohl Winterbaden üben, um diesen Effekt zu vermeiden?
Kannst du natuerlich machen. Ich wuerd aber auf alle Faelle den Trocki anziehen, wenn das Wasser kalt ist. Das nahe Ufer nutzt dir bei einem Kaelteschock nicht viel (auch wenn das die SUP-Fahrer nicht glauben wollen)
Zur Rolle: So kompliziert ist das auch ned. Nimm dir fuer 2h einen Trainer (ich hab bei meinem Paddelladen gefragt) und dann geht das schon gar nicht so schlecht.
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 15:54
Hi Kodiak-Paddler,

schau Dir mal andere Kajaks und vergleiche sie mit dem Kodiak. Der erscheint dann halt schon als eher kurzes, breites Kajak.

Was die Rolle und die Schulter angeht, kann ich da nur die Standard Grönlandrolle empfehlen ("This is the role" von Wilson/Perry als DVD zum Download lehrt das sehr gut). Diese Rolle geht eigentlich gar nicht auf die Schulter. Das Lernen klappt aber besser im warmen Wasser und mit Leuten, die es können. Dann ist man ganz entspannt und macht keine ruckartigen Bewegungen.

Zitat
Kodiak-Paddler
Wieso "dicken Kodiak". Ich finde eigentlich, das ist ein ziemlich schnelles Boot (?).
Danke für die Links und Tipps, das klingt interessant. Geld ist dabei auch gar nicht so das Thema.

Aber doch, unsportlich bin ich schon, jedenfalls nicht besonders sportlich (Schulsport-Note 3). Einigermaßen kräftig und ausdauernd sein, so dass man den Kodiak schafft auf Trab zu halten, ist ja nicht das Gleiche wie so geschickt zu sein, dass man eine Eskimorolle hinkriegt. Wenn ich diese ganzen Seejakak-Videos gucke, dann denke ich nur, das krieg ich ja nie hin.

Ich hatte auch einen schweren Rennradunfall und mir dabei die Schulter enorm verletzt. Paddeln geht erstaunlicherweise noch, aber für komplexe Operationen wie Eskimorolle fehlt mir da auch ein bißchen das Vertrauen in die verletzte Schulter.
Aber wenn ich irgendeinen Wiedereinstieg hinkriege, mag der noch so unelegant sein, da wäre mir so ein Kurs schon was wert, erst recht, wenn er im Winter ist.
Aber Eskimo-Rolle, das schaffe ich glaub ich nicht zu lernen. Ich hab es ja schon mal versucht.

Vielen Dank Dir aber noch mal für die Hinweise, und schön, dass es auch was in Berlin gibt.
Viele Grüße
Christoph
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 15:54
Da Problem mit dem Trockenanzug ist ja, daß der alleine nicht viel vor Kälte schützt, da muss noch was drunter gezogen werden, z. B. ein Fleece Overall oder noch mehr Schichten. Wenn ich bei über 15 Grad Lufttemperatur und Sonnenschein Trocki+Fleece+Spritzdecke+Schwimmweste anhabe, dann geht das gut mit dem Trocki unter Bedingungen wo man ihn lieber trage sollte, z. B. wenn dich jede 3. Welle übergießt als ob dir einer einen Eimer Wasser über den Körper gießt. Sollte allerdings kaum ein Lüftchen wehen und die Meeresoberfläche sieht so aus wie der heimische kleine See, dann kann das in dem Trocki ganz schnell zur Tortur werden, da könnte dann das weiter oben auf der Temperaturskala liegende Phänomen drohen, der Hitzeschock. Das sollte man auch erwähnen, die Leute sind ja ziemlich unterschiedlich, wo der eine im T-Shirt mit Schwimmweste unterwegs ist und sich pudelwohl fühlt, braucht der andere Fleece+Paddeljacke+Schwimmweste um sich wohl zu fühlen.
Re: Grundkurs Seekajaking "Theorie"
03. November 2022 15:57
Einmal bin ich ja schon im November reingefallen, war Dummheit meinerseits. Aber da war es flach, ich habe sofort gestanden, da hatte das Wasser vielleicht 10°C oder auch noch 12°C. Aber wenn man sofort auf wieder auf den Füßen steht, da kommt so ein Kälteschock vermutlich nicht zur Wirkung?

Ich gebe zu, den Trockenanzug hasse ich ziemlich, es wird wohl kaum einen geben, der sich zügig und bequem anziehen läßt (?). Liegt ja vermutlich in der Natur der Sache, bei all den Gummidichtungen, dass man da immer 'ne Weile braucht, um reinzukommen. Beim Trockenanzug ist auch das Problem, ich erkälte mir im Winter immer ruckzuck die Blase beim Paddeln. Das ist dann mit einem Trockenanzug ne ziemliche Herausforderung...

Über Rolle kann ich ja noch mal nachdenken, also ob ich da noch mal einen zweiten Anlauf nehme, aber dann auch mit meinem Boot (der letzte Kurz war in einer Schwimmhalle mit irgendwelchen Wildwasser-Kajaks). Dann müßte ich die Rolle aber so im Schlaf können, dass ich sie hinkriege, bevor der Kälteschock einsetzt. Ob ich das je hinkriegen werde...

Was passiert denn bei so einem Kälteschock dann? Ich hab mal versucht, in einem kalten Juni (als es Anfang Juni noch kalt war, also vor vielen vielen Jahren) mit Badehose ein paar Meter brustzukraulen. Es ging fast gar nicht, weil ich fast keine Luft bekommen habe. Das muss wohl dann sowas gewesen sein? Ich zieh im Winter immer so einen "Aqua-Shell-Pullover" an, hat mir mein Paddelladen (Ralf im Kanusport Hangelsberg) mal empfohlen. Und als Hose eine alte Neopren-Fahrradhose, meist ne lange Unterhose drunter. Ist das schon ein gewisser Schutz?
Problem ist dann wohl vor allem, wenn es draußen schon warm ist, aber das Wasser noch kalt, dann zieht man sich ja nicht mehr so dick an. Also ist Frühling vielleicht sogar noch gefährlicher als Winter?
Grüße
Christoph
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