Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen Nutzungsbedingungen

Erweiterte Suche

Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???

geschrieben von dodderer 
Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
22. Dezember 2022 07:06
Moin
habe erstmals gesehen, dass jemand bei einem Boot mit geschotteten Stauräumen und definitiv gut dichtenden Verschlüssen Auftriebskörper in den nicht für Anderes genutzten Stauräumen hat. confused smiley
Ist das gängige Praxis, die ich bisher verpasst habe, oder aber eher eine Ausnahme?

Viele Grüße
Andreas
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
22. Dezember 2022 10:47
Das ist unnötige Angst!
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
22. Dezember 2022 11:14
Moin zusammen,
es gibt ja Vorfälle wo sich Stülpdeckel durch Alterung oder Feindberührung gelöst haben.
Das es dann bei Wellengang und leerem Stauraum unangenehm werden kann ist klar.
Selbst habe ich so etwas noch nicht erlebt, eher das lösen wegen nicht ordentlichem schließen.
Wenn so ein Deckel eine Sorgeleine hat, kann Kameradenhilfe wenigstens vorteilhaft eingreifen.
Frohe Weihnachten,
Tomas.
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
22. Dezember 2022 11:28
Den theoretischen Hintergrund kann ich nachvollziehen, es handelte sich bei dem Boot um ein Prijon mit den festen Deckeln über den Neoprenverschlüssen, also recht sicher verschlossen.
Aber jeder wie er sich am wohlsten fühlt thumbs up.

Viele Grüße
Andreas
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
22. Dezember 2022 12:09
Mir hat mal jemand erzählt, dass die Engländer aufblasbare "Notverschlüsse" für verlorene Lukendeckel haben.
Anwendungsszenario: Geht auf See in bewegten Wasser ein Deckel verloren ist es schwierig eine stabile Lösung mit Klebeband und Tüten oder Schrumpffolie zu basteln. Das geht realistisch nur an Land.
Daher kann man dann versuchen den Stauraum relativ weit zu leeren und von innen die Luke mit einen Spezial-Ballon, der sich gegen den Luckenrand presst zu verschließen.
Wer vorher schon ein paar Auftriebskörper mit in den Stauraum gelegt hat, der hat natürlich im Fall eines Falles weniger Wasser in Stauraum.
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
22. Dezember 2022 12:32
Das ist zwar keine gängige Praxis, aber die Idee ist nicht dumm, vor allem, wenn jemand von seinen WW-Booten ohnehin Auftriebskörper "rumliegen" hat.
Bei meinem Norse Bylgia, der grosse ovale Kayaksportlukendeckel hat, wölben sich letztere am Anfang nach ein paar Minuten paddeln oft sehr stark nach innen.
Mein Erklärungsversuch ist der, dass die Luken am Strand im Sonnenschein (starke Mittelmeersonne) verschlossen worden sind und die warme Luft in den Luken durch das kalte Wasser abgekühlt wird und sich dadurch zusammenzieht und durch Unterdruck die Lukendeckel verformt. Immerhin ein Beweis, dass die Luken wirklich dicht sind. Leider wölben sich durch diesen Unterdruck dann die Lukendeckelränder für mein Gefühl etwas zu stark auf.
Da ich meist solo unterwegs bin, kann ich auf dem Wasser keine Abhilfe schaffen, sondern muss anlanden, um die zu öffnen und neu zu verschliessen. Problem: Bei bewegter See, also dann, wenn zuverlässig geschlossene Luken wichtig sind, war Anlanden in meinem früheren Heimatrevier mit dem Norse an den meisten Stellen nicht möglich, da hätte es einen PE-Panzer gebraucht.
Da ich meine Wechselwäsche, Handtuch und Brotzeit in wasserdichten Säcken mit Rollverschluss transportiere, würden diese im Problemfall auch als Auftriebskörper fungieren oder zumindest die Menge des eindringenden Wassers begrenzen.
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
22. Dezember 2022 12:46
Moin zusammen,
das von "Seelöwe" angesprochene Problem lässt sich sehr leicht lösen.
Eine 2mm Bohrung im oberen Bereich der Schottwand reicht zur Be- und Entlüftung aus.
Warum nicht alle Bootsbauer so etwas serienmäßig machen, weiß ich nicht. Meine Boote haben solche Löcher.
Schöne Grüße,
Tomas.
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
25. Dezember 2022 10:54
Zitat
pm
Moin zusammen,
das von "Seelöwe" angesprochene Problem lässt sich sehr leicht lösen.
Eine 2mm Bohrung im oberen Bereich der Schottwand reicht zur Be- und Entlüftung aus.
Warum nicht alle Bootsbauer so etwas serienmäßig machen, weiß ich nicht. Meine Boote haben solche Löcher.
Schöne Grüße,
Tomas.

Meine auch!!! allerdingst hab ich nur 0,5mm gebohrt, selbst wenn ich im Sommer mal zum Spaß offen rolle bis das Cokpit wirklich voll ist hab ich nicht einen Tropfen Wasser in den Stauräumen!! Wie auch dafür müsste ja die gleiche Menge Luft zeitgleich entweichen.....aber durch ein so kleines Loch wohl eher nicht.
Lg und schöne Wheinachten
Oli
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
26. Dezember 2022 15:45
Zitat
Oli
Meine auch!!! allerdingst hab ich nur 0,5mm gebohrt, selbst wenn ich im Sommer mal zum Spaß offen rolle bis das Cokpit wirklich voll ist hab ich nicht einen Tropfen Wasser in den Stauräumen!! Wie auch dafür müsste ja die gleiche Menge Luft zeitgleich entweichen.....aber durch ein so kleines Loch wohl eher nicht.
Lg und schöne Wheinachten
Oli

Hallo Oli,

Als Nicht_Physiker hat mich dass zu einem kleinem Experiment animiert:
Pet 1L Flasche (Wassersäule beim Start ca 240mm)
1,5 mm Bohrung: Abfluss 75ml in 22 sec. 1L in 10min30sec
0,8 mm Bohrung: Abfluss 75ml in 31 sec. 1L in 34min50sec

Neuer Versuchsaufbau:
Am Boden der Pet Flasche einen 3Liter Gefrierbeutel mit
Panzerband "luftdicht" angebracht:

Bei 0,8 oder 1,5 Bohrung anfänglicher Abfluss scheinbar "unbeirrt".
Kein aufsteigen von Blasen durch die Wassersäule.
Erst nach dem verschließen der Pet Flasche mit dem Schraubdeckel,
quasi Stillstand des Abflusses.

Also ich hätte jetzt angenommen, dass bei einem Heckvolumen von 100-150 Litern,
es eine Zeit lang dauern würde, bis der Luftdruck so weit ansteigt,
dass er ein kleines Bohrloch "verschließt".

Wo ist als der Fehler im Versuchsaufbau?
Bohrloch von innen nicht entgratet, zu geringe Wandstärke / beides?

Ahoi Michel
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
26. Dezember 2022 17:09
Wo ist als der Fehler im Versuchsaufbau?

Hallo Michael

Oli beschreibt, dass bei ihm kein Wasser durch das kleine Loch in einen geschlossenen Raum eindringt.
Du beschreibst, wie das Wasser aus einem offenen Raum durch ein kleines Loch abfließt und durch das Schließen des Raumes der Abfluß gestoppt wird.

Ich sehe grade keinen vergleichbaren Zusammenhang.

Nimm die Flasche, verschließe sie und tauche die leere Flasche unter Wasser. Wieviel Wasser dring dann wie schnell ein.
Wenn du meinst, der starre Deckel gibt keine reale flexibilität der Materialien unserer Kajaks wieder, dann ziehe einen Luftballon über den Flaschenhals und dicht mit Gummi oder Klebeband ab.

Noch einen schönen Rest vom Fest, Ulf
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
27. Januar 2023 14:54
Hallo Thomas,

ich habe bei einer Mitpaddlerin erlebt, wie fatal es sein kann wenn die Schottwände nicht mehr dicht sind. Das kann durch unsachgemäßen Transport oder durch Alterung entstehe und führte in dem Fall zu einem, nicht sofort erkennbaren, Riss zwischen Schottwandschaum und PE-Bootswand. Ich prüfe vor den Fahrten bei meinem Boot und bei weniger erfahrenen Mitpaddlern die Schottwände auf Dichtigkeit, indem ich den Lukendeckel an einer Stelle leicht anhebe damit Luft entweichen kann und drücke dann in der Mitte des elastischen Deckels etwas Luft raus. Man erkennt danach ganz gut ob der Unterdruck gehalten wird oder ab sich die kritische Klebestelle zwischen PE und Schottwandschaum gelöst hat.

Meine Mitpaddlerin hat den Wiedereinstieg bei der rauhen See vor Krk damals nicht hin bekommen. Das Lenzen des Bootes mit der Handpumpe war nicht einfach und da ich von der defekten Schottwand nichts ahnte, hatte ich zunächst nicht verstanden warum mein Pumpen mit der Handpumpe so lange nur wenig gebracht hat. Am Ende, nach mehreren Wiedereinstiegs-Versuchen und wegen des kalten Wassers an Ostern habe ich Boot und Paddlerin 40 Minuten lang an Land geschleppt. Das Boot war extrem schwer, da sich da sich viel mehr Wasserals sonst im cockpit bis ins ins Heck ausbreiten konnte. Die ganze Situation kann durch so etwas hoch kritisch werden und ein Bootsgewicht von 100 kg würde mich nicht wundern Wenn das bei einer längeren Querung passiert und nicht wie bei uns nur ca. 2 km vom Ufer entfernt, kann es böse enden.

Seit dem kontrolliere ich die Schotten und das geht ohne künstliches Entlüftungsloch natürlich besser und sehr schnell von der Hand.

Ich schreibe das auch so ausführlich, um auf dieses Risiko hinzuweisen. Ich kenne Leute die bei gebrauchten Booten so die Schottwände prüfen aber ich kennen keinen anderen Paddler der das vor der Tour prüft.

Vielleicht sind ja auch undichte Schottwände der Grund für die Auftriebskörper vom ursprünglichen Artikel.

So eine Schottwand neu zu verkleben ist zwar durchaus möglich aber bei weitem nicht für jeden.

Viele Grüße

Christoph
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
27. Januar 2023 18:37
`Moin zusammen,
natürlich gibt es auch undichte Schottwandverklebungen, die erst auffallen, wenn sich das Boot in Wellen bewegt.
Dann wird Wasser "durchgepumpt". Das ist nicht schön und sollte schnell behoben werden.
Auf eine Belüftungsöffnung würde ich trotzdem nicht verzichten, denn durch den dauernden Luftdruckwechsel in den Stauräumen kann sich auch eine "Verklebung" lösen.
Besonders Verklebungen auf PE sind für ablösung anfällig.
Scchöne Grüße,
Tomas.
Re: Geschottete Stauräume mit Auftriebskörper gefüllt ???
30. Januar 2023 07:52
Zitat
pm
Moin zusammen,
das von "Seelöwe" angesprochene Problem lässt sich sehr leicht lösen.
Eine 2mm Bohrung im oberen Bereich der Schottwand reicht zur Be- und Entlüftung aus.
Warum nicht alle Bootsbauer so etwas serienmäßig machen, weiß ich nicht. Meine Boote haben solche Löcher.
Schöne Grüße,
Tomas.

Ich empfehle nicht zu bohren. Die Löcher werden grösser als nötig, so dünne Bohrer brechen auch gerne mal ab.
Ich nehme eine Stecknadel oder Nähnadel machen diese mit einem Feuerzeug heiss und "schmelze" ein kleines Loch in die Schottwand. Das geht bei jeder Laminatschottwand problemlos und erzeugt ein Loch von ca. 0.5mm (je nach Nadel). Vorher markiere ich meist die Stelle mit einem Edding, sonst würde man das kleine Loch kaum wiederfinden. Die Lochgrössse reicht aus, um den Druckausgleich zu ermöglichen und Wasser bleibt draussen.

Manchmal kann es sein, dass sich das Loch durch Salzverkrustungen wieder schliesst. Dann muss man über die Stelle mit dem nassen Schwamm kräftig drüberwischen und das Loch wird wieder frei. Zur Not kann man mit der Nadel auch nochmal wieder durchstechen.

Grüsse
Kai
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicke hier, um Dich einzuloggen

Meer erfahren - fair kommunizieren.