Zwei Fragen zum Pyranha Speeder: Umbau auf Fussbrett, Installation Skeg?

Hallo liebe Community,

auch wenn das Speeder etwas am Thema "Seekayak" vorbei rauscht hoffe ich dennoch, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

Frage Nr.1

Ich habe zum meinem Speeder in "Rapid" Ausstattung einen kompletten "Connect River" Umbausatz erhalten. Dieser beinhaltet auch das Connect River Fussbrett im Gegensatz zu den Twist&Lock Fussstützen. Meine Frage ist, ob der Umbau auf das Fussbrettsystem sinnvoll ist. Pyranha schreibt mir, dass Fussbrett Systeme meist im WW Bereich verwendet werden und Fussstützen vollkommen ausreichen. Ich fahre das Speeder fast ausschließlich auf einem Binnensee für maximal 20km Runden bei ca. 8,5 km/h. Wäre das Fussbrett vielleicht für die Beine etwas angenehmer? Bei über zwei Stunden "Training" merkt man die dann doch schon etwas.

Frage Nr. 2

Auch wenn das Speeder sehr "Seitenwind anfällig" ist, schaffe ich es doch ordentlich geradeaus zu fahren. Bei starkem Seitenwind jedoch ist es sehr müßig, fast wie ein Segelflieger, schräg zur Welle zu paddeln und dabei mehr Energie auf das Spurhalten, denn auf die zügige Geradeaus zu verwenden. Daher überlege ich ein Skeg nachzurüsten. Gerade ih Herbst wird der Wind ja nicht weniger.
Ich würde gern ein Kajaksport einklappbares Skeg nachrüsten, die Variante mit Flansch.
[www.kajaksport.fi]

Nun bin ich mir aber nicht sicher ob dies überhaupt möglich, geschweige denn sinnvoll, ist. Oder ob es nicht vielleicht reicht, ein flaches Skeg dauerhaft an das Boot zu kleben.

Hat jemand schon diesbezüglich Erfahrungen gesammelt?

Danke sehr vorab

Skegeinbau in ein PE- Boot: da war doch was... (Skeg Einbausatz gesucht)

Ich habe bei unseren Booten, die da was brauchten, einfach Finnen aus dünnem Alublech geschnitten, die an der Basis abgekantet und mit doppelseitigem Klebeband fixiert: funktioniert und hält seit > 1 Jahr völlig problemlos.

Ad 1: Ich fahre den Speeder in der connect-Ausstattung, da auch mal in leichtem Wildwasser unterwegs. Du kannst dann die Position deiner Füsse ändern und es ist etwas gepolstert. Das unbequeme, wie die schreibst, kommt eher vom nach vorne schmalen Boot. Ansonsten ist die Sitzanlage die beste, die ich kenne.
Ad2: Seitenwindanfällig ist er konstruktionsbedingt. Auf größeren Seen nicht das richtige Boot. Ein SKEG in das dünne Pyranha-PE nachrüsten, weiß ich nicht, ob das überhaupt geht, anderes als bei laminierten Booten. Die Idee des Alublechs und aufkleben würde ich ausprobieren, das klingt gut. Ich habe auch einen Zegul Velocity mit ausklappbarem Skeg, der Effekt des Skegs ist schon beachtlich.

Aber für die schnelle Feierabendrunde mit schlechten Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten oder bei schnell fließenden Flüssen mit Grundberührung genau das richtige Boot. Wenn du 20 km Runden auf einem Binnensee drehst ohne Pause, würde mir auch einiges weh tun. Steige doch einfach zur Halbzeit aus und mache Bewegungsübungen.

Die durchgehende Fusstütze (Prallplatte) wird für dich eher unkomfortabel sein, denn die seitlichen Tritte erlauben auch das Ausstrecken der Beine in der Bootsmitte. Im WW ist die Prallplatte Pflicht (auch um gebrochene Knöchel zu verhindern), beim Streckenpaddeln ist sie nicht nötig.

Hallo
Ein Skeg in ein PE - Boot bauen wird kaum richtig funktionieren
Bau doch lieber ein Steuer ein,Heck ist dafür eh abgeflacht,da wirst du mit Sicherheit noch
lange Freude am Speeder haben
Die passenden Einzelteile bekommst du z.b. bei PARIJA
Außer ein paar kleine Bohrungen für Schrauben und Steuerseildurchfuehrung musst du
am Boot nichts machen

Gruß Wolfi

Tahe Marine - Greenland T , NMK - Flying, Prijon - Beluga

Falls du beim Umbau Hilfe brauchst: ich kenne einen gelernten, netten Bootsbauer in Leipzig, unser Hoflieferant, der hat mir den Speeder verkauft und fährt selber einen Speeder. Er könnte dir bestimmt helfen, auch mit Teilen.

Herzlichen Dank für die vielen netten Ratschläge.

Nachdem ich mich mit einem lokalen Bootsbauer unterhalten habe und der mir von jeglichen Löchern im Rumpf (gerade bei PE) abgeraten hat, haben wir eine wesentlich einfachere, aber auch gut funktionierende, Lösung gefunden.

Wir haben einfach ein Aftermarket SKEG für Gummi und Faltboote an den Rumpf geklebt. Dank der Chemiker von 3M und deren 4952P Klebeband für kritische Materialien wie PE und PP, klebt die SKEG Aufnahme bombenfest. Selbst das Lösen zur Korrektur war nur mit Cuttermesser und Schneiden möglich. Dafür das nix auf PE halten soll ist das Zeug wirklich grandios.

Uns so fährt das Kajak jetzt selbst bei Starkwind von der Seite kerzengerade geradeaus, so das man sich darauf nicht mehr konzentrieren muss, sondern die Kraft für den Vortrieb verwendet. Ich konnte das die letzten beiden Tage testen und es funktioniert wirklich. Nur die Agilität des Speeder leidet natürlich darunter. Auf der Stelle um die Kurve fahren fällt jetzt aus. Der Wendekreis gleicht dem eines Panzerkreuzers und man muss wirklich extrem ankanten und Paddelarbeit leisten um überhaupt zu wenden. Aber ok, beim Training auf dem See kommt das ja nicht so oft vor.

Jetzt muss das Klebeband nur noch dauerhaft halten und ich kann mit dieser Lösung gut leben. Und das Beste. Bei "normalen" Wetter und für den Transport nimmt man das SKEG einfach ab!

Toll!

Probiere ich auch mal.

Na dann mal los. Wir haben heute auch wieder 40 km/h Böen auf meinem Haussee. Schauen wir mal, wie sich das "Klebeskeg" heute schlägt.... :-)

Du hast da eine Finne und Finnenkasten aus dem Zubehör für aufblasbare (drop-stich) SUP aufgeklebt. Das ist eine interessante Idee, aber ich halte es für möglich, dass du eine SEHR grosse (zu grosse) Finne verwendest. Vermutlich täte es auch eine 5" oder67", die genug stabilisiert, weniger Kraft auf die Klebeverbindung ausübt und womöglich sogar noch den Kahn etwas lebendiger drehen lässt.

In den allermeisten Fällen wird ein Skeg ja gar nicht voll ausgefahren - eine kleinere Finne könnte reichen...

Danke für die gute Idee mit der Klebefinne.
Ich habe das gleiche Teil mal auf den Puma einer Bekannten geklebt und etwas rumprobiert.
Sie ist jetzt sehr glücklich mit dem Boot auch auf großen Gewässern. Die Flosse ist in der Tat riesig, aber der alte Berglöwe ist immer noch sehr gut zu drehen bei schönem Gradeauslauf.

Gruß
Thomas

Sehr schön,

ich habe den Rat von @shovelhead befolgt und mir eine etwas kleinere Finne besorgt.

Und siehe da, das Boot geht wendiger um die Kurven, bei gleichbleibend gutem Geradeauslauf.