225 Meter-Frachter vor Langeoog auf Grund gelaufen - und wieder frei

Moin,

Siehe SpiegelOnline

Besonders interessant finde ich von den an den Artikel angehängten Fotos die Nummer zwei (MarineTraffic-Screenshot) mit der Route, die der Frachter getrieben ist, würde die Dauer im Stundenbereich schätzen. Klingt für mich wie irgendein technisches Versagen.

Finde ich erstaunlich, da ich den funktionierenden Alarmstart (Maschine ein, Anker hoch, volle Kraft voraus) von ankernden Kriegsschiffen bei realen SOS-Notrufen im Minutenbereich kenne.

Unter MarineTraffic geht es weiter ...

Just my 2 cents,
Rudi

Verfolge das seit heute am frühen Morgen.
Wenn ich mir ansehe wie der Zossen auf dem einen Screenshot trotz der bereits gesetzten Anker gedriftet ist,
muss das min. 2h gedauert haben.
Die nun vor Ort befindliche "Nordic" kann mit Höchstgeschwindigkeit gemäß Wikipedia JEDES Schiff innerhalb der deutschen
Bucht in 2h erreichen.
Also. Woran lag es? Hilferuf zu spät abgesetzt? Panama Flagge?

Edit: Ich hoffe das geht gut aus.

Vielleicht war wegen den Sturmtief "Herwart" bei stürmischem Wind aus NW bzw. NNW mit den prognostizierten Wellenhöhen zwischen 7 und 8 Metern auf der Nordsee Hilfeleistung einfach nicht möglich, da ging es ganz schön ab.

So eine dünne Leine und dann die eigentliche Schleppleine muss man erst einmal zum anderen Schiff rüberbekommen. Schwierig bei solchem Wind und Seegang.

Das wäre dann aber erst der Anfang ...

....das wird nix mehr.

siehe hier: [www.havariekommando.de]
und die Pressemitteilungen

Pressemitteilung Gestern

Pressemitteilung Gestern

Pressemitteilung Heute

Der Track von MarineTraffic geht nur 24 Stunden zurück. Heute morgen konnte man noch sehen, das die Nordic in der Nähe war und unmittelbar versucht hat, die Glory Amsterdam in Schlepp zu nehmen.

Jetzt haben wir ein neues Tourenziel, was auch "mal eben" zu erreichen ist.

Zitat
Ralf-HB
....das wird nix mehr.

In der Pressemitteilung steht dass große Schlepper wegen der geringen Wassertiefe nicht eingesetzt werden können.
Die Nordic hat über 1km lange Leinen.
Bei derzeit 2m Welle kann man die nicht mit einem Schlepper geringeren Tiefgangs rüberbringen?
Das Thema interessiert mich, deshalb frage ich.

Meine Antwort mit der Schleppleine bezog sich auf den Zeitraum des Nach-Langeoog-Hintreibens auf offener See.

Jetzt ist nicht mehr die Schleppleine das Problem, sondern scheinbar die für die Schlepper mit der erforderlichen Zugkraft zu geringe Wassertiefe.

Momentan ist gerade Nipptide. Ich könnte mir vorstellen, dass die Schlepper es bei Springtide erneut versuchen, das wäre das nächste Mal vom 4.-7. November der Fall. Starker Westwind, der das Wasser in der Deutschen Bucht auch während der Ebbe festhält, wäre dabei wohl auch hilfreich.

Nachtrag: erforderliche Wassertiefe

Lt. MarineTraffic hat die "Glory Amsterdam" (derzeit ?) einen Tiefgang von 7,1 Metern , lt. Wikipedia maximal 12,2 Meter.
Der Schlepper "Nordic" hat lt. MarineTraffic (derzeit ?) einen Tiefgang von 6,2 Metern, lt. Wikipedia maximal 6,6 Meter.

7,1 Meter und 6,2 Meter ist nicht sooo viel Unterschied in einem Bereich in dem einige vorgelagerte Sände sind.

Nachtrag 2: Sand-Verfrachtungen

Was würde passieren, wenn in so einem flachen, sandigen Bereich der Schlepper den Havaristen auf den Haken nimmt und volle Zugkraft Richtung offene See gibt ?

Meiner Meinung nach käme es wegen der vom Schlepper erzeugten starken Strömung zu Sand-Verfrachtungen. Und zwar in Richtung Havaristen. Was in Summe irgendwie kontraproduktiv sein könnte ...

Ich denke, zusammen mit den Sturm und den hohen Wasserstand, ist der Dampfer weiter als normal möglich aufgelaufen. Und es bedarf schon ähnlich Hohen Wasserstand, um Ihn wieder frei zu kriegen.

Ein Blick in die Karte verrät, das man fast zu Fuß hinlaufen kann. In meiner Seekarte, ist in der nähe ein Wrack eingezeichnet.

Zitat
Ralf-HB
... In meiner Seekarte, ist in der nähe ein Wrack eingezeichnet.

Werde bei meiner Seekarte, mit Bleistift, mal ein zweites einzeichnen, dann gibt sie die Realität an der Stelle noch besser wieder ;-)

Ich mache eine Prophezeiung:

Nachdem die Paddelhaken in den 90er Jahren in fast jedem Wildwasserboot zu finden waren, dann eine Zeitlang in Vergessenheit gerieten, werden sie eine Renaissance erleben !

Früher für 47 Euro verkauft, derzeit bei 37 Euro, meiner Meinung nach echt unterbewertet.

Wurfsäcke haben ja viele noch zuhause.

Ich selber habe die Kombination Paddelhaken-Wurfsack mal in Chile bei einer ähnlichen Gelegenheit einsetzen können, siehe Anhänge ;-)

Hätte wenn und aber...
vielleicht eine sicherere aber derzeit wohl die teuerste Lösung... Schweröl und Diesel abpumpen und ab in einen Hafen/Werft schleppen. Hätte zwei Vorteile. Der Kahn wird leichter, kommt damit höher. Solle der Kahn als Wrack enden, ist die Umweltverschmutzung nicht mehr ganz gravierend, da ein Großteil bereits abgepumpt ist. Dass das Ganze nicht so einfach bei den derzeitigen Bedingungen ist, ist klar. Sind auch nur Gedankengänge, eines absoluten Havarielaien...
Obwohl, es scheint noch Hoffnung zu geben: [www.havariekommando.de]
Hoffen wir das beste!


***
"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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Persönliche Kontaktmöglichkeit jederzeit über PN.

Zitat
ruditi
Ich mache eine Prophezeiung:

Nachdem die Paddelhaken in den 90er Jahren in fast jedem Wildwasserboot zu finden waren, dann eine Zeitlang in Vergessenheit gerieten, werden sie eine Renaissance erleben !

Früher für 47 Euro verkauft, derzeit bei 37 Euro, meiner Meinung nach echt unterbewertet.

Wurfsäcke haben ja viele noch zuhause.

Ich selber habe die Kombination Paddelhaken-Wurfsack mal in Chile bei einer ähnlichen Gelegenheit einsetzen können, siehe Anhänge ;-)

Geht es nur mir so, oder kann es sein dass deine Art Humor einwenig (Edit) unangebracht ist?

In der Wikipedia aus Perspektive Spiekeroog... Hoffentlich bleibt die Aussicht nicht :-(

Ein Paddler war offensichtlich auch vor Ort.

Was passieren kann, wissen wir alle. Wünschen tut es sich niemand.
Persönlicher Humor (oder was man dafür hält) hier im Forum ändert nichts an der tatsächliche Lage vor Ort bzw. den Bergungsaktivitäten, denen ich alles Gute wünsche.

Stand der Dinge unter Havariekommando.de, Pressemitteilung Nr. 4.

Ja, aus sicherer Quelle weiß ich, dass tatsächlich ein Paddler, oder besser ein Paddlerpaar die Strandung vom Langeooger Strand live mit erlebt hat. (Ich weiß allerdings nicht, ob wir den gleichen Paddler meinen) Er wäre sehr überrascht, wenn der Kahn am WE dort weg wäre...


***
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Ich meinte den auf dem verlinkten Foto in der Wikipedia

Zitat
Anke
Ja, aus sicherer Quelle weiß ich, dass tatsächlich ein Paddler, oder besser ein Paddlerpaar die Strandung vom Langeooger Strand live mit erlebt hat. (Ich weiß allerdings nicht, ob wir den gleichen Paddler meinen) Er wäre sehr überrascht, wenn der Kahn am WE dort weg wäre...

Und was machen die sonst außer Orkanpaddeln? Urlaub in Al Rakka oder Somalia?
Ich habe da ein Buch zuhause von einem völlig unbeleckten Seekajaker namens Gordon Brown.
Kann ja sein dass ich das aus dem Gedächtnis jetzt nicht ganz auswendig zusammenbekomme, aber war da nicht was mit
"Survival Paddling" ab 9 bft? Searching for shelter immediately?
Hier mal ein Blick auf das Heck der "Nordic" währed des Sturms...
[www.youtube.com]

Moin moin zusammen,
hoffentlich bekommen sie das Schiff wieder frei !!!!
Sonst ergeht es ihm wie hunderte Andere in der Elbmündung.
Die uns noch bekannten "Ondo" und "Fides" sind auch bei Sturmflut (1962) aufgelaufen und trocken gefallen.
Die "Fides" ist über die Jahre komplett im Mahlsand verschwunden.
Die "Ondo" in Sichtweite davon, haben wir etliche Male als Paddelziel angefahren. Es wurden zwar viele Teile geborgen, aber aus dem Wrack kommt bis heute Öl heraus und versaut rundherum einiges.
In diesem "Seekajakforum" wurden auch viele Berichte von den Wracks veröffentlicht.
Jens findet die ganz bestimmt alle (danke).
Schönen Feiertag noch,
Tomas.


ModEdit ;-)

26. August 2015 Zustand Wracks von Fides und Ondo
23. Januar 2007 Wracks in der Elbmündung

17. Mai 2007 „Wrack“ vorm Tarnewitzer Huk?

Wracke in der Nordsee (BSH)

Moin,

Noch ein ganz anderer Aspekt:

Auf dem Schiff ist ja noch die komplette Besatzung mit über 20 Menschen, die nach ihrer Odyssee über die Nordsee mit dem Schrecken davongekommen sind.

Frage mich, wie man denen eine Nettigkeit als Zeichen der Anteilnahme rüberbringen könnte ?

Noch einen schönen 500. Reformationstag,
Rudi

Zitat
ruditi

Frage mich, wie man denen eine Nettigkeit als Zeichen der Anteilnahme rüberbringen könnte ?

Du hast ja deinen Wurfsack und deine Paddelhaken [sic!].
Daran kannst einen Kranz Würste o.ä. ranmachen.
Könnte halt sportlich werden, vom Kajak aus mal eben 20m hoch zu werfen

Ernstgemeinte Antwort:
Es gibt auch Seile, die man von oben runterlassen kann. Befinden sich vielleicht schon an Bord.