Von den Lofoten zum Nordkapp

Hallo liebe Wassersportfreunde,

Ich bin aktuell dabei meine Tour von den Lofoten zum Nordkapp zu planen. Es stellen sich in diesem Zusammenhang diverse Fragen und ich wäre froh, wenn ich zu ein paar vielleicht, eure Meinungen einholen könnte.

Problem A) Welches Kajak sollte man nehmen? Ich habe mich bereits eingelesen, mir verschiedenen Varianten angesehen und auch z.T. auch schon ein paar gepaddelt. Aktuell bin ich ein Fan des Prijon Touryak und dem Valley Etain und Valley Nordkapp. Gibt es Vorschläge, Vorzüge oder Empfehlungen (für und gegen)? Allgemein: Ca 85kg bei 185cm Körperhöhe.

Da ich bisher primär in Deutschland unterwegs war frage ich mich nun, wie ich mein Kajak da hoch und auch wieder runter bekomme. Wie habt ihr das bisher so gehandhabt?

C) Hat die Tour schonmal jemand gemacht? Wie sind die Erfahrungen? Habe hier im Forum noch nichts dergleichen gelesen, nur über die Lofoten selbst.

D) Weiß jemand, wie es mit Verpflegung auf der Strecke aussieht? Schlafen mache ich mir eigentlich keine Sorgen, weil da oben ja auch das Jedermannsrecht gilt und die süßten, kuscheligen weißen Bären nicht so weit in den Süden kommen.

Zur Info: Erste wirklich große Kajaktour und das soll als Studienabschluss dienen. Geplant sind die 1000km in ca 1 Monat zu absolvieren.

Ich danke im Voraus für eure Meinungen! =)

Du hast vergessen zu erwähnen, dass du im Februar starten willst

Grüße vom Westzipfel, Thomas

Februar ist eine Option, tatsächlich

Bzgl Zeitpunkt hängt es davon ab, wo ich ab Oktober bin. Ich bin offen gegenüber Sommer als auch Winter, würde ggf. im Winter noch meine Schneeschuhe einpacken und dann beim Anlanden mal noch eine kleine Tour machen. Über die Temperaturen mache ich mir da keine Sorgen, eher die Sicht und kurzen Tage

LG

Hallo,

ein ambitioniertes Projekt für das ich Dir ernsthaft viel Erfolg wünsche.
Von den erwähnten Booten würde ich mich eher an den Valleys orientieren. Vieleicht auch mal bei Lettmann schauen.

Was den Transport angeht, wäre das eigene Auto sicher am praktischten oder per Spedition (<-- würde ich nur mit PE Boot machen)

Ansonsten hole ich hier jetzt meine Chips raus und

Rüdiger

Moin, ich würde mal den Faden von Fritzlord erwähnen. Da sind wiederum Berichte verlinkt. Ein Abenteurer ist mit den Fischschwärmen gepaddelt, um seine Verpflegung sicherzustellen. Viel Spaß bei der Planung. Tillmann

Moin, einen weiteren nützlichen Faden würde ich bei Rudis " Helgoland mit Ansage" sehen. Gute Infos zu Wetter, Schiffsbewegungen und insbesondere zum Paddler. Gruß Tillmann

Ich kannte mal jemanden, der wollte das auch ziemlich genau so machen, nur die Ausrüstung war schon gekauft, aber das Zeitfenster war mit Januar bis April größer.
Wir haben die Person dann mal einen Tag bei ziemlich mediokren Bedingungen mit auf die niederländische Nordsee genommen, wo wir die Tour nach einm Drittel abbrachen und den Aspiranten dann zurück geschleppt haben.
Danach war sie meines Wissens nach noch ein mal auf einem Stausee paddeln.

Grüße vom Westzipfel, Thomas

Ich kenne jemanden, der ist im Feb hier losgepaddelt dorthin, wo die sonne nicht mehr untergeht, rüber in den bottniscjen Meerbusen gerollert und war im Herbst wieder hier. Der kann das.
Dann kenne ich zwei, die die gesamte norwegische küste abgepaddelt sind in mehreren Urlauben. Die sind nie im Winter gestartet.


***
"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

*****

Persönliche Kontaktmöglichkeit jederzeit über PN.

Vielen Dank für eure Antworten!

Die Leitfäden schau ich mir mal an, auf jeden Fall.

Anke, deine Aussage lässt meine Zuversicht wachsen, dass es tatsächlich machbar ist und kein Goliathprogramm ist, dem ich mich hier widme. Wäre interessant zu wissen, wie diese Urlaube geplant wurden und auf was für Probleme sie bei der Tour gestoßen sind.

Das Zeitfenster ist an sich flexibel, nur hatte ich mal circa einen Monat angepeilt. Aber effektiv kann das auch länger dauern, hab da kienen Zeitdruck.

LG

Moin!

Wir sollen ja nicht immer alles mies reden, habe ich hier im Forum gelernt!

Vieleicht solltest du dir "forty two" einmal den Film "Into the Waves II – Im Kajak zum Polarkreis" von Eike Köhler ansehen.
Einen Trailer gibt s auf youtube.

Ich muss aber sagen das es mir immer äusserst befremdlich erscheint, wenn jemand der ein solches Vorhaben angehen will,
mit solch einfältigen Fragen hier im Forum auftaucht. Diese Tour ist keine Urlaubsfahrt mehr, sondern eine Expedition. Zumal wenn auch noch über die Wintermonate und Schneeschuhe nachgedacht wird.

Da du uns auch nicht erklärst wieviel und welche Erfahrung du in Deutschland gemacht hast, ist meiner Meinung nach jeder Tipp den man dir gibt , Beihilfe zum Selbstmord!

Das ist meine Meinung und du musst nicht der gleichen sein!

Gruß Torsten

Hallo Torsten,

Danke für deine Antwort, den Film schaue ich mir mal an.

Ich kann deine Bedenken nachvollziehen und finde es gut, dass du sie hier äußerst! Das zeigt mir auf jeden Fall, dass man sich hier um die Community kümmert

Ganz so weit würde ich jedoch nicht gehen, dass es als Beihilfe zu sehen ist. Mir ist klar, dass das keine Sommerfahrt auf den heimischen Seen wird, doch bin ich mehr als gewillt, meine Comfort-Zone zu erweitern und an mein Limit zu gehen. Wohl wissend, wo dieses liegt und dass ich es nicht übertreibe.

Die Fragen können insofern einfältig erscheinen, da ich einfach eine große Tour in diesem Rahmen noch nicht gemacht habe. Mehrtagestouren, Flusspaddeln und Seen sowie Kurztrips auf der Ostsee kenne ich auf jeden Fall. Ich werde im Vorfeld auch noch ein paar Tage Meer machen, der Plan steht schon. Nur wollte ich, da das Projekt bzw. die Expedition wie gesagt eine größere Aktion ist, das Ganze schon etwas langfristiger planen. Deswegen melde ich mich hier schonmal zu euren Meinungen. Würdest du mir demnach eher von der Sache abraten? Welche konkreten Bedenken hast du? Das würde mich auf jeden Fall interessieren!

Danke und lG

Lukas

Hallo Lukas

ersteinmal: tut mir leid das ich so hart reagiert habe.
Ich selbst probiere auch immer gern etwas neues aus, aber da ich doch einiges älter bin als du, ist auch meine Risikobereitschaft vieleicht geringer als bei dir. Man kann natürlich nicht jedes Risiko ausschalten, aber man muss auch nicht darauf zulaufen.

1000 km in einem Monat bedeutet ca 33 km pro Tag. Im Winter bei rauer See und ohne Tageslicht unmöglich.

Anlanden wird auch nicht überall möglich sein aufgrund felsiger Küsten. Im Notfall eine Katastrophe.

Anfahrt mit Auto zu den Lofoten, dann paddeln und mit den Schiffen der Hurtigroute zurück.

Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob du während der Tour noch entscheiden kannst, wo dein Limit liegt.

Wenn es den schon Norwegen sein muss, versuch doch einfach ersteinmal den Süden.
Darüber gibt es auch einen Film von Eike " Into the waves 1" auf youtube

Ich selbst würde niemals auf diese Idee mit der Tour von den Lofoten zum Polarkreis kommen.

Gruss Torsten

Hey Torsten,

Alles in Ordnung Wie gesagt, bin ich sehr froh, dass Sorgen und Bedenken über das Unternehmen hier offen vorgetragen werden, das war auch der Gedanke dahinter. Deswegen stelle ich diese Fragen ja auch hier. Ich habe deine Aussagen also keineswegs persönlich oder als negative Kritik aufgenommen, eher im Gegenteil!

An- und Abreise klingt gut. Dass es eine Schiffverbindung zurück gibt - danach habe ich tatsächlich bisher noch nicht gesucht, auch wenn das vermutlich da oben das Offensichtlichste ist.

Ja, den 33km Schnitt hatte ich auch schonmal im Hinterkopf und ist wie du schon sagst vermutlich doch arg zu ambitioniert. Insbesondere wenn ich mich nicht stressen und die Tour genießen möchte. Von daher werde ich meinen Zeitplan nochmal überdenken müssen, ist aber auch kein Problem.

Risikobereitschaft und unnötige gefahren in Kauf nehmen sind wahrhaftig zwei verschiedene Aspekte, die man klar unterscheiden muss. Da stimme ich dir voll zu. Ich bin sehr gespannt, was sich bis zu dieser Tour noch ergibt und ob ich das überhaupt so komplett durchziehen kann. Ich habe immer im Hinterkopf den Gedanken,dass ich es nicht bis zum Nordkapp schaffe und vorher abbrechen oder umkehren muss. Ich bin zwar zielstrebig, aber muss auch nicht übertreiben.

LG

Lukas

Ich kenne jemanden, der ist im Feb hier losgepaddelt dorthin, wo die sonne nicht mehr untergeht, rüber in den bottniscjen Meerbusen gerollert und war im Herbst wieder hier. Der kann das.
Dann kenne ich zwei, die die gesamte norwegische küste abgepaddelt sind in mehreren Urlauben. Die sind nie im Winter gestartet. Alle drei sind sehr erfahrene Seekajakfahrer.


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"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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Persönliche Kontaktmöglichkeit jederzeit über PN.

Entweder Troll. geh ich von aus.
Oder totale Phantasterei.
Nach nem halben Kletterhalle steigt man auch nicht auf den Mt Blanc. Aber planen kann man das natürlich.><

Grüße vom Westzipfel, Thomas

Welche Bedenken hast du denn, wenn du das sagst, Thomas?

Ich meine das schon ernst. Ich möchte das auf jeden Fall umsetzen, lasse mich aber eben auch gern vom Gegenteil überzeugen, wenn ihr meint, dass das zu gefährlich sei oder es zu viele Risiken gibt. Mich würde nur eben sehr interessieren, was konkret gemeint ist, wenn ihr sagt, dass das Projekt zu hoch gegriffen sei. Die Distanz? Wetter und Wellen? Küstengefahren? Temperaturen? Kentern und ertrinken?

Genau das ist ja auch der Grund, warum ich diesen Thread hier eröffnet habe - damit genau diese Sachen diskutiert werden können und ich mir eure Meinungen und Begründungen einholen kann.

Moin, Du batest um Gedankenanregungen, vielleicht hilft das:

Du solltest absolut Seegangstüchtig sein. Du musst mit sehr rauen Bedingungen rechnen, da Du den Winter anstrebst in Verbindung mit Dunkelheit und Kälte. Auf dem DKV Portal findest Du Infos über Seeschwierigkeitsgrade. (U. Beier) Würde ich ernst nehmen. meiner Einschätzung nach bist Du bei allen Nebenfaktoren ohne Wind schon bei schwierig bis sehr schwierig.
Du solltest absolut sicher rollen können, und alternative Selbstrettung sicher beherrschen. Und zwar mit dicken Handschuhen etc. Warum? Siehe oben. Einmal ausgestiegen hast Du auch im Trocki nicht mehr viel Zeit.
Du solltest absolut sicher im Dunkel navigieren können. An der felsigen Küste ist anlanden nicht immer möglich - auch ein Faktor bei der Einschätzung der Schwierigkeit
Fitness und Gesundheit sind eh klar, 33 km am Tag ist eine Hausnummer, besonders unter den angedachten Bedingungen. Die schon erwähnten Eike und Co kämpften auch sehr mit Nässe. Welche mentalen Grenzerfahrungen hast Du?

Und aus eigener Erfahrung: Ostsee und Nordsee unterscheidet sich.

Hast Du Nachweise Deines paddlerischen Könnens? EPP4 oder 5? Oder SAU Scheine? Alles garantiert erstmal gar nichts, gibt Dir aber ne grobe Einschätzung was Du schon mal gezeigt hast. Schon mal länger im Seegang bei Dunkelheit gepaddelt? Im Helgolandfaden findest Du meiner Ansicht nach ganz gute Indizien für eine solche Befähigung.

Und was das Boot angeht. Du musst es jederzeit im Griff haben, und es muss ggf. reparierbar sein. ( mal an Land wie beim Hiddensefaden geschildert ist ggf. nicht drin) Denk an mögl. Vereisung.

Wie andere schrieben, das ist eine Expedition.

Ich käme ebenfalls nicht im Traum auf den Gedanken im Februar allein die Norwegische Küste hochzupaddeln..

Gruß, Tillmann

Nix Problem, im Ernstfall ist "fritzlord" mit seinen Kumpels vom russischen Militär zur Stelle.

Hallo Tillmann,

Besten Dank für deine äußerst ausführliche Antwort! Genau so etwas brauche ich =)

Ja, im Winter da hoch zu touren ist zwar reizvoll, aber auch von mehr Gefahren gespickt, sodass ich diesem Aspekt auf jeden fall zustimme und die Tour eher in den Sommer verlege. Mir hat nur der Gedanke sehr gefallen, dass es einfach beeindruckender aussieht und die Landtouren gemacht werden können. Aber das könnte dann mal eine separate Reise werden. Man muss ja nicht alles auf einmal machen.

Die Distanzen muss ich, wie angedeutet nach dem Beitrag von Torsten, höchstwahrscheinlich um einiges runter schrauben. Das wird kaum machbar sein.

Mentale Grenzerfahrungen ist ein spannender Begriff. Ich würde behaupten, dass ich zu Land schon einiges mitgemacht habe, was meine physische und mentale Stärke erprobt hat. Sei es ausgiebiges Bergsteigen in Nepal, Schottland, Australien oder erste Hilfe bei Autounfall mit Kindern. Bzgl. Wassererfahrungen ist es da *verhältnismäßig* mau, würde jedoch auch behaupten, dass ich keine Landratte bin.

Die Aspekte Trockenanzug, Rolle und Scheine habe ich auf jeden Fall im Kopf und bin am arbeiten daran. Über den Alpenverein will ich demnächst noch eine Kanu-Guide-Ausbildung machen und weiter schauen, welche Qualifikationen man sich noch aneignen kann und sollte. Effektiv bin ich - ganz allgemein gesprochen - der Meinung, dass Scheine usw. hilfreich sind, diese jedoch, wie du richtig sagtest, eher als Anhaltspunkt zu sehen sind und man die momentanen Bedingungen einschätzen können muss.

Es kann gut sein, dass mir viele dieses Unternehmen nicht zutrauen und es für zu gewagt und unrealistisch erachten, insbesondere nach meinen Schilderungen, doch bin ich eben genau deswegen in dieses Forum gekommen, um diese Antworten und Einschätzungen zu hören. Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht umstimmen lassen kann. Norwegen läuft uns ja nicht weg und vielleicht ist es tatsächlich besser, wenn ich mit etwas Kleinerem anfange. Unabhängig davon hab ich schon echt Lust dsa umzusetzen

Zitat
Forty_Two
Norwegen läuft uns ja nicht weg und vielleicht ist es tatsächlich besser, wenn ich mit etwas Kleinerem anfange. Unabhängig davon hab ich schon echt Lust dsa umzusetzen

Hallo (hier Namen denken)

eventuell könntest Du ja mal mit einem Seekajak bei etwas bewegterem Wetter in einer geführten Tour aufs Meer fahren.
Dann weist Du schon mal ob das was für dich ist und wie sich das so nach 15 - 20 km anfühlt. Das ist irgendwie anders als am Bildschirm.

Und zu den bereits gemachten guten Vorschlägen noch was dazu:
nimm mal Kontakt mit Seekajakfahrern in der Gegend auf. Die können dir schon mal mit guten Informationen von vor Ort bei der Entscheidung helfen. Ein sehr guter Freund von mir lebt in Mo i Rana, der paddelt viel in den Fjorden und an der Küste, auch Lofoten und Umgegend. Über den kenne ich das da so ein bisschen und weiß zumindest was die dort alles über das paddeln da wissen was wir hier nicht so über die Gegend wissen. Frag Ortskundige! Und fahr mal zu einem Paddeltreffen dort, das ist total schön und du lernst die Gegend kennen. In Herøy ist da manchmal was, das ist zwar eher im Süden, aber schön und gut zu erreichen. Und du kannst dort Kontakte knüpfen die Du brauchst!

viel Erfolg
Thomas