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Seglerhafen Kloster/ Hiddensee

geschrieben von Trödler 
Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
29. Mai 2017 21:36
Hallo in die Paddlergemeinde,
wir haben kürzlich bei einer Überfahrt von Schaprode nach Kloster auf Hiddensee eine bemerkenswerte Überraschung erlebt. Wir sind in den Seglerhafen gefahren und haben dort am Ende an einem Sandstrand angelegt um eine Pause zu machen und den Dornbusch zu umwandern. Noch beim umziehen rief uns vom benachbarten Steg der Hafenmeister in einem Ton der jeglichen Anflug von Freundlichkeit vermissen ließ zu " wenn Ihr denn fertig seit dort hinten ist mein Büro, da wird bezahlt. Zunächst waren wir nur etwas erstaunt, haben wir bisher noch nicht erlebt. In seinem Büro hat der Hafenmeister dann seine Rechnung gemacht. Für 3 Stunden Aufenthalt mit 5 angelandeten Kajaks 47,50 €. Darin enthalten 10,- € Kurtaxe, darüber diskutieren wir nicht, die sind klar. Die Kajaks werden genauso behandelt wie jedes andere an Stegen festgemachte Boot. 5 x 5m lange Kajaks waren dann eine 25m lange Yacht. Da wir uns den Tag nicht versauen lassen wollten haben wir auch bezahlt. Beim gehen sahen wir dann gleich neben dem Hafen vielleicht 20m weiter einen kleinen Sandstrand im Schilf. Auf unsere Frage was wir denn dort bezahlt hätten, erfuhren wir von diesem Dienstleister "nur die Kurtaxe, Ihr habt ja nicht gefragt und jetzt ist bezahlt. Ich erspare mir jegliche Wertung und möchte eigentlich nur allen Paddlern sagen geht vor der Hafenmauer links an Land und grüßt mir den blonden Hafenmeister.

Schöne Grüße, Olaf
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
30. Mai 2017 10:22
Moin Olaf,

Danke für den Tip! Ist ja echt peinlich für den "blonden Hans" und hinterlässt natürlich keinen guten Eindruck bei Besuchern.


Gruss

Jo
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
30. Mai 2017 16:13
Der Hammer des Monats! Für drei Stunden Aufenthalt knappe 50 € !

Da haben die Leute Kapitalismus in Reinkultur gelernt! thumbs down

Honi soit qui mal y pense
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
31. Mai 2017 12:25
Moin,

das Video, eingestellt vom Hafenmeister, spricht Bände...

[www.youtube.com]
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
06. Juni 2017 09:09
:-) Echt cooles Video! Aber bei den Marketingkosten sind die Preise dann auch verständlich smiling smiley
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
06. Juni 2017 14:38
Das hätte mich in dem Moment vielleicht auch überrascht bzw. geärgert, aber der Hafenmeister hat nur den ihm übertragenen Job erledigt, wie er in der für jedermann online einsehbaren Hafengebührensatzung und Hafennutzungsordnung festgelegt ist. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil... winking smiley

Es ist doch ganz nett dort und von irgend etwas wollen/müssen die Insulaner leben - und das sind nun mal hauptsächlich die Besucher/Touristen.
So what?
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
06. Juni 2017 15:38
Zitat
Wackelpeter
Das hätte mich in dem Moment vielleicht auch überrascht bzw. geärgert, aber der Hafenmeister hat nur den ihm übertragenen Job erledigt, wie er in der für jedermann online einsehbaren Hafengebührensatzung und Hafennutzungsordnung festgelegt ist. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil... winking smiley

Es ist doch ganz nett dort und von irgend etwas wollen/müssen die Insulaner leben - und das sind nun mal hauptsächlich die Besucher/Touristen.
So what?


Weißt du was......Gier frisst Hirn
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
06. Juni 2017 20:52
Naja, kann man unterschiedlich interpretieren. Was unter Wassersportfahrzeugen im Sinne der Regelung gemeint ist, darauf wird näher eingegangen, indem “insbesondere Segel- und Motorboote“ genannt werden und dass es sich bei diesen Wassersportfahrzeugen in jedem Fall um eine Liegegebühr handelt.
Will sagen: Eindeutig, Kajaks, also handbetriebene Schwimmkörper betreffend, ist die Gebührenordnung nicht.
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
07. Juni 2017 11:49
Is ja nen Ding,
gut das ich beim Marathon keine Zeit zum Anlanden habe......

Aber mal im Ernst, haben die schlechte Erfahrungen mit Paddlern gemacht und wollen deshalb keine im Hafen haben?

Wenn ich in den Niederlanden mal in den Häfen am "Hafenmeisterbüro" nachfrage für Übernachtung oder auch nur zum Aussteigen und beenden einer Tour werde ich meist sehr fürsorglich behandelt (nach dem Motto "wer mit so einem kleinen Boot hier angekommen ist braucht Hilfe").
Das da jemand auf die Idee kommt die Länge der Kajaks zu addieren und dann am Ende eine Rechnung für eine 20 m Segeljacht ausstellt ist völlig absurd.

Viele Grüße vom Niederrhein,
Jörg
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
07. Juni 2017 12:36
Zitat
Jörg Zielke
Is ja nen Ding,
gut das ich beim Marathon keine Zeit zum Anlanden habe......

Aber mal im Ernst, haben die schlechte Erfahrungen mit Paddlern gemacht und wollen deshalb keine im Hafen haben?

Wenn ich in den Niederlanden mal in den Häfen am "Hafenmeisterbüro" nachfrage für Übernachtung oder auch nur zum Aussteigen und beenden einer Tour werde ich meist sehr fürsorglich behandelt (nach dem Motto "wer mit so einem kleinen Boot hier angekommen ist braucht Hilfe").
Das da jemand auf die Idee kommt die Länge der Kajaks zu addieren und dann am Ende eine Rechnung für eine 20 m Segeljacht ausstellt ist völlig absurd.

Viele Grüße vom Niederrhein,
Jörg

Hai Jörg,

da gebe ich dir vollkommen Recht,in den Niederlanden ist man immer herzlich willkommen.Das habe ich bei meiner 4K Tour in Kampen vor knapp 2 Wochen wieder erlebt.

Grüße vom "NiederrheinischenRuhrpott"
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
07. Juni 2017 12:40
Zu Pfingsten haben wir in Ostfriesland in den Häfen weder für das Boot noch für die Übernachtung bezahlt. Da bleibe ich doch lieber auf der Nordsee! Ist für mich auch nicht so weit.

Gruß, Ulf
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
07. Juni 2017 13:16
Noch nicht einmal in Monaco mußten wir etwas bezahlen.
Und das war am Grand Prix-Wochenende.
Na ja - Monte Carlo ist ja auch nicht Hiddensee....

Viele Grüße,
Lutz
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
07. Juni 2017 20:19
Also immer noch - liest man die das Hafengelände betreffenden Satzungen der Gemeinde Hiddensee, hat der Hafenmeister lediglich korrekt seinen Job erledigt.
Nutzt man mit einem Fahrzeug einen dafür öffentlich (im Fall des Hafen Hiddensee u.a. im Internet) ausgewiesenen gebührenpflichtigen, bewachten Parkplatz, ist aller Lebenserfahrung nach mit 100%-iger Sicherheit davon auszugehen, dort auch die regulären Parkgebühren abdrücken zu müssen. winking smiley

Auszug der Hafennutzungsordnung Hiddensee:
§ 1Hafengebiete, Geltungsbereich
Diese Hafennutzungsordnung gilt für die Häfen Kloster, Vitte und Neuendorfder Gemeinde Seebad Insel Hiddensee irn Bereich der öffentlich gekennzeichneten Hafengrenzen. Die wasserseitigen und landseitigen Grenzen der Häfen sind als Anlagen I - 3 dargestellt.

Aus der Hafengebührensatzung:
§ 4 Definitionen, Berechnungsgrundlagen
(1) Wasserfahrzeuge im Sinne dieser Satzung sind Schwimmkörper ALLER Art einschließlich Geräte und technische Anlagen.
Wassersportfahrzeuge sind Wasserfahrzeuge, die den Sport- und Freizeitaktivitäten dienen, insbesondere Segel- und Motorboote, Yachten.
(2) Grundlagen für die Berechnung der Gebühren sind:
(d) bei Wassersportfahrzeugen die Schiffslänge in Metern (Länge über alles)
(3) Angefangene Bemessungseinheiten sind auf volle Einheiten aufzurunden.

§ 5 Mitteilungspflichten
(1) Die Eigentümer, Benutzer oder Fahrzeugführer haben die zur Gebührenabrechnung erforderlichen Daten ihrer Wasserfahrzeuge unverzüglich nach ihrer Ankunft dem Hiddenseer Hafen- und Kurbetrieb anzugeben und...

§ 6 Gebührenbefreiungen/Gebührenzuordnung
(2) Für Wassersportfahrzeuge werden keine Hafenbenutzungs- und Kaibenutzungsgebühren sondern Liegegebühren erhoben.

§ 8 Liegegebühren
(1) Für Wasserfahrzeuge, die im abgabenpflichtigen Hafengebiet liegen, werden nach Maßgabe des § 6 je angefangene 24 Stunden Liegegebühren erhoben.
(2) Es gelten folgende Gebührensätze:
(d) Für Wassersportfahrzeuge beträgt die Liegegebühr 1,50 € je angefangene Meter Schiffslänge
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
07. Juni 2017 21:41
Die Geschichte zeigt,
das es nicht immer richtig ist,
korrekt seinen Job zu erledigen.
Mit Paragraphen zugemauert darauf hin zu weisen,
erhöht immerhin den Anreiz,
genauer darüber nachzudenken.

freundlichst,
kunse
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
07. Juni 2017 21:59
das hast Du schön gesagt, Herr Kunse.

oder anders ausgedrückt : was Recht ist, muss nicht immer richtig sein.

wünsche einen schönen Abend
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
07. Juni 2017 22:26
Arbeitgeber des Hafenmeisters dürfte die Gemeinde Hiddensee sein und wenn die ihm zwingend diese Vorgaben macht, muss er sich daran halten.
Die Gemeinde berücksichtigt die Länge bzw. Kürze des Gefährts bei den von zu erzielenden Einnahmen (5 m Länge = 7,50 € Parkgebühr für 24 Stunden).
Und Besucher, die schon bei den Parkgebühren die Flügel hängen lassen, werden auch sonst nicht entscheidend viel zum Umsatz auf der Insel beitragen - sind also aus ökonomischen Gründen sicherlich entbehrlich bzw. unerwünscht. winking smiley
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
08. Juni 2017 05:11
Man gönne es den Gastgebern, dass sich derartiges Vampirbürgertum umsatzhemmend auswirkt. Wäre ja schade, würde der Hafenmeister irgendwann vom Gebühreneinzugsbeauftragten/-verpflichteten wegen großer Resonanz zum Hiddensee-Beitragsservice umbenannt werden müssen.
Gruß
Timo
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
08. Juni 2017 09:19
Es gibt zwei Extreme beim Umgang mit Tourismus auf Ferieninseln.

Erstens den Malle-Ansatz: Jeder kann und soll kommen. Niedriger oder kein Eintritt. Passt vor allem für große oder vielleicht nicht allzu traumhafte Inseln, verspricht aber viel Stress für die Insulaner und auch jene Besucher, die es gern etwas ruhiger hätten.

Zweitens der Seychellen-Ansatz: Nur wenige sollen kommen, die aber dann auch satt zur Kasse gebeten werden. Die Insulaner sind weit weniger beeinträchtigt und kassieren weit mehr für den gleichen Aufwand. Passt für Traumstandorte und kleine Inseln. Beides trifft auf Hiddensee zu. Die Anzahl der Besucher zu begrenzen ist dort daher unausgesprochenes, aber deutliches Programm. Mit Häfen an Festlandsküsten ist das schwer vergleichbar, weil da einfach nicht diese Enge herrscht und dort auch viel mehr Leute im Hinterland mitzureden haben. Auf Hiddensee bestimmen die dortigen Insulaner die touristische Schlagzahl, und das ist ihr gutes Recht. Ich kann verstehen, dass, wenn man das Glück hat, auf einer kleinen Insel ohne Autoverkehr zu leben, man nicht jeden schönen Sommertag von tausenden Touristen überrannt werden will. Da man das aber nicht verbieten kann, versucht man mit Preisen dort zu regulieren, wo das möglich ist. Oder mit Nationalparkzonen u.ä..
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
08. Juni 2017 09:23
Bisher haben sich die Hafengebühren für unser Auslegerkanu (13,70m-Doppelrumpf!) auf einen freiwilligen oder sehr sehr überschaubaren Betrag gehalten, und dieser würde nie so "gastfreundlich" abkassiert. Wir waren allerdings auch noch nicht auf Hiddensee und werden es wohl auch zukünftig vermeiden. Bei einigen Leuten möchte man einfach nicht zu Gast sein.
Übrigens, in Venedig haben wir zu Vogalonga unseren 6er direkt auf den Platz vor der Basilika St. Maria della Salute über Nacht abgestellt, ich stelle mir das gerade hier, oder noch besser auf Hiddensee vor...
eye rolling smiley
Re: Seglerhafen Kloster/ Hiddensee
08. Juni 2017 11:45
Zitat
ak67
Es gibt zwei Extreme beim Umgang mit Tourismus auf Ferieninseln.

Erstens den Malle-Ansatz: Jeder kann und soll kommen. Niedriger oder kein Eintritt. Passt vor allem für große oder vielleicht nicht allzu traumhafte Inseln, verspricht aber viel Stress für die Insulaner und auch jene Besucher, die es gern etwas ruhiger hätten.

Zweitens der Seychellen-Ansatz: Nur wenige sollen kommen, die aber dann auch satt zur Kasse gebeten werden. Die Insulaner sind weit weniger beeinträchtigt und kassieren weit mehr für den gleichen Aufwand. Passt für Traumstandorte und kleine Inseln. Beides trifft auf Hiddensee zu. Die Anzahl der Besucher zu begrenzen ist dort daher unausgesprochenes, aber deutliches Programm. Mit Häfen an Festlandsküsten ist das schwer vergleichbar, weil da einfach nicht diese Enge herrscht und dort auch viel mehr Leute im Hinterland mitzureden haben. Auf Hiddensee bestimmen die dortigen Insulaner die touristische Schlagzahl, und das ist ihr gutes Recht. Ich kann verstehen, dass, wenn man das Glück hat, auf einer kleinen Insel ohne Autoverkehr zu leben, man nicht jeden schönen Sommertag von tausenden Touristen überrannt werden will. Da man das aber nicht verbieten kann, versucht man mit Preisen dort zu regulieren, wo das möglich ist. Oder mit Nationalparkzonen u.ä..

Nachdem Mallorca nun seit 2016 auch eine Touristensteuer eingeführt hat, sind dann Malle+Seychellen+Hiddensee auf Augenhöhe.spinning smiley sticking its tongue out
Ich fand die Inseln schon immer sehr austauschbarwinking smiley
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