Kajakrolle für Korpulente

Hallo miteinander,

hin und wieder bringe ich anderen Paddlern die Grundzüge des Rollens näher.
Es mag Zufall sein und meine wenigen Begegnungen mit dem Thema lassen keine statistische Auswertung zu,
aber irgendwie habe ich das Gefühl,
dass etwas festere Menschen eher Mühe haben,
die Rolle zu erlernen.
Kann das sein?
Gibt es Unterschiede in der Herangehensweise,
oder irgendwelche Tips,
die sich speziell an Paddler mit gehobenem BMI richten könnten?
Für eigene Erfahrungen in diesem Bereich bin ich noch nicht geeignet und würde mich sehr über Handlungsempfehlungen oder authentische Berichte freuen.

freundlichst,
kunse

Zitat
esnuk
Für eigene Erfahrungen in diesem Bereich bin ich noch nicht geeignet und würde mich sehr über Handlungsempfehlungen oder authentische Berichte freuen.

Mir fehlen zwar auch persönliche Erfahrungen mit Rollen korpulenterer Personen, aber ich denke, dass die Beweglichkeit den größten Anteil am Erfolg hat. Und da muss ein korpulenter Mensch einem schlanken in nichts nachstehen.
Eine kleine OT-Anekdote dazu: In meiner Trainingsgruppe beim Thaiboxen gab es vor ein paar Jahren einen übergewichtigen Teilnehmer mit richtiger "Plautze"... Wurde von Neuankömmlingen beim Training regelmäßig belächelt und abschätzig begutachtet - bis es ans Aufwärmen ging und er ansatzlos in den Seitspagat ging und seinen Oberkörper mit ausgestreckten Armen flach auf den Boden legte... Da gefror so manchem das Lächeln im Gesicht!
Will sagen: Übergewicht muss wohl kein Hinderungsgrund sein, solange die Beweglichkeit noch ausreichend gegeben ist.
Gruß,
Jens

Was sind "festere Menschen"?


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"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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Ich glaube dass es eher zu tun hat mit dem boot worin die leute sitzen. Breitere leute haben zwangsweise ein breiteres boot, was sich meistens schwieriger rollen laesst. Ich habe frueher im schimmbad verschiedenere rundere leute angelernt, im eigenen boot. Ging es nicht, haben wir die im schmaleren poloboot gequetscht und voila da flutschte es wie von selbst. Wenn sie dann spaeter geuebter waren haben sie es auch mit ihren dickschiffen hinbekommen. Und da ich selbst inzwischen auch zu den runderen gehoere und vom p&h baidarka explorer auf cetus hv umgestiegen bin, merke ich das selber auch. Der cetus liegt sehr satt im wasser aber wenn der sich dreht, muss man es echt koennen.

OT: um die rolle richtig gut zu lernen, immer volle montur anlegen: schwimmweste UND jacke. Unglaublich wie schwer das geht mit die aermeln voller luft oder wasser...man darf aber ohne anfangen, dazu nasenklammer. Viele blasen unter wasser durch die nase aus um kein wasser reinzukriegen. Nach 4 sekunden ist die luft alle und die nase laeuft voll, dann ist panik angesagt und muss man schnell sein...

Hallo,
es liegt an der eingeschränkten Beweglichkeit und am Gewicht.
Ich hatte 2 Kollegen die als Junge Paddler beide auch im WW mit Handrolle hoch kamen und heute nicht mehr rollen können, es reicht einfach nicht mehr.
Dazu noch das viel höhere Gewicht das jetzt beschleunigt und hochgedreht werden soll.

Ich würde versuchen, den Leuten die Lange Rolle beizubringen, also das Blatt des Paddels am Ende fassen und mit dem grossen Ausleger, müsste eigentlich die beste sein die noch gehen kann.
Gruss Paul

Hallo,

da ich selber nicht unbedingt einen BMI von <25 habe: Es liegt nicht an der Beweglichkeit; jedenfalls nicht vorrangig.

Das Problem liegt eher im Gewicht des Bauches (mittlerer Oberkörper) selbst: Die Beine bekommen den Aufrieb vom Boot und der obere Oberkörper durch die Lunge (daher schwimmt man auch beim Toten Mann machen). Der mittlere Bereich darf eine gewisses Volumen nicht überschreiten, da sonst eine statische Stütze (Balance Brach) einfach nicht mehr möglich ist, da zuviel Gewicht auf den schwimmenden Teil des Oberkörpers wirkt.

Damit kann man aber trotzdem Rollen lernen. Ich rolle alle Grundtypen (Layback; Storm-Roll; Reverse Sweep) und kann trotz aller Versuche nicht in der Balance Brace liegen.

Der Ansatz mit der Bauernrolle ist gut; Paddel lang greifen und dann geht es besser, denn man braucht etwas Schwung um rauszukommen.
Ansonsten: Wenn man noch halbwegs nach vorne kommt (und nicht der Bauch komplett im Weg ist) geht auch die Stormroll ziemlich gut, da diese von Hause aus relativ dynamisch ist.

Es gibt für jeden von uns eine alltägliche Situation, bei der ein Teil des Bewegungsablaufs der Rolle geübt werden kann: Beim Aufstehen aus dem Bett. Es geht bei etwas höheren Betten zwar besser, aber auch bei niedrigen Betten ist es möglich. Dann 'landet' man auf den Knieen... Was jetzt kommt?

Man liegt im Bett auf dem Rücken, etwas mehr als eine Körperseite von der Bettaußenkante entfernt. Der Oberkörper (Brustkorb und Schultern) bleiben liegen. Man winkelt die Beine an und 'rollt' sie seitlich zur Bettkante und darüber hinaus. Erst wenn die Beine tatsächlich auf der Seite liegen (Füße über die Bettkante hinaus), 'dreht' der Brustkorb und die Schultern hinterher. Als letztes der Kopf, der bewußt auf die Schulter gelegt wird, über die man rollt. Der Abstand zur Bettkante muß von jedem selber genau ermittelt werden.

Probiert es aus, aber ich finde, es kommt dem Bewegungsablauf recht nahe.

Viel Spaß beim Aufstehen (o;

und gute N8
Anke


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Vielen Dank für die Berichte.

Das hilft mir und dem,
den ich das nächste mal unterstützen möchte,
sicher ein wenig weiter.
Tendenziell also eher keine Balance-Brace und eher dynamische Rollen in schmalem Boot mit langem Paddel.
Und ich werd' noch eine Nacht drüber schlafen ;-)
Vor allem lässt es hoffen.
Es scheint tatsächlich etwas schwieriger,
aber doch durchaus aussichtsreich.

freundlichst,
kunse