Steuerhülse ersetzen

Moin !

Ich habe das Problem das die Sperre in meiner Steuerhülse nicht mehr funktioniert.
Dadurch arretiert das Steuer nicht mehr und rutscht gegebenenfalls nach oben heraus.
Die Hülse steckt in einem GFK Boot (Point65N XP18) und ist somit einlaminiert.
Ich nutze das Steuer eigentlich nicht aber es soll im Notfall halt funktionieren.

Ich brauche einen Tip wie ich die Hülse aus dem Boot entfernen kann, ohne gleich das ganze Heck zu beschädigen.

Vielen Dank im Voraus

Torsten

Moin Torsten,
als erstes solltes Du mit einer Zange die Buchse drehen. Mit etwas Gewalt geht das normalerweise.
Danach die Buchse mit einem engesteckten Lötkolben erwärmen, bis Du sie mit der Zange nach oben herausziehen kannst.
Ab ca. 100 °C geht das. Sie braucht nicht zu glühen.
Danach das Heck abkühlen , das Loch reinigen und eine neue Buchse mit Harz (Epoxi) einkleben. Achte dabei auf die Position des Sicherugsstiftes.
Falls die Buchse sich mit einer Zange nicht drehen lässt, kann es sein das an diesen eventuell größere Blechstücke angeschweisst wurden, um sie besser zu Verankern (sehr selten aber möglich). Dann bleibt Dir leider nur die Bergbau - Methode. Ausgraben.
Wenn Du die Buchse heil herausbekommen hast, ist es möglich sie zu reparieren. Dazu an der bekannten Stelle ein neues 4 mm Loch bohren, ein Stück 4 mm VA-Draht einstecken, daß er innen 2 mm vorsteht, und verschweissen.
Viel Spaß bei der Arbeit,
Tomas.

Danke

auf gerade deine Antwort hatte ich gehofft

ich werd mich mal daran machen

Torsten

Hi , ich hatte daselbe Problem an meinem Boot . Mit der Zange war der Hülse nicht beizukommen , ich habe sie dann mit einem entsprechend grossen Bohrer ausgebohrt . Da die Hülse aus Edelstahl war , brauchte man schon spezielles Werkzeug . Der erste Versuch mit einem normalen Metallbohrer hat nur zu heisser Luft geführt .

MfG, herr fuchs

Moin moin,
mit einem Bohrer geht es natürlich auch. 13 mm braucht man mindestens, nach einigen mm Bohren wird die Buchse meist so warm, dass die Verklebung aufgibt.
Dann brauchst Du auf jeden Fall eine neue Buchse.
Schöne Grüße,
Tomas.

Moin.

Der Versuch ist nun schon mal deftig schiefgegangen. Ich konnte die Hülse tatsächlich drehen, nur nach einer viertel Drehung war es dann um die Aussennaht geschehen. Sie war gebrochen. Ich muss nun dazu sagen das die Steuerhülse fast breiter ist als die Heckspitze meines Bootes.
Das hört sich nun erst einmal ziemlich komisch an aber um die Hülse herum wurde herumlaminiert das sie fest sitzt. (Siehe Bild)
Wie ich das jetzt sehe werde ich von einem weiteren Versuch absehen und das Boot weiterhin ohne Steuer und mit Skeq fahren.
Ansonsten müsste ich wohl einen Teil des Hecks neu aufbauen.

Torsten

Hallo Torsten,
aus welchem Material ist die Hülse?
Nach dem Bild zu urteilen, könnte es Aluminium sein, dann wäre sie gut auszubohren, ich würde dazu einen Bohrer so umschleifen, dass er einn Führungszapfen bekommt, damit Du nicht ins Nirvana bohrst.
Dazu noch einen Tropfen Schneidöl an den Bohrer das sollte gehen.
Viele Grüsse, Paul

Hei

Danke dir Paul.

Ich bin ein bisschen verunsichert, da in amerikanischen Foren allerhand negatives über die Befestigung der Steuerhülse zu lesen ist.
Da fehlen dann nachdem sie herausgerissen ist, ganze Teile des Hecks. Das Boot war dann nicht mehr fahrbar.
Ich befürchte das ich wirklich ins Nirvana bohre und hinterher die Spitze mit Harz ausgießen darf.
Leider kann man von innen auch nicht viel sehen, da das Boot sehr flach ist in diesem Bereich und auch der Skeqkasten den Blick versperrt.
Bevor ich da alzu viel Mist verzapfe, werde ich es wohl lassen wie es ist. Das Steuer habe ich wirklich noch nie gebraucht. Mir ging es hauptsächlich darum, das Vorhandenes auch funktioniert.

Gruß Torsten

Hi Torsten,

Edelstahl kann man mit stinknormalen HSS-Bohrern bohren. Könnte man es nicht, frage ich mich, wieso soviele Leute, ich inklusive, unmögliches können. Aber einfach drauf los, ist nicht sicher so gut. Schnittgeschwindigkeit, Vorschub, Freiwinkel sollten in etwa passen und und natürlich Kühlschmiermittel. Ohne Kühlung glühst Du Dir nur die Bohrerschneiden aus und kannst alle 50 Umdrehungen nachschleifen. Weil ich ja keine professionelle Werkstatt betreibe, nehme ich statt Bohremulsion oder Schneidöl immer altes Getriebeöl. Es schmiert gut, ist als Schneidöl relativ scherstabil und ist nicht so schwarz, wie das aus´m Motor. Wenn Du nichts findest, gucke ich im Tabellenbuch nach. Edelstahl ist halt nicht wie Balsaholz oder Aluminium zu bohren. Das konnte auch meine Oma.

Wenn Du schon dabei bist, dein Boot zu zerlegen, noch eine Möglichkeit, damit weiterzumachen: Schneide ein Gewinde in die Hülse, schraube ein Stück Gewindestange rein, lege ein Stück Flachstahl mit mittiger Bohrung auf zwei vorgeformte (Weich-)Holzklötze, die sich am Rumpf abstützen und gibt Gummi. Wenn das zu sehr knischt, würde ich wieder zur Wärme gehen, die ja schon empfohlen wurde. Dazu einen nicht allzu langen Kupfer- oder Eisenstab möglichst formschlüssig einführen, eventuell den Gewindestab gleich drinlassen, und mit einem Brenner heiß machen. Atze wirst du vielleicht nicht haben, aber doch sicherlich Propan (?!) wenns qualmt und stinkt sollte sich die Hülse lösen und herausziehen lassen. Falls wieder Misserfolg und auch die Methode von Paul, die ich nebenbei bemerkt ganz gut finde, fehlschlägt, könnte man es damit versuchen, mit einer Lochsäge einen möglichst kleinen Bereich des Decks, von dem bald ohnehin nicht mehr viel übrig ist, herauszusägen und eine eventuelle Verankerung unten mit Gewalt zu lösen.

Dann hast Du das ersehnte Loch im Boot und kannst Dir was einfallen lassen, was ohne Loch vielleicht auch gegangen wäre. Das Boot war heile und in Ordnung, sah richtig gut aus. Das Problem lag im Ruder, nicht im Rumpf. Jetzt ist es im Ruder und im Rumpf, worin ich bei meinem eigenen Boot keinen Fortschritt erkennen würde. Ich habe dazu nichts geschrieben, weil Du ausdrücklich nach dem Entfernen der Hülse gefragt hast.

VG

Hallo,
mir ist noch eine Idee gekommen, warum den fehlenden Sicherungsstift nicht nachrüsten und zwar so, von aussen durch alles durch ein Loch bohren, dann ein Gewinde reinschneiden, eine Madenschraube so einsetzen dass wieder eine Sicherung entsteht (innen vorstehen lassen) und dann das überflüssige Loch wieder mit Epoxi zufüllen.
Könnte auch gehen und alles bleibt am Ort.
Gruss Paul

Moin moin Torsten,
das ist ja sehr ärgerlich.
Ich bin natürlich von einer Buchse ausgegangen, die nur kleine Ankerflächen zum Verkleben hat.
Wie ich aber auch schon erlebt habe, kommst Du um das "Bergmännische" nicht herum.
Vielleicht ist es möglich, beim hochkant stehenden Boot mit einem verlängertem Stecheisen an das Verklebeharz zu kommen, und mit etwas Gewalt zu Zertrümmern.
Sonst bliebe noch, entlang der Naht, ein Stück Deck, 5 - 10 cm, abzutrennen.
Nach Entfernen der Buchse das Decksteil wieder von innen anlaminieren. Danach eine übliche Buchse von oben einsetzen und mit möglichst wenig Harz Verkleben.
Mit einem Zierstreifen kann man die neuen Nahtstellen ganz elegant , wie vorher, verzieren.
Schöne Grüße,
Tomas.

Hallo

habt alle vielen Dank für eure Tipps.

Wenn ihr die Hülse und das Boot sehen würdet könntet ihr erkennen das rund um die Hülse wirklich nicht viel "Fleisch" vorhanden ist.
Ich werde das Risiko eines größeren Schadens nicht eingehen. Wie gesagt ich hab ja noch das Skeq.

Der Schaden an der Außennaht ist sehr gering so das ich den schnell wieder repariert bekomme. Es gibt noch eine andere Stelle an die ich ran muss.

Nochmals vielen Dank. Auch ohne die Arbeit jetzt fortzusetzen habe ich eine Menge von euch gelernt.

Torsten

Moin ihr Alle

Ihr könnt es euch vieleicht vorstellen in mir hat es gearbeitet...
da war noch etwas Unvollendetes.

Ich habe mich also wieder an meine Steuerhülse gemacht und dabei den Rat mit dem Lötkolben befolgt und
die Hüle damit erwärmt... Sie ist raus und der Schaden hält sich sehr in Grenzen,

Danke noch mal

Torsten