Welcher K2 Kajak als Einer (mit Hund) paddeln, wer hat Erfahrungen und Tipps?

Moinsen,

zur Zeit fahre ich einen Prijon Touryak 500 auf den Gewässern in und um Berlin und bin damit bestens zufrieden. Wir haben allerdings Familienzuwachs aus dem Tierheim bekommen und der möchte natürlich immer dabei sein: unser Schäferhund Manny. Der Bursche ist absolut angstfrei und ebenfalls begeisterter Wassersportler. Daher möchte ich ihm ein Plätzchen in einem K2 anbieten. Wer hat Erfahrungen mit einem K2 der als Einer genutzt wird und kann mir ein paar Tips geben? Besonders interessiert mich, welchen Tandem ihr empfehlen könntet damit ich beim Verleiher Probefahrten vereinbaren könnte. Danke und

beste Grüße

Johnsen


ModEdit: Siehe auch "Hund im Kajak"

P.S.:

danke für den ModEdit. Die Frage bezieht sich eher auf "Welcher Tandem?". Habe die Anfrage also angepasst. Danke!

Hallo Johnsen,
im Touryak hast Du doch schon, hinten oder vorn, eine Hundeluke serienmäßig eingebaut.
Damit geht der Hundetransport auch schon recht gut, probiere es einfach mal aus.
Wenn Dein Hund aber groß und sehr lebhaft ist, wirst Du um einen Zweier nicht herumkommen.
Schöne Grüße,
Tomas.

Salut,
einen der vielen Touren-2er mit langer Luke? Du willst Deinen Hund wahrscheinlich etwas im Blick haben und könntest Deine Sitzposition weiter Richtung Mitte legen, als in einem Doppellukenboot, das immer leicht hecklastig wäre. Außerdem wird er sich freuen, alleine ein- und aussteigen zu dürfen. In einem 2er mit lange Luke hätte er auch mehr Platz, um sich mal auszusstrecken.

Jens hat vielleicht noch seinen Team, den er Dich mal fahren lassen könnte. Absolut unkompliziert und gutmütig. Auf stehenden Gewässern allerdings was für Geduldige. Dafür serienmäßig, ohne bauen und basteln eine durchgehende Schiene für Sitze und Fußsteuerung. Meine Bavaria Wasa, etwas länger, schmäler und niedriger, könnte ich auch weiterempfehlen. Läuft trocken und stabil, zu zweit oder alleine mit wenig Gepäck sogar etwas flott. Ab 30, 40 Kilo nichtpaddelnder Zuladung wird sie auch behäbig. Dafür braucht sie normalerweise kein Steuer.
Für einen guten Team, ohne mit Moltofill-Innenraumspachtel geglättetem Gelcoat und schwach glänzendem Spraydosen-Nebel würde ich mit 250 € rechnen, eine gute Wasa meist um die 600, oder der Typ spinnt.


VG
Chris

Zitat
Haubentaucher
Jens hat vielleicht noch seinen Team, den er Dich mal fahren lassen könnte. Absolut unkompliziert und gutmütig. Auf stehenden Gewässern allerdings was für Geduldige. Dafür serienmäßig, ohne bauen und basteln eine durchgehende Schiene für Sitze und Fußsteuerung

Hallo Johnsen,

wenn Du nach etwas Faltbootähnlichem suchst, kann ich dir meinen "Frachter" gerne mal leihen. ("K2" wäre eine unpassend "sportliche" Bezeichnung ;-) Ist aber gut als Einer zu fahren. Hier noch etwas von Chris und mir zum Hammer (Metzeler) Team.

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012

Hi!


Ich hatte für meinen Kleinen (Barsoi, 89cm, 45kg) ein Triton Vouksa 2 Faltboot gekauft, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Es ist halt schon eine Wackelpartie, wenn er aufgestanden ist und mal hier oder da was interessantes gesehen hatte.

Hier meine Erfahrungen mit dem Boot, hier eine kurze Tour.


Marc

Hallo Johnsen,

ich denke auch, dass zumindest für einen großen Hund nur ein 2er mit einer langer Luke in Betracht kommt (kippsicher sind die alle), aber hast Du Deinen Manny denn schon gefragt, was er davon hält?

Hund sind genau wie Menschen völlig unterschiedlich, dem einen gefällt's, für den anderen ist es eine Qual, einer bleibt ruhig liegen und erfreut sich an dem was er neues sieht, ein anderer springt aufgeregt hin und her, meine Hündin zB. würde ich nie in ein Boot bekommen.

Auf alle Fälle austesten bevor Du Dir was kaufst, was für ein Boot ist glaube ich egal, Hauptsache das Boot ist stabil genug und der Hund hat vernünftig Platz und plane etwas mehr Zeit ein, so schnell wirst Du mit der Fuhre nicht unterwegs sein.

Grüße Bernd

Hallo Johnsen,
ein Yukon KII Relax könnte eine gute Wahl sein.

Viele Grüße und viel Spaß mit dem vierbeinigen Mitfahrer,
Jörg

Ich sehe es ähnlich wie Kätn-Blubber:
Für "mit großem Hund" würde meine Wahl wohl eher auf einen geeigneten Canadier fallen, von wegen Platz, Kippstabilität und so.

Meine Erfahrungen: meine Alaskan Malamute Hündin fand es stets spannender, nach einigem Rumgehampel aus dem Boot (damals Zweier-Kajak) zu springen, um in Sichtweite am Ufer mitzulaufen.

Gruß
Wackelpeter

Hi!


Ich hatte mir das auch schon ausgemalt: Mit meinem Kleinen eine hübsche Bootstour durch den Spreewald machen und er sieht einen Hasen. Wenn er dann noch mit dem Boot oder mir verbunden ist (natürlich laaaange Leine) kann es passieren, dass man einen Barsoi über's Feld rennen sieht, der ein Faltboot mit einem schreienden Herrchen hinterher zieht.

OK: Meiner hätte nach 60s keinen Bock mehr gehabt, aber ein Malamut ... könnteste den noch abrufen ... ?

Noch einmal zu Kippelei und Unterbringung: Die ist in dem von mir angeführten Faltboot Ideal: 85cm breit, Luftschläuche an den Seiten, innen komplett nach oben offen. Nur waren leider die geometrischen Randbedingungen meines Hunde nicht sonderlich passend für den Einsatz im Kajak :-(


Marc

Unserem Airedaleterrier macht paddeln im Faltbootzweier durchaus Spaß.
Am wichtigsten ist für die meisten Hunde ja sowieso, daß sie dabei sein können, wenn das Herrchen seinen bekloppten Hobbies nachgeht.
Auch Moto Cross- und Geländesportveranstaltungen sind sehr beliebt - gerade weil man da als Hund schön im Dreck wühlen kann und Würstchenstände fast permanent verfügbar sind.
So eine Wasserratte wie ein Terrier badet natürlich gerne und springt gerne mal über Bord um z.B. Bisamratten oder Enten zu untersuchen.
Da stört dann jedesmal, daß er nicht gerade gut Klimmzüge machen kann um wieder ins Kajak zu kommen (Rückenschwimmen, wenn er bei dem Versuch, es doch zu machen, abrutscht geht auch nicht richtig.).
Wenn man dann die über 30 Kilo Hund über den unpraktisch hohen Faltbootsüllrand wieder reingezerrt hat, muß sich der Kerl natürlich auch noch schütteln.....

Viele Grüße
Lutz

Halloli lieber Hundefan,

wir hatten 16 Jahre eine Hündin: Mischung Pudel/ Spitz und habe sie von Anfang an, an´s Bootfahren gewöhnt. Leider ist sie inzwischen in den ewigen Jagdgründen.

Sie durfte im Zweier und im Kanadier dabei sein. Obwohl sie sehr quirlig war,hat sie sich zum Glück nicht an vorbeischwimmenden Schwänen ect. gestört und blieb ruhig. Wir waren mit ihr im Pietsch-Zweier, sie auf dem Oberdeck in einer eigens dafür angefertigten, offenen Polybox auf der Nordsee ,der Vogt-Longa in Venedig, im Spreewald und auf dem Rhein. Damit sie sich bei evtl. Kenterungen freischwimmen könnte haben wir sie nie angeleint, ihr aber eine Schwimmweste angelegt denn bei der Strömung z. B. auf dem Rhein ohne Schwimmweste wäre eine Rettung sehr schwer geworden. Bei Gepäckfahrten war unser Canadier besser geeignet. Im Nachhinein bin ich der Meinung, dass ein Canadier, besonders für einen grösseren Hund am besten geeignet ist. Er hat bei Bedarf die Möglichkeit, sich zum Schlafen lang auszustrecken.

Das sind meine Erfahrungen.

Gruss Poldi

Moin
Wenn ich mal auf den Hund kommen sollte, dann nur auf einen Cao de Agua Portugues oder Perro de Agua Espanol.
Das sind Pudel, denen man Schwimmhäute zwischen die Zehen angezüchtet hatte und die als Arbeitshunde dann in der Fischerei dafür sorgten, dass die Fische den Fischern in die Netze gingen. Dieser Hund kann vorzüglich tauchen und Fische jagen.
Sinnvoll wäre dann eine ganze Meute dieser Wasserhunde, die ich mir dann ähnlich wie Schlittenhunde vors Kajak spannen würde.
Unterwegs könnten sie mir dann auch noch ein paar Lachse fangen.

Olaf

Hallo Olaf,
das wäre natürlich super.
Noch besser wäre dann nur noch eine zahme Seehundmeute...

Viele Grüße
Lutz

Zitat
Marc
OK: Meiner hätte nach 60s keinen Bock mehr gehabt, aber ein Malamut ... könnteste den noch abrufen ... ?
Marc

Ist jetzt zwar etwas off-topic:
Mit dem Abrufen funktionierte im Ernstfall (meistens... ;-)).
Die Hündin hatte als Junghund mit mir eine solide Begleithundeausbildung gemacht, kannte und befolgte die Kommandos und konnte deswegen zeitlebens 95 % ihrer Wege ohne Leine laufen, hatte aber natürlich imer noch den Malamute-typischen Dickkopf und verlangte permanent volle Aufmerksamkeit.
Interessanter als die freie Wasserfläche waren für sie die Ufer, wo sie alle paar Meter etwas essbares wie tote Fische, Wassergeflügel etc. entdeckte, dabei war sie selbstbewusst ohne Ende, d.h. sie näherte sich auch schwimmend auf dem see befindlichen Schwänen oder lief auch schon mal auf dem Hof einer Freundin mit einer von deren schnatternden Gänsen, die sie sich blitzschnell geschnappt hatte, im Maul umher.
Einfach nur im Boot zu sitzten, war für sie zu statisch.

Die vorgeschlagene Lösung, einen Hund in einer der (abgeschotteten) Gepäckluken zu transportieren, ist praxisfremd und führt bei Wellen schnell zum Absaufen ...
Für eine Schäferhund sind die Luken eh zu klein.

Geeignet wären alle 2er mit durchgehender großer Luke, also auch Canadier, wie bereits genannt. Da gibt es immer noch bei den (gebrauchten) Faltbooten die größte Auswahl. In und um Berlin sollte es ein gutes Angebot an preiswerten Pouch RZ 85 geben. Für Faltbootverhältnisse ein schnelles Boot, mit 85 cm Breite sehr stabil und ein geräumiges Boot für Gepäckfahrten.
Daher sei auch auf des Faltbootforum verwiesen, dessen Wiki einen ausführlichen Artikel über "Hund im Boot" hat.

Ich fahre einen Klepper Blauwal4 (500 x 75) mit einem Hund, der 17 kg wiegt. Das ist nach meiner Erfahrung die Obergrenze für entspanntes Paddeln, auch wenn der Hund sich bewegt. Angefangen habe ich das "Hundepaddeln" mit einem Terrier (14 kg) vor meinem Bauch auf der Spritzdecke eines Prijon SeaYak, später Kodiak. Ja. das ist kippelig, aber ich bin dadurch auch "Meister der Paddelstütze" ...
Bei schwierigen Wellenbedingungen war mir das zu anstrengend und für den Hund zu nass, daher Umstieg auf den F2.
Das ist sehr angenehmes Reisen und das Boot ist für meine Verhältnisse hinreichend seetauglich (Ostseeküste, Bodden, Vänernquerung, usw) und trotzdem - mit Steuer - wendig genug für Kleinflüsse.
Ich habe die Sitzposition nicht umgebaut (Sitz und Steuerstemmbrett auf Bodenleiter und Rückenlehne im Süllrand umrüsten, Steuerseile verlängern, teure Sonder-Spritzdecke anschaffen, ...) und trimme das Boot durch Gepäckverteilung bzw. Ballast aus Wasserflaschen.

Den Hund nebenherlaufen zu lassen, kann eine praktische Option sein. Das hatte ich bei meinem ersten Hund perfektioniert, der sprang auf Kommando aus dem fahrenden Boot (entweder ins Wasser oder ans Ufer, wenn ich dicht heranfahren konnte), ging pinkeln, vertrat sich etwas die Beine und sprang auf Kommando wieder an Bord. Bei 14 kg Hund machbar, mit Schäferhund wohl eher nicht. Wichtig ist Stillsitzen auf Kommando und Abtrainieren des Jagdreflexes auf Wasservögel.

Bei der Auswahl des Hundes (auch aus dem Tierheim) war "Paddelfahigkeit" (Maximalgewicht und keine Angst vorm Bootfahren) ein wichtiges Auswahlkriterium.

Für den Hund ist "Dabeisein" so wichtig, dass so mancher Hund seine Scheu vor dem Boot überwindet. Mein jetziger Hund hatte zwar keine Angst vor dem Boot, aber er fühlte sich anfangs sehr unsicher und daher unwohl. Das hat er nach den ersten 3-4 Tagen abgelegt und von da an ist er immer der Erste an Bord, sitzt schon auf seinem Platz, während ich noch mit Einpacken beschäftigt bin.

Mit vorzüglichem Ahoi
Der olle Hansen
Vorsitzender NoFaBS,
Nordisches FaltBoot Syndikat
~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~
Gefährten + Sympathisanten
herzlich willkommen!

...zum Thema

Keep on paddling

Moin,

der Fred ist zwar schon etwas älter aber hier kurz meine Erfahrungen: ich hab mittlerweile einen Prijon Cruiser 2 im Fuhrpark. Der wird gerne zum gemütlichen Havel Bummeln von mir und meiner Frau eingesetzt aber auch, wenn der Hund mit soll. Der sitzt dann vorne im Riesencockpit auf seinen Kissen/Decken, legt die Schnauze auf den Sülrand und döst vor sich hin. Auch mit dem hohen Gewicht des Hundes alles kein Problem weil der Cruiser 2 eben ein richtiger Dampfer ist. Selbst wenn er sich hinstellt und sein Gewicht verlagert wirds nicht wackelig im Boot. Krängt dann ein wenig aber sobald er sich wieder hingesetzt hat läuft die Fuhre wieder sauber. Ein- und Aussteigen mit dem Hund aufgrund des großen Cockpits völlig problemlos, Platz ist reichlich vorhanden. Schnell paddeln geht damit natürlich nicht, aufgrund des Gewichtes von Kajak und Hund muss ich schon ganz ordentlich ziehen. Tagesausflüge auf Binnengewässern sind problemlos, auf die offene See würd ich damit nicht fahren wollen.

Beste Grüsse

Johnsen