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Treibanker

geschrieben von axa 
Treibanker
27. August 2012 12:29
Moin werte Gemeinde,

hat jemand von Euch schon mal einen Treibanker verwendet und kann über Sinn und Unsinn eines solchen Einsatzes berichten?

Habe jüngst bei einer Fahrt etwas gefunden was als ein solcher durchgehen könnte. Irritierend ist nur die olivgrüne Tarnfarbe, di mich zunächst an einen Leuchtmittefallschirm denken ließ. Wenn ich wüsste wie, würde ich ein Bild dazu einstellen. So oder so könnte er als Treibanker Verwendung finden. Habe bei L***mann gelesen, dass man eine Treibanker gerade im Wattenmeer auch gut gegen den Wind einsetzen kann. Bin auf Rückmeldungen gespannt.

Gruß

axa
Re: Treibanker
27. August 2012 13:12
Aaaalso:
Treibanker (meist ein konischer Schlauch, dessen grössere Öffnung zum Boot hin zeigt) dienen nicht der Fixierung des Bootes auf einer Position in Wassertiefen, für die das normale Ankergeschirr zu kurz ist. Treibanker dienen dazu einen Rumpf in einer möglichst idealen Position zu auflaufenden Wellen zu halten. Ein TA verlangsamt das "vor den Wellen ablaufen" und/oder surfen des Bootes zB bei einem Sturm. Ein weiterer Einsatzzweck wäre das späte ankommen vor einer Küste - wenn ich es nicht bis zB 2200 Uhr in den Hafen schaffe, drehe ich lieber bei oder werfe den Fetzen aus, um über die Nacht nicht zu weit abzutreiben... (was aber meiner Meinung nach schlechte Seemannschaft ist; ich könnte nicht pennen, wenn Wohl und Wehe meines Kahns vor einer Küste an einem Treibanker hängen).

Es ist aber darauf zu achten, dass 90% der Rümpfe besser mit dem Bug durch die See gehen, als mit dem Heck. Der TA wird daher fast immer vorn ausgebracht und meist über zwei Festmacher gefahren; dadurch lässt sich der Winkel von Rumpf zu Welle in einem gewissen Umfang einstellen. Ein Boot mit ausgebrachtem TA ist nicht steuerbar oder fahrtüchtig - den Einsatz am Kajak kann ich mir ehrlich nicht vorstellen...
Re: Treibanker
27. August 2012 14:16
Huch ... mein Beitrag sollte eine PN werden ... Daher gelöscht.

Mit vorzüglichem Ahoi
Der olle Hansen
Vorsitzender NoFaBS,
Nordisches FaltBoot Syndikat
~~~~~~~~~~ grinning smiley ~~~~~~~~~~
Gefährten + Sympathisanten
herzlich willkommen!

Re: Treibanker
27. August 2012 14:16
Doch, es gibt Fahrtenpaddler (ich kenne mindestens 1), die eine TA benutzen und es gibt Situationen, bei denen er Sinn macht, z.B. Strom gegen Wind. (auf Rhein, Weser, Elbe, Oder ja nicht unüblich) Der TA kann das Boot mit der Strömung gegen den Wind ziehen.

Mit vorzüglichem Ahoi
Der olle Hansen
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Gefährten + Sympathisanten
herzlich willkommen!
Re: Treibanker
27. August 2012 17:00
shovelhead schrieb:
-------------------------------------------------------
> den Einsatz am Kajak kann ich mir
> ehrlich nicht vorstellen...

Du musst mal mit den richtigen Leuten schnacken.
Mir hat ein solcher mal erzählt, wie er in nem Priel mit dem auflaufendem Wasser, gegen asigsten Wind, mit Hilfe des Treibankers, "wie der Blitz" durchs Watt gefegt ist.

Ansonsten sind weitere gute Verwendungsmöglichkeiten bereits genannt worden. Er hilft enorm, wenn man bei Wind den Bug im Wind und gegen die Wellen halten will, um nicht quer zu kommen.
Re: Treibanker
30. August 2012 20:08
Wir benutzen den Treibanker z.B. beim Angeln , man vertreibt dann nicht so schnell und der Bug bleibt in der See.
viele Grüße von der Nordsee
hottel
Re: Treibanker
31. August 2012 12:15
Wir benutzen den Treibanker z.B. beim Angeln , man vertreibt dann nicht so schnell und der Bug bleibt in der See.

Das ist ok, wenn man pilkert, um träge Dorsche ins Boot zu kranen. Bei zu schneller Drift kann sich der kurz über dem Grund hüpfende Pilker im Untergrund verfangen.

Bei Makrele, Hornhecht oder Meerforelle halte ich den Treibanker für hinderlich. Ehe man eine Makrele im Boot hat, ist sie schon 2x ums Boot geschossen.

Olaf
Re: Treibanker
02. September 2012 23:09
Ich habe meinen aus einem Regenschirmtuch gebastelten TA in ca. 25 Jahren einmal benutzt, um beim Warten auf die richtige Position eines Mitpaddlers zum Fotografieren nicht selbst verdreht zu werden. Beim Gebrauch, z.B. in der Situation Gegenwind bei Mitstrom, darf man selbst nicht paddeln und kommt deswegen nur bei wirklich starkem Strom gegen den Wind vorwärts.
Jantje
Re: Treibanker
03. September 2012 07:10
@ Jantje

also ist der Aufwand der Mühe nicht wirklich wert. Hatte ich fast vermutet.
Danke.
Re: Treibanker
03. September 2012 13:44
Tja.
wie Jantje sagt, aus einem Regenschirm selber gebaut. Eine Anleitung gibt es in einem der frühern Hefte der SaU. Der Gedankensansatz zum Einsatz eines TA ist aber falsch. Ein TA ist um eine Position zu halten , wie Jantje auch schilderte und nicht um Strecke zu machen. Die Physik bleibt unbestechlich.

Wir haben unseren, auch aus einem Regenschirm gebauten TA auf unseren Fernfahrten immer dabei und eingesetzt. Eben um bei Gegenwind auf andere Paddler zu warten. Bei längeren Berge- oder ggf. Reparaturarbeiten, Ermüdungszustand und Pausen (auch Schwimmen mitten im Meer) auf See einen unerwünschten Abtrifft zu minimieren. Wir haben ihn z.B. auch als Bremse eingesetzt um bei mächtiger Brandung sicher zu landen. Ein voller Zweier ist schnell nicht mehr beherrschbar. Wir haben uns auch mit drei Einern zu einem Päckchen zusammengeschlossen und ich mit dem TA in der Mitte haben uns durch die Brandung wunderbar "reinlutschen lassen" Ohne Kentern, ohne Bruch und die Mädels mit mächtig Angst paddeln heute noch! Wissen wies geht.
Wenn man den Sinn nicht einsieht, so sollte man das Teil auch nicht besitzen und mitnehmen. Ist meine Erfahrung, nicht nur mit dem TA. Denn auch ein TA muss so gebaut werden, dass erfunktioniert und nicht zur Gefahr wird. Siehe Olafs Einwand beim Fischen. Oder er zieht sich aufgrund einer falschen Tarierung auf den Grund und verhakelt sich. Eine Paniköffnung muss vorhanden sein, die Zugrichtung muss gewährleistet sein und die Kenntniss wie er aus dem Wasser gezogen wird. Also man muss sich mit dem Teil beschäftigen und das tut man nur wenn mann überzeugt ist.

Urs
Re: Treibanker
03. September 2012 14:59
Was mich eben wunderte, da ich in einem Katalog gelesen habe, dass man damit halt auch Strecke gegen den Wind machen könnte. Die "normale" Verwendung eines Treibankers ist mir durchaus klar. Wie schon gesagt, vielleicht spiele ich ja mit dem von mir gefundenen "Fallschirm-was-auch-immer-Teil" mal herum, da dieser am ende der Kappe eine zusätzliche Schlaufe hat, die sich vermutlich prima zum einholen eignen würde (Befestigung für zweite Leine).

Danke für alle hilfreichen Beiträge.

Gruß

axa
Re: Treibanker
03. September 2012 16:49
Hai Loide,

zum Thema Treibanker oder dem Gegenteil gibt es bei C.S.Foresters "Hornblower" Serie ein interessantes Beispiel, dazu auch mehr bei Cyril Nothcote Parkinson in seiner Biographie des Horatio Hornblower.

C.N.Parkinson ist übrigens auch sehr interessant als Entdecker des "Parkinsonschen Gesetzes">grinning smiley<

Honi soit qui mal y pense
Re: Im Strom zieht der Treibanker
03. September 2012 23:50
Urs Steiner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Der Gedankensansatz zum
> Einsatz eines TA ist aber falsch. Ein TA ist um
> eine Position zu halten , wie Jantje auch
> schilderte und nicht um Strecke zu machen. Die
> Physik bleibt unbestechlich.



Hallo Urs,

darüber bitte nochmal gründlicher nachdenken.

Die Physik ist tatsächlich unbestechlich.
Der Treibanker dient zum Halten der Position im Wasser
und nicht zum Halten der Position über Grund.


Bei Fahrt mit dem Strom und gegen den Wind
kann der Treibanker tatsächlich helfen, mehr Geschindigkeit über Grund zu machen,
und zwar immer dann, wenn das Boot ohne Treibanker über Grund deutlich langsamer wäre als der Strom.
Und zwar unabhängig davon, ob gepaddelt wird oder nicht.
Immer wenn das Boot in Stromrichtung langsamer über Grund fährt als der Strom, dann hilft der Treibanker voran zu kommen.

Hast du dich schon mal bei starkem Gegenwind mit dem Fahrrad an einen Lastwagen angehängt? winking smiley
Das hilft tatsächlich.


Gruß
René
Re: Treibanker
04. September 2012 10:14
axa schrieb:
-------------------------------------------------------
> dieser am ende der Kappe eine zusätzliche
> Schlaufe hat, die sich vermutlich prima zum
> einholen eignen würde

"würde" ist gut cool smiley
Für nichts anderes ist die Schlaufe nämlich gedacht!
Einen Schirm, der unter voller Last steht, zieht man nicht mal eben so wieder rückwärts, gegen den Strom Wasserdruck (egal ob es nun eigentlich ein Windruck ist, der auf das Schiff/Boot wirkt), hinein. Man zieht ihn vielmehr über Kopf hinein, da dann der Schirm zusammenfällt.
Re: Treibanker
04. September 2012 15:09
@ Canneloni

ist es wohlmöglich sogar Dein Treibanker welchen ich dort gefunden habe??? Du bist ja schließlich nicht ganz unschuldig daran, dass es mich nach Schottland verschlagen hat. Dafür auch an dieser Stelle noch einmal vielen Dank in Deine Richtung.

axa
Seeanker - ja/nein/wie
25. September 2015 16:59
Wer verwendet einen Seeanker?
Wenn ja
- Type?
- Länge der Leine?
- Befestigung:
- Bug? Wie hol ich da den Seeanker ein?
- an Rundleine, die auf Höhe der Sitzluke befestigt ist?(Seeankerbefestigung)

Wie reduziert ihr die Geschwindigkeit vor Wind und Wellen? Ständig surfen oder rückwärtskorrigieren ist doch sehr anstrengend? (Beim Kat auf Hochsee und etwa 20 knt Speed legten wir eine Tampenschlinge mit 50m Länge aus, anderenfalls hätten wir wahrscheinlich einen Kopfstand gemacht, Im Notfall wären noch Traktorreifen dran gekommen)

ModEdit: Themen "Seeanker" und "Treibanker" verschmolzen
Re: Seeanker - ja/nein/wie
25. September 2015 19:43
Moin Dschin!

So einen Lappen hatte ich noch nie im Boot..
Aber wenn ich die Absicht hätte, so einen Treibanker auszulegen, dann absolut nicht auf Höhe der Sitzluke.
Antütern würde ich ihn nur am Bug oder am Heck. Um den Treibanker jederzeit wieder bergen zu können , brauche ich ein zweites kurzes Seil mit Karabinerhaken oder Palsteak, das locker mit dem Tau des Treibankers verbunden ist.und auf Höhe der Sitzluke befestigt wird.

LG Olaf
Re: Seeanker - ja/nein/wie
25. September 2015 22:20
Am Toogle fixieren?
Und am Sof resp Faltkayak?

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create experiences
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Re: Seeanker - ja/nein/wie
05. November 2015 12:58
Hallo,

Ich nutze gelegentlich einen Treibanker, wenn ich sehr weit draußen auf der Ostsee bin und mal eine Pause brauche z.B.: um mal gemütlich etwas zu essen und zu trinken, oder auch einfach auch nur mal um mal die Ruhe zu genießen. Das Kajak treibt mit dem TA, nicht all zuweit zurück und liegt vor allem stabil mit dem Bug zum Wind und dreht sich nicht andauernd aufschaukelnd in die Welle. Am Treibanker ist einfach eine kleine Mini-Boje mit einer Handschlaufe befestigt, die die beiden Enden des TA lose verbindet, die Leine ist ca. 8 - 10 m lang und logischerweise am Bug befestigt. Auf einen Beiholer habe ich mittlerweile ganz verzichtet, der hat sich als zu umständlich einfach nicht bewährt. Beim Einholen fahre ich einfach an die Boje ran, fische den TA fix raus und stopfe ihn gefaltet unter das Decksnetz.

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Vielen lieben Dank

LG der Ole auf www.hro1.de

Das Beste am Norden ist das Paddeln!

... und nachfolgendes steht 2017 auf dem Plan!

[www.hro1.de]
Anonymer Teilnehmer
Re: Seeanker - ja/nein/wie
05. November 2015 19:49
Hallo zusammen,
hier ist eine Bauanleitung für einen Treibanker

Treibanker

Gibt es noch Verbesserungsvorschläge zu dieser Anleitung?

Oder kann mal jemand die Anleitung aus dem SAU Heft Posten?

LG
Ralph
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